-192
Erscheinungsbild
RÖMISCHE REPUBLIK
(ab urbe condita DLXII = 562)
- Konsul Lucius Quinctius Flamininus
- Konsul Gnaeus Domitius Ahenobarbus
- In Rom kommt es an 38 Tagen zu Erdbeben.
- Fortsetzung 191
GRIECHEN
(4. Jahr der 146. / 1. Jahr der 147. Olympiade)
Illyrien
- 196: Belohnung durch die Römer: Erhalt der strategisch wichtigen Region Lynkestis sowie Kontrolle über die Parthiner und weitere Städte in Illyrien, die zuvor von Makedonien beherrscht wurden Fortsetzung 189
- 197: Beteiligung am Zweiten Makedonischen Krieg auf Seiten der Römer, allerdings mit geringem militärischem Einfluss im Vergleich zu Bato
- 199: Gemeinsamer Einfall mit Bato von Dardania in makedonisches Gebiet
- 200: Pleuratos bietet den Römern militärische Unterstützung gegen Makedonien an, die jedoch zunächst abgelehnt wird
- 205: Pleuratos III. wird als Partei im Vertrag von Phoinike genannt. Beginn der Alleinherrschaft nach dem Tod oder Rücktritt seines Vaters
- 206: König Scerdilaidas (218–206)
- Vor 205: Möglicherweise Mitregent mit seinem Vater Scerdilaidas. Vorbereitung auf die Alleinherrschaft im ardäischen Staat
Makedonien
- 196: Römische Freiheitserklärung für Griechenland durch Flamininus, Ende der makedonischen Hegemonie in Griechenland. Philipp wird gezwungenermaßen Verbündeter Roms, beteiligt sich an Kriegen gegen den Ätolischen Bund und Antiochos III., kann seine Stellung im östlichen Balkanraum jedoch teilweise konsolidieren Fortsetzung 181
- 197: Niederlage Philipps in der Schlacht bei Kynoskephalai gegen Rom unter Titus Quinctius Flamininus. Im anschließenden Frieden muss Philipp seine Flotte, wichtige Stützpunkte und die Hegemonie über Griechenland aufgeben. Er darf nicht mehr in Griechenland expandieren
- 200–197: Zweiter Makedonischer Krieg: Nach Hilfsgesuchen von Pergamon, Rhodos und Athen an Rom kommt es zum Krieg.
- 201: Höhepunkt der makedonischen Seepolitik: Philipp versucht, mit einer großen Flotte die Vorherrschaft in der Ägäis auszubauen und Gebiete auf Kosten des Ptolemäerreiches zu gewinnen
- 205: Friede von Phoinike mit Rom – Status quo wird anerkannt, Makedonien bleibt weitgehend ungeschwäch
- 215–205: Erster Makedonischer Krieg: Philipp verbündet sich mit Hannibal während des Zweiten Punischen Kriegs gegen Rom, um Gebietsgewinne in Illyrien zu erzielen
- 220–217: Bundesgenossenkrieg (Sozialkrieg): Philipp verteidigt erfolgreich die makedonische Hegemonie in Griechenland gegen verschiedene griechische Mittelmächte
- 221: Philipp V. wird nach dem Tod seines Stiefvaters und Großonkels Antigonos III. Doson König von Makedonien
- 221: König Antigonos III. Doson (229–221)
- 238: Geburt Philipps V. aus dem Haus der Antigoniden, Sohn von Demetrios II. und Chryseis
Sparta
- König Nabis (199-192)
Nabis wird von einem aitolischen Offizier ermordet. Kurz darauf wird Sparta von Philopoimen gezwungen, sich dem Achaiischen Bund anzuschließen – das Ende der unabhängigen Politik Spartas
- 199: König Pelops (211-199) Nabis, bisher Regent (207-199), ermordet Nabis und übernimmt selber den Thron als König
- 194–192: Nabis verliert gegen die Achaier unter Philopoimen, versucht erfolglos, sich Antiochos III. und den Aitolern anzuschließen
- 195: Römische Truppen unter Titus Quinctius Flamininus, unterstützt vom Achaiischen Bund, greifen Sparta an. Nabis muss Argos aufgeben und seine Macht wird stark beschnitten, doch Sparta bleibt formal unabhängig
- 197: Nabis besetzt Argos, nachdem Philipp V. die Stadt räumt. Kurz darauf wechselt er das Bündnis zu den Römern
- 201: Angriff auf Messene durch spartanische Truppen
