1618

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MAI

0515D: Keplersche Gesetze

  • Bis Mitte des 16. Jahrhunderts glaubten die Astronomen, die Erde stünde in der Mitte des Universums. Dann rückte Nicolaus Copernicus die Sonne ins Zentrum. Doch auch er konnte nicht genau erklären, wie die Planeten um die Sonne herum laufen. Das gelang erst 75 Jahre später Johannes Kepler. (dradio.de 2018)

0523D: Prager Fenstersturz

  • Mit Prager Fenstersturz werden drei bedeutsame Ereignisse der böhmischen und europäischen Geschichte in Prag bezeichnet. Fensterstürze, auch Defenestration genannt, wurden im Mittelalter und in der frühen Neuzeit mehrmals verübt. Sie stellten eine Form der Lynchjustiz dar, die zwischen Feme (oft mit vorangehender formeller „Verurteilung“ durch die Ausführenden), Gottesurteil und gemeinschaftlich begangenem Mord steht.
  • Der "Zweite Prager Fenstersturz" war der Höhepunkt eines seit Jahren schwelenden Konflikts zwischen den protestantischen Ständen Böhmens und ihrem katholischen habsburgischen Monarchen. Aus einer lokalen Rebellion wurde die Initialzündung einer Ereigniskette, die in den Dreißigjährigen Krieg führte. (dradio.de 2018)
  • Auf der Prager Burg protestieren Lutheraner gegen ihre Benachteiligung in Böhmen, wo eigentlich schon Glaubensfreiheit eingeführt ist. Am Ende werfen sie drei Bedienstete der Hofkanzlei aus dem Fenster. (aref.de 2008)

OKTOBER

1029D: Hinrichtung des Seehelden Walter Raleigh

  • Er war Dichter, Seefahrer, Entdecker, Kolonisator und Pirat: Sir Walter Raleigh machte eine glänzende Karriere unter Königin Elisabeth I. Unter ihrem Nachfolger Jakob I. fiel er in Ungnade, saß jahrelang in Haft und endete auf dem Schafott. Heute vor 400 Jahren fiel in London das Beil des Henkers. (dradio.de 2018)

NOVEMBER

Dordrechter Synode

  • In Dordrecht beginnt eine Synode der reformierten Kirche. Ihre Beschlüsse wirken bis in die Gegenwart hinein.
  • Die Dordrechter Synode war eine natio­nale Versamm­lung der nieder­ländi­schen refor­mierten Kirche unter Beteili­gung von ausländi­schen refor­mierten Delega­tionen, die vom 13. Novem­ber 1618 bis zum 9. Mai 1619 in Dordrecht statt­fand. Die Möglich­keit einer solchen inter­nationa­len Zusammen­kunft bot ein zwölf­jähriger Waffen­still­stand (1609–1621) während des Achtzig­jährigen Krieges. Auf der Synode wurde vorder­gründig eine theolo­gische Proble­matik verhan­delt: Um zu begrün­den, dass die Menschen allein aus Gnade und nicht wegen ihrer guten Werke erlöst werden und das ewige Heil erlangen, lehrte Johannes Calvin († 1564), Gott habe einen Teil der durch den Sünden­fall verlore­nen Menschen zum Heil bestimmt und die übrigen sich selbst und dem Verder­ben über­lassen (doppelte Prädesti­nation). An den nieder­ländischen Univer­sitäten gab es dazu verschie­dene Meinungen. (Artikel des Tages)

DEZEMBER

1211D: Vertrag von Deulino

  • Der Vertrag von Deulino war ein am 11. Dezember 1618 zwischen Polen-Litauen und dem Zarentum Russland geschlossenes Waffenstillstandsabkommen, das den Polnisch-Russischen Krieg von 1609 bis 1618 beendete. Vertragsort war das nahe Moskau gelegene Deulino.

LEXIKON

Bündner Wirren

  • Als Bündner Wirren werden die von 1618 bis 1639 dauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Koalitionen Frankreich-Venedig und Spanien-Österreich um den heutigen Kanton Graubünden im Rahmen des Dreissigjährigen Krieges bezeichnet. Dabei ging es hauptsächlich um die Kontrolle der Bündner Alpenpässe, aber auch um die konfessionelle Ordnung in Graubünden. Der Konflikt um Graubünden drohte zeitweilig auch die Eidgenossenschaft in den Dreissigjährigen Krieg hineinzuziehen.

Doge Antonio Priuli (Venedig)

  • Antonio Priuli (1548-1623) war der 94. Doge von Venedig. Er regierte von 1618 bis 1623. Seine Regierungszeit stand im Zeichen von Spannungen mit der spanischen Krone.

Doge Nicolò Donà (Venedig)

  • Nicolò Donà (1539-1618) war der 93. Doge von Venedig.

