1526

Aus WikiReneKousz
1523 | 1524 | 1525 | 1526 | 1527 | 1528 | 1529

JANUAR

0114D: 'Friede von Madrid

  • Der Friede von Madrid vom 14. Januar 1526 zwischen dem Habsburger Karl V. und dem von ihm gefangengenommenen König Franz I. von Frankreich war eine Etappe der Italienischen Kriege. Franz sah sich gezwungen, das Herzogtum Mailand, Flandern, Artois und Burgund an Karl abzutreten, widerrief dieses Zugeständnis nach seiner Freilassung aber umgehend als erzwungen und nahm den Kampf mit Habsburg wieder auf. Vorausgegangen war die für Frankreich katastrophal endende Schlacht bei Pavia am 24. Februar 1525, in der mit dem Herzog Louis de la Tremouille, Marschall Odet de Foix, Admiral Bonnivet, Jacques de la Palice, Richard de la Pole und anderen nicht nur eine Reihe hochrangiger französischer Feldherren gefallen waren, sondern der König selbst in Gefangenschaft geraten war - zuletzt war ein solches Schicksal Ludwig IX. während der Kreuzzüge widerfahren. Ebenfalls in Gefangenschaft gerieten Anne de Montmorency und Robert III. de La Marck. Die Reste der geschlagenen französischen Armee zogen sich über die Alpen nach Frankreich zurück. Allerdings war auch Karl finanziell kaum mehr in der Lage, einen längeren Feldzug zu führen und versuchte stattdessen, den Sieg über Franz diplomatisch auszunutzen. Eine bedeutende Rolle in Karls Plänen spielte dabei der Herzog von Bourbon, der gegen Franz rebelliert hatte und zu Karl übergelaufen war. Karl ermutigte ihn, gemeinsam mit König Heinrich VIII. von England gegen Frankreich zu ziehen, das dann unter ihnen aufgeteilt werden könne. Sein Feldherr Pescara machte sich unterdessen Hoffnungen auf Neapel, allerdings starb er noch im selben Jahr. In Frankreich übte unterdessen Franz' Mutter Luise von Savoyen die Regierungsgewalt aus, der es gelang, Heinrich VIII. von seinem Bündnis mit Habsburg abzubringen. Franz selbst wurde nach Spanien verbracht. Am 12. Juni 1525 traf er in Barcelona ein, wurde dann zunächst in einem Haus bei Valencia festgehalten und schließlich in die Zitadelle von Madrid verbracht. Karl ließ Franz, dessen Bitten um eine persönliche Unterredung er ablehnte, die Forderung zukommen, Mailand, die Provence und den burgundischen Besitz abzutreten. Franz erwiderte, dass er ohne die Zustimmung des Parlaments dazu nicht ermächtigt sei. Ein Fluchtversuch Franz' scheiterte und wurde von Karl damit beantwortet, dass er Franz' Schwester Margarete von Angoulême, die als Unterhändlerin angereist war, unvermittelt nach Hause zurückschickte. Ende 1525 wurde Karl mit der Forderung konfrontiert, in Mailand die Herrschaft der Sforza wiederherzustellen. Insbesondere Venedig und der Papst setzten sich hierfür ein und Karl musste bald mit einem neuerlichen Krieg in Italien rechnen, sodass er schnell zu einer Einigung mit Franz kommen musste. Karl erklärte sich nun einverstanden, auf die Provence zu verzichten, sodass Franz sich am 19. Dezember schließlich zum Vertrag von Madrid bereiterklärte, der am 14. Januar 1526 unterzeichnet wurde. Darin trat Franz Burgund, das Artois und das Herzogtum Mailand; zugleich wurde vereinbart, dass im Gegenzug zur Freilassung Franz' zwei seiner Söhne als Geiseln nach Spanien gehen und Franz Eleonore von Österreich heiraten sollte. Außerdem sollte der Herzog von Bourbon in seine französische Besitztümer wiedereingesetzt werden. Am 18. März erfolgte am Bidasoa an der Grenze zu Frankreich der Austausch - die beiden Prinzen wurden von Louise und Lautrec den Spaniern übergeben und Franz kehrte in seine Heimat zurück. Unmittelbar nach seiner Rückkehr erklärte Franz jedoch die Friedensbedingungen für erzwungen und daher nichtig. Hierzu erhielt er nicht nur die Rückendeckung des Papstes, der nun angesichts der Machtfülle Karls V. zu dessen Gegner wurde; auch Karls Kanzler Mercurino Arborio di Gattinara war mit dem Vorgehen Karls nicht einverstanden. Zudem konnte Franz ein von ihm bereits am 16. August 1525 verfasstes, notariell beglaubigtes Protestschreiben vorlegen, in dem er etwaige unter Druck erfolgte Zugeständnisse vorsorglich für unwirksam erklären ließ. Karl sah sich nun in der öffentlichen Meinung isoliert. Frankreich, Mailand, Venedig, Florenz und der Kirchenstaat kamen in der Liga von Cognac zusammen und bereits im Mai 1526 flammten die Italienischen Kriege erneut auf. 1527 kam es mit dem Sacco di Roma, der Plünderung Roms durch deutsche Landsknechte, zu einem traurigen Höhepunkt.

