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(Metro Montreal)
(0906D: Margaret Sanger)
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==September==
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0906D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Sanger '''Margaret Sanger''']
*Margaret Sanger (geboren 14. Septem­ber 1879 in Corning, New York; gestor­ben 6. Septem­ber 1966 in Tucson, Arizona) war eine US-ame­rikani­sche Kranken­schwes­ter und Frauen­recht­lerin. Sie war eine Akti­vis­tin der Bewe­gung für Geburten­kontrolle und Zwangs­sterili­sation und begrün­dete am 10. Novem­ber 1921 die Ameri­can Birth Control League, aus der 1942 die Organi­sation Planned Parent­hood und später auch die deut­sche Pro Familia hervor­gingen, bei der sie Grün­dungs­mit­glied war. In den USA war und ist sie eine umstrit­tene Persön­lich­keit. (Artikel des Tages)


0908D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Raumschiff_Enterprise '''Raumschiff Enterprise''']
0908D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Raumschiff_Enterprise '''Raumschiff Enterprise''']

Version vom 8. November 2021, 19:07 Uhr

1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969

JANUAR

0111D: Daktari (Fernsehserie)

0114D: Kommen und Gehen (Beckett)

  • "Kommen und Gehen" (engl. Originaltitel: Come and Go; franz. Titel: Va et vient) ist ein kurzes Theaterstück von Samuel Beckett, das er seinem Verleger John Calder gewidmet hat. Es wurde zwar ursprünglich im Januar 1965 auf Englisch geschrieben, aber zuerst in Becketts eigener Übersetzung in französischer Sprache veröffentlicht und am 14. Januar 1966 in der Übersetzung von Erika und Elmar Tophoven in deutscher Sprache am Schillertheater uraufgeführt. Die Premiere in englischer Sprache folgte am 28. Februar 1966 am Peacock Theatre in Dublin. Das Stück enthält, abhängig von der Fassung, 121 oder 127 Wörter. Aufgrund seiner Kürze wird Kommen und Gehen selten allein, sondern meist zusammen mit anderen Werken aufgeführt. Das Stück besteht aus drei nahezu identischen Teilen, in denen sich jeweils zwei der drei agierenden Frauen kurz über die Dritte austauschen, ohne dass diese davon erfährt. Eine Deutung des Geschehens ist, dass alle drei unheilbar krank sind, ohne davon zu wissen. In diesem Sinne wird Kommen und Gehen als stark reduzierte, kondensierte Form eines Dramas über das Schicksal menschlicher Sterblichkeit interpretiert. (Artikel des Tages)

0120D: FC Union Berlin

  • Der 1. Fußballclub Union Berlin e. V. (kurz 1. FC Union Berlin e. V.) ist ein Fußball­verein mit Sitz in Berlin. Er wurde am 20. Januar 1966 gegründet und führt seine Tradition auf den 1906 entstan­denen FC Olympia Ober­schöne­weide zurück. Die Heim­spiele der Profi­mann­schaft werden im größten reinen Fußball­stadion Berlins, dem Stadion An der Alten Försterei im Ortsteil Köpenick ausgetragen. Gemessen an seiner Mitglieder­zahl ist Union der zweit­größte Berliner Sport­verein und einer der 25 mitglieder­stärksten Vereine Deutsch­lands. Zu den sport­lichen Erfolgen des Vereins zählen der Gewinn des FDGB-Pokals 1968 sowie das Erreichen des DFB-Pokal­finales 2001 und dadurch die Quali­fikation für den UEFA-Pokal der Spielzeit 2001/02. Das Maskott­chen des Vereins ist seit dem Jahr 2000 der „Ritter Keule“. Der Schlacht­ruf der Fans lautet ebenso wie der Titel der von Nina Hagen gesun­genen Vereins­hymne Eisern Union. (Artikel des Tages)

0126D: FC Rot-Weiß Erfurt (Sportverein)

Februar

0202D: Cleve Backster schliesst seine Lieblingspflanze an einen Lügendetektor an

  • Haben Pflanzen Gefühle? Cleve Backster ist davon überzeugt. Im Februar 1966 schloss der Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes einen Drachenbaum an einen Lügendetektor an und beobachtete Ausschläge, die den Messungen bei einem Menschen ähneln. Für seine These von einem pflanzlichen Empfinden streitet er bis heute - mit mäßigem Erfolg. (dradio.de 2006)

0203D: Sowjetunion bringt eine Sonde auf den Erdtrabanten

  • Neun Jahre nach dem Start des Sputnik-Satelliten und fünf Jahre nach dem Pionierflug von Juri Gagarin gelang der sowjetischen Raumfahrt eine weitere Sensation: Am 3. Februar 1966 landete Luna 9 auf dem Mond. Der Erfolg wurde weltweit anerkannt. (dradio.de 2006)
  • Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges lieferten sich die USA und die UdSSR einen Wettlauf zum Mond. Im Februar 1966 sah es noch so aus, als lägen die Sowjets weit vorn. Nach diversen Fehlschlägen gelang mit der Raumsonde Luna 9 endlich die ersehnte Landung. (dradio.de 2016)

