704
WELTALL
- zuletzt 693
MAYA
Palenque
- 711: Der Nachbarstaat Toniná führt einen Kriegszug gegen Palenque durch, und K’inich K’an Joy Chitam II. gerät in Gefangenschaft. Er wird nicht sofort getötet, sondern gefangen gehalten, wodurch Toniná den Statthalter Xok installiert. Dennoch bleibt K’inich K’an Joy Chitam II. möglicherweise Herrscher, denn Inschriften nennen ihn noch 714 und 718 als König, was darauf hindeutet, dass er zumindest kurze Zeit wieder regiert – vielleicht als Vasall von Toniná. Fortsetzung 721
- 721: K’inich K’an Joy Chitam II stirbt um das Jahr 721 und wird von K’inich Ahkal Mo’ Nahb III. als Herrscher von Palenque abgelöst. Ajaw K’inich Ahkal Mo’ Nahb III. (721–nach 736)
- zuletzt 702
Calakmul
- 711: Noch zeigt ein König von Naranjo Loyalitätsbekundungen gegenüber Calakmul und dem verstorbenen Yuknoom Yichʼaak Kʼahkʼ. Fortsetzung 732
- 731: Zweites großes Monumentprogramm zum Periodenabschluss 9.15.0.0.0. Stelen am Fuß von Struktur 1 gehören zu den bedeutendsten Kunstwerken von Calakmul. Stele 51 mit Bildnis Yuknooms (heute im Nationalmuseum für Anthropologie in Mexiko-Stadt).
- 733–736: Ein Altar in Tikal zeigt einen gefangenen Calakmul-Adligen – möglicherweise ist damit Yuknoom Tookʼ Kʼawiil gemeint. Zeichen politischer und militärischer Schwäche; Calakmul verliert an regionaler Macht.
- 736: Tod von Yuknoom Tookʼ Kʼawiil und Nachfolge durch Wamaw Kʼawiil. Ajaw Wamaw Kʼawiil (736)
- zuletzt 702
Tikal
- 734: Tod in Tikal
- 734: Ajaw Yikʼin Chan Kʼawiil (734-755)
1208D: Yik'in Chan K'awiil ist der Sohn von Jasaw Chan K'awiil I und seiner Frau, Lady Lahan Unen Moʼ. Seine Hauptfrau stammt aus Palenque und trägt den Titel Lady Yax Ahau Xoc. Nach dem Tod seines Vaters besteigt Yik'in Chan K'awiil den Thron von Tikal. Er wird als 27. Herrscher der Dynastie identifiziert. Während seiner Herrschaft setzt Yik'in Chan K'awiil zahlreiche Bauprojekte um, darunter Tempel, Paläste und große Straßen, viele davon sind heute noch erhalten. Er vollendet Tempel I, baut Tempel II um, errichtet seinen eigenen Palast (Grupo G), lässt Tempel IV und VI sowie verschiedene Dammwege bauen. Fortsetzung 736 - 736: Zwei Jahre nach seiner Thronbesteigung besiegt er die Stadt Calakmul. Anschließend besiegt er deren Verbündete: El Peru im Osten und Naranjo im Westen in den Jahren 743 und 744. Diese Siege festigen die Vormachtstellung von Tikal in der Region.
- 755: Die genaue Grabstätte von Yik'in Chan K'awiil ist unbekannt, aber die kleine Pyramide südlich von Tempel II (Struktur 5D-73, Begräbnis 196) wird als wahrscheinlich angesehen. Andere mögliche Grablagen sind Tempel IV und Tempel VI in Tikal. Er verstirbt vermutlich um das Jahr 755/766.
- zuletzt 695
Naranjo
- Um 720: Kʼakʼ Tiliw Chan Chaak festigt als erwachsener Herrscher seine Macht, baut viele Denkmäler und fördert Kunst und Keramik. Fortsetzung 728
- um 728: Tod („frühes vierzigstes Lebensjahr“). Nach seinem Tod kommt es zu einer Interregnum-Phase, bis Yax Mayuy Chan Chaak (möglicherweise sein Sohn oder Bruder) die Herrschaft übernimmt
- ca. 728: Nach dem Tod ihres Sohnes oder kurz zuvor übernimmt Wak Chanil Ajaw die Regentschaft für einen zweiten Sohn oder Enkel Yax Mayuy Chan Chaak.
- 741: Tod von Wak Chanil Ajaw in Naranjo (10. oder 11. Februar)
- zuletzt 695
Copan
- 711–736: Errichtung von sieben monumentalen Stelen (A, B, C, D, F, H, 4) – Meisterwerke der Maya-Skulptur. Fortsetzung 718
- 718: Copán besiegt das rivalisierende Zentrum Xkuy und verbrennt es; Sieg auf einem Gedenkstein verewigt.
- 724: Installation von Kʼakʼ Tiliw Chan Yopaat als Vasallenkönig in Quiriguá.
- 731: Errichtung von Stela A, die Copán unter die vier mächtigsten Reichsstädte der Maya stellt (neben Tikal, Calakmul, Palenque).
- 734: Kʼakʼ Tiliw Chan Yopaat bezeichnet sich als kʼuhul ajaw (göttlicher Herr), beansprucht Unabhängigkeit für Quiriguá.
- 738: Einweihung des monumentalen Ballcourts, etwa 113 Tage vor dem Tod.
- 3. Mai 738: Gefangennahme und Enthauptung durch Kʼakʼ Tiliw Chan Yopaat (Quiriguá); überraschender Umsturz, da Quiriguá viel kleiner als Copán war. Nach 738: Baustopp in Copán für 18 Jahre; Nachfolger wird Kʼakʼ Joplaj Chan Kʼawiil, vermutlich unter der Kontrolle von Quiriguá
- zuletzt 695
PRÄ-INKAS
- zuletzt 700
PIKTEN
- 706: König Nechtan mac Der-Ilei (1. Amtszeit 706–724, 2. Amtszeit 728–729) Fortsetzung 706
- zuletzt 697
KELTEN
Uí Néill
- 707: Unter Congals Herrschaft gelingt ein bedeutender Sieg gegen die Männer von Connacht, bei dem der König von Connacht, Indrechtach mac Dúnchado, getötet wird; Loingsechs Sohn Fergal nimmt an der Schlacht teil, Congal selbst allerdings nicht. Im selben Jahr zieht Congal in Leinster ein; Geoffrey Keating berichtet, dass er währenddessen die Kirche von Kildare niederbrennt und sein Tod damit im Zusammenhang stehen könnte. Fortsetzung 710
- 710: Congal stirbt plötzlich; laut einer Randnotiz zu den Annalen von Ulster erliegt er einem Anfall. Congal hinterlässt mehrere Söhne, darunter Flann Gohan (gestorben 732), Conaing (gestorben 733) und Donngal (gestorben 731), aber keiner erlangt größere Bedeutung; Flann Gohan und Conaing sterben in Kämpfen zwischen Cenél Conaill und Cenél nEógain. Nach Congals Tod folgt ihm ein weiterer Nordiren, Fergal mac Máele Dúin (gestorben 722) von Cenél nEógain, als Hochkönig. Hochkönig Fergal mac Máele Dúin (710-722)
- Zuletzt 703
Ulaid
- 707: Bécc Bairrche dankt ab, wird Pilger und legt die königliche Herrschaft nieder. Fortsetzung 718
- 718: Der ehemalige König Bécc stirbt.
