1856
FEBRUAR
0217D: Heinrich Heine
- Heinrich Heine (* 13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf, Herzogtum Berg; † 17. Februar 1856 in Paris) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts. Er gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und zugleich als deren Überwinder. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Literatur eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Die Werke kaum eines anderen Dichters deutscher Sprache wurden bis heute so häufig übersetzt und vertont. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Haltung wurde er von Antisemiten und Nationalisten über seinen Tod hinaus angefeindet. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte. (Artikel des Tages)
MÄRZ
0330D: Dritter Pariser Frieden
APRIL
0421D: Steinmetze erkämpfen ersten Achtstundentag
- Schon im alten Ägypten streikten die Steinmetze, weil der Lohn für ihre Knochenarbeit ausgeblieben war. Ihre Nachfahren am Bau in Australien erkämpften die weltweit erste Achtstundentag. Am 21. April legten sie in Melbourne Hammer und Meißel nieder. (BR2 Kalenderblatt)
JULI
0717D: Eisenbahnunfall von Camp Hill
- Der Eisenbahnunfall von Camp Hill war ein Frontalzusammenstoß zweier Züge. Er ereignete sich am Morgen des 17. Juli 1856 auf einer eingleisigen Strecke bei Wissahickon (heute: Ambler, Pennsylvania) der North Pennsylvania Railroad in der Nähe des Bahnhofs Camp Hill. Die genaue Zahl der Opfer konnte nie festgestellt werden. Mindestens aber starben 59 Menschen und mehr als 100 wurden verletzt. Es war der bis dahin schwerste Zugunfall weltweit.
AUGUST
0807D: Gefecht von Tres Forcas
- Auf einer Auslandsreise der preußischen, maschinenangetriebenen Korvette Danzig unter der Leitung des Admirals Prinz Adalbert von Preußen kam es am 7. August 1856 zum Gefecht von Tres Forcas zwischen preußischen Marineeinheiten und Rifkabylen, einem Berberstamm in Marokko. Dies war eines der ersten Beispiele deutscher Kanonenbootpolitik.
0816D: Guano Islands Act
- Das Guano Islands Act wurde vom US-amerikanischen Kongress am 16. August 1856 verabschiedet. Dieses heute noch gültige Gesetz besagt, dass eine Insel, auf der es eine bestimmte Sorte von Vogelexkrementen gibt, zum amerikanischen Staatsgebiet gehört, sobald ein US-Bürger eine solche Insel findet.
LEXIKON
- Das Große Frankfurter Stadtgeläute ist die harmonische Abstimmung aller 50 Glocken von zehn Kirchen in der Innenstadt von Frankfurt am Main, die seit der Säkularisation 1803 Eigentum der Stadt sind. Darüber hinaus bezeichnet es den seit 1856 bestehenden Brauch der Stadt Frankfurt am Main, unabhängig von den Gottesdienstzeiten viermal im Jahr für jeweils 30 Minuten alle Glocken läuten zu lassen. Traditionelle Termine für das Stadtgeläute, entsprechend den Hochfesten des Kirchenjahres, sind: am Samstag vor dem Ersten Advent um 16:30 Uhr, am Heiligen Abend um 17:00 Uhr, am Samstag vor Ostern (Karsamstag) um 16:30 Uhr, am Samstag vor Pfingsten um 16:30 Uhr. Auch in der Neujahrsnacht läuten um Mitternacht alle Glocken für eine Viertelstunde. Das erste überlieferte Gesamtgeläute fand am 28. und 29. Oktober 1347 zu Ehren des verstorbenen Kaisers Ludwigs des Bayern statt. Bei den Kaiserwahlen gehörte das Stadtgeläute zum traditionellen Eröffnungszeremoniell, wenn die Kurfürsten gemeinsam vom Römer zur Wahlkapelle in der Bartholomäuskirche schritten. (Artikel des Tages)
- Charles III. (1818-1889) war von 1856 bis zu seinem Tode regierender Fürst von Monaco.
- "Die Quelle" (Original frz.: La source) ist der Titel eines Gemäldes von Jean-Auguste-Dominique Ingres. Es gehört zum Bestand des Musée d’Orsay in Paris und befindet sich dort im Erdgeschoss am rechten Teil des Mittelgangs.
Großherzog Friedrich I. (Baden)
- Friedrich I. (1826-1907) war zwischen 1852 und 1856 Regent und von 1856 bis zu seinem Tod 1907 Großherzog von Baden.
