1940

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1937 | 1938 | 1939 | 1940 | 1941 | 1942 | 1943

Februar

0216D: Altmark-Zwischenfall

  • Beim Altmark-Zwischenfall handelt es sich um die Enterung des deutschen Versorgungsschiffes Altmark durch den britischen Zerstörer HMS Cossack in norwegischen Hoheitsgewässern am 16. Februar 1940. An Bord der Altmark befanden sich 303 alliierte Matrosen, die vom Panzerschiff Admiral Graf Spee bei ihrer Kaperfahrt im Südatlantik gefangen genommen worden waren. Die britischen Seeleute wurden befreit, wobei sieben deutsche Seeleute durch eine Schießerei ums Leben kamen, und die Altmark anschließend freigegeben. Da die Altmark als Versorgungsschiff der Kriegsmarine nicht unter der Reichskriegsflagge, sondern unter Reichsflagge fuhr, galt das Schiff aus deutscher Sicht nicht als Kriegsschiff – was die britische Seite erheblich anders beurteilte. Durch den Angriff gelangte die deutsche Führung zu dem Schluss, Großbritannien würde die norwegische Neutralität nicht respektieren, und begann mit Planungen zur Besetzung Norwegens. Diese Annahme führte schließlich dazu, dass die deutschen Pläne zur Besetzung Norwegens unter der Tarnbezeichnung „Unternehmen Weserübung“ in die Tat umgesetzt wurden. Auch in London mehrten sich die Befürworter eines Eingreifens in Norwegen.

März

0308D: Polen-Erlasse

  • Mit den Erlassen der Reichsregierung vom 8. März 1940, den so genannten Polenerlassen, schufen die Nationalsozialisten per Polizeiverordnung ein Sonderrecht. Darin wurden polnische Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs diskriminierenden Vorschriften unterworfen. Die rassistisch begründete Vorstellung von einer Minderwertigkeit der „Zivilarbeiter“ genannten Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen aus Polen war ein herausstechendes Merkmal dieser Anordnungen.

0321D: Frieden von Moskau

  • Der Frieden von Moskau von 1940 beendete den 105 Tage dauernden Winterkrieg zwischen der Sowjetunion und Finnland. Er wurde am 12. März 1940 von der Sowjetunion (vertreten durch Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow, Andrei Alexandrowitsch Schdanow, Alexander Michailowitsch Wassilewski) und Finnland (vertreten durch Risto Ryti, Juho Kusti Paasikivi, Rudolf Walden, Väinö Voionmaa) unterschrieben und am 21. März 1940 ratifiziert. Finnland musste Karelien, Salla und die Fischerhalbinsel an die Sowjetunion abtreten. Im Gegenzug durfte es seine Unabhängigkeit behalten und die Sowjetunion beendete die Bestrebungen einer Annexion des Landes.

April

0403D: Massaker von Katyn

  • Beim Massaker von Katyn (auch Massenmord/Mord von Katyn oder kurz Katyn) ermordeten Angehörige des sowjetischen Volkskommissariats für Innere Angelegenheiten (NKWD) zwischen dem 3. April und 19. Mai 1940 etwa 4400 polnische Offiziere in einem Wald bei dem Dorf Katyn, 20 Kilometer westlich von Smolensk. Dieses Massaker gehört zu einer Serie von Massenmorden an 24.000 bis 25.000 Berufs- oder Reserveoffizieren, Polizisten und anderen Staatsbürgern Polens, darunter vielen Intellektuellen, an mindestens fünf verschiedenen Orten in den Sowjetrepubliken Russland, Ukraine und Weißrussland. Die Mordserie wurde auf Initiative des Diktators Josef Stalin vom Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion befohlen. Der Ortsname „Katyn“ repräsentiert in Polen die gesamte Mordserie und wurde zum nationalen Symbol für das Leiden von Polen unter sowjetischer Herrschaft im Zweiten Weltkrieg. Im Februar 1943 fanden Soldaten der Wehrmacht die Massengräber der bei Katyn Ermordeten. Das NS-Regime gab die Funde am 13. April 1943 bekannt, um die Anti-Hitler-Koalition zu schwächen, NS-Verbrechen zu verdecken und zu rechtfertigen. Die Sowjetunion leugnete ihre Verantwortung, lehnte eine internationale Untersuchung ab und lastete das Verbrechen dem NS-Regime an. An dieser Geschichtsfälschung hielt sie bis 1990 in ihrem Machtbereich fest. (Artikel des Tages)