- zuletzt 703
Connacht
- 705: Cellach tritt ins geistliche Leben ein und stirbt in diesem Jahr. Die Annalen erwähnen ihn bei seinem Tod als König von Connacht. Sein Beiname ist Cellach Locha Cime – benannt nach dem heute Lough Hackett genannten See bei Headford im heutigen County Galway. König Indrechtach mac Dúnchado (705-707) Fortsetzung 705
- Liste der Könige
- zuletzt 703
Leinster
- 710: In den Annalen wird berichtet, dass Cellach in zahlreiche Konflikte verwickelt war, darunter Kämpfe gegen benachbarte Herrscher und Hochkönige. Fortsetzung 714
- 714: Kurz vor seinem Tod werden schwerwiegende Konflikte zwischen Leinster und benachbarten Regionen dokumentiert.
- 715: Cellach Cualann stirbt, vermutlich in hohem Alter. Mit ihm endet der Einfluss der Uí Máil auf den Königsthron von Leinster
- zuletzt 693
Uí Mháine
- 711: König Dluthach mac Fithcheallach (711–738) Fortsetzung 711
- zuletzt 691
Dalriada
- 723: Selbachs Herrschaft endet, und sein Nachfolger wird Dungal. Selbach stirbt im Jahr 730.
- 723: König Dúngal mac Selbaig (723–726) Fortsetzung 723
- Zuletzt 700
Gwynedd
- Nach 720: Sein Sohn Rhodri Molwynog folgt ihm in Gwynedd nach (um 720–754) König Rhodri Molwynog (um 720-754) Fortsetzung 720
- Zuletzt 682
Königreich Powys
- 725: König Elisedd ap Gwylog (725–755?) Fortsetzung 725
- zuletzt 695
ANGELSACHSEN
Northumbria:
- König Aldfrith (686–705)
- Bischof Bosa von York (2. Amtszeit 691-705/706)
- Bischof Eadfrith von Lindisfarne (698–721) br />
- 14. Dezember 705: Tod Aldfriths in Driffield. Sein minderjähriger Sohn Osred folgt nach kurzer Herrschaft eines Thronanwärters (Eadwulf) als König.
- 705/706: Tod von Bosa von York. Sein Gedenktag im katholischen Festkalender ist der 9. März. Fortsetzung 720
- um 720: Eadfrith: Auftrag an Beda Venerabilis zur Überarbeitung und Ergänzung der Vita Cuthberts in Prosa- und Versfassung.
- 721: Tod von Bischof Eadfrith auf Lindisfarne. Sein Nachfolger wird Æthelwald. Eadfrith wird später als Heiliger verehrt, sein Gedenktag ist der 4. Juni. Bischof Æthelwald von Lindisfarne (721–740)
- 875: Mönche fliehen wegen Wikingerüberfällen aus Lindisfarne und nehmen Cuthberts Gebeine mit.
- 995: Nach einer langen Odyssee ruhen Cuthberts Gebeine in der Kathedrale von Durham.
- 998: Weihe einer steinernen Kirche in Durham als Ruhestätte der Heiligen
- Zuletzt 698
Mercia
- König Æthelred (675–704)
Æthelred, König von Mercia, dankt ab. Er geht als Mönch in ein Kloster. Sein Nachfolger wird Cenred. - König Cenred (704-709)
- Bischof Edgar (Lindsey 693-724)
- Bischof Headda (Lichfield um 691–721, Leicester um 706-721)
- Bischof Wilfrid von York (Leicester 691–705, Hexham 705–709)
um 704: Wiederherstellung seiner Ehre durch Papst Johannes VI., Rückkehr nach Ripon - Bischof Ecgwine (Worcester, 693–717)
- Bischof Tyrhtel (Hereford, um 688–710)
- Fortsetzung 706
- 706: Headda weiht die neu erbaute Kirche in Crowland, die von Guthlac errichtet wurde. Fortsetzung 707
- Um 707: Cenred muss Angriffe der walisischen Nachbarn abwehren.
- 709:Cenred tritt als König zurück und begibt sich auf eine Pilgerreise nach Rom; König Offa von Essex und Bischof Ecgwine von Worcester begleiten ihn. In Rom macht Papst Konstantin I. Cenred zum Mönch, während in Mercia Æthelreds Sohn Ceolred die Nachfolge antritt. Über Cenreds weiteres Leben als Mönch ist wenig bekannt, und auch das Todesjahr ist unsicher. König Ceolred (709–716)
- 24. April 709/710: Wildrid: Tod während eines Besuchs im Kloster Oundle, Beisetzung in Ripon
- 710: Bischof Torhthere (um 710–729)
- 716: Eines von Ecgwines letzten wichtigen kirchlichen Handlungen ist die Teilnahme am großen Konzil von Clovesho
- 717: 1230D: Ecgwine stirbt im Kloster Evesham, wo er auch bestattet wird
- 721: zwischen 716 und 727: Headda stirbt als Bischof von Lichfield und Leicester; das exakte Todesjahr ist nicht eindeutig gesichert, typischerweise wird um 721 angegeben. Bischof Aldwine (Lichfield und Leicester, 721-737)
- Zuletzt 704
East Anglia
- 709: Ealdwulf nimmt Æthelbald von Mercia auf, der später König von Mercia wird. Fortsetzung 713
- 713: Tod Ealdwulfs; sein Sohn Ælfwald wird Nachfolge König Ælfwald (713–749)
- Zuletzt 693
Königreich Wessex
- 705: Ine: Synode von Brentford: Konflikte mit Essex (Surrey-Frage) werden beigelegt. Fortsetzung 710
- 710: Ines Feldzug gegen Geraint von Dumnonia mit Unterstützung aus Sussex; Devon bis zum Tamarfluss wird erobert, Festung Taunton errichtet.
- 715: Ine: Große Schlacht bei Wodnesbeorg (Alton, Wiltshire) gegen Ceolred von Mercia – der Ausgang bleibt unbekannt.
- um 718: Ine: Tod des Bruders Ingild.
