1795
FEBRUAR
0211D: Carl Michael Bellman
- Carl Michael Bellman (* 15. Februar 1740 in Stockholm; † 11. Februar 1795 ebenda) war ein schwedischer Dichter und Komponist. Er ist der berühmteste Liederdichter Schwedens und gilt in der schwedischen Literatur bis heute als Nationaldichter. Bellmans Hauptwerke sind die beiden Liedersammlungen Fredmans epistlar (Fredmans Episteln) mit 82 Liedern und Fredmans sånger (Fredmans Lieder) mit 65 Liedern. Seine übrigen Werke (religiöse und patriotische Lyrik, Satiren, Schauspiele, Gelegenheitsdichtung und Übersetzungen, u. a. von Gellerts Fabeln) treten in ihrer Bedeutung dahinter zurück. Viele schwedische Dichter, etwa Gunnar Wennerberg, Birger Sjöberg, Dan Andersson und Evert Taube, knüpften an Bellmans Liederschaffen an und setzten sich mit dem großen Vorbild auseinander. In Schweden und dem übrigen Skandinavien sind Bellmans Lieder bis heute weithin bekannt und beliebt. (Artikel des Tages)
MÄRZ
0329D: Klavierkonzert op. 19 (Beethoven)
- Bei einem Wohltätigkeitskonzert im Wiener Burgtheater tritt Beethoven erstmals öffentlich auf, spielt sein eigenes, mehrfach umgearbeitetes Klavierkonzert op. 19 (das später als Nr. 2 geführt wird) und empfängt den „ungetheilten Beyfall des Publikums“.
- Klassikarchiv
- WDR ZeitZeichen 2020
- Diskothek 20.07.2020 und PDF
APRIL
0405D: Friede von Basel
MAI
0522D: Mungo Parks erste Forschungsreise ins Innere Afrikas
- Als erster Europäer erreichte er die Ufer des Niger. Der schottische Abenteurer Mungo Park wurde als der Entdecker des 4.000 Kilometer langen Flusses gefeiert. Am 22. Mai 1795 trat er, mit nur wenigen Messgeräten, einem Kompass und zwei Flinten ausgerüstet, seine erste, riskante Reise an. (dradio.de 2020)
SEPTEMBER
0905D: Friedens- und Freundschaftsvertrag von Algier
- Der Friedens- und Freundschaftsvertrag von Algier zwischen den USA und dem Osmanischen Reich wurde am 5. September 1795 unterzeichnet.
AUGUST
0803D: Vertrag von Greenville
- Der Vertrag von Greenville wurde am 3. August 1795 in Fort Greenville (heute Greenville, Ohio) von einem Bund von amerikanischen Ureinwohnern und den Vereinigten Staaten unterzeichnet, nachdem die amerikanischen Ureinwohner die Schlacht von Fallen Timbers verloren hatten. Der Vertrag markierte das Ende des Northwest Indian Wars. Die Vereinigten Staaten wurden durch General "Mad" Anthony Wayne vertreten, der die amerikanischen Ureinwohner bei Fallen Timbers besiegt hatte. Im Austausch für Waren im Werte von 20.000 US-Dollar (wie Decken, Utensilien und Haustiere) überließen die amerikanischen Ureinwohner den Vereinigten Staaten große Teile des heutigen Ohios, den zukünftigen Standort von Chicago und das Fort Detroit Gebiet.
OKTOBER
1027D: Pinckney-Vertrag
- Der Pinckney-Vertrag, auch bekannt als Vertrag von San Lorenzo oder Vertrag von Madrid, wurde am 27. Oktober 1795 in San Lorenzo de El Escorial unterzeichnet und festigte die Bemühungen um eine Freundschaft zwischen den USA und Spanien. Er legte außerdem die Grenzen zwischen den USA und den spanischen Kolonien fest und garantierte den USA Schifffahrtsrechte im Mississippi River. Der volle Titel des Vertrages lautet Vertrag über Freundschaft, Grenzen und Schifffahrt Zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten. Thomas Pinckney verhandelte den Vertrag für die USA, während Don Manuel de Godoy Spanien repräsentierte.
NOVEMBER
1114D: Gefecht bei Lambsheim
- Das Gefecht bei Lambsheim war eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen der deutschen Reichsarmee und französischen Revolutionstruppen mit etwa 250 Toten. Es fand am 14. November 1795 in Lambsheim, einem ehemals befestigten Städtchen in der Rheinebene, zwischen Worms und Speyer statt.
LEXIKON
- Das Direktorium (französisch Le Directoire; 26. Oktober 1795–24. Dezember 1799) war die letzte Regierungsform der Französischen Revolution. Es ersetzte als Folge des Aufstandes des 9. Thermidor II des Republikanischen Kalenders (27. Juli 1794) und des Sturzes Maximilien de Robespierres die Herrschaft des Nationalkonvents.