FEBRUAR

0227D: Torgauer Bund

  • Der Torgauer Bund (auch Gotha-Torgauisches Bündnis oder Torgauer Bündnis genannt) war eine Reaktion protestantischer Fürsten auf den Dessauer Bund, die Vereinigung katholischer Landesherren in Norddeutschland zur Zeit der deutschen Reformation. Der Ursprungsvertrag zum Torgauer Bund wurde am 27. Februar 1526 (nach anderer Quelle am 5. März 1526) in Gotha zwischen Hessen und Kursachsen unterzeichnet. Diese Vereinbarung war Grundlage für einige nachfolgende Bündnisbeitritte in Torgau, wo die ernestinische Linie der Wettiner residierte. Mit dem Torgauer Bund konstituierte sich erstmals eine protestantische Vereinigung.

APRIL

0420D: Erste Schlacht bei Panipat

  • Die Erste Schlacht bei Panipat wurde am 20. April 1526 geschlagen. Sie war die entscheidende militärische Auseinandersetzung zwischen dem Timuriden Babur (1483–1530) und dem letzten Sultan von Delhi, Ibrahim II. (reg. 1517–26), aus der afghanischstämmigen Dynastie der Lodi. Baburs relativ kleine Armee siegte über die zahlenmäßig überlegene Streitmacht Ibrahim Lodis, der in der Schlacht fiel. Mit Ibrahims Tod erlosch das Sultanat von Delhi und an seine Stelle trat das Mogulreich, dessen Grundstein durch diesen Sieg gelegt worden war.

MAI

0519D: Badener Disputation

  • Die Badener Disputation fand vom 19. Mai bis zum 8. Juni 1526 in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Baden in der Schweiz statt. Ziel des Religionsgespräches war, den wahren alten Glauben gegenüber Ulrich Zwingli zu verteidigen.

AUGUST

0829D: Schlacht bei Mohács

  • In der Schlacht bei Mohács erlitt das Heer des Königreiches Ungarn unter König Ludwig II. und Pál Tomori gegen die Osmanen unter Süleyman I. am 29. August 1526 bei Mohács in Südungarn eine vernichtende Niederlage. Das Osmanische Reich konnte wenig später große Teile Ungarns und Kroatiens einnehmen.