- 721–725: Ine: Innendynastische Auseinandersetzungen, Thronrivalen Cynewulf wird 721 von Ine getötet; 722 Rebellion in Sussex unter Ealdberht; erneute Kämpfe gegen Sussex, Ealdberht fällt 725.
- 722: Ine wird von den Truppen aus Cornwall am Fluss Hehil geschlagen, Expansion nach Südwesten kommt zum Erliegen. Zerstörung der von Ine befestigten Stadt Taunton durch Æthelburg.
- 726: Ine dankt ab und reist als Pilger nach Rom, wo er wahrscheinlich die Schola Saxonum gründet und den Peterspfennig einführt. - nach 726: Tod in Rom, genaues Todesjahr unbekannt.
- Zuletzt 694
Königreich Essex
- König Sigeheard (um 694–709)
- König Swaefred (um 694–nach 704)
nach 704: Die Regentschaft Swaefreds endet nach 704 - König Offa (694–709)
- Unterkönig Nothhelm (Sussex, 692–717)
- König Æthelred von Mercia stirbt, sein Neffe Cenred wird Nachfolger. Die Oberherrschaft Mercia über London bleibt bestehen.
- Fortsetzung 705
- 705: Konflikt mit König Ine von Wessex: Sigeheard und Swaefred gewähren Exilanten aus dem Westsachsenreich Zuflucht. Beim Synod von Brentford wird vereinbart, die Exilanten zu verbannen, damit Ine Essex nicht angreift. Fortsetzung 709
- 709: Unsicheres Ende der Herrschaft: Sigeheard wird noch kurz nach 704 erwähnt, das exakte Jahr seines Todes bzw. Endes der Herrschaft ist nicht überliefert.
- Um 709: Offa dankt ab, verlässt seine Frau und begibt sich mit König Cenred von Mercia und Bischof Ecgwine von Worcester auf Pilgerfahrt nach Rom. Dort wird er Mönch. Sein weiteres Leben und der genaue Todestag sind unbekannt; er stirbt nach 709 in Rom. König Swæfberht (um 709–738)
- 710: Nothhelm unterstützt Ine von Wessex militärisch bei einem Feldzug gegen den britannischen König Geraint von Dumnonia.
- 714: Æthelstan tritt als Mitkönig in Sussex auf, vermutlich im östlichen Teil des Landes.
- ca. 717: Nothhelms Regentschaft endet; genaue Todesumstände und das Todesdatum sind unbekannt.
- Um 722/725: Ine führt Feldzüge gegen Sussex, wo der verbannte Ætheling Ealdberht Aufnahme findet.
- Nach 733: Æthelberht folgt als König von Sussex.
- Zuletzt 704
Königreich Kent
- König Wihtred (690/691–725)
- Erzbischof Behrtwald (Canterbury, 693–731)
- Bischof Tobias (Rochester, 699–726)
- 705: Vorsitz von Behrtwald bei kirchlichen Synoden, die den Streit um Wilfrid von York beilegen. Fortsetzung 702
- 725: Wihtres Tod: 23. April 725 - Nachfolger: Æthelberht II. und Eadberht I.
- 727: Bischof Aldwulf (Rochester, um 727–739)
- 13. Januar 731: Tod Behrtwalds in Canterbury nach einer Amtszeit von 37 Jahren, 6 Monaten und 14 Tagen; Grab und später Heiligenverehrung, Gedenktag 9. Januar. Erzbischof Tatwin (Canterbury, 731-734)
- zuletzt 699
WESTGOTEN
- 710: Witiza stirbt wahrscheinlich im Jahr 710. Nach seinem Tod werden seine Söhne bei der Thronfolge übergangen und Witizas Familie arrangiert sich später mit den muslimischen Siegern, seine Enkelin Sara heiratet einen Muslim. König Roderich (710-711) Fortsetzung 711
- Zuletzt 702
FRÄNKISCHES REICH
- König Childebert III. (694–711)
- Hausmeier in Austrasien: Pippin der Mittlere (680–714, Herzog der Franken, 687–714)
- Hausmeier in Neustrien-Burgund: Grimoald der Jüngere (695-714)
- Bischof Rigobert von Reims (689–717)
- Bischof Lambert von Lüttich (Maastricht, 2. Amtszeit 682-705)
- Bischof Gislo (Köln, 692/694–711)
- Bischof Basinus von Trier (697/698-705)
- Bischof Abbo II. (Metz, 697–707)
- Le Pecq (Siedlung)
Der französische Ort Le Pecq wird erstmals in einer Urkunde des Frankenkönigs Childebert III. erwähnt. - Köwerich
In einer Urkunde des Klosters Echternach wird Köwerich bei Trier erstmals erwähnt. - Im Jahr 704 gehört die Villa Steinheim — das spätere Steinheim (Rosport-Mompach) im Osten Luxemburgs — zum Herzogtum Austrasien innerhalb des merowingischen Staatsgebildes. Die historische Quelle nennt Irmina von Oeren, Äbtissin von Oeren bei Trier, als Eigentümerin des Gutes. In einer Urkunde schenkt sie die "Villa Steinheim" dem angelsächsischen Missionar Willibrord, der für seine Missionsarbeit in der Region Echternach bekannt ist. Damit wird Steinheim Teil des kirchlichen Besitzes, der später in den Einflussbereich des Klosters Echternach gelangte, das Willibrord gründet.
- Fortsetzung 705
- 705 (17. September): Ermordung Lamberts in Lüttich, vermutlich aus politischen Gründen und infolge von Blutrache oder wegen seiner Kritik an Pippins Beziehung zu Alpais. Erste Bestattung in Maastricht
- 705: 0304D: Basinus stirbt, wie es das Kalendarium des Willibrord zeitgenössisch belegt. Er wird später als Heiliger verehrt; sein Gedächtnistag wird der 3. März (noch später der 4. März). Nachfolger als Bischof von Trier wird Liutwin. Fortsetzung 707
- 707: Bischof Aptatus (Metz, 707–715)
- 708: Grimoald: Tod seines älteren Bruders Drogo; Grimoald übernimmt dessen Herrschaftsbereiche als Herzog von Burgund und/oder Champagne. 708–714: Hausmeier in Neustrien sowie Herzog von Burgund bzw. Champagne.
- ca. 708: Gründung des Klosters Mont-Saint-Michel durch den Bischof Aubert von Avranches während Childeberts Regierungszeit.
