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LEXIKON
König Alexander II. (Makedonien)
- Parmenides ist der wohl undurchsichtigste von Platons Dialogen. Er verlangt dem Leser ein hohes Maß an Konzentration ab. Mit einer Flut von Argumenten belegt die Hauptfigur Parmenides eine These nach der anderen, um gleich darauf auch das Gegenteil zu beweisen. Die verworrene Dialektik rund um den Begriff des Einen bietet unerschöpflichen Spielraum für philosophische Interpretationen. Die Argumente lassen sich im Hinblick auf ihre logische Struktur analysieren, man kann sie mit heutigen Begrifflichkeiten vergleichen und nachvollziehen, wie einzelne Elemente des Dialogs spätere Themen der Philosophie vorwegnehmen: Man kann sich schier endlos mit dem Dialog beschäftigen. Kein Wunder also, dass er Generationen von Philosophen herausgefordert hat. Seinen Wert für den interessierten Laien erhält der Dialog dagegen durch die einleitende Darstellung der platonischen Ideenlehre im ersten Teil. (getAbstract)
- Auf den ersten Blick ist Platons Phaidros ein zerrissenes Werk, das von ganz verschiedenen Dingen handelt: vom Schönen, vom Wesen des Eros, von dessen pädagogischem Einfluss auf die Seele sowie von den Kriterien guter Rhetorik. Bei genauerer Betrachtung aber hängen diese Themen eng zusammen. Das Schöne setzt den philosophischen Eros überhaupt erst in Kraft, der als Sehnsucht nach Weisheit und Wahrheit die Voraussetzung für eine gute, das heißt wahre Rede ist. Platon grenzt sich damit deutlich von den Sophisten ab, denen er vorwirft, sie orientierten sich am Schein und lehrten eine rein technische Redekunst, ohne sich um Inhalte zu scheren. Er selbst versteht unter Rhetorik eine Art Seelenführung: Eine gute Rede – ob öffentlich oder privat – legt den Keim einer Wahrheit in die Seele. Doch das Thema Rhetorik ist nur ein Aspekt dieses schmalen, aber reichhaltigen Werkes. Im Zentrum steht Platons berühmter Mythos von der Seele als einem geflügelten Zweigespann sowie ein Loblied auf die Knabenliebe, das bis in heutige Diskussionen über den pädagogischen Eros nachhallt. (getAbstract 2016)
- Was ist Wissen? Wie gelangen wir zu verlässlicher Erkenntnis? Diese Fragen stehen im Zentrum von Platons fiktivem Dialog Theätet zwischen Sokrates, dem Mathematiker Theodoros und dessen Schüler Theaitetos. Das dichte und hochabstrakte Gespräch endet in der Aporie, also ohne Resultat, doch das ist zweitrangig. Platon – oder vielmehr sein Sokrates – präsentiert uns keine fertigen Antworten. Ihm geht es vielmehr darum, zu zeigen, durch welche Argumentationsstrategien und Fragetechniken man sich dem komplexen Thema Wahrheit am besten nähert. Sokrates vergleicht seine Aufgabe mit der einer Hebamme: Durch gezielte Fragen unterstützt er seine Gesprächspartner dabei, eigene Thesen hervorzubringen, und prüft diese anschließend auf ihre Konsistenz. Ausführlich setzt er sich etwa mit der relativistischen Position auseinander, wonach für jeden das wahr ist, was ihm wahr erscheint, und widerlegt sie schließlich. Über Wissen und Wahrheit nachzudenken lohnt sich – gerade in Zeiten, in denen manche Politiker unbekümmert um die Fakten allein die Meinungen und Vorurteile der Menschen bewirtschaften. (getAbstract 2017)
QUELLEN
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14.12.2015 Artikel eröffnet