- 207: Nabis wird zunächst als Regent für den minderjährigen König Pelops eingesetzt. Nach dessen Tod übernimmt er selbst die Königswürde in Sparta und ist damit der letzte unabhängige spartanische König. Er führt die Reformen seines Vorgängers Kleomenes III. fort, darunter die Befreiung von Heloten (bzw. Sklaven) und die Stärkung der königlichen Macht. Er schafft das traditionelle spartanische Doppelkönigtum ab, entmachtet die Gerusia (Ältestenrat) und passt seine Herrschaftsform dem hellenistischen Monarchentum an. Er fördert wirtschaftliche Modernisierung, den Fernhandel und das Kreditwesen und gründet neue Orte. Nabis steht im ständigen Konflikt mit dem Achaiischen Bund, schließt aber wechselnde Bündnisse mit Philipp V. von Makedonien und den Römern
- 207: Regent Machanidas (211-207)
- 211: König Lykurgos (219-211)
Pergamon
- Beim nächsten Eintrag: Fortsetzung 182
Pontos
- 220: Mithridates III. ist der vierte König von Pontos. Seine Existenz und Regierungszeit sind in den klassischen literarischen Quellen nicht direkt belegt, sondern werden erst aus numismatischen Funden und Hinweisen bei Plutarch und Appian erschlossen. Er ist der erste König von Pontos, der Münzen mit seinem eigenen Bildnis prägen lässt. Es ist unklar, ob er oder bereits sein Vorgänger einen erfolglosen Versuch zur Einnahme der Stadt Sinope unterommen hat (um 220). Die genaue Datierung seiner Herrschaft schwankt in der Forschung zwischen 220–185 und 210–190. Fortsetzung 185
- 220: König König Mithridates II. (256/250–220)
Bithynien
- 202: Philipp V. überlässt Prusias die Hafenstädte Kios und Myrleia, die in Prusias ad Mare und Apameia umbenannt werden Fortsetzung 190
- 215: Während des Ersten makedonisch-römischen Kriegs ist Prusias mit König Philipp V. gegen Pergamon verbündet. Er erweitert das Gebiet Bithyniens in einer Serie von Kriegen gegen den pergamenischen König Attalos I. und gegen Herakleia Pontike am Schwarzen Meer.
- 216: Sieg über die Aigosagen (keltischer Stamm)
- 220: Krieg gegen Byzantion; Eroberung und später Rückgabe asiatischer Gebiete
- 227: Unterstützung für Rhodos nach einem Erdbeben
- 228: Thronbesteigung als Nachfolger seines Vaters Ziaela; im Verlauf seiner Regierung heiratet er Apame III., die Tochter von Demetrios II. von Makedonien und festigt damit die Allianz mit Makedonien.
- 228: König Ziaelas (254–228)
Kappadokien
Seleukidenreich
- König Antiochos III. (223–187)
- Römisch-Syrischer Krieg (192-188)
Frühjahr/Sommer: Nachdem der Magnetarch der griechischen polis Demetrias dem römischen Feldherrn Titus Quinctius Flamininus eine imperialistische Politik vorgeworfen hat, muss er aus der Stadt fliehen und es wird eine romfreundliche Regierung eingesetzt. Nachdem Flamininus wieder nach Rom zurückgekehrt ist, wird der Magnetarch jedoch von aitolischen Truppen zurück in die Stadt geleitet und übernimmt gewaltsam die Kontrolle. Die Aitoler versuchen in der Folge auch in der Stadt Chalkis einen Umsturz herbeizuführen und Nabis, den König von Sparta, für ein Bündnis gegen Rom zu gewinnen, beides vergeblich. Nabis wird von dem Aitolern bei einem gemeinsamen Manöver ermordet, doch gelingt es ihnen nicht, die Kontrolle über die Stadt zu erringen. Rom ist keineswegs bereit, den Abfall Demetrias’ hinzunehmen, weshalb der Gesandte Publius Villius Tappulus der Stadt Konsequenzen androht und damit indirekt auch den Aitolern. Da eine aitolische Niederlage auch Auswirkungen auf das mit ihnen verbündete Seleukidenreich haben würde, reagiert dessen Herrscher Antiochos III. mit einer Invasion in Griechenland, ohne darauf jedoch besonders vorbereitet zu sein. Dem folgenden Römisch-Syrischen Krieg zwischen Seleukiden und Römern und den jeweiligen Verbündeten ist ein vierjähriger kalter Krieg vorausgegangen, bei dem es den beiden Großmächten nicht gelungen ist, ihre Interessensphären gegeneinander abzustecken. Antiochos wird bei seiner Ankunft in Demetrias von den romfeindlichen Stadtherren freundlich begrüßt. Er zieht weiter und erobert nach einem kleineren Gefecht mit römischen Einheiten Chalkis. Trotz dieses Erfolges bleiben die griechischen Staaten Antiochos gegenüber reserviert und verhalten sich abwartend. Im Winter fällt die seleukidisch-aitolische Allianz im romfreundlichen Thessalien ein.
