1822
APRIL
0414D: Massaker von Chios
- Eine osmanische Flotte landet auf der Insel Chios im Ägäischen Meer und richtet ein Massaker unter den griechischen Einwohnern an. Der größere Teil der Bewohner wird in die Sklaverei verschleppt. Die einzigen, die vorläufig verschont werden, sind die Mastix-Bauern. Das Massaker ist eine Reaktion auf den Unabhängigkeitskampf aller Griechen.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2022
MAI
0518D: Kaiser Agustín de Itúrbide (Mexiko)
- Agustín de Iturbide wird zum Kaiser von Mexiko ausgerufen. Die Krönung als Agustín I. erfolgt am 21. Juli.
0524D: Schlacht am Pichincha
- In der Schlacht am Pichincha am südamerikanischen Vulkan Pichincha erleiden die spanischen Truppen eine Niederlage gegen die sogenannten Patrioten unter Antonio José de Sucre. Ecuador wird unabhängig und schließt sich Großkolumbien an.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2007
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2022
OKTOBER
1020D: Veroneser Kongress
- Der Veroneser Kongress bezeichnet eine Konferenz der Heiligen Allianz vom 20. Oktober bis 14. Dezember 1822 als vierter und letzter der Monarchenkongresse. Das Treffen fand in Verona statt, das zu jener Zeit österreichisch regiert wurde.
LEXIKON
Aus meinem Leben (Casanova)
- Wer Casanovas Memoiren vor allem wegen der erotischen Schilderungen liest, kommt natürlich auf seine Kosten. So freizügig der venezianische Glücksritter im wahren Leben seinem Trieb folgte, so großzügig lässt er seine Leser an den Früchten dieses Lebens teilhaben. Das geht sogar so weit, dass Stefan Zweig sich über „ein fleischfarbenes Gelee warmer, wollüstiger Frauenkörper“ beschwerte. Für den historisch Interessierten ist die Tafel aber ebenfalls reich gedeckt: Casanovas Erinnerungen bieten ein breites und tiefenscharfes Panorama des 18. Jahrhunderts, des Zeitalters der Aufklärung. Zumal der reisewütige Salonlöwe Casanova ein geradezu Forrest-Gump-haftes Talent beweist, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Das Erstaunlichste aber an diesem Buch ist die schiere Tatsache seiner Existenz. Was alles zusammenkommen musste: ein für die Liebe geschaffener Körper, ein zur Verführung geschaffener Geist, der Mut eines Eroberers, die Feder eines Literaten, ein freier, ungetrübter Blick, ein hervorragendes Gedächtnis, zahlreiche Gefahren und ebenso viele rettende Zufälle. Zwar empfiehlt sich die Geschichte nicht zur Nachahmung, dafür umso mehr zum Nachlesen. (getAbstract)
- Die Familie Boßler (auch: Bossler) ist eine deutsche Kaufmanns-, Schiffer- und Unternehmerfamilie aus dem Sektor der Fahrgast- und Güterschifffahrt auf den Flüssen Neckar und Rhein. 1822 ließ sich der aus Nieder-Modau stammende Johannes Boßler (1796–1834) in Neckarsteinach nieder und stieg dort 1825 in den Kaufmannsstand auf. 1831 war er Ökonom sowie Gutsherr. Er bereitete den Boden für die Tradition der Schifffahrt durch seine Nachkommen. Sein Sohn Johannes (1823–1906) war das erste Mitglied der Familie, das die Profession des Schiffers ergriff. Seine beiden Kinder, die Brüder Johann Christoph (1848–1933) und Jakob Friedrich (1851–1927) wurden die Begründer der beiden noch heute bestehenden Linien der Familie aus dem Neckartal. Die Gesamtfamilie unterteilt sich in zwei Familienlinien, in eine ältere sowie eine jüngere. Die ältere Linie war in der Güterschifffahrt auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen tätig, während die jüngere Linie der Familie sich auf das Geschäftsfeld der Fahrgastschifffahrt konzentrierte und ein Schifffahrtsunternehmen mit Sitz in Bad Friedrichshall sowie zwei Reedereien in Neckarsteinach und Heidelberg betrieb. Ein Zweig der jüngeren Familienlinie hält heute noch Beteiligungen an der Reederei Weiße Flotte. (Artikel des Tages)
Fürst Heinrich LXXII. (Reuß-Ebersdorf)
- Heinrich LXXII. (1797-1853) war von 1822 bis 1824 Fürst Reuß zu Ebersdorf und von 1824 bis 1848 Fürst Reuß zu Lobenstein und Ebersdorf.
Herzog Friedrich IV. (Sachsen-Gotha-Altenburg)
- Friedrich IV. (1774-1825) war der letzte Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg.
- Peter I. (1798-1834) war von 1822 bis 1831 Kaiser von Brasilien und unter dem Namen Peter IV. 1826 König von Portugal. Er stammte aus dem Haus Braganza.
