1855
JANUAR
0123D: Wairarapa-Erdbeben
- Das Wairarapa-Erdbeben von 1855 war für Wellington in Neuseeland das bisher folgenschwerste Erdbeben in seiner Stadtgeschichte und wird auf Grund der Nähe des Epizentrums und den Auswirkungen des Bebens auf die Stadt häufig auch als das Wellington-Erdbeben bezeichnet. Auch wird das Erdbeben bisher als das schwerste Erdbeben in der Geschichte Neuseeland seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1840 bezeichnet, und dies, obwohl der Verlust an Menschenleben mit Abstand geringer war als bei dem Hawke’s-Bay-Erdbeben von 1931. Welche Bedeutung dieses Erdbeben für Wellington hatte und noch hat, wird auch dadurch unterstrichen, dass vom 8. bis zum 10. September 2005 im Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa eigens ein Symposium zur 150. Jährung des Ereignisses stattfand und eine eingehende Betrachtung des Naturereignisses, auch unter dem Gesichtspunkt der Vorsorge für die Zukunft, vorgenommen wurde. Am 23. Januar 1855, 15 Jahre nachdem die ersten Siedler den Hafen von Petone erreichten, veränderte abends um 21:32 Uhr ein Erdbeben der Stärke 8,2 auf der Richterskala die Landschaft der Region Wairarapa und die Gegend um Wellington herum.
FEBRUAR
0207D: Vertrag von Shimoda
- Der Vertrag von Shimoda ist ein Handels-, Schifffahrts- und Grenzziehungsvertrag zwischen Japan und Russland. Er wurde am 7. Februar in der japanischen Stadt Shimoda geschlossen. Unterzeichner waren für Japan Toshiakira Kawaji und für Russland Admiral Jewfimi Wassiljewitsch Putjatin.
0209D: Fußspuren des Teufels
- Die Fußspuren des Teufels waren ein Phänomen, das in der englischen Grafschaft Devon im Jahr 1855 beobachtet wurde. Nach heftigen Schneefällen erschienen Spuren in Form gespaltener Hufe im Schnee, die über lange Strecken angeblich schnurgerade verliefen. Die Abdrücke erhielten ihren Namen, weil Abergläubische verbreiteten, dass sie vom Satan verursacht seien. Es gibt manche Theorie zu diesem auch Rätsel von Devonshire genannten Vorkommnis. Allerdings wird der Wahrheitsgehalt einzelner Fakten angezweifelt.
0223D: Carl Friedrich Gauß
- Carl Friedrich Gauß (* 30. April 1777 in Braunschweig; † 23. Februar 1855 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker. Seine überragenden wissenschaftlichen Leistungen waren schon seinen Zeitgenossen bewusst und er wurde als princeps mathematicorum („der Erste unter den Mathematikern“) tituliert. Mit 18 Jahren entwickelte er die Grundlagen der modernen Ausgleichsrechnung und der mathematischen Statistik (Methode kleinster Quadrate), mit der er 1800 die Wiederentdeckung des ersten Asteroiden Ceres ermöglichte. Auf Gauß gehen die nichteuklidische Geometrie, zahlreiche mathematische Funktionen, Integralsätze, die gaußsche Glockenkurve, erste Lösungen für elliptische Integrale und die gaußsche Osterformel zurück. 1807 wurde er zum Universitätsprofessor und Sternwartendirektor in Göttingen berufen und später auch mit der Landesvermessung des Königreichs Hannover betraut. Neben der Zahlen- und der Potentialtheorie erforschte er u. a. das Erdmagnetfeld und führte – 150 Jahre vor ihrer praktischen Verwirklichung – im Harz die erste Geoidstudie durch. Da Gauß nur einen Bruchteil seiner Entdeckungen veröffentlichte, erschloss sich der Nachwelt die Tiefgründigkeit und Reichweite seines Werks erst, als 1898 sein Tagebuch entdeckt und ausgewertet wurde. (Artikel des Tages)
MAI
0515D: Weltausstellung in Paris
- Die Weltausstellung in Paris 1855 war die erste Weltausstellung in Frankreich. Sie wurde nach dem Vorbild der Londoner Great Exhibition von 1851 gestaltet und sollte diese wenn möglich übertreffen. Wichtigster Ausstellungsort war ein temporärer Ausstellungspalast, der zwischen Champs-Élysées und der Seine errichtet wurde. Die Schau dauerte vom 15. Mai bis zum 31. Oktober 1855. Die Besucherzahl betrug über 5 Millionen. Auf die Weltausstellung 1855 geht die heute noch gültige Bordeaux-Klassifizierung zurück.
