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LEXIKON

Aquäduktenmarmor

  • Aquäduktenmarmor, auch Kanal­marmor oder Eifel­marmor genannt, ist ein zu den Kalk­steinen zählendes Lokal­vorkom­men von Travertin, dessen Entstehung als Sediment­gestein letzt­endlich eine Folge mensch­licher Bau­tätigkeit ist. Dies macht ihn als Natur­stein in Deutsch­land einmalig. Er ent­stand inner­halb eines Zeit­raumes von 190 Jahren als Ablage­rung in der etwa 95 Kilo­meter langen gemauer­ten Eifel­wasser­leitung. Der Kanal, den die Römer bauten, führte bis zu seiner Zerstö­rung von der Nord-Eifel nach Köln und wurde durch fünf kalk­haltige Quellen des als regional­geolo­gisch bezeich­neten Gebietes Sötenicher Kalk­mulde gespeist. Bei Roderath in der Eifel wird ein eben­falls als Eifel­marmor bezeich­neter Natur­stein gebro­chen. Dabei handelt es sich um einen dichten, rötlichen Kalk­stein. Die Verwen­dung des Begriffs Aquä­dukten­marmor vermei­det diese Verwechs­lungs­möglich­keit. Auf­grund seiner begrenz­ten Werk­stein­größen wurden aus Aquä­dukten­marmor ledig­lich Einzel­stücke herge­stellt, wie Säulen, Epitaphe, Abdeckungen einer Tumba und Altar­tisch­platten. Der Sinter­kalk wurde vermut­lich erst­mals für die von Karl dem Großen gebaute Pfalz­kapelle Aachen verwendet. Im Kölner Dom befinden sich zwei Grab­abdeck­platten aus der Eifel. (Artikel des Tages)

Evangelium nach Matthäus

  • Das Evange­lium nach Matthäus (oder Matthäus­evange­lium, abgekürzt: Mt) ist das erste der vier Evange­lien des Neuen Testa­ments und ent­stand nach Mehr­heits­mei­nung etwa 80/90 n. Chr. Es be­schreibt Jesus von Naza­ret als könig­lichen Messias sowie als Sohn Gottes. In schar­fer Abgren­zung gegen jüdi­sche Autori­täten (Phari­säer) schil­dert Matthäus, wie sich Jesus dem Volk Israel freund­lich und hilf­reich zuge­wandt habe. So habe er die Pro­pheten­worte des Alten Testa­ments erfüllt. Die Lehre Jesu wird in fünf großen Reden ent­faltet, von denen die Berg­predigt am bekann­testen ist. Nach­folge Jesu wird für Matthäus kon­kret im gerech­ten Handeln. Nach Ostern sah sich die Ge­meinde des Matthäus beauf­tragt, Men­schen aus allen Völ­kern zu mis­sionie­ren. Sie wurden durch die Taufe der Ekklesia (Ge­meinde, Kirche) ein­geglie­dert; die Autori­tät des Simon Petrus garan­tierte die authen­tische Jesus­tradi­tion. Schon sehr früh rezi­pierte die mehr­heit­lich heiden­christ­liche Groß­kirche das Buch und machte es zu ihrem Hauptevangelium. (Artikel des Tages)

Kastell Echzell

  • Das Kastell Echzell war ein römisches Kastell im heutigen Orts­kern der Gemeinde Ech­zell im Wetter­au­kreis in Hessen. Es wurde um 90 n. Chr. erbaut und diente bis 260 n. Chr. römischen Auxiliar­truppen als Militär­stütz­punkt zum Schutz des Ober­germanischen Limes in der Wetterau. Nur im 3. Jahr­hundert ist als Einheit die Ala I Indiana Gallorum bekannt. Die Größe des Lagers macht es aber wahr­scheinlich, dass hier eine Kohorte zusammen mit einer 500 Mann starken Reiter­ein­heit (Ala quingenaria) stationiert war. Das Kastell gehörte damit neben dem Kastell Fried­berg und den zeitlich vor­aus­gehenden Lagern von Nida-Heddern­heim zu den bedeutend­sten Truppen­stand­orten am Wetterau-Limes. Das Kastell Ech­zell und die erwähnten Anlagen sind als Abschnitt des Ober­ger­manisch-Raetischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welt­erbes. Außerdem ist es ein Boden­denk­mal im Sinne des Hessischen Denk­mal­schutz­gesetzes. (Artikel des Tages)

Kastell Stockstadt

  • Das Kastell Stockstadt ist ein ehemaliges römisches Kastell in Stockstadt am Main im Landkreis Aschaffenburg in Unterfranken. Mehrjährige Grabungen, hauptsächlich im frühen 20. Jahrhundert, erbrachten den Nachweis einer Kastellanlage mit zwei kurzfristig belegten Vorgängerbauten, sowie eine Abfolge verschiedener dort stationierter Truppen. Stockstadt war damit von der frühen Zeit des Obergermanisch-Raetischen Limes bis zum Limesfall ein bedeutendes Standlager an der Mainlinie, dem sogenannten Nassen Limes. Für die archäologische Forschung ist der Fundort wegen einer großen Zahl von Steindenkmälern bedeutend, die vor allem im Vicus im Bereich zweier Mithräen, eines Iupiter-Dolichenus-Heiligtums und einer Benefiziarier-Station gefunden wurden. (Artikel des Tages)

QUELLEN

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16.01.2016 Artikel eröffnet