- 709–712: Pippin: Feldzüge gegen einen Alamannenherzog Wilharius
- 23. April 711: Childebert III. stirbt. Nachfolger wird sein Sohn Dagobert III. Südgallien beginnt sich nach seinem Tod teilweise zu verselbständigen (Burgund, Aquitanien, Provence). König Dagobert III. (711–715/716)
- 711: Gislo stirbt und wird in St. Severin in der Severinstraße beigesetzt. Bischof Anno I. (Köln, 711-715)
- vor Dezember 714: Pippin setzt sich für die Erbfolge seiner Nachkommen ein; Streit zwischen den Nachkommen von Plektrudis und Alpaida beginnt bereits zu Lebzeiten. 16. Dezember 714: Tod Pippins in Jupille bei Lüttich Hausmeier Theudoald (Neustrien-Burgund und Austrasien 714-715)
- April 714: Grimoald wird in Lüttich in der Kirche St. Lambert von einem heidnischen Friesen erschlagen und dort beerdigt. 714–715: Nach Grimoalds Tod wird sein Sohn Theudoald als Hausmeier eingesetzt, stirbt aber schon 715. Hausmeier Theudoald (Austrasien 714–715)
- um 714: Übertragung der Gebeine Lamberts nach Lüttich durch seinen Nachfolger Hubertus - 714–718: Bau der ersten Lambertus-Basilika in Lüttich über dem Grab des Märtyrers
- 717: In der politischen Auseinandersetzung nach Pippins Tod verweigert Rigobert Karl Martell die Unterstützung. Karl Martell enthebt ihn darauf seines Amtes und schickt ihn ins Exil auf sein Eigengut Gernicourt. Nachfolger wird Liutwin, später Milo von Trier. Nach 717 bis 743: Rigobert lebt als Einsiedler in Gernicourt, kehrt nicht nach Reims zurück, auch nachdem Karl Martell ihn rehabilitiert.
- 743: Der ehemalige Bischof Rigobert stirbt in Gernicourt.
- 864: Überführung der Gebeine Rigoberts nach Reims.
- 872: Beisetzung der Gebeine Rigoberts in der Kirche Saint-Thierry zu Reims; Teile der Reliquien gelangen später nach Paris. Gedenktag: 4. Januar.
- Zuletzt 704
Herzogtum Aquitanien
- 711–12: Pippin der Mittlere zieht gegen Bourges; vermutlich dehnt Eudo hier seine Herrschaft aus Fortsetzung 717
- 717: Um 717/718 bitten Chilperich II. und Hausmeier Raganfrid Eudo um ein Bündnis nach ihrer Niederlage gegen Karl Martell, wobei sie ihm Unabhängigkeit anbieten. Eudo liefert Chilperich nach einer verlorenen Schlacht bei Soissons an Karl Martell aus und schließt Freundschaft mit ihm, erhält das erbliche Recht am Herzogtum.
- 719: Mit dem Aufstieg Al-Samhs als Statthalter von Al-Andalus verschärft sich die muslimische Bedrohung in Südwestfrankreich
- 720: Amicitiavertrag mit Karl Martell, Höhepunkt von Eudos politischer Macht
- 721: Die Mauren stoßen über die Pyrenäen vor, Eudo besiegt sie in der Schlacht von Toulouse. Eudo schließt ein Bündnis mit dem Berber-Fürsten Munuza, der Eudos Tochter heiratet und sich von den Arabern abwendet.
- 725: Die Araber plündern Autun; daraufhin sucht Eudo Schutz durch ein Bündnis mit dem Berberfürsten Munnuz (Ehe mit Eudos Tochter)
- 731: Karl Martell unternimmt Strafzüge nach Aquitanien, rückt mit Beute ab. - Abd ar-Rahman besiegt Munuza und zieht mit einem großen Heer maurischer Truppen Richtung Tours.
- 732: Eudo erleidet bei Poitiers eine schwere Niederlage gegen Abd ar-Rahman; gemeinsam mit Karl Martell erringt er anschließend den Sieg in der Schlacht von Tours und Poitiers, was den Vormarsch der Mauren stoppt. Nach dem Sieg teilt Eudo seine Güter unter seine Söhne Hunald und Hatto auf und zieht sich auf die Île de Ré zurück, wo er Stadt, Schloss und Kloster errichtet.
- 735: Eudo stirbt und wird in der Kapelle von St-Martin-de-Ré beigesetzt. Nachfolge durch seinen Sohn Hunold, Beginn der gezielten Unterwerfung Aquitaniens durch die Karolinger Herzog Hunold (735–745)
- zuletzt 700
Herzogtum Elsass
- Um 718: Gründung der Kirche und des Klosters St. Stephan in Straßburg durch Adalbert; seine Tochter Attala wird die erste Äbtissin. Ebenfalls Ausbau des Königshofes in Straßburg. Fortsetzung 720
- Um 720: Erlaubnis zur Gründung des Klosters Honau auf einer Rheininsel durch irische Mönche. Fortsetzung 718
- Um 720/721: Adalbert ermöglicht irischen Mönchen die Gründung des Klosters Honau auf einer Rheininsel nördlich von Straßburg und stattet dieses mit umfangreichen Besitzrechten aus.
- um 721: Adalbert errichtet einen herzoglichen Palast in Königshofen (bei Straßburg).
- Juni 722: Letzte urkundliche Erwähnung Adalberts als lebender Herzog durch eine Schenkung an das Kloster Honau.
- Spätherbst/Winter 722 oder spätestens 723: Tod Adalberts, vermutlich auf dem Odilienberg. Seine Söhne Eberhard und Liutfrid treten das Erbe an und bestätigen die Klosterstiftungen. Adalbert wird in der Klosterkirche St. Stephan, Straßburg, bestattet
- zuletzt 690
Herzogtum Thüringen
- Herzog Hedan II. (um 689-718)
- 0501: Schenkungsurkunde an Bischof Willibrord in Würzburg mit Erwähnung erster Ortsnamen wie Castellum Virteburh (Würzburg), Arnstadt (Arnestati), Mühlberg (Mulenberge) und Großmonra (Monhore). Diese Urkunde gilt als das älteste bekannte Schriftstück für Thüringen.
- Initiierung der Missionierung der Thüringer durch Willibrord (Bonifatius ist noch in Britannien).
- Fortsetzung 716
- 716: Weitere Schenkungsurkunde an Willibrord – diesmal für das väterliche und mütterliche Erbgut in Hammelburg, samt Plan zur Errichtung eines Klosters. Fortsetzung 717
- 21. März 717: Sein Sohn Thuring fällt in der Schlacht von Vincy.
- Frühjahr 718/Frühjahr 719: Hedan II. stirbt in Soissons. Nach dem Tod von Hedan II. wird das Herzogtum Thüringen von Karl Martell, dem späteren fränkischen Hausmeier, aufgelöst. Der Marienberg wird Fiskalgut und geht später an das Bistum Würzburg über (742).
- zuletzt 704
Herzogtum Baiern
- Um 710–715: Teilung des Herzogtums Baiern unter seinen Söhnen zur Vorbereitung auf die Zeit nach seinem Tod. Weiterer Ausbau der bayerischen Kirche und Vorbereitung der kirchlichen Neugliederung des Herzogtums Fortsetzung 711
- um 711: Rupert: Gründung der Maximilianszelle bei Bischofshofen zur Slawenmission.