Kaiser Ba'eda Mariam II. (Äthiopien)
- Ba'eda Mariam II. war vom 15. April bis Dezember 1795 Negus Negest (Kaiser) von Äthiopien.
Klaviertrio Nr. 37 C-Dur Hob. XV/27
Klaviertrio Nr. 39 Hob.XV/25 " Zigeunertrio"
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Mehr und mehr interessieren sich junge Ensembles wieder für die Kammermusikwerke von Joseph Haydn. Der «Vater des Streichquartettes» ist auch für andere Formationen stilgebend, zum Beispiel für das Klaviertrio. Über 40 davon hat er komponiert, Perlen der Kammermusik - wenn man sie denn wirklich spannend spielt. Anhand des Klaviertrios Nr. 39 in G-Dur hören wir uns an, was hinter den kleinen, feinen Werken steckt. Der Dirigent Thomas Leininger und der Bratschist und Musikredaktor Michael Schwendimann sind Gäste von Annelis Berger. (SRF Diskothek im Zwei 2019)
- Kamehameha I. († 1819) war der erste König von Hawaii (1795–1819).
Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre (Goethe)
- Wilhelm Meisters Lehrjahre ist ein klassischer Bildungsroman von Johann Wolfgang von Goethe. Der wegweisende Entwicklungsroman erschien 1795/96. Er besteht aus acht Büchern, von denen sich die ersten fünf inhaltlich an das zu Goethes Lebzeiten unveröffentlichte Fragment Wilhelm Meisters theatralische Sendung anlehnen. Ein Vergleich beider Texte zeigt etliche wörtliche Übereinstimmungen.
- Die Herkunft aus gutem Haus, der Drang zur Selbstverwirklichung, der verschlungene Lebensweg: Wilhelm Meister hat einiges mit seinem Erfinder Johann Wolfgang von Goethe gemeinsam. In die Form eines Romans gepresst, weicht Goethes Lebensschilderung doch stark von dem handlungsgetragenen Schema ab, das man mit dieser literarischen Gattung üblicherweise verbindet. Orte und Zeit der Handlung werden nie genannt; immerhin sind sie konkret genug, um in mancher Hinsicht ein Spiegelbild Deutschlands zur Goethezeit zu erkennen. Die meisten Personennamen wie Mignon, Philine, Serlo, Melina, Jarno oder Aurelie erscheinen so fiktiv, dass man von einer realistischen Erzählung kaum sprechen kann. Das Buch ist eher ein Ideenroman, ein Riesenessay zu den sich überlappenden Themen Theater und Persönlichkeitsentwicklung. Wie „meistert“ man das Leben am besten? Die Antwort auf diese Frage findet Goethes Wilhelm Meister vor allem im Erziehungsideal der aufklärerisch gesinnten Freimaurer. Fazit: Nicht in der (Schauspiel-)Kunst verwirklicht sich das Leben, sondern das Leben selbst ist die Kunst. (getAbstract)
- Die Sinfonie Nr. 104 D-Dur komponierte Joseph Haydn im Jahr 1795. Das Werk gehört zu den berühmten „Londoner Sinfonien“ und führt manchmal die nicht von Haydn stammenden Beinamen „London“ oder „Salomon“.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
Über die ästhetische Erziehung des Menschen (Schiller)
- Über die ästhetische Erziehung des Menschen ist eine Abhandlung Friedrich Schillers in Briefform, die sich mit Kants Ästhetik und dem Verlauf der Französischen Revolution auseinandersetzt. Zunächst wollte Schiller in einem Buch mit dem Titel „Kallias oder Über die Schönheit“ das zentrale Thema Ästhetik bzw. Schönheit bearbeiten und Kants Aussage widerlegen, „Schönheit“ und „Geschmack“ seien subjektiv. Kants Dualismus von intelligibler und empirischer Welt, Vernunft und Sinnlichkeit entspricht Schillers Gegenüberstellung der Begriffe Notwendigkeit und Freiheit, Sinnlichkeit und Vernunft, Einbildungskraft und Erkenntnisvermögen, Willkür und Gesetz sowie Natur und Kultur. Schillers moralphilosophische, anthropologische und geschichtsphilosophische Reflexionen sind am ausführlichsten in den Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ dargelegt. Er protestiert gegen das Zwangsdiktat der Vernunft der Aufklärung ebenso wie gegen die Willkür der Sinne bzw. Natur. Dies zeigt seine Auseinandersetzung mit dem Verlauf der Französischen Revolution. Er ist enttäuscht über ihren Ausgang und wendet sich in den Briefen zur ästhetischen Erziehung ebenso gegen die Willkür eines aristokratischen Staates wie gegen die Herrschaft eines Volkes, das politisch dem Anspruch der von der Aufklärung geforderten Vernunft nicht entsprechen konnte. In den Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ versucht er zu erklären, warum die Französische Revolution gescheitert ist und Frankreich nicht die versprochene Humanität gebracht hat.