0430D: Ghetto Litzmannstadt

  • Das Ghetto Litzmannstadt, auch Ghetto Lodsch, in Łódź, umbenannt nach dem General und NSDAP-Mitglied Karl Litzmann (1850–1936), war eines der größten Judenghettos des nationalsozialistischen „Deutschen Reichs“ (neben den Sammellagern in Warschau und Krakau). Es diente, wie die anderen NS-Ghettos auch, vor allem als Zwischenstation vor der Deportation in die Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno nad Nerem), Auschwitz, Majdanek, Treblinka und Sobibor.
  • Nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 wurde die jüdische Bevölkerung sehr schnell in Ghettos zusammengefasst. So geschah es auch in der polnischen Industriestadt Lodz, deren Ghetto eines der größten war. Am 30. April 1940 wurde es hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt. (dradio.de)

Mai

0510D: Westfeldzug

  • Der Westfeldzug bezeichnet die Eroberung der Niederlande, Belgiens, Luxemburgs (Fall Gelb) und Frankreichs (Fall Rot) durch die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges vom 10. Mai bis 25. Juni 1940. Zu Beginn des Polenfeldzuges hatten Frankreich und Großbritannien Deutschland den Krieg erklärt, ohne militärisch wirksam einzugreifen. Dieser „Sitzkrieg“ endete erst Anfang April 1940, als es zu einem britisch-deutschen Wettlauf um die Besetzung Norwegens kam. Das „Unternehmen Weserübung“ war Anfang Mai weitgehend zugunsten Deutschlands entschieden, worauf der Angriffsbefehl im Westen erteilt wurde. In einer Art „Sichelschnitt“ drangen deutsche Panzerkommandeure, teils eigenmächtig handelnd, binnen weniger Tage „blitzkriegartig“ durch die Ardennen bis zur Kanalküste vor, und zwangen die britischen Truppen, sich von Dünkirchen aus auf ihre Insel zurückzuziehen. Von den besetzten Benelux-Ländern aus erfolgte Anfang Juni der Angriff auf das französische Kernland, der mit der Besetzung von Paris am 14. Juni vorentschieden wurde. Der Waffenstillstand, der am 25. Juni 1940 in Kraft trat, teilte Frankreich in das verbliebene Vichy-Regime im Süden, in eine deutsche Besatzungszone entlang der Küsten im Westen und Norden, sowie in eine italienische Zone in den Westalpen, die Mussolini in den letzten Kriegstagen erobern ließ. Die Kampfhandlungen mit Großbritannien wurden in der Luftschlacht um England fortgeführt.
  • Der "Gröfaz", der "größte Feldherr aller Zeiten", erkundet als "Tourist" Paris, besteigt den Eiffelturm, fährt über die Champs-Élysées, verneigt sich am Grab Napoleons. Und genießt den größten Triumph seines Lebens: Frankreich hat kapituliert, der Westfeldzug ist beendet. In kurzer Zeit hat er halb Europa unterworfen. Die deutsche Wehrmacht scheint unbesiegbar. Doch der Exil-General Charles de Gaulle bleibt kämpferisch: "Unser Widerstand ist ungebrochen." Wenige Deutsche ahnen, dass Hitlers "glorreichstem Sieg" weitere Feldzüge und schließlich die totale Niederlage folgen sollten. Nach dem Krieg kam es zu vorsichtigen Annäherungsschritten zwischen den angeblichen "Erbfeinden". Heute ist die enge deutsch-französische Freundschaft zum verlässlichsten Motor der europäischen Vereinigung geworden. (youtube.com: 100 Jahre)