0222D: in der Bundesrepublik wird erstmals eine Frau Hochschulrektorin

  • In den 60er Jahren begannen schwierige Zeiten für die deutschen Universitäten. Eine Welle ideologischer Auseinandersetzungen der aufkommenden Studentenbewegung drohte den Wissenschaftsbetrieb bis ins Innerste zu erschüttern. In dieser Umbruchphase wurde am 22. Februar 1966 erstmals eine Frau zum Rektor einer bundesdeutschen Hochschule ernannt: Margot Becke-Goehring trat an die Spitze der Universität Heidelberg. (dradio.de 2006)

März

0311D: General Suharto reisst die Macht an sich

  • Im September 1965 fand in Indonesien ein schlecht geplanter Putschversuch statt, der den Kommunisten angelastet wurde. Unter Leitung von General Suharto verübte die Armee danach zahllose Massaker. In der Folge konnte er auch Präsident Sukarno schrittweise entmachten und am 11. März 1966 offiziell die Regierungsgeschäfte übernehmen. (dradio.de 2016)

0316D: im Weltraum gelingt das erste Andockmanöver

  • Am 16. März unternahmen die Astronauten Neil Armstrong und Dave Scott an Bord der Raumkapsel Gemini 8 das erste Andockmanöver im Weltraum. Doch die Aktion lief nicht so problemlos wie geplant, als kurz danach die Kombination aus Raketenstufe und Geminikapsel in heftige Taumelbewegungen geriet. Schließlich gelang die Trennung, und die Astronauten landeten glücklich im Pazifik. (dradio.de 2006)

0316D: Es (Spielfilm)

  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Im Jahr 1966 wurde das deutsche Kino auf einmal ganz jung: Ulrich Schamoni war 26, als sein Erstling "Es" auf die Leinwand kam. In einer Mischung aus Leichtigkeit und Ernst erzählte er über das, was seine Generation bewegte: Sex, Familie, Musik und die Inselstadt Berlin. (dradio.de 2016)

0323D: Max Strub

  • Max Strub (* 28. Septem­ber 1900 in Mainz; † 23. März 1966 in Bad Oeyn­hausen) war ein deut­scher Violin­virtuose und bedeu­ten­der Violin­päda­goge. Einen europa­weiten Ruf erarbei­tete er sich wäh­rend seiner 36-jähri­gen Tätig­keit als Prima­rius des Strub-Quar­tetts. Statio­nen als Konzert­meis­ter führ­ten ihn ab den 1920er Jah­ren an die Staats­opern von Stutt­gart, Dresden und Berlin. 1926 in Weimar zum jüngs­ten Musik­profes­sor Deutsch­lands ernannt, folgte er Rufen nach Berlin und nach dem Zwei­ten Welt­krieg, den er als „Gott­begna­deter“ über­stand, nach Det­mold. Strub war ein Kenner des klassisch-romanti­schen Reper­toires, wid­mete sich aber auch der modernen Musik, u. a. oblag ihm die Urauf­füh­rung von Hinde­miths Violin­sonate D-Dur. (Artikel des Tages)

0330D: Erwin Piscator

  • Erwin Piscator (* 17. Dezember 1893 in Ulm, Kreis Wetzlar, heute Ulm (Greifenstein); † 30. März 1966 in Starnberg) war ein deutscher Theater­intendant, Regisseur und Theater­pädagoge. Piscator war ein einfluss­reicher Avant­gardist der Weimarer Republik, der das Theater unter Ausweitung der bühnen­technischen Mittel zum politischen Forum umfunk­tionierte. Mithilfe komplexer Arrangements von Etagen- und Simultan­bühnen, laufenden Bändern, Fahrstühlen, Film­dokumenten und Bild­projektionen kommentierte er das theatrale Geschehen und erweiterte die Bühne zum epischen Panorama. Das von ihm an der Volks­bühne Berlin und dem Berliner Theater am Nollendorf­platz entwickelte „politische Theater“ fand starke Resonanz, rief jedoch angesichts der Abgrenzung des Regisseurs von einer selbst­bezüglichen, zweckfreien Bühnen­ästhetik wider­sprüchliche Einschätzungen hervor. Nach langjähriger Emigration in der Sowjet­union und Frank­reich sowie der Gründung einer Schauspiel­schule in den Vereinigten Staaten („Dramatic Workshop“) löste Piscator in den 1950er und 1960er Jahren in der Bundes­republik mit der Uraufführung von Gegenwarts­stücken zur NS-Vergangenheit eine Phase des Gedächtnis- und Dokumentar­theaters aus, die zu breiten gesellschaft­lichen Debatten um Fragen der Geschichts­politik führte. (Artikel des Tages)