Hotel Jungfrau am Eggishorn
- Bergsteiger, Wissenschafter, Abenteurer - im Hotel Jungfrau am Eggishorn oberhalb von Fiesch waren sie vereint. Vornehmlich Reiche aus aller Welt dinierten und übernachteten hier. Anderntags machten sie sich auf den Weg, die Berge rund um den Aletschgletscher zu erklimmen. (SRF Zeitblende)
Klavierkonzert S. 124 (Liszt)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Mit seinem Klavierspiel löste er Begeisterungsstürme aus, die Damen lagen ihm zu Füssen und an seinen Kompositionen scheiden sich die Geister: Franz Liszt ist eine der schillerndsten Figuren der Romantik. Die einen bewundern ihn, die andern lehnen ihn als oberflächlichen Virtuosen ab. An seinem effektvollen ersten Klavierkonzert hat er allerdings Jahre gearbeitet, bevor er es in Weimar unter der Leitung von Hector Berlioz uraufgeführt hat. Bis heute zählt es zu den meist gespielten Klavierkonzerten, und löst mit seinem effektvollen Schluss beim Publikum frenetischem Applaus aus. Reines Bravourstück oder Virtuosenliteratur mit Tiefgang? Wie heutige Pianistinnen und Pianisten Liszt Es-Dur Klavierkonzert interpretieren, hören wir in der Diskothek im Zwei zu Liszt 200. Geburtstag anhand fünf verschiedener Aufnahmen. Gäste sind die beiden Pianisten Manuel Bärtsch und James Alexander. (DRS2 Diskothek im Zwei 2011)
- Glélé († 1889) war von 1856 bis 1889 König des Königreiches von Dahomey.
- Mutesa I. († 1884) war von Oktober 1856 bis zu seinem Tode der König (Kabaka) von Buganda im heutigen Uganda.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Ursprünglich von Berlioz für Singstimme und Klavier komponiert, kennt man den Zyklus «Les Nuits dété» heute hauptsächlich in seiner Orchesterfassung. Ein Zyklus, der sowohl textlich wie kompositorisch durch grosses Raffinement überzeugt. Fünf Gedichte von Théophile Gautier hat Berlioz 1856 in deren Orchesterfassung in Druck gegeben. Sie handeln von der Liebe und deren schönem Scheitern. In der Diskothek kommen das heitere Eingangslied «Vilanelle» unter die Lupe. Das erotisch-mythische Lied «Le Spectre de la rose», sowie die Totenklage «Sur les lagunes» werden übersprungen, um zu der eindringlichen Bitte zu gelangen «Oh reviens!», die Berlioz im vierten Lied «Absence» vertont hat. In der dritten Runde geht es sodann um die (offensichtlich) unbekannten Ufer der Treue: «LIle inconnue», von Berlioz in das klangliche Gewand der damals populären Barcarolle, also eines Schifferliedes gesteckt. Gäste von Benjamin Herzog sind die Sopranistin Silke Gäng und der Musikjournalist Christian Wildhagen. (SRF Diskothek im Zwei 2019)
- Neandertal 1 (auch Neanderthal 1, seltener Feldhofer 1) ist die wissenschaftliche Bezeichnung für das Typusexemplar (Holotypus) der biologischen Art Homo neanderthalensis. Das Fossil wurde Mitte August 1856 in einem als Neandertal bezeichneten Talabschnitt der Düssel im niederbergischen Land, 13 Kilometer östlich von Düsseldorf, entdeckt. Bei Arbeiten im Steinbruch wurden 16 größere Knochenfragmente aus dem Schutt aufgesammelt und dem Fossiliensammler Johann Carl Fuhlrott übergeben: ein Schädeldach mit einem Bruchstück des linken Schläfenbeins, ein Bruchstück des rechten Schulterblatts, ein rechtes Schlüsselbein, beide Oberarmknochen, eine komplette rechte Speiche, Bruchstücke einer rechten und linken Elle, fünf Rippen, eine fast vollständige linke Beckenhälfte sowie beide vollständig erhaltenen Oberschenkelknochen. 1864 wurde das Fossil erstmals in einer naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift mit dem noch heute gültigen Artnamen bezeichnet. Es war jedoch nicht der erste Beleg für diese Art, der entdeckt worden war; vielmehr war die Bedeutung früherer Funde zunächst nicht erkannt und deshalb für diese Funde kein gesonderter Artname vergeben worden. Das Fossil wird seit 1877 im Rheinischen Landesmuseum Bonn verwahrt. Seit dem Jahr 2000 ist das Fossil eines zweiten Individuums vom gleichen Fundort sicher als Neandertaler bestimmt, benannt Neandertal 2 (Artikel des Tages)
- Rittersgrün ist ein Ortsteil der Gemeinde Breitenbrunn/Erzgeb. im sächsischen Erzgebirgskreis. Die Streusiedlung mit etwa 1600 Einwohnern entstand um mehrere Hammerwerke, die vom 15. bis zum 19. Jahrhundert am Lauf des Pöhlwassers betrieben und mit Erzen aus zahlreichen umliegenden Bergwerken beliefert wurden. Durch ihre Lage an einem wichtigen Erzgebirgspass wurde die Siedlung im Dreißigjährigen Krieg wiederholt von durchziehenden Söldnern geplündert. Nach dem Niedergang des Hammerwerkswesens Mitte des 19. Jahrhunderts dominierte der Betrieb von Pappen- und Sägewerken die Wirtschaft der Gemeinde. 2007 wurde Rittersgrün nach Breitenbrunn/Erzgeb. eingemeindet. Heute ist Rittersgrün vor allem als Ausflugs- und Wintersportort bekannt. Zu den Hauptanziehungspunkten zählen das Sächsische Schmalspurbahnmuseum und ein gut ausgebautes Wanderwegenetz. (Artikel des Tages)
QUELLEN
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Grundstock am 05.10.2010 erstellt