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LEXIKON

Epistulae morales (Seneca)

  • Um das Jahr Null vollzog sich im römischen Reich ein großer Umbruch: Aus einer jahrhundertealten Republik wurde in einem Strudel aus Intrigen, Machtkämpfen und Gewaltstreichen das römische Kaiserreich. Während dieser Zeit politischer Instabilität versuchten Philosophen wie Cato, Cicero oder Seneca beruhigend einzuwirken – erfolglos. Am deutlichsten fiel dieses Scheitern bei Seneca aus. Er war Mentor des jungen Kaisers Nero, fiel aber schließlich dem Verfolgungswahn seines Schülers zum Opfer. Ein paar Jahre vor seinem befohlenen Selbstmord, als Seneca bereits aus der Gunst des Tyrannen gefallen war, begann er einen ausgedehnten Briefwechsel mit seinem Freund Lucilius. Zweck der Briefe war die Darstellung und Einweisung in die philosophische Schule der Stoa. Senecas Version des Stoizismus kommt als erfrischend bodenständige Philosophie daher, die wahres Glück, moralische Vollkommenheit und Lebenssinn lehrt. Das geht mit Gesellschaftskritik einher, die durchaus aktuell geblieben ist und die Konsumwahn und egoistische Ausbeutung der Natur anprangert. Ein wirkmächtiges Buch, in dem sich das alltagspraktische Potenzial von Philosophie zeigt. (getAbstract 2019)

QUELLEN

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22.12.2019 Artikel eröffnet