April

0410D: in Dakar werden die "Weltfestspiele der schwarzen Kunst" gefeiert

  • Als Signal des afrikanischen Aufbruchs nach dem Kolonialismus war es gedacht: Am 10. April 1966 begrüßten der senegalesische Präsident Léopold Sédar Senghor und die UNESCO in Dakar schwarze Künstler aus aller Welt zum Festival des "Art Nègre". Nicht nur die jungen Nationen Afrikas waren vertreten, aus Brasilien, aus der Karibik und vor allem aus den USA kamen die Nachkommen der Sklaven, beseelt von der Hoffnung, dass die Kunst die Wunden heilen kann, die Rassismus und Unterdrückung geschlagen hatten. (dradio.de 2006)

0420D: Zweiter Mailänder Prozess

  • Vor 50 Jahren wurden beim Zweiten Mailänder Prozess die Verantwortlichen der Sprengstoffattentate in Südtirol zur Rechenschaft gezogen. 36 Angeklagte des "Befreiungsausschusses Südtirol" wurden zu teilweise hohen Haftstrafen verurteilt. Der Prozess zeigt eine Momentaufnahme im Kampf um das Autonomiebestreben der norditalienischen Region. (dradio.de 2016)

0427D: Annäherung zwischen Moskau und dem Heiligen Stuhl

  • Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Sowjetunion waren viele Jahre unterkühlt. Vor 40 Jahren wurde Außenminister Andrej Gromyko als erstes Mitglied einer sowjetischen Regierung im Vatikan empfangen. Die behutsame Ostpolitik von Papst Paul VI. trug Früchte. (dradio.de 2006)

Mai

0506D: Containerschiff

  • Als die "Fairland" in Bremen festmachte, gab es im gesamten Hafen keinen passenden Kran für die neumodischen Blechboxen. Jeder der 100 Container musste mit dem bordeigenen Ladegeschirr an Land gehievt werden - ein mehrtägiges Unterfangen. Heute ist der Container aus dem globalisierten Handel nicht mehr wegzudenken. (dradio.de 2016)

0509D: Atomkraftwerk Rheinsberg

  • Vor 50 Jahren wurde der erste DDR-Atommeiler im märkischen Rheinsberg eingeweiht. Für die SED sollte er der Beginn hochtrabender Energiepläne sein. Aber daraus wurde nichts, denn kurz nach der Wende wurde der Meiler stillgelegt. (dradio.de 2016)

0516D: Kulturrevolution (China)

0520D: Der junge Törless (Spielfilm)

  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Mit "Die Blechtrommel" und "Tod eines Handlungsreisenden" gelangte der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff zu Weltruhm. Doch schon sein erster Film "Der junge Törless" nach der Romanvorlage von Robert Musil war ein Meisterwerk. Heute vor 50 Jahren wurde er uraufgeführt. (dradio.de 2016)

0526D: Parlamentswahlen in Gambia

  • Die Parlamentswahlen in Gambia 1966 fanden im westafrikanischen Staat Gambia am 26. Mai 1966 statt. Diese Wahlen (auch: Allgemeine Wahlen) waren für 32 gewählte Sitze im Repräsentantenhaus (englisch House of Representatives). Die People’s Progressive Party (PPP) konnte dreiviertel der Sitze erreichen. Zweitstärkste Kraft wurde die United Party (UP).

0527D: Jagdszenen aus Niederbayern (Schauspiel)

  • 1966 stieß Martin Sperr mit seinen "Jagdszenen aus Niederbayern" das Theaterpublikum vor den Kopf. Das in Bremen uraufgeführte Stück war rohe, ungeschlachte Kost aus den tiefsten bayerischen Niederungen und machte den damals 20-Jährigen schlagartig bekannt. (dradio.de 2016)

Juni

0608D: Publikumsbeschimpfung (Handke)

0611D: Cream (Band)

0612D: Bau des ersten Euphrat-Staudamms in der Türkei beginnt

0614D: Vatikan hebt seine Bücherverbotsliste auf

  • Paul IV., der 1555 den Papstthron bestieg, gilt als der strengste Heilige Vater der katholischen Kirchengeschichte. Er untersagte nicht nur den Bewohnern Roms die Tavernen und den Frauen, den Vatikan zu betreten, sondern er führte auch einen Index verbotener Bücher ein. Erst 1966 bereitete der Vatikan der Zensur ein Ende. (dradio.de 2006)

0618D: Konrad Heiden

  • Sein Lebensthema fand Konrad Heiden als junger Student in München: Adolf Hitler und seine Nationalsozialisten. Anfang der 1920er Jahre waren sie noch eine Splitterpartei. Doch der sozialdemokratisch erzogene Publizist prophezeite bald Schlimmes. (WDR ZeitZeichen 2016)

0622D: "Sit-In" in Deutschland

  • Im Frühsommer 1966 probten die Studenten der FU Berlin neue Formen des Widerstandes gegen nukleare Aufrüstung, den Vietnam-Krieg und Exmatrikulationen. Am 22. Juni kam es zum ersten "Sit-in" an der Hochschule − dabei ging es vor allem um eine Reform der Studienbedingungen. (dradio.de 2016)