JUNI
0613D: Les vêpres siciliennes
- Les vêpres siciliennes (ital. I vespri siciliani, deutsch: Die sizilianische Vesper) ist eine Oper in fünf Akten aus der mittleren Schaffensperiode von Giuseppe Verdi und thematisiert den sizilianischen Aufstand aus dem Jahre 1282. Die Oper auf ein Libretto von Eugène Scribe und Charles Duveyrier wurde am 13. Juni 1855 in französischer Sprache am Théatre Impérial de L'Opéra im Rahmen der Pariser Weltausstellung uraufgeführt.
- Vier-Jahreszeiten-Ballett: (youtube.com)
AUGUST
0828D: in Tripolis beendet Heinrich Barth seine fünfjährige Expeditionsreise
- In Deutschland ist er außerhalb akademischer Kreise kaum jemanden ein Begriff, in Mali, Niger und im Tschad hingegen kennt jedes Schulkind Heinrich Barth. Über fünf Jahre reiste der Hamburger Forscher Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Sahara und die Sahelzone. (dradio.de)
SEPTEMBER
0902D: Schlacht von Ash Hollow
- Mit Schlacht von Ash Hollow, auch Schlacht am Blue Water Creek genannt, wird ein Gefecht bezeichnet, das am 2. und 3. September 1855 zwischen US-Truppen und Brulé-Lakota, einem Indianerstamm im westlichen Nebraska in den Vereinigten Staaten, stattfand und bei dem etwa 85 Indianer den Tod fanden.
0908D: russische Festung Sewastopol wird gestürmt
- Im Krimkrieg kämpften von 1854-56 England und Frankreich als Verbündete gegen Russland, um die Expansionsbestrebungen von Zar Nikolaus I. einzudämmen. Mit dem Fall der Schwarzmeerfestung Sewastopol vor 150 Jahren schien der Krieg entschieden. Doch es folgte der "erste Stellungskrieg der Moderne" mit einer einjährigen Belagerung. (dradio.de)
LEXIKON
Années de pèlerinage - Suisse (Liszt)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Ein Liebespaar reist 1835 durch die Schweiz: Die Frau ist die verheiratete Marie Gräfin d'Agoult, der Mann ist der erfolgreiche Jungkomponist Franz Liszt. Die Eindrücke und Erlebnisse hat er in musikalischen Impressionen festgehalten. Daraus wurde später der erste Band, «Suisse«, seiner «Années de pèlerinage» - eine Evokation der Schweiz in Naturbildern, Volksmusikanklängen und literarischen Reminiszenzen, gestaltet mit einer revolutionären Klaviertechnik. Franziska Weber und Sigfried Schibli diskutieren mit Roland Wächter fünf (von diversen weiteren) Aufnahmen. (DRS2 Diskothek im Zwei 2011)
Bahnstrecke Neustadt–Wissembourg
- Die Bahnstrecke Neustadt–Wissembourg, vor allem im 19. Jahrhundert Pfälzische Maximiliansbahn oder Maxbahn genannt, ist eine Bahnstrecke in Rheinland-Pfalz und zu einem kleinen Teil im französischen Elsass. Sie verläuft von Neustadt an der Weinstraße über Landau in der Pfalz und Winden (Pfalz) nach Wissembourg. Der größte Teil der Strecke ist als Hauptbahn klassifiziert, nur der Abschnitt von Winden bis Wissembourg ist eine Nebenbahn. Den Namen Maximiliansbahn erhielt sie von der Pfälzischen Maximiliansbahn-Gesellschaft, welche die Bahn gebaut hat, und als deren Stammstrecke sie fungierte. Sie wurde nach dem damals regierenden bayerischen König Maximilian II. benannt. Seit den 1990er Jahren wird der historische Name Pfälzische Maximiliansbahn vor allem von der Deutschen Bahn wieder benutzt und zusätzlich auf die benachbarte Bahnstrecke Winden–Karlsruhe angewendet. (Artikel des Tages)