LEXIKON

Homberger Synode

  • Die Homberger Synode fand 1526 in Homberg (Efze) statt. An ihr nahmen Vertreter der Geistlich- und der Weltlichkeit der Landgrafschaft Hessen teil, um in der Homberger Stadtkirche zu diskutieren, ob der protestantische Glauben in der Landgrafschaft einzuführen sei. Großer Fürsprecher war Landgraf Philipp I., der auch Initiator der Versammlung war. Schließlich wurde die Landgrafschaft evangelisch, da die Mehrheit der Anwesenden auf der Synode Philipps Vorhaben unterstützte. Die in Folge der Synode ausgearbeitete neue Kirchenordnung trat jedoch nie in Kraft, da sie dem Reformator Martin Luther als zu tiefgreifend erschien.

Ilanzer Artikel

  • Die Ilanzer Artikel bezeichnen zwei Verordnungen von 1524 und 1526, die eine völlige Neuordnung des Landesrechts des Freistaats der Drei Bünde bedeuteten und die Geschichte Graubündens massgeblich prägten. Durch die Artikel wurde Ilanz zum Ausgangspunkt der bündnerischen Reformation. Allgemein setzte sich in den Ilanzer Artikeln eine im 15. Jahrhundert beginnende Tendenz fort, den einzelnen Gemeinden und Nachbarschaften umfassende Autonomie zuzugestehen. Die Artikel stehen im Gesamtzusammenhang der Ablösung der feudalen Gesellschaft und des Lehnswesens hin zu kleinräumigen Strukturen mit demokratischen Rechten und umfassenden bürgerlichen Freiheiten. Die ersten Ilanzer Artikel von 1524 umfassten 18 Punkte. Sie waren gegen den Missstand des spätmittelalterlichen Kirchenwesens gerichtet und forderten eine Präsenz des Bischofs am Hof in Chur und der Ortsgeistlichen in ihren Pfarreien. Ausserdem oblag nun die Pfarrwahl den Gemeinden. Das Kirchenrecht wurde aus allen weltlichen Belangen herausgenommen. In den zweiten Ilanzer Artikeln von 1526 wurden die Rechte der katholischen Kirche und des Bischofs stark beschnitten. Sie waren das Ergebnis eines Religionsgesprächs zwischen Anhängern und Gegnern der Reformation und zeichneten sich durch einen radikaleren Grundzug aus. Massgeblich beeinflusst waren sie durch die Mitarbeit von Johannes Comander, dem Bündner Reformator. Die Klöster unterstanden fortan staatlicher Kontrolle und durften bis auf weiteres keine Novizen mehr aufnehmen. Die Bischofswahl erfolgte durch das Domkapitel, benötigte aber die Zustimmung des Gotteshausbundes. Die Frondienstbarkeit und die Zehntenabgabe wurden auf ein Minimum beschränkt. Mit den Ilanzer Artikeln gingen die letzten Hoheitsrechte des Bischofs für das ganze Gebiet der drei Bünde verloren. Das Oberengadin wurde dadurch völkerrechtlich ein souveränes Glied im Freistaat der drei Bünde. Die Ilanzer Artikel hatten Geltung bis zum Ende des Staates Alt Fry Rätien im Zuge der Napoleonischen Umwälzungen in Europa. Auch der moderne Kanton Graubünden schreibt in seiner Gesetzgebung das Erbe der Ilanzer Artikel fort.

Schönhof (Görlitz)

  • Der Schönhof ist das älteste Renaissance-Bauwerk in Görlitz. Das Gebäude in der Brüderstraße 8 wurde 1526, unmittelbar nach dem Stadtbrand von 1525, über den Resten des Vorgängerbaus von Ratsbaumeister Wendel Roskopf dem Älteren erbaut. Durch die topographische Lage begünstigt, diente das im 15. und 16. Jahrhundert komfortabel ausgestattete Repräsentationsgebäude als fürstliches Gästehaus. Hier übernachteten u. a. Wenzel IV., König von Böhmen, und Kurfürst Johann Georg von Sachsen. Heute noch kann man z. B. bauliche Reste einer ehemaligen mittelalterlichen Toilettenanlage mit Wasserspülung im 1. OG sehen.

QUELLEN

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.