Artikel des Tages: Der Römisch-Syrische Krieg war ein militärischer Konflikt während der Jahre 192 bis 188 v. Chr. und wurde in Griechenland, der Ägäis und Kleinasien ausgetragen. Dabei standen sich zwei Koalitionen unter der Führung des Römischen Reiches beziehungsweise des syrischen Seleukidenreiches unter Antiochos III. dem Großen gegenüber. Den Kampfhandlungen ging seit 196 v. Chr. ein „Kalter Krieg“ zwischen beiden Großmächten voraus. Während dieses Zeitraumes bemühten sie sich um eine friedliche Abgrenzung ihrer Interessensphären, schlossen aber gleichzeitig Bündnisse mit regionalen Mittelmächten. Die militärische Auseinandersetzung endete mit einem deutlichen Sieg der Römer. Im Frieden von Apameia wurden die Seleukiden 188 v. Chr. aus Kleinasien verdrängt, während ihre verlorenen Territorien an römische Alliierte fielen. Der Römisch-Syrische Krieg veränderte die politische Mächtekonstellation im Mittelmeer erheblich. Der griechische Historiker Polybios glaubte in der Zeit von 218 bis 146 v. Chr. einen politischen Prozess zu erkennen, der die Entstehung des römischen Weltreichs zur Folge hatte. Der Krieg gegen Antiochos markierte dabei das Ende der ersten Phase, in der Rom nacheinander die Großmächte Karthago, Makedonien und Syrien bezwang. - Satrap Ptolemaios (Kommagene, 201-163)
- Fortsetzung 191
- 196–191: Seleukos IV. wird Statthalter (Vizekönig) seines Vaters in Thrakien; Wiederaufbau von Lysimacheia als Verwaltungszentrum
- 196: Besetzung Thrakiens und Überquerung des Hellesponts Fortsetzung 192
- 202–198: Fünfter Syrischer Krieg: Antiochos III. erobert Phönizien und Palästina; Sieg in der Schlacht am Panion (200 v. Chr.)
- 203: Bündnis mit Philipp V. von Makedonien zur Aufteilung der ptolemäischen Besitzungen
- 206: Anerkennung der Unabhängigkeit des Greko-Baktrischen Königreichs; Rückkehr nach Westen
- 212–206: Ostfeldzug: Antiochos III. unterwirft Armenien, Parthien, Medien und Baktrien, dringt bis Indien vor. Er nimmt den persischen Titel "Großkönig" an
- 213: Besiegt und tötet den Gegenkönig Achaios in Kleinasien
- ca. 218–217: Geburt von Seleukos IV. Philopator, Sohn des Antiochos III. und der Laodike von Pontos
- 221–217: Vierter Syrischer Krieg gegen Ägypten (Ptolemäerreich); Niederlage in der Schlacht bei Raphia (217 v. Chr.) gegen Ptolemaios IV.
- 222–220: Niederschlagung der Revolte der Satrapen Molon (Media) und Alexander (Persis)
- 223: Thronbesteigung von Antiochos III. nach der Ermordung seines Bruders Seleukos III.
- 223: König Seleukos III. (226–223)
- 242: Geburt des Antiochos III., Sohn von Seleukos II. Kallinikos
Griechisch-Baktrisches Königreich
- um 200: Demetrios I. wird König von Baktrien nach dem Tod seines Vaters Euthydemos Fortsetzung 190
- um 200: König Euthydemos I. (235–200)
Ägypten
- 193: Kleopatra I. heiratet Ptolemaios V., den König von Ägypten aus der Dynastie der Ptolemäer. Seit ihrer Hochzeit wird sie in den ptolemäischen Königskult aufgenommen und erhält verschiedene Ehrentitel, darunter theá Epiphanes („erschienene Göttin“) Fortsetzung 186
- 194/193: Ptolemaios V. heiratet Kleopatra I., Tochter von Antiochos III. (Seleukiden)
- 196: Ptolemaios V. erlässt das Dekrets von Memphis (Rosetta-Stein, 23. März/3. April)
- 197: Ptolemaios V. wird offiziell zum Pharao in Memphis gekrönt (23. Nov./3. Dez.)