0624D: die Beatles touren durch Deutschland

  • Im Juni 1966 kamen die Beatles zu einer Kurztournee durch Deutschland. Drei Städte standen auf dem Tourkalender, für die jugendlichen Fans das Ereignis des Jahres. Die Songs der Beatles waren Ausdruck einer Rebellion und eines Lebensgefühls, das nach Elvis Presley einen neuen Protagonisten gesucht hatte. (dradio.de)

Juli

0711D: Fußball-Weltmeisterschaft

  • "Achtung! Achtung! Nein, nicht im Tor. Kein Tor. Oder doch? Was entscheidet der Linienrichter?" Fernsehreporter Rudi Michel hatte den Ball nicht im Tor gesehen. Der Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst entschied nach Rücksprache mit dem sowjetischen Linienrichter Tofiq Bahramov auf einen Treffer für England. Es war das berühmteste Tor, dass keines war: Das Wembley-Tor. (WDR ZeitZeichen 2016)

0719D: Hochschule für Fernsehen und Film München

  • Wim Wenders, Doris Dörrie, Roland Emmerich, Bernd Eichinger - die Liste erfolgreicher Filmschaffender, die in München die Hochschule für Fernsehen und Film absolviert haben, ist lang und belegt das internationale Renommee der Lehranstalt. (WDR ZeitZeichen 2016)

0719D: Bundesverfassungsgericht urteilt über die Parteifinanzierung

  • Es war ein Geldsegen für die Parteien. Seit 1959 flossen Staatsgelder direkt in die Parteikassen. Doch damit war am 19. Juli 1966 Schluss: Das Bundesverfassungsgericht erklärte damals die bisherige Parteienfinanzierung aus dem Bundeshaushalt für unzulässig - mit drastischen Folgen. (dradio.de 2016)

0725D: Frank O’Hara

  • Musik, Tanz und die bildende Kunst waren seine großen Lieben - und den Stoff zu seinen Gedichten fand Frank O'Hara auf der Straße. Eines seiner bekanntesten entstand auf der Staten Island Fähre, auf dem Weg zu einer Lesung. Vor 50 Jahren starb der Lyriker durch einen Unfall. (dradio.de 2016)

0730D: Wembley-Tor

  • Als Wembley-Tor wird im deutschen Fußball ein Lattentreffer bezeichnet, bei dem der Ball von der Unterkante der Torlatte nach unten springt und dabei die Torlinie möglicherweise nicht überschreitet und anschließend wieder ins Spielfeld springt. Nach derartigen Spielszenen ist es oft umstritten, ob der Ball im Tor war oder nicht. Im Speziellen ist damit das derartige Tor der englischen Fußballnationalmannschaft in der Verlängerung des Finales der Weltmeisterschaft 1966 gegen Deutschland im Wembley-Stadion gemeint.
  • Tor? Kein Tor! In der 101. Minute des Weltmeisterschaftsfinales zwischen England und Deutschland kracht Hurst's Schuss an die Latte und von dort zurück auf den Boden. Der Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst entscheidet: Bis heute die berühmteste und umstrittenste Fehlentscheidung in der Geschichte des Fußballs. Die deutschen Spieler bestürmen den Unparteiischen. Es nützt nichts. England führt 3:2 und gewinnt am Ende mit 4:2. England ist zum ersten Mal Weltmeister. Für die deutsche Mannschaft ist der Traum vom zweiten Titel nach Bern 1954 geplatzt. Gebrochen und mit hängenden Köpfen schleichen sich die Spieler aus dem Wembley-Stadion. Die Wiedergutmachung gelingt erst 1996 an gleicher Stelle. Genau 30 Jahre nach dem "Wembley-Tor" erkämpft die deutsche Nationalmannschaft den Europameister-Titel. England war diesmal schon im Halbfinale an der deutschen Mannschaft gescheitert. Doch wann immer und in welcher Liga das runde Leder haarscharf auf, vor oder hinter der Torlinie aufschlägt: In jedem Kommentar ist noch heute die Rede vom "Wembley-Tor", das kein Tor war - oder doch? (youtube.com: 100 Jahre)
  • Noch heute wird dieses eine Tor von deutschen und englischen Fans kontrovers diskutiert. Und schrieb nebenbei auch Fernsehgeschichte. Erstmals findet 1966 im Mutterland des Fussballs eine WM statt. England steht im Final gegen Deutschland. In der Loge sitzt die Queen, auf dem Platz stehen Stars wie Franz Beckenbauer und Wolfgang Overath, Bobby Charlton und Bobby Moore. Nach der regulären Spielzeit steht es 2:2, es kommt zur Verlängerung. 101. Minute: Geoff Hurst schiesst an die Latte, von wo der Ball senkrecht nach unten springt. Tor oder nicht Tor? Das war hier die Frage. Der Schweizer Referee Godi Dienst entscheidet: Das Tor gilt. Von diesem Schock erholten sich die Deutschen nicht mehr, mussten in der letzten Minute gar noch das 4:2 (wieder Hurst) hinnehmen – England war Weltmeister. Heute kann der damalige Spielführer Uwe Seeler darüber lachen: «Im Fussball muss man Dinge abhaken können. Es bringt nichts, darüber nachzudenken. Wenn du verloren hast, hast du verloren.» Inzwischen scheint klar zu sein: Es war kein Tor – das bestätigte später auch die Fifa. Noch heute werden ähnlich strittige Szenen als Wembley- Goal bezeichnet. (Gabrielle Jagel) (TELE Mattschiibe)