- Die Festung Germersheim war eine königlich-bayerische Festung in der pfälzischen Stadt Germersheim. Sie wurde vom Deutschen Bund finanziert und war Teil eines Festungssystems im Westen Deutschlands zum Schutz vor befürchteten französischen Angriffen. Nachdem die Stadt 1792 französisch geworden war, legten die Franzosen neue Befestigungen an, die 1814 nach der Übernahme durch Bayern verstärkt wurden. Der Deutsche Bund erkannte bereits ein Jahr später die Bedeutung Germersheims als strategisch wichtiger Knotenpunkt. Im Falle eines französischen Angriffes sollten möglichst schnell Truppen in der Linie Luxemburg–Landau–Rastatt gesammelt werden, um diesen abzuwehren. Die Festung Germersheim war nicht, wie oft behauptet, eine Bundesfestung. Während der 1834 begonnenen und 1855 bzw. 1861 vollendeten Erbauung Arbeitsplätze sichernd, behinderte sie späterhin die Stadtentwicklung und verhinderte jegliches Wachstum der Bevölkerungszahl oder Ansiedlung von Industrie. Von 1878 an war die Festung Standort des kgl. bay. 17. Infanterie-Regiments „Orff“ der Bayerischen Armee. Infolge des Vertrages von Versailles wurde sie zwischen 1920 und 1922 zum größten Teil geschleift; die noch erhaltenen Teile werden mittlerweile gemeinhin als lokales Kulturgut angesehen. (Artikel des Tages)
Kaiser Theodor II. (Äthiopien)
- Theodor II. († 1868) war zunächst Gouverneur von Quara (Kwara) und von 1855 bis 1868 Kaiser von Äthiopien.
- Franz Liszt schuf erste Skizzen für das Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur im Jahr 1832. Überarbeitet und in der heute bekannten dritten Fassung wurde es am 17. Februar 1855 im „Kleinen Saal“ des Weimarer Schlosses unter der Leitung von Hector Berlioz und dem Komponisten selbst als Solisten uraufgeführt. Die genaue Bezeichnung des Werks lautet (1857 im Erstdruck bei Haslinger in Wien erschienen): Erstes Concert für Pianoforte und Orchester. Henry Litolff zugeeignet von F. Liszt.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Kamehameha IV. (1834-1863) war von 1855 bis 1863 König von Hawaii.
Präludium und Fuge über B-A-C-H (Liszt)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Im Rahmen des Internationalen Orgelsymposiums Zürich fand in den Französischen Kirche eine öffentliche Ludothek statt. Und da war im Liszt-Jahr 2011 auch sein Orgelwerk ein Thema. Interpretiert wird deshalb Liszts Hommage an Bach «Präludium und Fuge über B-A-C-H». Drei Organisten - Elisabeth Zawadke, Tobias Willi und Martin Sander - spielen ihre Interpretation und lassen sich danach von den beiden Kollegen gleich eine Rückmeldung geben. Diese werden sich gut überlegen, was sie sagen - denn danach sind sie selbst an der Reihe. Aufzeichnung von der öffentlichen Ludothek aus der Französischen Kirche Zürich. (DRS2 Diskothek im Zwei 2011)
- Alexander II. Nikolajewitsch (1818-1881) war 1855 bis 1881 Kaiser des Russischen Reiches aus dem Haus Romanow-Holstein-Gottorp.
QUELLEN
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19.02.2009 Artikel eröffnet
04.10.2010 Grundstock erstellt