Klaviersonate op. 111 (Beethoven)
- Die Klaviersonate Nr. 32 in c-Moll, op. 111 ist Beethovens letzte Klaviersonate. Ungewöhnlich ist bereits, dass sie nur aus zwei Sätzen besteht. Diese stehen sich in einer Art dialektischer Auseinandersetzung gegenüber. Ihre Aufführungsdauer beträgt durchschnittlich etwas weniger als 10 Minuten für den ersten und fast 20 Minuten für den zweiten Satz. Es wird überliefert, Beethoven habe auf die Frage, warum er nicht noch einen dritten Satz geschrieben habe, geantwortet, er habe keine Zeit gehabt. Diese Erklärung erscheint aber unwahrscheinlich, da keinerlei Skizzen für einen dritten Satz vorhanden sind, es ist eher anzunehmen, dass die letzte Sonate von Anfang an aus zwei Sätzen bestehen sollte.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Interpretation von Claudio Arrau (Empfehlung Clavio Video der Woche)
- Interpretation von Dirk Herten (youtube.com)
- Interpretation von Egon Petri 1935 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Wilhelm Backhaus 1937 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Walter Giseking 1949 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Friedrich Gulda 1953 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Clara Haskli 1953 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Edwin Fischer 1954 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Yves Nat 1954 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Ernst Levy 1956 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Hans Richter-Haaser 1959 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Friedrich Wührer 1950er (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von John Ogdon 1963 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Swjatoslav Richter 1963 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Bruce Hungerford 1967 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Rudolf Serkin 1967 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Elly Ney 1968 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Annie Fischer (1977?) (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Tatiana Nikolayeva (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Arturo Benedetti-Michelangeli 1990 (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Maria Grinberg (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
- Interpretation von Guiomar Novaes (Great Pianists play Beethoven Opus 111)
Sinfonie D 759 "Unvollendete" (Schubert)
- Die Sinfonie in h-Moll, D 759, genannt Die Unvollendete, ist eine Sinfonie von Franz Schubert. Das Werk trägt nach aktuellem Stand der Forschung in der Reihe von Schuberts Sinfonien die Nr. 7. Dies war nicht immer so: zunächst wurde die Sinfonie als Nr. 8 gezählt. Auch auf vielen CD-Veröffentlichungen trägt sie bis heute die Nr. 8. Näheres siehe im Abschnitt Geschichte.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Die Sinfonie h-Moll D 579 ist Schuberts populärste Sinfonie - und gleichzeitig seine rätselhafteste: Man weiss bis heute nicht, warum er die Arbeit am 3. Satz plötzlich abgebrochen hat. Beethoven hat h-Moll als «schwarze Tonart» bezeichnet. Sie wurde denn auch in Sinfonien praktisch nie verwendet. Franz Schubert jedoch komponierte seine 7. Sinfonie in h-Moll. Schon der berühmte Kritiker Eduard Hanslick schwärmt vom ersten Satz. Er sei «ein süsser Melodienstrom, bei aller Kraft und Genialität so krystallhell, dass man jedes Steinchen auf dem Boden sehen kann». Auch heute ist die Sinfonie oft im Konzertsaal zu hören und wird immer wieder auf CD eingespielt. Die Geigerin Isabelle Briner und der ZHdK-Musikdirektor Michael Eidenbenz diskutieren über verschiedene Intrepretationen. (DRS2 Diskothek im Zwei 2012)
Sultan Mulai Abd ar-Rahman (Marokko)
- Mulai Abd ar-Rahman (1788-1859) war Sultan der Alawiden in Marokko ab 1822.
- „Wanderer-Fantasie“ ist der populäre Name für das Opus 15 (D 760) in C-Dur von Franz Schubert, geschrieben im November 1822.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Franz Schubert hat über seine Wanderer-Fantasie gesagt, dass der Teufel sein «Zeugs» spielen soll. Das erhellt, welche Anforderungen das grosse Solowerk an Pianistinnen und Pianisten stellt. Da sind nicht nur die technischen Anforderungen, da ist noch mehr die Frage: Wieviel Freiheit verträgt das Stück? Und wie genau sollen es die Interpreten mit dem gut überlieferten Notentext nehmen? Als Druck erscheint Schuberts Fantasie 1822, also zu Lebzeiten des Komponisten. Und ihren Namen verdankt sie dem Lied «Der Wanderer», mit dem sich Schubert im langsamen Satz selbst zitiert und in dem unter anderem steht: «Ich wandle still, bin wenig froh, und immer fragt der Seufzer, wo?» Das ist eine Diskothek vor Publikum, aufgenommen im Juli dieses Jahres an den Klavierwochen im Walliser Musikdorf Ernen. Gäste von Benjamin Herzog sind Urte Lucht und Tobias Schabenberger. (SRF Diskothek im Zwei 2014)
QUELLEN
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10.05.2009 Artikel eröffnet
11.08.2010 Grundstock erstellt