August

0825D: Wolfgang Langhoff

  • Er wurde Kommunist, kam ins Konzentrationslager und machte das Deutsche Theater zur wichtigsten DDR-Bühne neben Brechts Berliner Ensemble: der Schauspieler und Regisseur Wolfgang Langhoff. Als Theatermacher bekam er zu spüren, was es bedeutet, wenn idealistische Vorstellungen auf die Realität treffen. Vor 50 Jahren starb er. (dradio.de 2016)

0829D: Sayyid Qutb wird hingerichtet

0830D: Bundespost führt Anti-Hunde-Spray ein

  • Die meisten Hunde heißen mit Nachnamen DerTutNix. Dass der doch was tut, spüren besonders häufig Briefzusteller. Vor 50 Jahren wollte die Bundespost das Problem mit Pfefferspray lösen. Am 30. August 1966 berichtete das WDR-Fernsehen. (WDR Stichtag 2016)

0831D: Eugenio C. (Schiff)

  • Das am 31. August 1966 in Dienst ge­stellte Pas­sagier­schiff Eugenio C. gehörte zur ita­lieni­schen Reede­rei Costa Crociere. Am selben Tag begann seine Jung­fern­fahrt nach Buenos Aires über Lissa­bon, Rio de Janeiro und Monte­video. Bis 1977 fuhr es im Trans­atlantik­ver­kehr nach Süd­ame­rika. An­schließend setzte die Reede­rei die Eugenio C. als ihr größtes Kreuz­fahrt­schiff ein, bis sie 1991 die größere Costa Classica in dieser Funk­tion ablöste. 1996 mus­terte Costa Crociere das Schiff aus. Nach Beendi­gung seiner letzten Kreuz­fahrt über­gab Costa Crociere das Schiff als Teil­zah­lung an den Bremer Vulkan. Der verkaufte das Schiff 1997 an den briti­schen Kreuz­fahrt­anbie­ter Direct Cruises, der es in Edinburgh Castle umbe­nennen ließ. Zuletzt fuhr das Schiff bis Septem­ber 2000 einige Monate als The Big Red Boat II für die US-ameri­kani­sche Reede­rei Premier Cruises. Nach einer fünf­jähri­gen Auf­liege­zeit auf den Bahamas wurde die ehema­lige Eugenio C. 2005 im indischen Alang abgewrackt. (Artikel des Tages)

September

0906D: Margaret Sanger

  • Margaret Sanger (geboren 14. Septem­ber 1879 in Corning, New York; gestor­ben 6. Septem­ber 1966 in Tucson, Arizona) war eine US-ame­rikani­sche Kranken­schwes­ter und Frauen­recht­lerin. Sie war eine Akti­vis­tin der Bewe­gung für Geburten­kontrolle und Zwangs­sterili­sation und begrün­dete am 10. Novem­ber 1921 die Ameri­can Birth Control League, aus der 1942 die Organi­sation Planned Parent­hood und später auch die deut­sche Pro Familia hervor­gingen, bei der sie Grün­dungs­mit­glied war. In den USA war und ist sie eine umstrit­tene Persön­lich­keit. (Artikel des Tages)

0908D: Raumschiff Enterprise

  • Energie! Beam mich rauf! Faszinierend! Fünf Worte und ganze Generationen wissen: Es geht um die Enterprise. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 1966, heute vor 50 Jahren. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt ein Raumschiff in Fernsehmärkte vor, wo man nie zuvor so etwas gesehen hat. (WDR Stichtag)

0917D: Raumpatrouille Orion

0928D: André Breton

  • Die Fassaden einer meist rational aufgefassten Wirklichkeit zu zerstören und die geheimnisvolle Magie des Lebens auszudrücken: Das forderte André Breton und nutzte dafür unter anderem Traumprotokolle. Vor 50 Jahren starb der Wortführer der Surrealisten. (dradio.de 2016)

Oktober

1004D: Lesotho

  • Das Königreich Lesotho (Sesotho [lɪ’sʊːtʰʊ]), 1868 bis 1966 Basutoland, ist eine parlamentarische Monarchie im südlichen Afrika. Lesotho ist eine Enklave in der Republik Südafrika, gehörte aber zu keiner Zeit politisch zu Südafrika. Das Land liegt zwischen 29 und 30 Grad südlicher Breite sowie zwischen 28 und 30 Grad östlicher Länge. Aufgrund seiner besonderen Höhenlage wird das Land auch The Kingdom in the Sky („Das Königreich im Himmel“) genannt. Im Human Development Index von 2013 steht Lesotho auf dem 162. von 187 Plätzen. Lesotho bedeutet „Land der Sotho sprechenden Menschen“, wobei hier Sesotho gemeint ist. Die Basotho National Party (BNP) führte Basutoland 1966 mit dem neuen Namen Lesotho in die Unabhängigkeit. (Artikel des Tages)

