1361
CHRONIK
0616D: Johannes Tauler
- Johannes Tauler (* um 1300 in Straßburg; † 16. Juni 1361 in Straßburg) war ein deutscher Theologe, Mystiker und Prediger. Er war Dominikaner und zählte in seinem Orden zur neuplatonischen Strömung. Mit Meister Eckhart und Heinrich Seuse gehört er zu den bekanntesten Vertretern der spätmittelalterlichen deutschsprachigen Dominikaner-Spiritualität. Ebenso wie Meister Eckhart geht Tauler von der Überzeugung aus, dass Gott im „Grund“ der menschlichen Seele dauerhaft – wenn auch gewöhnlich auf verborgene Weise – anwesend ist und daher dort erreicht werden kann. Voraussetzung für die innere Gotteserfahrung ist nach Taulers Lehre ein unablässiges Bemühen um Selbsterkenntnis. Die Selbsterkenntnis ermöglicht es, die Hindernisse, die der Begegnung mit Gott entgegenstehen, abzubauen. Die „Einkehr“, mit der man sich von weltlichen Bestrebungen abwendet, seinem Inneren zuwendet und Gelassenheit erlangt, bedeutet aber keineswegs eine Vernachlässigung der äußeren Aufgaben, die im Alltagsleben zu erfüllen sind; vielmehr sollen tätiges und beschauliches Leben eine unauflösliche Einheit bilden. Die nachdrückliche Aufwertung der Alltagsarbeit, insbesondere der gewöhnlichen Erwerbstätigkeit, die als integraler Bestandteil der Spiritualität aufgefasst wird, ist für Tauler charakteristisch. (Artikel des Taages)
0727D: Schlacht von Visby
- Der dänische König Waldemar IV. besiegt mit seinen Rittern auf Gotland ein Heer der Landbevölkerung in Sichtweite der Stadtmauern von Visby, dessen Stadttore geschlossen bleiben. Die wichtige Handelsstadt Visby wird nach der Schlacht eingenommen.
LEXIKON
Bischof Gerhard II. von Schauenburg (Minden)
Bischof Heinrich von Spiegel zum Desenberg (Paderborn)
- Lorenzo Celsi wird als Nachfolger des am 12. Juli verstorbenen Giovanni Dolfin zum Dogen von Venedig gewählt.
- Der bis 1370 dauernde Erste Waldemarkrieg der Hanse gegen Dänemark beginnt.
Erzbischof Dietrich Kagelwit (Magdeburg)
Herzog Albrecht I. (Braunschweig-Grubenhagen)
- Herzog Karl von Normandie, zukünftiger König von Frankreich, errichtet in Paris das Hôtel Saint-Paul als seine bevorzugte Residenz.
Sultan al-Mansur Muhammad II. (Äagypten)
- Kaiser Karl IV. gründet die Universität Pavia als studium generale, dem Papst Bonifaz IX. dieselben Rechte wie der Universität Bologna und der Sorbonne in Paris einräumt.
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel; alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
16.06.2011 Artikel eröffnet
02.06.2013 Grundstock erstellt