1370
CHRONIK
0101D: Orden der Distel (Frankreich)
- Herzog Louis II. de Bourbon stiftet in Frankreich anlässlich seiner Vermählung den Orden der Distel.
0217D: Schlacht bei Rudau
- Der Deutsche Orden besiegt Litauen in der Schlacht bei Rudau vernichtend. Unter schweren Verlusten wehrt die Streitmacht des Ordens die eingefallenen Litauer mitsamt ihren Hilfstruppen ab.
- Ostpreußenland - Deutsch-Ordensland? So hat es die deutsch-nationale Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts gesehen, ein Mythos, den die Nationalsozialisten weiter propagierten, zur Legitimierung ihres "Drangs nach Osten" und der (Rück-)Eroberung angeblich deutschen "Lebensraums" zwischen Weichsel und Memel - und weiter gen Osten. (WDR ZeitZeichen 2020)
0422D: Bastille
- Der Bau der Bastille in Paris beginnt.
- Die Pariser Bastille, als Trutzburg angelegt, wird zum Staatsgefängnis und Symbol absolutistischer Willkür. Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 markiert den Auftakt der Französischen Revolution. (dradio.de 2010)
0524D: Friede von Stralsund
- Der vom dänischen Drost Henning Podebusk und den Hanse-Bürgermeistern Jakob Pleskow und Bertram Wulflam ausgehandelte Friede von Stralsund zwischen der Kölner Konföderation und König Waldemar IV. von Dänemark beendet den Zweiten Waldemarkrieg und markiert den Höhepunkt der Macht der Hanse im Ostseeraum.
- Ein einziges Mal, 1367, hält die Hanse ihren "Hansetag" in Köln ab - im "Hansasaal", noch heute Herzstück des historischen Rathauses zu Köln. Doch diesmal geht es nicht um Zoll- oder Handelsfragen, sondern um Krieg.. (WDR ZeitZeichen 2020)
0823D: Gesellschaft von dem Stern
1007D: Pfaffenbrief
- Die sechs Schweizer Orte Zürich, Luzern, Zug, Uri, Schwyz und Unterwalden schließen einen Vertrag, den sogenannten Pfaffenbrief. Er stipuliert, dass weltliche und geistliche Personen im Gebiet der Vertragspartner der lokalen Obrigkeit Gehorsam schulden. Weiters wird ein Fehdeverbot erlassen.
1113D: Erzbischof Friedrich III. (Köln)
- Friedrich III. von Saarwerden wird nach zweijähriger Sedisvakanz als Erzbischof und Kurfürst von Köln bestätigt.
- Friedrich III. von Saarwerden (* um 1348 in Saarwerden; † 9. April 1414 in Bonn) war von 1370 bis 1414 Erzbischof von Köln. Er wurde schon mit 20 Jahren zum Erzbischof von Köln gewählt. Friedrich fand das Erzbistum von seinen beiden märkischen Vorgängern Adolf und Engelbert völlig ausgeplündert vor und hatte selbst anlässlich seiner Wahl hohe Zahlungen an die Kurie zugesichert. Dennoch gelang es ihm mit Hilfe seines vermögenden Großonkels Kuno, in wenigen Jahren das Erzbistum zu entschulden. Friedrich von Saarwerden unterstützte Kaiser Karl IV. und wurde von ihm deshalb mit Privilegien bedacht, die seine Herrschaftspolitik unterstützten. Erbkonflikte im landständischen Adel wie auch Autonomiebestrebungen in den Städten des Erzstifts unterdrückte er direkt zu Beginn seiner Amtszeit erfolgreich und setzte so seine landesherrliche Vormachtstellung durch, die bis zum Ende seiner Regierungszeit auch nicht mehr angefochten wurde. Den Bestand des Erzstiftes konnte Friedrich während seiner langen Amtszeit ausbauen. Er vermochte den Erwerb der Grafschaft Arnsberg sowie auch den Gewinn des Landes Linn am Niederrhein in drei Fehden gegenüber den beiden Grafenbrüdern Adolf und Engelbert von der Mark zu sichern. Als er 1414 verstarb, hinterließ er seinem Neffen und Nachfolger Dietrich II. von Moers ein reiches und wohlgeordnetes Erzbistum und Territorium. (Artikel des Tages)
1230D: Papst Gregor XI.
- Nach dem Tod von Urban V. am 19. Dezember in Avignon wird Pierre Roger de Beaufort vom Konklave einstimmig zum Papst gewählt. Der Neffe von Papst Clemens VI. nimmt den Namen Gregor XI. an. Erst nach seiner Wahl wird er Priester und erhält die Bischofsweihe. Er ist der letzte in Frankreich residierende Papst.
LEXIKON
Bischof Konrad II. von Kirchberg-Wallhausen (Meissen)
Bischof Philipp von Rehberg (Cammin)
Kalif Abu l-Abbas Ahmad II. (Hafsiden)
Kurfürst Wenzel I. (Sachsen-Wittenberg)
- Nachdem Fürst Wilhelm II. von Lüneburg im Vorjahr ohne männliche Nachkommen gestorben ist, erlosch das ältere Haus Lüneburg. Gemäß den welfischen Hausgesetzen wäre der Braunschweiger Herzog Magnus II. Torquatus erbberechtigt. Kaiser Karl IV. betrachtet das Reichslehen jedoch als ans Reich zurückgefallen und belehnt Albrecht von Sachsen-Wittenberg und dessen Onkel Wenzel mit dem Fürstentum, wodurch der Lüneburger Erbfolgekrieg ausgelöst wird.
- Erste Erwähnung der Ratsbibliothek Nürnberg, der ältesten städtischen Bibliothek im deutschen Sprachraum
Stundenbuch Philipps des Kühnen
- um 1370: Das Stundenbuch Philipps des Kühnen entsteht.
- Timur Lenk unterwirft Transoxanien und begründet das Geschlecht der Timuriden.
QUELLEN
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29.04.2013 Artikel eröffnet (Debussy)
13.05.2013 Grundstock erstellt (zusammen mit Debussy)