1005D: Korbinian Aigner

  • Korbinian Aigners Apfelbilder sind einzigartig: Sie bekamen auf der documenta vor vier Jahren sogar weltweite Aufmerksamkeit. Doch der Landpfarrer aus Oberbayern hat Äpfel nicht nur gemalt, sondern auch gezüchtet. Am 5. Oktober 1966 starb der Pomologe in Freising. (dradio.de 2016)

1018D: Mit Schirm, Charme und Melone

  • Themen der Sendung: Mit Schirm, Charme und Melone, Werbeklassiker: Bauknecht Ölofen (Retro TV Folge 74)

1021D: Katastrophe von Aberfan

  • Aberfan war ein typisches Bergarbeiterdorf in Südwales - bis sich dort eine Katastrophe ereignete, die eine ganze Generation von Kindern in den Tod riss: Vor 50 Jahren löste sich eine Abraumhalde der örtlichen Kohlenzeche und begrub eine Grundschule und andere Gebäude. (dradio.de 2016)

1027D: Bruch der Regierungskoalition in der BRD

  • Wir können auch Haltung! Die FDP war nicht immer die Umfallerpartei, als die sie heute gilt. Im Herbst 1966 steigt sie aus der Koalition mit CDU und CSU aus, weil sie die Finanzplanung der Regierung Erhard nicht mittragen will. Um Löcher im Haushalt zu stopfen, will Erhard Steuern erhöhen. Die FDP lehnt das ab. (WDR ZeitZeichen 2016)

November

1106D: die NPD zieht in mehrere Landtage ein

  • Die jüngsten Wahlerfolge der NPD in einigen Bundesländern sind kein Novum. Schon in den 60er Jahren wurden Rechtsextreme in die Landtage gewählt. Die Erfolgswelle der NPD nahm bei der Landtagswahl in Hessen vor 40 Jahren ihren Anfang. (dradio.de)

1130D: Ludwig Erhard tritt zurück

  • Dem CDU-Politiker Ludwig Erhard gelangen 14 glückhafte Jahre als Wirtschaftsminister von 1949 bis 1963. Doch dann folgten drei glücklose Jahre als Bundeskanzler und schließlich ein abrupter Abschied aus dem Kanzleramt: Vor 50 Jahren trat Erhard zurück. (dradio.de 2016)

Dezember

1201D: Große Koalition unter Kanzler Kiesinger

  • Vor 40 Jahren erlebte die Bundesrepublik Deutschland eine politische Zeitenwende. Der CDU-Politiker Kurt Georg Kiesinger wurde zum Bundeskanzler gewählt, die erste Große Koalition in der Geschichte des Landes übernahm die Verantwortung für die Bundesregierung. (dradio.de)

1218D: Blow Up

  • Blow Up ist ein britischer Spielfilm von Michelangelo Antonioni aus dem Jahre 1966. Er gilt als einer der wichtigsten Filme der 1960er Jahre. Beim Filmfestival in Cannes 1967 wurde er mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. 2003 wurde er von der Bundeszentrale für politische Bildung in den Filmkanon aufgenommen.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Michelangelo Antonioni war schon ein anerkannter Meisterregisseur des italienischen Kinos, als er sich entschloss, seinen ersten Film in englischer Sprache zu drehen. Der Film "Blow Up", eine Mörder-Mystery-Geschichte um einen Fotografen, spiegelt wie kaum ein anderer den Zeitgeist der 60er Jahre. Vor 40 Jahren hatte er seine Premiere in den USA. (dradio.de)

Lexikon

Cellokonzert op. 126 (Schostakowitsch)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Das zweite Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch wird gerne als kantiges Alterswerk bezeichnet. Das stimmt gewissermassen, denn die gleichen Leute, die seine Werke einst auf die Liste gesetzt hatten, wollen ihn jetzt zum 60. Geburtstag feiern. Entsprechend fällt das Cellokonzert aus, das im Rahmen dieses Festaktes uraufgeführt wird: Keine feierlichen Trompeten und Posaunen, sondern mit einem langsamen Seufzermotiv beginnt es. Höhepunkt der verpackten Ironie Schostakowitschs ist wohl das Zitat des Liedes eines Strassenmädchens, das warme Kringel und sich selbst verkauft. Kauft heisse Brötchen - ein Motiv, das Schostakowitsch schon einmal verwendet hat in seiner Oper «Die Nase», die nach ein paar Aufführungen von der Bühne verschwand. Gäste von Gabriela Kaegi sind die Cellistin Martina Schucan und der Musikredaktor David Schwarb. (DRS2 Diskothek im Zwei)

Die Ordnung der Dinge (Foucault)