- 202–196 :Fünfter Syrischer Krieg gegen das Seleukidenreich; Verlust von Koilesyrie
- 204–197: Regentschaft durch verschiedene Höflinge und Minister; politische Instabilität
- 204: Tod von Ptolemaios IV.; Ptolemaios V. wird als Kind König von Ägypten
- Um 204: Kleopatra I. wird als Tochter des Seleukidenkönigs Antiochos III. und der Laodike geboren
- 206–185: Großer Aufstand in Ober- und Unterägypten unter Horwennefer und Ankhwennefer
- 210: 1006D Ptolemaios V. wird als Sohn von Ptolemaios IV. und Arsinoë III. geboren
IBERIA
PARTHERREICH
(120/121)
- Großkönig Arsakes II. (217–185)
um 192–188: Nach der Niederlage der Seleukiden gegen Rom (Syrischer Krieg) ergibt sich für Parthien erneut die Chance auf Unabhängigkeit. - Fortsetzung 188
- 209: Niederlage gegen Antiochos III. (Seleukiden); Parthien wird von den Seleukiden zurückerobert, Hauptstadt Hekatompylos besetzt. Nach 209: Arsakes II. akzeptiert feudale Abhängigkeit von den Seleukiden und regiert Parthien und Hyrkanien als Vasall. Fortsetzung 192
- um 217: Thronbesteigung als Nachfolger seines Vaters Arsakes I.
- um 217: Großkönig Arsakes I. (247–217)
MASSYLIER
INDIEN
Maurya-Reich
- 195: Während Shatadhanvans Regierungszeit ist das Mauryareich bereits stark geschwächt. Viele Randgebiete wie der Nordwesten (Gandhara, Punjab) und der Dekkan haben sich abgespalten oder sind von äußeren Mächten erobert worden. Die Macht des Königs beschränkt sich weitgehend auf das Kerngebiet um Pataliputra (später Patna). Die zuvor zentralisierte Verwaltung ist zerfallen. Regionale Statthalter agieren zunehmend unabhängig, was die Durchsetzung von Reformen und die Kontrolle über die Provinzen erschwert. Shatadhanvan versucht, die Zentralgewalt wiederherzustellen und wirtschaftliche Reformen einzuleiten (z. B. Steuerreformen, Förderung der Landwirtschaft), hat damit aber nur begrenzten Erfolg. Während seiner Herrschaft verliert das Reich weitere Gebiete und Einfluss. Die wirtschaftliche Situation verschlechtert sich weiter, was die Stabilität des Reiches zusätzlich schwächt.
- 195: König Devavarman (202–195) Fortsetzung 187
Anuradhapura
Ruhuna
VIETNAM
Triệu-Dynastie
CHINA
(41/42. Zyklus - Jahr des Erde-Hahns; am Beginn des Jahres Erde-Affe)
Han-Dynastie
- 194: Lü Zhi: Ermordung der Konkubine Qi und ihres Sohnes Prinz Ruyi, um die Thronfolge ihres eigenen Sohnes zu sichern * Fortsetzung 188
- 195: Tod von Kaiser Gaozu; sein Sohn Liu Ying wird als Kaiser Hui eingesetzt, Lü Zhi (bisher von 202-195 Kaiserin) wird Kaiserinwitwe (Empress Dowager) und De-facto-Regentin: Übernahme der Regierungsgeschäfte, da Kaiser Hui schwach und zurückgezogen ist. Förderung der Landwirtschaft und wirtschaftliche Erholung nach den Wirren der Streitenden Reiche. Strenge, aber effiziente Verwaltung, die von Zeitgenossen und Nachwelt sowohl für ihre Grausamkeit als auch für ihre Regierungsfähigkeit anerkannt wird.
- 196: Nach einem Aufstand wird Liu Heng zum Prinzen von Dai ernannt
- 202–195: Lü Zhi: Zeit als Kaiserin (202–195): Liu Bang proklamiert sich zum Kaiser der Han-Dynastie; Lü Zhi wird Kaiserin. Verwaltung der Hauptstadt Chang’an und der Kernlande während Abwesenheit des Kaisers; Aufbau eines starken Netzwerks unter den Beamten. Beteiligung an der Beseitigung politischer Rivalen wie Han Xin und Peng Yue zur Sicherung der Macht der Liu-Familie
- 202: Geburt von Liu Heng, fünfter Sohn von Kaiser Gaozu (Liu Bang), dem Gründer der Han-Dynastie, und der Konkubine Bo
- 210: Geburt von Liu Ying, dem späteren Kaiser Han Huidi, als Sohn von Kaiser Han Gaozu (Liu Bang) und Kaiserin Lü Zhi
JAPAN
QUELLEN
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05.07.2018 Artikel eröffnet
06.01.2024 Grundstock erstellt
25.05.2025 Grundstock ergänzt