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Lexikon

Politeia (Platon)

  • Die Politeia (alt­griechisch Πολιτεία, Politeía; lateinisch Res publica, daher englisch The Republic; deutsch „Der Staat“) ist ein in Dialog­form verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon. An dem fiktiven, literarisch gestalteten Dialog sind sieben Personen beteiligt, weitere Anwesende hören nur zu. Die Haupt­rolle spielt Platons Lehrer Sokrates. Seine wichtigsten Gesprächs­partner sind Platons Brüder Glaukon und Adeimantos sowie der bekannte Redner Thrasymachos. Diskutiert wird über die Gerechtigkeit und ihre mögliche Ver­wirklichung in einem idealen Staat. Der in zehn Bücher gegliederte Dialog zerfällt in zwei sehr unter­schiedliche Teile. In der Anfangs­phase führt Sokrates mit Thrasymachos ein Streitgespräch über die Frage, was gerecht ist. Im Haupt­teil bemühen sich Sokrates, Glaukon und Adeimantos, die Natur der Gerechtigkeit zu bestimmen und ihren Wert zu erfassen. Zwar ist Gerechtigkeit in der Seele des Menschen zu finden, doch im sozialen Kontext, im Staat, ist sie leichter erkennbar. Daher lenkt Sokrates das Gespräch auf die Frage, unter welchen Voraus­setzungen im Staat Gerechtigkeit zustande kommt. (Artikel des Tages)
  • "Der Ehrliche ist der Dumme", heißt ein bekanntes Sprichwort. Diese Vorstellung muss es auch schon gut 350 Jahre v. Chr. gegeben haben, denn sie bildet den Ausgangspunkt für eine der wirkungsreichsten politischen Theorien des Abendlandes: Platons Staat. In seiner unverwechselbaren Dialogtechnik lässt der Philosoph seinen Mentor Sokrates das Wesen der Gerechtigkeit sowie die Eigenschaften des idealen Herrschers und Staates erläutern. Vieles davon muss den Athenern geradezu revolutionär vorgekommen sein: die Dreiteilung der Staatsglieder, Gleichheit von Männern und Frauen, Abschaffung des Privateigentums und gar die Herrschaft von Philosophen. Wer Platons Ideen mit dem weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte vergleicht, wird allerdings unwillkürlich zusammenzucken, wenn er seine Vorschläge zu Euthanasie, Rassenauswahl und strenger Staatsräson liest. Eine kritische Distanz bei der Lektüre ist also angebracht. Davon abgesehen liefert Platon mit diesem Werk einen tiefen Einblick in seine Erkenntnistheorie (u. a. mit dem berühmten Höhlengleichnis) und eine bedeutende Staatsutopie, in der Gerechtigkeit und Moral einen festen Sitz haben und Politik zum Wohle des Volkes gemacht wird - statt für den Geldbeutel der Politiker oder der Reichen. Dies ist auch mehr als 2000 Jahre nach Platon noch ein Thema. (getAbstract)

Quellen

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25.01.2014 Artikel des Tages