  • In seinem ersten großen Werk Die Ordnung der Dinge betrachtet Michel Foucault die Entwicklung dreier wissenschaftlicher Disziplinen – der Naturgeschichte, der Ökonomie und der Grammatik – seit dem 16. Jahrhundert. Dabei liefert er keine klassische Ideengeschichte, sondern legt wie ein Archäologe die jeweiligen Denk- und Ordnungsmuster der verschiedenen Epochen frei. Zwischen Renaissance, Klassik und Moderne erkennt er keinen Erkenntnisfortschritt, sondern lediglich tiefe Umbrüche in unserer Denk- und Seinsweise. Erst um 1900, so lautet seine viel diskutierte These, taucht der Mensch als Objekt der Wissenschaft auf – und macht sich sogleich zum Maß der Dinge. Foucault kritisiert die anthropozentrische Ausrichtung der modernen Wissenschaften und prophezeit das baldige Verschwinden des Menschen als Objekt der Wissenschaften. Die Vorstellung vom autonomen Subjekt lehnt er ab und richtet stattdessen den Blick auf unbewusste überindividuelle Strukturen. Ein streckenweise schwer verständliches, aber lesenswertes Buch, das unser gewohntes Bild der europäischen Ideengeschichte auf den Kopf stellt. (getAbstract 2017)

HK MP5 (Waffe)

  • Die MP5 ist eine vom deutschen Unternehmen Heckler & Koch (HK) entwickelte Maschinenpistole. Sie war 1966 die erste aufschießende Maschinenpistole, die in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde, und wird hauptsächlich bei Polizei- und Spezialeinheiten in mehr als 50 Staaten eingesetzt. Sie gehört neben der Uzi zu den weltweit am meisten verbreiteten Maschinenpistolen. Die MP5 bildet eine modulare Waffenfamilie. Neben dem Standardmodell, der MP5A, gibt es zwei weitere Hauptvarianten: Die MP5K (K für kurz) hat eine geringere Baulänge und ist zum verdeckten Tragen geeignet. Die Variante MP5SD (SD für Schalldämpfer) verfügt über einen besonderen Lauf mit integriertem Schalldämpfer und ist für das Verschießen von Überschallmunition vorgesehen, was sie von den meisten anderen schallgedämpften Waffen auf dem Weltmarkt unterscheidet, die wegen der Schalldämmung bewusst mit Unterschallmunition bestückt werden.

Hundert Mann und ein Befehl (gesungen von Heidi Brühl)

Metro Montreal

  • Die Metro Montreal (französisch Métro de Montréal, englisch Montreal Metro) ist das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel in Montreal. Die von der Verkehrsgesellschaft Société de transport de Montréal (STM) betriebene Metro wurde 1966 eröffnet und ist damit nach der Toronto Subway das zweitälteste U-Bahn-System in Kanada. Das aus vier Linien bestehende Netz ist 69,2 Kilometer lang und umfasst 68 Stationen. Erschlossen werden das Zentrum der Île de Montréal sowie die benachbarten Städte Laval und Longueuil. Mit durchschnittlich 1.111.700 Fahrgästen werktäglich (1. Quartal 2011) ist die Metro die meistfrequentierte U-Bahn des Landes. Im Jahr 2010 nutzten 296,3 Millionen Fahrgäste die Metro (Umsteiger nicht miteingerechnet). Besonderheiten sind der Einsatz von gummibereiften Zügen, das vollständig unterirdische Streckennetz und die Gestaltung zahlreicher Stationen mit Kunstwerken. (Artikel des Tages)

Rollei 35 (Kamera)

  • Die Rollei 35 wurde 1966 von der Firma Rollei als damals kleinste Kleinbildkamera der Welt vorgestellt. Kaum größer als eine Zigarettenschachtel (Breite 9,7 cm × Höhe 6 cm × Tiefe 3,2 cm, ca. 375 g) war sie eine Revolution zu ihrer Zeit. Bis heute ist sie die kleinste vollmechanische Kamera für handelsübliche Kleinbild-Filmpatronen. In etwa 30 Produktionsjahren wurden – alle Modelle zusammengenommen – ungefähr 2 Millionen Exemplare hergestellt. Die 1974 erstmals vorgestellte Minox 35 übernahm den Titel der kleinsten Kleinbildkamera. Sie ist nur minimal kleiner, aber durch Verwendung von Kunststoff und Elektronik deutlich leichter (200 g). Als um 1960 Kleinstbildkameras für 16-mm-Film aufkamen, befand Heinz Waaske, der Chefkonstrukteur des Kameraherstellers Wirgin, dass sich die Kunden zwar eine solch kleine Kamera, nicht aber das Kleinstbildformat wünschten. Waaske hatte eine so winzig wie irgend möglich konstruierte Kamera für das volle Kleinbildformat vor Augen, also weder für 16-mm-Schmalfilm, noch für das Halbformat, wie beispielsweise bei der weitverbreiteten Olympus Pen. Das Gehäusevolumen sollte bei etwa einem Drittel einer Kleinbildkamera der 1960er Jahre liegen. (Artikel des Tages)

Roman "Das grüne Haus" (Varga Llosa)