0526D: Operation Dynamo

  • Operation Dynamo war der Codename für eine militärische Evakuierungsaktion der britischen Admiralität im Zweiten Weltkrieg. Im Rahmen der Operation wurden vom 26. Mai bis zum 4. Juni 1940 das Gros des britischen Expeditionskorps (BEF) und Teile der französischen Armee, die von deutschen Truppen bei Dünkirchen eingekesselt waren, zu Schiff nach Großbritannien transportiert. Bis zum 4. Juni konnten insgesamt 338.226 alliierte Soldaten, davon etwa 110.000 Franzosen, evakuiert werden.
  • Am 26. Mai 1940 begann eine der größten Evakuierungsaktionen der Geschichte. Kurz nach Beginn des Krieges gegen Frankreich brachten die Navy und private Schiffsbesitzer große Teile des britischen Expeditionskorps in Sicherheit. Es hatte sich gemeinsam mit französischen Truppen vor dem deutschen Vormarsch in die Hafenstadt Dünkirchen geflüchtet. (dradio.de)

Juni

0618D: Charles de Gaulle

  • Charles André Joseph Marie de Gaulle [ʃaʀl ɑ̃ˈdʀe ʒoˈzɛf maˈʀi dəˈgoːl] (* 22. November 1890 in Lille, Nord; † 9. November 1970 in Colombey-les-Deux-Églises, Haute-Marne) war ein konservativer französischer General und Politiker. Im Zweiten Weltkrieg führte er den Widerstand des Freien Frankreichs gegen die deutsche Besatzung an und war danach von 1944 bis 1946 Chef der Provisorischen Regierung. Im Zuge der Algerienkrise wurde er 1958 mit der Bildung einer Regierung beauftragt und setzte eine Verfassungsreform durch, mit der die Fünfte Republik begründet wurde, deren Präsident er von 1959 bis 1969 war. Die auf ihn zurückgehende politische Ideologie des Gaullismus ist bis heute einflussreich in der französischen Politik.
  • Als Quasi-Unbekannter rief General de Gaulle die Franzosen am 18. Juni 1940 zum Widerstand gegen Nazi-Deutschland auf. Einen Tag nach der vollständigen Niederlage der französischen Armee schien dieser Aufruf über den britischen Rundfunk ein aussichtsloses Unterfangen. Und doch gilt de Gaulles Appell als die Geburtsstunde der Résistance. (dradio.de)

0629D: Paul Klee

  • Paul Klee (* 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee, Schweiz; † 29. Juni 1940 in Muralto, Schweiz) war ein deutscher Maler und Grafiker, dessen vielseitiges Werk dem Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus und dem Surrealismus zugeordnet wird. Klee, der kurz vor der Entscheidung über seine beantragte Schweizer Staatsbürgerschaft verstarb[1], stand in engem Kontakt zur Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter. Er zeigte auf ihrer zweiten Ausstellung 1912 grafische Arbeiten. Dem bis zu dieser Zeit hauptsächlich als Grafiker tätigen Künstler verhalf eine 1914 gemeinsam mit August Macke und Louis Moilliet durchgeführte Reise nach Tunis zu seinem Durchbruch als Maler. Wie sein Freund, der russische Maler Wassily Kandinsky, lehrte Klee ab 1920 am Bauhaus in Weimar und später in Dessau. Ab 1931 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er entlassen und ging ins Exil nach Bern, wo während der letzten Jahre ab dem Jahr 1934 trotz wachsender Belastung durch eine schwere Krankheit ein umfangreiches Spätwerk entstand. Neben seinem künstlerischen Werk verfasste er kunsttheoretische Schriften wie beispielsweise Schöpferische Konfession (1920) und Pädagogisches Skizzenbuch (1925). Paul Klee gehört zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der Klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts.
  • "Ich male mit einem kleinen Orchester." Ob Musiker oder Maler - lange wusste Paul Klee nicht, welchen Beruf er für seinen Lebensweg wählen sollte. (BR4 Was heute geschah)