- Fünf Jahre nach der Französischen Revolution wurde Friedrich Schiller zum Ehrenbürger der Französischen Republik ernannt. Die Ehrerbietung gegenüber dem deutschen Dichter, der mit seinen Räubern bereits gezeigt hatte, dass er den Begriff der Freiheit hochhielt, ging allerdings gründlich nach hinten los. Der Rechtschreibfehler im Namen – die Urkunde ging an einen „Monsieur Gille“ – war noch der kleinste Fauxpas. Schwerer wog, dass Schiller, anfänglich begeistert von der Revolution, mittlerweile angewidert nach Paris blickte, wo die Guillotinen im Akkord fielen. In seinen Augen war die Revolution entartet und hatte die Despotie des Adels bloß durch die Despotie des dritten Standes ersetzt. Warum nur musste etwas, was so gut begonnen hatte, in einem solchen Desaster münden? Schiller schrieb sich seinen Erklärungsversuch in den Briefen Über die ästhetische Erziehung des Menschen vom Herzen. Das Grundübel lag seiner Meinung nach im Ungleichgewicht zweier widerstrebender Kräfte im Menschen, der deshalb zu Extremen neige. Zum Glück glaubt Schiller ein Allheilmittel zu kennen: die Kunst! So naiv dieser Lösungsvorschlag heute klingen mag, so scharf bleibt Schillers Gesellschaftsanalyse. (getAbstract)
- Die Altersschrift "Zum ewigen Frieden". Ein philosophischer Entwurf. (erste Auflage 1795 (zit. als A) 104 S., zweite, erweiterte Auflage 1796 (zit. als B), 112 S.) gehört zu den bekanntesten Werken des deutschen Philosophen Immanuel Kant. So geht die neuzeitliche Bedeutung des Begriffs Frieden entscheidend auf Kants hierin vorgestellte Theorien zurück. In Form eines Friedensvertrages wendet Kant die Grundsätze seiner Moralphilosophie (vgl. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Kategorischer Imperativ) auf die Kernfrage der Politik nach dem Frieden zwischen den Staaten an. Auch hier gilt es, von der Vernunft geleitete Entscheidungen zu treffen und nach Gerechtigkeit zu trachten. Dabei stellt er klar, dass der Frieden kein natürlicher Zustand für den Menschen sei und deshalb gestiftet werden müsse. Die Gewährung des Friedens sei Sache der Politik, welche sich der Idee eines allgemeingültigen Rechtssystems unterzuordnen habe; denn so heißt es im Anhang: Das Recht der Menschen muß heilig gehalten werden, der herrschenden Gewalt mag es auch noch so große Aufopferung kosten. Dem Despotismus erteilt Kant eine klare Absage. Bekannt geworden sind die Ideen des Völkerrechts, das die Verbindlichkeit der zwischenstaatlichen Abkommen einfordert, und die Ausrichtung des Friedens als völkerrechtlichen Vertrag. In den Internationalen Beziehungen wird „Zum ewigen Frieden“ den liberalen Theorien zugeordnet. Die Charta der Vereinten Nationen wurde nicht unwesentlich von dieser Schrift beeinflusst.
- Mitten im Krieg Preußens gegen das revolutionäre Frankreich ersann der einflussreichste Philosoph des 18. Jahrhunderts in Königsberg eine Utopie. Immanuel Kant griff Fragen auf, die viele Intellektuelle seit Jahrhunderten beschäftigten: Wie lässt sich ein ewiger Friede schaffen? Welche Rechtsgrundlagen muss er haben? Wie hält man ein Völkerrecht aufrecht und gewährleistet die Souveränität aller Staaten? Kants kleine Friedensschrift Zum ewigen Frieden war geradezu revolutionär: Zuvor gab es offiziell keinen Friedenszustand, sondern immer nur eine Abfolge von Waffenstillstandsvereinbarungen. Folgerichtig erkannte der Königsberger Philosoph auch an, dass der Naturzustand der Menschheit der Krieg sei und ein Friede aktiv herbeigeführt und gesichert werden müsse. In seinem Traktat stellt er in mehreren juristischen Artikeln Verbote und Gebote auf, die diesem Ziel dienlich sein sollen. Erst rund 100 Jahre später wurde eine Organisation nach Kants Vorstellung geschaffen: der Völkerbund, der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Vereinten Nationen abgelöst wurde. Für die Rechtsphilosophie und die Friedensbewegung war Kants Traktat von fundamentaler Bedeutung. (getAbstract)
QUELLEN
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02.03.2009 Artikel eröffnet
28.10.2010 Grundstock erstellt