  • Das grüne Haus ist der zweite Roman des peruanischen Literatur-Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa aus dem Jahr 1966. Das Werk wurde 1967 mit dem Internationalen Romanpreis „Rómulo Gallegos“ ausgezeichnet. Die Handlung auf zwei räumlich weit auseinanderliegenden Schauplätzen in Nordperu erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Alles Wesentliche in dem Text, so auch das Titel gebende Domizil, hat dualen Charakter. Das grüne Haus ist sowohl ein gut besuchtes, grün gestrichenes Bordell in Pazifiknähe als auch die weite Selva.
  • In seinem zweiten und bekanntesten Roman verwebt Mario Vargas Llosa mehrere Geschichten zu einem großen Ganzen und zeichnet so ein reichhaltiges und überraschendes Bild des südamerikanischen Alltags. Die Geschichten spielen alle im Norden Perus, entweder im Dschungel oder in der Wüste. Nonnen verschleppen Indianermädchen, Polizisten suchen im Urwald nach Banditen, der Gouverneur schmuggelt Kautschuk und ein Fremder errichtet in einer Einöde ein Bordell: das grüne Haus. Zu Beginn des Buches findet sich der Leser reichlich desorientiert in einem Chaos wieder. Vargas Llosa erzählt seine Geschichten nicht chronologisch, sondern springt von einer Zeitebene zur anderen, zerstückelt die Erzählstränge, verteilt sie im Buch. Wie ein Puzzle muss man sich den Roman lesend zusammenbauen. Beinahe jeder Textteil hält eine Überraschung, eine Enthüllung bereit, und je besser man sich in den Wirrwarr zurechtfindet, desto mehr nimmt einen der Roman ein. Ein teilweise anstrengendes Leseabenteuer, das einen aber reich belohnt. (getAbstract)

Schauspiel "Publikumsbeschimpfung" (Handke)

  • Publikumsbeschimpfung ist ein Schauspiel von Peter Handke. Es besteht aus einem Akt, wird nicht gespielt, sondern gesprochen („Sprechstück“) und wurde am 8. Juni 1966 in Frankfurt am Main im Theater am Turm unter der Regie von Claus Peymann uraufgeführt.
  • So etwas hatte die Theaterwelt noch nicht gesehen: Da stellten sich im Sommer 1966 vier arrogante Jungspunde auf die Bühne und erklärten alles bisherige Theaterschaffen für überholt – um gleich darauf die elegant herausgeputzten Wirtschaftswunder-Deutschen als Nazischweine und KZ-Mörder zu beschimpfen. Verantwortlich für dieses Antitheater war ein 23-jähriger Österreicher mit Pilzkopffrisur und Sonnenbrille: Peter Handke, angeblich erster Popstar der deutschsprachigen Literatur – und nicht zuletzt begnadeter Selbstvermarkter. Die Uraufführung seines Theaterdebüts Publikumsbeschimpfung unter der Regie von Claus Peymann geriet zu einem emotionsgeladenen Happening, das später als Initialzündung der 68er-Protestkultur gefeiert wurde. Handke wollte die Zuschauer aus ihrer Selbstzufriedenheit aufschrecken, doch als diese ihn beim Wort nahmen, laut widersprachen und die Bühne zu stürmen versuchten, ging sein Regisseur persönlich dazwischen, und Handke echauffierte sich über das „reaktionäre Zwischenrufrepertoire“ seines Publikums. Ein Lehrstück über Gegenkultur und ihre Grenzen. (getAbstract)

Talentschuppen

  • Talentschuppen war eine Sendung des damaligen Südwestfunks (SWF) in Baden-Baden, in der junge Gesangstalente ihre Stücke vorstellten. Die Sendung darf als Vorläufer heutiger Castingshows gelten.
  • Castingshows gibt es nicht erst seit Dieter Bohlen & Co. Die Mutter all dieser Shows im deutschsprachigen Raum stammt aus der Zeit der Studenten-Revolten: 1966, als die Rolling Stones mit dem Song «Paint It, Black» neue Massstäbe setzten, wagte sich der Südwestfunk mit einer neuen Musiksendung in den Vorabend. Der «Talentschuppen»war anders: Nicht Stars traten da auf, sondern unbekannte Gesangstalente, die ihr musikalisches Können unter Beweis stellen konnten. Wenn sie überzeugten, durften sie erneut auftreten – und das gleich mehrmals. SWR-Unterhaltungschef Dieter Pröttel war so überzeugt vom Konzept der Sendung, dass er sie auch gleich selber moderierte. 1973 übergab er sie an den Schlagersänger Bill Ramsey, bevor er das Format 1982 wieder übernahm. Wie erfolg-reich die Sendung war, zeigt sich u. a. an den vielen namhaften Künstlern, die im «Talentschuppen» ent-deckt wurden: Joy Fleming (1968), Juliane Werding (1971), Bernd Clüver (1971), Hape Kerkeling (1981), Reinhard Mey oder Michael Schanze (1968), um nur einige zu nennen. Der «Talentschuppen» hielt sich 19 Jahre im Programm. Auch eine reife Leistung. (Von Gabrielle Jagel) (TELE Mattschiibe)

Quellen

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