- um 712: Rupert: Gründung des Benediktinerinnenklosters Nonnberg in Salzburg, das älteste ununterbrochen bestehende Frauenkloster weltweit; seine Nichte Erentrudis wird erste Äbtissin.
- ca. 714: Rupert: Kurzzeitige Rückkehr in die Heimat zur Gewinnung neuer Helfer und zur Überführung Erentrudis nach Salzburg.
- 715: Theodo: Reise nach Rom als erster bayerischer Herzog. Dort Absprache mit Papst Gregor II. über die Organisation der bayerischen Kirche
- 716: Theodo: Vermutete Synode in Regensburg zur Neuordnung der Kirche nach den römischen Vorgaben.
- 15. Oktober 717 (oder ca. 716/717): Tod Theodos II.. Die Herrschaft geht auf seine Söhne über.
- 716: Herzog Grimoald II. (Baiern-Freising 716-725)
- 716: Herzog Theudebert (Baiern-Salzburg 716)
- 716: Herzog Theudebald (Baiern-Passau 716-719)
- 717: Herzog Tassilo II. (Baiern-Salzburg 717-719)
- bis ca. 718: Rupert: Weitere Missionsreisen und kirchliche Gründungen (u.a. Seekirchen, Maximilianszelle). 27. März 718: Rupert stirbt vermutlich in Worms (manche Quellen nennen auch Salzburg). Bischof Vitalis von Salzburg (718 – vor 728)
- zuletzt 700
FRIESEN
- König Radbod (679-719)
- Bischof Willibrord (Utrecht, 695–739)
Willibrord erhält in Arnstadt vom Thüringer Herzog Hedan II. einen Platz zur Gründung einer Kirche (heute Liebfrauenkirche). - Fortsetzung 714
- vor 714: Radbod stabilisiert seine Herrschaft in Mittel- und Ostfriesland und ist zwischen Machtinteressen der Franken und Bewahrung friesischer Eigenständigkeit gefangen. Seine Tochter Theudesinde heiratet Grimoald, den Sohn Pippins.
- 714: Nach dem Tod Pippins nutzt Radbod die innerfränkischen Wirren und erobert zeitweilig Gebiete im Süden Frieslands mit Utrecht und Dorestad zurück. Die Priester werden vertrieben, Kirchen zerstört. Fortsetzung 716
- 716: Radbod verbündet sich mit den Neustriern, besiegt Karl Martell vor Köln und fügt ihm eine entscheidende Niederlage zu. Die Eroberung ist jedoch nicht dauerhaft.
- um 718: Radbod steht kurz vor der Taufe ins Christentum, bricht sie aber laut späterer Überlieferung im letzten Moment ab – dieses Symbol der Ablehnung bleibt prägend für seine Figur in der friesischen Erinnerungskultur.
- 719: Tod Radbods. Nach seinem Tod verstärken die Franken ihre Expansion und Christianisierung im südwestlichen Friesland
- 739: Willibrord stirbt am 7. November als Abt von Echternach und wird dort beigesetzt. Bischof Wera von Utrecht (739–752)
- zuletzt 704
LANGOBARDENREICH
Herzogtum Spoleto
- 716: Um das Jahr 716 führt Faroald II. eigenständig einen Angriff auf Classis, den byzantinischen Kriegshafen bei Ravenna, und nimmt die Stadt ein. König Liutprand befiehlt Faroald, Classis wieder an die Byzantiner zurückzugeben, worauf Faroald dem nachkommt. Faroald II. betreibt gegenüber Rom und Byzanz eine aktive und oft expansive Politik. Er stiftet und fördert die Benediktinerabtei San Pietro in Valle nördlich von Ferentillo.
- 719: Faraoalds Sohn Transamund erhebt sich in den Jahren 719/720 gegen ihn, übernimmt das Herzogtum und zwingt Faroald II., sich in ein Kloster zurückzuziehen und Geistlicher zu werden. Herzog Transamund II. (1. Amtszeit 719/720–739, 2. Amtszeit 740–742, 3. Amtszeit 744–745)
- 720: Nach einer Legende sieht der ehemalige Herzof Faroald II. eine Erscheinung der Maria und tritt in das Kloster Farfa ein. Er lebt von da an als Mönch, entweder in San Pietro in Valle oder in Farfa.
- 728: 0219D: Faroald II. stirbt im Kloster Farfa (laut einigen Quellen in San Pietro in Valle) und gilt als Seliger, dessen Gedenktag der 23. März ist.
Herzogtum Benevent
- 706: Tod von Gisulf I. Sein Sohn Romuald II. folgt als Herzog von Benevent nach. Herzog Romuald II. (706–731) Fortsetzung 711
- 711: Ansprand kehrt aus dem Exil mit einem Heereszug aus Bayern und Unterstützung von Theudebert zurück. Viele österreichische Langobarden schließen sich Ansprand an.
- 712: König Ansprand (712) Ansprand zieht gegen Aripert II. in den Krieg; bei Pavia kommt es zur Schlacht, das Heer von Aripert läuft über. Aripert flieht mit seinen Schätzen aus Pavia, versucht, den Ticino-Fluss zu durchschwimmen, und ertrinkt noch im Jahr 712. Mit seinem Tod endet die Dynastie der Agilolfinger im Langobardenreich. Ansprand wird für drei Monate König der Langobarden, stirbt jedoch noch im selben Jahr. Nachfolge durch seinen Sohn Liutprand, den wichtigsten Herrscher der späteren Langobardenzeit.
- Zuletzt 703
REPUBLIK VENEDIG
- 717: Tod von Paulicius und Nachfolge durch Marcellus, der als Magister militum (Militärbefehlshaber) bezeichnet wird. Doge Marcellus (717-726 ) Fortsetzung 717
- zuletzt 697
ERSTES BULGARISCHES REICH
- 705: Terwel unterstütztden byzantinischen Kaiser Justinian II. mit einer Armee von 15'000 Mann bei der Rückeroberung des Throns in Konstantinopel. Als Dank erhält er den Titel "Caesar", der normalerweise Thronfolgern vorbehalten ist – er ist der erste ausländische Herrscher mit diesem Rang. Daneben werden Bulgarien Territorien im Raum Sagore (Thrakiens Randgebiet, mit Städten wie Anchialos, Develtum und Mesembria) zugesprochen. Fortsetzung 708
- 708: Terwel schlägt ein byzantinisches Heer in der Schlacht bei Anchialos und behauptete die zugesprochenen Ländereien. Das bulgarische Staatsgebiet wird unter Terwel beträchtlich erweitert, und das Reich wird zu einer wichtigen politischen Kraft Südosteuropas.