Dreissigjähriger Krieg

  • Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Hegemonie in Deutschland und Europa und zugleich ein Religionskrieg. In ihm entluden sich sowohl die Gegensätze zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union innerhalb des Heiligen Römischen Reiches als auch der habsburgisch-französische Gegensatz auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus. Als Auslöser des Krieges gilt der Aufstand der böhmischen Stände und der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618. Insgesamt folgten in den 30 Jahren von 1618 bis 1648 vier Konflikte aufeinander, die von der Geschichtswissenschaft nach den jeweiligen Gegnern des Kaisers und der Habsburger Mächte als Böhmisch-Pfälzischer, Dänisch-Niedersächsischer, Schwedischer und Schwedisch-Französischer Krieg bezeichnet wurden. Zwei Versuche, den Konflikt zu beenden, der Friede von Lübeck 1629 und der Friede von Prag 1635, scheiterten daran, dass sie nicht die Interessen aller direkt oder indirekt Beteiligten berücksichtigten. Dies gelang erst dem gesamteuropäischen Friedenskongress von Münster und Osnabrück 1641–1648. Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg in Deutschland. Seine Feldzüge und Schlachten hatten überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches stattgefunden. Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen verheerten und entvölkerten ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands etwa überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Nach den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen benötigten einige vom Krieg betroffene Territorien mehr als ein Jahrhundert, um sich von dessen Folgen zu erholen.
  • Die Deutschen - Wallenstein und der Krieg (youtube.com)
  • «Wir sind nunmehr ganz verheeret»: 30 Jahre lang ist Europa ein Schlachtfeld. Teutschland, das heutige Deutschland, ist so zerstört, wie später nie wieder. Söldner, Pest und Hungersnöte bestimmen das Leben der Menschen. In der Zeitblende gehen wir 400 Jahre zurück - wir reden über eine der grössten Katastrophen der europäischen Geschichte, über das Grosse Sterben, wie der Krieg auch genannt wird. Und wir fragen den Historiker Thomas Lau, ob dieser Krieg mit dem Krieg heute in Syrien vergleichbar ist. (SRF Zeitblende 2018)

Gemäldegalerie

Graubünden (Jörg Jenatsch – Freiheitsheld oder Verräter?)

  • Vor 400 Jahren beginnt in Graubünden ein Bürgerkrieg, der als «Bündner Wirren» in die Geschichte eingeht. Im gleichen Jahr betritt ein 22-jähriger Bündner die politische Bühne und hilft dabei mit, einen Justizmord zu begehen: Jörg Jenatsch. Kein anderer hat die Bündner Geschichte so geprägt, wie er. Weshalb ist der Mythos Jenatsch auch heute noch so mächtig? In der Zeitblende fragen wir nach bei Andrea Kauer, Direktorin des Rätischen Museums in Chur, und Kuratorin einer Ausstellung über Jenatsch. Und wir sprechen mit Manuel Janosa vom Archäologischen Dienst Graubünden. Er hat 2012 das Grab von Jörg Jenatsch untersucht und die Identität des Toten verifiziert. (SRF Zeitblende 2018)

Snelliussches Brechungsgesetz

  • Das snelliussche Brechungsgesetz, auch snelliussches Gesetz, Snell-Gesetz, oder vereinfacht Brechungsgesetz, besagt, dass eine Welle (z. B. ein Lichtstrahl) ihre Richtung ändert – man sagt gebrochen wird – wenn sie von einem transparenten Medium in ein anderes transparentes Medium auf Grund unterschiedlicher Materialeigenschaften (wie der Dichte) mit einer anderen Phasengeschwindigkeit übergeht. Das Gesetz gilt für alle Wellenarten. Es besagt nur, in welche Richtung die Welle abgelenkt wird, nicht aber, wie viel von der Welle an dem Übergang zwischen den beiden Medien transmittiert bzw. reflektiert wird. Im Fall der Totalreflexion ist das reelle Brechungsgesetz ungültig. Es muss dann komplex gerechnet werden. Wie viel Licht transmittiert bzw. reflektiert wird, ergibt sich aus den Fresnel-Formeln.

Ständeaufstand in Böhmen

  • Im Ständeaufstand in Böhmen rebellierte der dortige Adel gegen die damals schon fast 100 Jahre währende politische Übermacht der Habsburger in ihrem Land. Er war Folge der religiösen, wirtschaftlichen und politischen Krise in Mitteleuropa zu Beginn des 17. Jahrhunderts und zugleich eine der Hauptursachen für den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges.

Sultan Osman II. (Osmanisches Reich)

  • Osman II. (1604-1622) war Sultan des Osmanischen Reiches ab 1618. Er war der Sohn von Ahmed I.

Quellen

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25.2.2009 Artikel eröffnet

12.11.2011 Grundstock erstellt

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