Juli

0720D: erstmals "Music Popularity Chart" veröffentlicht

  • Für Musikindustrie und Interpret bedeutet es etwas, Nummer 1 einer Hitparade zu sein. Die Idee der Verkaufs- und Abspielerfassung als Erfolgsindikator ist schon alt. Und die Methoden dazu unterliegen einem regelmäßigen Wandel. (dradio.de)

August

0821D: Leo Trotzki

  • Leo Trotzki (eigentlich Lew Dawidowitsch Bronstein; * 7. November 1879 in Janowka, heute Bereslawka, Ukraine; † 21. August 1940 in Coyoacán, Mexiko) war ein kommunistischer Politiker, russischer Revolutionär und marxistischer Theoretiker. Er war Volkskommissar des Auswärtigen, für Kriegswesen, Ernährung, Transport, Verlagswesen sowie Gründer und Organisator der Roten Armee. Nach ihm wurde die von der sowjetischen Parteilinie des Marxismus-Leninismus abweichende Richtung des Trotzkismus benannt. Josef Stalin entmachtete ihn 1927 und trieb ihn 1929 ins Exil. 1938 gründete Trotzki die Vierte Internationale, um der inzwischen unter Stalins Dominanz stehenden Dritten Internationale entgegenzuwirken. Für die neugegründete Organisation verfasste er in der Folge grundlegende programmatische Dokumente. Am 21. August 1940 wurde Trotzki von einem sowjetischen Agenten in Mexiko ermordet. (Artikel des Tages)

September

0927D: Kinderlandverschickung

  • Die Bezeichnung Kinderlandverschickung (KLV) wurde vor dem Zweiten Weltkrieg ausschließlich für die Erholungsverschickung von Kindern verwendet. Heute wird unter diesem Stichwort meistens an die Erweiterte Kinderlandverschickung gedacht, bei der ab Oktober 1940 Schulkinder sowie Mütter mit Kleinkindern aus den vom Luftkrieg bedrohten deutschen Städten längerfristig in weniger gefährdeten Gebieten untergebracht wurden. Die „Reichsdienststelle KLV“ evakuierte bis Kriegsende insgesamt wahrscheinlich über 2.000.000 Kinder und versorgte dabei vermutlich 850.000 Schüler im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren, aber auch ältere in KLV-Lagern. Es gibt zahlreiche und ausführliche Zeitzeugenberichte über das Leben in „KLV-Lagern“. Berichte über die „Mutter-und-Kind-Verschickung“, über die Unterbringung in Pflegefamilien oder bei Verwandten in „luftsicheren Gebieten“ sind selten. Die Forschungsliteratur zur Evakuierungsmaßnahme mit der Bezeichnung „Erweiterte Kinderlandverschickung“ ist in ihrer Vielfalt und den psychoneurologischen Kriegsfolgen noch unvollendet.
  • Heute vor 65 Jahren ordnete Adolf Hitler die so genannte Kinderlandverschickung an, eine der größten Evakuierungsaktionen während des 2. Weltkriegs. Annähernd zwei Millionen Kinder und Jugendliche aus bombengefährdeten Gebieten und Städten wurden in Lagern oder bei Pflegefamilien untergebracht. Was sich fürsorglich gab, war zugleich der groß angelegte Versuch, die ideologische Beeinflussung auszuweiten. (dradio.de)

Oktober

1023D: Hitler versucht vergeblich, den spanischen Diktator Franco zum Kriegseintritt zu bewegen