- 711: Nach der Ermordung Justinians 711 mischt sich weiterhin in die byzantinische Politik ein und gibt vor, den ehemaligen Verbündeten rächen zu wollen.
- 716: Terwel schliesst einen Friedensvertrag mit Kaiser Theodosios III..
- 717/718: Terwel unterstützt Byzanz bei der erfolgreichen Verteidigung von Konstantinopel gegen das umzingelnde arabische Heer: Sein Angriff auf die Araber trägt maßgeblich zur Entlastung der Stadt und zur Beendigung der Belagerung bei. Dieser Sieg wird später als entscheidende Rettung Europas vor einer weiteren islamischen Expansion bewertet.
- Um 718–721: Terwels Herrschaft endet; sein Nachfolger wird Kormesij. Knjas Kormesij (721–738)
- Zuletzt 700
BYZANTINISCHES REICH
- Kaiser Tiberios III. (698–705)
- Klientelfürst Guaram III. (um 693–748)
- Papst Johannes VI. (701–705)
- Patriarch Kallinikos I. (Konstantinopelm 693–705)
- 705: Der ehemalige Kaiser Justinian II., mit Hilfe des bulgarischen Khans Terwel, belagert und stürmt Konstantinopel. Tiberios III. flieht nach Bithynien, wird gefasst und auf Befehl Justinians hingerichtet (wohl zwischen August 705 und Februar 706). Nach dem Tod: Sein Bruder Herakleios und Vorgänger Leontios werden ebenfalls hingerichtet. Tiberios’ Sohn Theodosios ist vermutlich identisch mit dem ikonoklastischen Metropoliten von Ephesos im Jahr 754. Kaiser Justinian II. (2. Amtszeit 705–711) 705–711: Terrorregime mit Massenhinrichtungen seiner Gegner (u. a. Leontios, Tiberios III.), Absetzung und Blendung des Patriarchen Kallinikos I..
- 705: Kallinikos: Justinian II. erobert mit Hilfe fremder Truppen Konstantinopel zurück und wird erneut Kaiser. Nach Juni 705: Justinian II. lässt Kallinikos festnehmen, blendet ihn und schickt ihn nach Rom ins Exil. Laut Legende wird Kallinikos lebendig eingemauert, überlebt dies vierzig Tage und stirbt wenige Tage später in Rom. Nach 705: Beisetzung durch Papst Johannes VI. in der Apostelkirche zu Rom nach Vision der Apostel Petrus und Paulus. Gedenktag: 23. August (orthodox und katholisch).
- 705: Johannes VI.: Während seines Pontifikats plündern die Langobarden unter dem Herzog Gisulf I. von Benevent die Campagna Romana. Päpstliche Abgesandte erreichen bei der Stadt Horrea (vermutlich Puteoli) den Herzog durch Geschenke und kaufen die Gefangenen frei, wodurch sie ihn dazu bringen, den Feldzug zu beenden. Er hält Kaiser Justinian II. davon ab, Gewalt anzuwenden. - 0111D: Johannes VI. stirbt in Rom und wird in der alten Petersbasilika beigesetzt. Fortsetzung 708
- 708: Justinian: Niederlage gegen die Bulgaren in der Schlacht von Anchialos, Flucht aus dem Kriegsgebiet.
- 711: Justinian II. wird bei einem Aufstand in der Nähe von Damatrys in Bithynien ermordet und stirbt, das Ende der Herakleischen Dynastie.
- 843: Patriarch Sergios I. (Jerusalem, 843–850)]
- Zuletzt 703
DABUYIDEN
- 712: Spahbod Farrukhan der Grosse (712–728) Fortsetzung 712
- Zuletzt 660
ARABER
(84/85 - Jahreswechsel 13./14. Januar)
Umayyaden
- Kalif Abd al-Malik (685–705)
- Statthalter al-Haddschādsch ibn Yūsuf (Irak 694–714)
- Statthalter Mūsā ibn Nusair (Ifrīqiya, 703–715)
- Imam Ali al-Sajjad (680–712)
- Papst und Patriarch Alexandros II. (704–729)
Athanasius, der Sekretär des vormaligen Patriarchen, ruft alle koptischen Beamten, Geistlichen und Bischöfe zusammen, die den Mönch Alexander wegen seines guten Rufs einstimmig wählen, denn Alexander ist bekannt für seine Keuschheit, Frömmigkeit und Gelehrsamkeit. Alexander wird daraufhin aus dem Kloster Enaton westlich von Alexandria nach Alexandria gebracht und zum Patriarchen geweiht. - Die Kalifen erheben immer höhere Steuern von den Kopten, unter anderem durch die Erhöhung der Kopfsteuer (Dschizya) und erstmals auch von Mönchen. Auch wird eine zusätzliche Steuer von 2000 Dinar für jeden Bischof erhoben. Viele Kopten konvertieren zum Islam, um den Steuern zu entgehen. Kalif Al-Walid enteignet kirchlichen Besitz, erhöht die Steuern weiter und beleidigt öffentlich die christliche Religion. - Fortsetzung 705
- 705:Tod Abd al-Maliks: 4. Oktober 705 in Damaskus Kalif al-Walid I. (705–715)
- 705: Zunächst steht Mūsā ibn Nusair unter der Kontrolle des Statthalters von Ägypten, doch ab 705 ist Ifrīqīya direkt dem Kalifen unterstellt und Mūsā eigenständiger Herrscher der Provinz. Er beginnt die Unterwerfung der Berberstämme. Er schickt seinen Sohn Marwan nach Tanger und zieht später selbst dorthin. Mūsā wird der erste muslimische Gouverneur von Tanger und setzt einen Verwalter ein, den er später durch Tariq ibn Ziyad ersetzt.
- 705: Todesjahr des ehemaligen Statthalters Hassan ibn al-Nu'man
- 705: Alexander: Yazid II macht die Erleichterungen seines Vorgängers Umar II rückgängig, erhöht die Steuern erneut und ordnet die Zerstörung aller Kreuze und heiligen Bilder in den Kirchen an. Alle Untertanen müssen Bleimarken um den Hals tragen; Kopten, die Geschäfte machen wollen, müssen sich ein Löwenzeichen auf die Hand brennen lassen. Wer die Marke nicht trägt, dem wird die Hand abgehackt. Es kommt zu mehreren lokalen Aufständen gegen die Regierung. Alexander soll als Patriarch ebenfalls gebrandmarkt werden. Er protestiert und bittet darum, vor dem Vizekönig vorzusprechen, wird nach Fustat gebracht, aber nicht empfangen, und bleibt gezwungenermaßen dort. Fortsetzung 709
- 709: Bis zu diesem Jahr gelingt Mūsā die Unterwerfung des gesamten Maghreb. Viele Berber konvertieren zum Islam, dienen in Mūsās Armee und werden später wichtige Offiziere, darunter auch Tariq ibn Ziyad.
- 711: Mūsā schickt Tariq ibn Ziyad nach Spanien. Der Feldzug verläuft erfolgreich, aber aus Neid auf Tariqs Erfolge hemmt Mūsā dessen Aufstieg, ruft ihn später nach Afrika zurück und vollendet die Eroberung des Westgotenreichs.
- 712: Von 712 bis 714 regiert Mūsā als erster Statthalter in Al-Andalus.
- 712/713: Ali al-Sajjad stirbt in Medina, vermutlich an Vergiftung auf Befehl von al-Walid; Begräbnis in al-Baqi neben seinem Onkel Hasan Imam Muhammad al-Baqir (712–732)
- 713: Mūsā wird auf Betreiben von Tariq abberufen und hält einen Triumphzug durch Afrika bis Damaskus. Vor dem Kalifen Suleiman wird Mūsā der ungerechten Verteilung der Kriegsbeute beschuldigt, verliert sein Vermögen, wird zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, gegeißelt und zeitweise inhaftiert. Sein Sohn Abd al-Aziz wird ermordet.
- 715: Nachdem Mūsā von der Haddsch zurückkehrt, stirbt er entweder 715 oder 716 in Medina.
- 727: Griechisch-orthodoxer Patriarch Cosmas I von Alexandria (727–768)
- 729: Alexander: Während seines Aufenthalts in Fustat verschlechtert sich Alexanders Gesundheit. Mit Hilfe von Anbā Shamūl, dem Bischof von Awsim, versucht Alexander, nach Alexandria zu entkommen. Auf der Flucht stirbt Alexander in Tarnūt, verfolgt von den Soldaten des Gouverneurs. Die entdeckten Soldaten nehmen Anbā Shamūl gefangen und bestrafen ihn mit einer hohen Geldstrafe, die dank Unterstützung der koptischen Bevölkerung bezahlt wird. Alexanders Leichnam wird nach Alexandria gebracht und dort unter großer Trauer beigesetzt. Er gilt in der koptischen Kirche als Heiliger und wird auch am 1. Februar in der äthiopisch-orthodoxen Kirche gefeiert.
- Zuletzt 704
TURK-SCHAHI
- um 710: Tegin Shah gewinnt die Oberherrschaft über Zabulistan zurück. Fortsetzung 717
- um 717–719: Beziehung zu Byzanz: der Titel seines Sohnes Fromo Kesaro soll Bezug zum oströmischen Kaiser „Caesar“ nehmen (Hinweis auf byzantinisch-türkische Diplomatie).
- 738/739: Tegin Shah dankt zugunsten seines Sohnes Fromo Kesaro (auch Fu-lin-chi-p’o genannt) ab König Fromo Kesaro (739-745)
- zuletzt 697
ZWEITES TÜRK-KHAGANAT
- 706–707: Sieg gegen den Bayirku-Stamm; Ausweitung des Herrschaftsgebiets vom oberen Lauf des Kerulen bis zum Baikalsee. Fortsetzung 709
- 709–710: Niederwerfung der Az- und Chik-Stämme; entscheidender Sieg gegen die Kirgisen hinter dem Sayan-Gebirge. Der Kirgisen-Herrscher Bars beg fällt im Kampf, seine Nachfahren werden Vasallen der Göktürken.
- 711: Tonyukuk führt die türkischen Truppen über den Altai und besiegt die Türgesh am Boluchu-Fluss (Dsungarei). Die Truppen stoßen bis an die Grenze von Tokharistan vor.
- 712–713: Kämpfe mit arabischen Streitkräften in der Nähe von Samarkand führen zu hohen Verlusten; die Rückkehr ins Kerngebiet ist schwierig.
- 713–714: Türkische Armee verstärkt sich im Altai und bereitet eine Belagerung von Beshbalik vor, die jedoch nach mehreren Niederlagen abgebrochen wird.
- 716: Tod Qapaghans – sein Nachfolger wird kurzzeitig İnäl Qaghan, dann Bilge Qaghan. Khagan Inel Qaghan (716–717)
- zuletzt 699
INDIEN
Nepal
- 704/705: Zweite Offensive gegen Tibet, in deren Verlauf laut chinesischen Berichten der tibetische König getötet wird (historisch umstritten).
- Fortsetzung 713
- 713: König Jayadeva II (713–733)
- Zuletzt 704
Malla
- 710: König Jay Malla (710–720) Fortsetzung 710
- zuletzt 694
Chalukya
- 705: Alupa Chitravahana (Schwager Vijayadityas) und die Alupa besiegen eine Pandya-Invasion in Mangalore Fortsetzung 730
- ca. 730: Schenkung des Dorfes Kadamma an einen Jain-Tempel zum Bau von Tempeln
- 733: Tod Vijayadityas, sein Sohn Vikramaditya II folgt als König nach König Vikramaditya II. (733-744)
- Zuletzt 700
Östliche Chalukya
- 772: König Vishnuvardhana IV. (772–808) Fortsetzung 772
- Zuletzt 682
Pallava
- 728: Ende der Herrschaft (nach anderen Quellen eventuell bereits um 722) Nachfolge durch Paramesvaravarman II. König Paramesvaravarman II. (728–731) Fortsetzung 778
- Zuletzt 695
Anuradhapura
- 726: Tod von König Manavanna nach 35-jähriger Regentschaft; Nachfolger wird sein Sohn Aggabodhi V. König Aggabodhi V. (726–732) Fortsetzung 726
- Zuletzt 691
TIBET
- König Tridu Songtsen (676-704)
Die südlichen Tributgebiete des tibetischen Reiches revoltieren; bei den militärischen Gegenmaßnahmen kommt Tridu Songtsen ums Leben. - Regentin Khri ma lod (2. Amtszeit 704-712)
- König Lha (704-705)
Wegen Streitigkeiten zwischen den Söhnen wird der erst siebenjährige Lha, ein Sohn von Tridu Songtsen, zum Kaiser erkoren; Lhas Grossmutter Khri ma lod ist Regentin. Die Dunhuang-Annalen erwähnen, dass ein älterer Bruder von Me Agtsom im Jahr 705 abgesetzt wird. Über die genauen Umstände der kurzen Herrschaft und der Absetzung von Lha gibt es keine Informationen; vermutlich spielt der Aufruhr in den südlichen Abhängigkeiten eine Rolle. Der Historiker Christopher Beckwith vermutet, dass Me Agtsom nicht direkt nach seinem Vater den Thron übernimmt, sondern den Thron zunächst kurzzeitig von Lha gehalten wird. - Fortsetzung 705
- 705: König Mé Aktsom (705–755) Lhas mächtige Großmutter, die Kaiserdowager Khri ma lod, setzt Lha ab und bringt den kleinen Gyal Tsugru – den späteren Me Agtsom – auf den Thron. Der Machtwechsel ist begleitet von Revolten und Hinrichtungen im Vasallenland Serib an der südwestlichen Grenze von Tibet. Lha bleibt offenbar am Leben und möglicherweise ist er derjenige, der im Jahr 710 Prinzessin Jincheng zur Frau erhält, was allerdings unklar bleibt – normalerweise gilt die Prinzessin als Gemahlin von Me Agtsom. Fortsetzung 705
- Zuletzt 704
KHMER
Chenla
- 706/707: Das Reich wird in zwei Reiche geteilt – "Land Chenla" (nordwestlich, Festland) und "Wasser Chenla" (südöstlich, Mekong-Delta). Diese Aufteilung gilt als langfristige Folge der politischen Instabilität unter ihrer Herrschaft. Fortsetzung 713
- 713: Letztes gesichertes Lebenszeichen von Jayadevi: Sie hinterlässt eine Inschrift am Shiva-Tempel Tripurankata bei Angkor, in der sie die schwierige Zeit beklagt und eine Schenkung erwähnt, die sie dem Heiligtum gestiftet hat. Die Geschichte von Chenla wird nach 713 unübersichtlicher.