  • Am 23. Oktober 1940 trafen in dem französisch-spanischen Grenzbahnhof Hendaye der deutsche Diktator Adolf Hitler und sein spanisches Pendant General Francisco Franco zusammen. Offiziell handelte es sich bei diesem Treffen lediglich um einen Meinungsaustausch; tatsächlich aber wollte Hitler Franco dazu bewegen, aufseiten der Achsenmächte in den Krieg einzutreten. (dradio.de)

LEXIKON

Concierto de Aranjuez (Rodrigo)

  • Das Concierto de Aranjuez ist ein Solokonzert für Gitarre und Orchester von Joaquín Rodrigo (1901–1999). Es wurde im Frühjahr 1939 in Paris komponiert und am 9. November 1940 in Barcelona uraufgeführt.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)

Luftschlacht um England

  • Die Luftschlacht um England war der Versuch der deutschen Luftwaffe, im Zweiten Weltkrieg zwischen Sommer 1940 und Anfang 1941 mit Bomben­einsätzen gegen das britische Militär und Angriffen gegen britische Städte die Kapitulation Groß­britanniens zu erzwingen oder wenigstens die Invasion der Insel vorzubereiten. International bekannt als Battle of Britain, war die Luft­schlacht eine Serie von Gefechten im britischen Luftraum, die von der deutschen Luftwaffe gegen die Royal Air Force (RAF) geführt wurde. Britische Historiker legen den Zeitraum der Schlacht vom 10. Juli bis zum 31. Oktober 1940 fest, da ab diesem Tag die Tagangriffe in größerem Ausmaß ausblieben. Ziel des Ober­kommandos der Wehr­macht in der Luftschlacht um England war die Erringung der Luft­herrschaft über den britischen Luftraum durch die Vernichtung der Kampf­kraft der RAF. Dies galt als Grund­voraussetzung für eine erfolg­reiche Invasion, deren Planung bereits im Dezember 1939 zwischen Hitler und Großadmiral Raeder besprochen wurde (Operation Seelöwe). (Artikel des Tages)

Roman Die Kraft und die Herrlichkeit (Greene)

  • Die Kraft und die Herrlichkeit ist ein 1940 zuerst in London erschienener Roman von Graham Greene. Er beschreibt den blutigen Kampf eines jungen revolutionären Offiziers in Südamerika gegen einen der letzten Arme-Leute-Priester der katholischen Kirche auf dem Land.
  • Die Kraft und die Herrlichkeit ist das Ergebnis eines erstaunlichen Zusammenpralls: des bürgerlichen Briten Graham Greene mit dem mexikanischen Elend der 1930er Jahre. Greene sollte ursprünglich die Verfolgung katholischer Priester dokumentieren, doch dafür kam er zu spät; das Unrecht war bereits ausgestanden. Er beschrieb es dennoch – in einem Roman, der weit über die Darstellung eines fanatischen Regimes hinausreicht. Mithilfe seiner Hauptfigur, dem verfolgten und schließlich hingerichteten Priester, beleuchtet er exemplarisch das Verhältnis von heilloser Welt und christlicher Heilserwartung. In einer von niedrigen Trieben, bitterer Armut und kreatürlichem Leid geprägten Welt deutet nichts auf Gottes Macht und Güte hin. Auch der Priester selbst ist ein glückloser Sünder. Trotzdem kann einzig der Glaube helfen, der Trostlosigkeit zu entkommen; nur er rettet die menschliche Seele aus dem Schlamm der weltlichen Existenz. Mit fast schon experimenteller Schärfe entfaltet Greene, selbst ein kritischer und von der „Sünde“ oft versuchter Katholik, den Gegensatz von bitterem Dasein und süßer Jenseitshoffnung. Darüber hinaus ist Die Kraft und die Herrlichkeit ein beeindruckendes Stück Spannungsliteratur, rasant und aufwühlend erzählt. Mühelos macht Greene auch Nichtgläubige zu mitfiebernden Lesern. (getAbstract)

Quellen

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