- 716: Um 716 wird mit Pushkaraksha erstmals ein männlicher Nachfolger genannt, möglicherweise ist er Jayadevis Sohn oder ist durch Heirat legitimer Nachfolger (unsicher)
- Zuletzt 681
CHAMPA
- Zuletzt 686
CHINA
(56./57. Zyklus - Jahr des Holz-Drachen; am Beginn des Jahres Wasser-Hase)
Zhou-Dynastie
- 705: 20. Februar: Palastintrige und Putsch (Shenlong Coup): Die Zhang-Brüder werden ermordet, Wu Zetian wird zur Abdankung gezwungen. 21.–23. Februar: Rückgabe des Throns an ihren Sohn Zhongzong. Die Tang-Dynastie ist restauriert. Dezember 705 Fortsetzung 705
- zuletzt 703
Tang-Dynastie ab 705
- 705: Kaiser Zhongzong (2. Amtszeit 705–710) 705–710: Nach dem Sturz Wu Zetians wird Kaiser Zhongzong wieder auf den Thron gesetzt. Während dieser zweiten Amtszeit (705–710) wird der Hof erneut überwiegend von einflussreichen Personen kontrolliert, namentlich von seiner Frau, Kaiserin Wei. - Die ehemalige Kaiserin Wu Zetian stirbt im Alter von ca. 80 Jahren. Ihr posthumer Name ist „Wu Hou“ („Kaiserin Wu“).
KOREA
Silla
- König Seongdeok (702–737)
Seongdeok heiratet Seongjeong, Tochter von Gim Wontae. - Fortsetzung 715
- 715: Seongdeoks Sohn, Junggyeong, wird zum Kronprinzen und Thronfolger ernannt. Fortsetzung 716
- 716: Vermutlich aufgrund eines Machtkampfes am Hof zwischen dem König und dem Clan der Königin wird Seongjeong aus dem Palast verbannt.
- 717: Der Kronprinz Junggyeong stirbt unter ungeklärten Umständen.
- 718: Seongdeok gründet das Amt für Zeitmessung (Nugakjeon), dem die Einführung von Wasseruhren (nugak) in Korea zugeschrieben wird. Dies ist vermutlich eine organisatorische Neuerung, nicht die Erfindung der Uhr selbst.
- 720: Nach dem Sturz der ersten Frau heiratet Seongdeok Sodeok, die Tochter des Ministers Gim Sun-won. Aus dieser Ehe gehen die Söhne Hyoseong und Gyeongdeok hervor.
- 721: Seongdeok befiehlt den Bau von Aquädukten entlang der Nordgrenze Sillas als Schutzmaßnahme gegen Balhae.
- 722: Seongdeok festigt die zentralisierte Monarchie und setzt Reformen des Landbesitzsystems um. Im Jahr 722 beginnt die Verteilung von sogenanntem „arbeitsfähigem Land“ (jeongjeon), vermutlich an leistungskräftige Bauern, um die königliche Autorität gegenüber dem Landadel zu stärken. Während seiner Herrschaft genießt das Königreich relative Stabilität und Wohlstand. Die Autorität des Throns ist gesichert, was zur ungekannten inneren Ruhe im Land führt. - Seongdeok lässt nahe der Hauptstadt Gyeongju eine große Festung errichten, die einen Umfang von zehn Kilometern hat. Laut "Samguk yusa" benötigen die Arbeiten fast 40'000 Arbeiter – ein Zeichen für die gestiegene Zentralmacht.
- 733: Während seiner Herrschaft pflegt Seongdeok eine enge Partnerschaft mit der Tang-Dynastie. 733 erhebt ihn Tang-Kaiser Xuanzong zum Militärbefehlshaber von Ninghai und beauftragt ihn, Balhae und die Malgal zu bekämpfen. Seongdeok startet einen Feldzug, scheitert aber wegen eines Schneesturms.
- 735: Der Tang-Kaiser überträgt Seongdeok Gebiete südlich des Pae-Flusses (später Taedong-Fluss in Pjöngjang), die zuvor von Tang seit dem Sieg über Goguryeo gehalten werden.
- '737: Im Februar entsendet die Tang-Dynastie einen Gesandten, um Seongdeoks Nachfolger Hyoseong als König von Silla zu investieren. Seongdeok stirbt ungefähr zu dieser Zeit. König Hyoseong (737–742)
- Zuletzt 702
Balhae
- 712: Go benannt sein Reich offiziell in Balhae um. Fortsetzung 713
- 713: Go wird vom Tang-Kaiser Xuanzong der Titel "Prinz der Balhae-Kommandantur" verliehen. Mit dem Reich Silla setzt König Go in seinen letzten Jahren auf Konfrontation, da dieses an der Zerstörung von Goguryeo beteiligt gewesen ist. Diese aggressive Haltung wird sein Sohn später fortführen.
- 719: König Go stirbt. Sein Sohn Dae Muye (auch: König Mu) folgt ihm auf den Thron. König Mu (719–737)
- Liste der Könige von Balhae
- zuletzt 698
JAPAN
- Tennō Mommu (697–707)
- Keiun (Ära)
0616D: Die japanische Ära (Nengō) Taihō endet. Sie wird am nächsten Tag von der Ära Keiun abgelöst. - Fortsetzung 707
- 707: 0615D: Tod von Mommu Tennō Gemmei (707–715) Fortsetzung 707
- Zuletzt 704
KALINGGA
- Zuletzt 695
QUELLEN
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26.12.2023 Artikel eröffnet und Grundstock erstellt
14.10.2024 Grunstock ergänzt