1900

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Januar

0101D: Das neue Jahrhundert

  • Die Menschen ringen um Fassung: "Ich eröffne das neue Jahrhundert!", ruft Emile Zola nach Kräften. Er steht in der jubelnden Menge, seine Stimme überschlägt sich: "Ich bin ganz sicher: Wahrheit und Gerechtigkeit werden sich durchsetzen. Die Wissenschaft rechtfertigt unseren Traum - den Wunsch nach einer besseren Welt." Dann greift der berühmte Dichter zum neuen Fotoapparat, um die Pariser Weltausstellung ringsherum zu dokumentieren. Zur Jahrhundertfeier der Revolution war der Eiffelturm als Symbol für das Zeitalter der Wissenschaft und Industrie errichtet worden. 1900 protzt hier die "Exposition universelle" mit Rekorden: 40 von damals 86 Nationen wetteifern mit technischen Neuerungen um Ruhm und Ehre: die Deutschen mit ihren Dynamos, Russland mit der Transsibirischen Eisenbahn, die Amerikaner mit Edisons Glühbirne. Ungeheurer Fortschrittsglaube beseelt die Menschen, der Blick in die Zukunft ist rosig. Telefon, Automobil - der Erfindergeist der Ingenieure und das Entdeckerglück der Forscher beflügeln die Fantasie. Doch Zolas "bessere Welt" blieb ein Traum - auch 100 Jahre später werden trotz Computer und Gentechnik nicht Hunger und Ungerechtigkeit aus allen 192 Staaten verschwunden sein. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

0101D: Bürgerliches Gesetzbuch (Deutsches Reich)

  • Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt als zentrale Kodifikation des deutschen allgemeinen Privatrechts die wichtigsten Rechtsbeziehungen zwischen Privatpersonen. Es bildet mit seinen Nebengesetzen (z. B. Wohnungseigentumsgesetz, Versicherungsvertragsgesetz, Lebenspartnerschaftsgesetz, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) das allgemeine Privatrecht. Nach langjähriger Beratung in zwei Juristenkommissionen trat das BGB am 1. Januar 1900 durch Art. 1 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch (EGBGB) in Kraft (RGBl. 1896 I S. 195). Es war die erste Kodifikation im Privatrecht, die für das gesamte Reichsgebiet Gültigkeit besaß. Erstmals wurde einheitlich die Gleichberechtigung der Frau hinsichtlich der Geschäftsfähigkeit festgeschrieben. Der Gesetzgeber hat seitdem sehr viele Änderungen am BGB vorgenommen. Es gilt in der Bundesrepublik Deutschland als Bundesrecht nach Art. 123 Abs. 1 und Art. 125 Grundgesetz (GG) fort. Am 2. Januar 2002 erfolgte im Zuge der umfassenden Reform des Schuldrechts eine Neubekanntmachung des BGB in neuer deutscher Rechtschreibung und mit amtlichen Paragraphenüberschriften.
  • Das 1896 vom Deutschen Reichstag verabschiedete "Bürgerliche Gesetzbuch" (BGB) tritt in Kraft. Es hat – mit zahlreichen Änderungen – bis heute gültig. (aref.de)

0128D: Gründungsversammlung des Deutschen Fußball-Bunds

  • Die Gründungsversammlung des Deutschen Fußball-Bunds fand als „I. Allgemeiner Deutscher Fußballtag“ am 28. Januar 1900 im Leipziger Restaurant Zum Mariengarten statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, eine Dachorganisation für die bis dahin entstandenen Fußballverbände und -vereine in Deutschland zu schaffen, um für ein einheitliches Regelwerk und die Durchführung nationaler Meisterschaften sowie internationaler Begegnungen zu sorgen. Sie führte zur Gründung des heute weltweit größten Einzelsportverbandes, des Deutschen Fußball-Bunds (DFB).

Februar

0206D: Lex Heinze (Deutsches Reich)

  • Die sogenannte Lex Heinze (von lateinisch: lex, deutsch: Gesetz) war ein umstrittenes Gesetz zur Änderung des Reichsstrafgesetzbuches, mit dem in Deutschland im Jahre 1900 die öffentliche Darstellung „unsittlicher“ Handlungen in Kunstwerken, Literatur und Theateraufführungen zensiert sowie der Straftatbestand der Zuhälterei eingeführt wurde. Nach zahlreichen öffentlichen Protesten und Widerständen aus weiten Kreisen des liberalen Bürgertums sowie der Sozialdemokratie entschärfte der deutsche Reichstag den ersten Entwurf und billigte die „Sittlichkeitsparagraphen“ des Reichsstrafgesetzbuches in einer Kompromissfassung. Benannt war das Gesetz nach dem verurteilten Berliner Ehepaar Heinze, deren Mordprozess mit Zuhälterei und Prostitution in Verbindung gebracht wurde.

0227D: FC Bayern München

  • Der FC Bayern München (offiziell: Fußball-Club Bayern München e. V.) ist ein Sportverein aus München. Die seit 2002 in eine eigene AG ausgegliederte Fußballabteilung ist amtierender deutscher Fußballmeister, Rekordmeister sowie Rekordsieger im DFB-Pokal, Ligapokal und Supercup und belegt in der Ewigen Tabelle der Bundesliga den ersten Platz. Damit sind die Bayern der erfolgreichste Fußballverein in Deutschland. Auf europäischer Ebene gehört der FC Bayern mit sechs Europapokalsiegen, davon vier in der Champions League bzw. dem Europapokal der Landesmeister, ebenfalls zu den fünf erfolgreichsten Vereinen. Neben dem FC Barcelona, Juventus Turin und Ajax Amsterdam ist er einer der Vereine, die alle drei europäischen Pokalwettbewerbe gewinnen konnten. Zudem konnte er zweimal den Weltpokal gewinnen. Auch wirtschaftlich gehört der Verein zu den weltweit erfolgreichsten: Nach der Saison 2008/09 belegten die Bayern Rang vier in der Rangliste der umsatzstärksten Klubs und im April 2010 Rang fünf in der Liste der wertvollsten Vereine des Forbes Magazine.[1] Mit 162.187 Mitgliedern (Stand: 30. Juni 2010) ist der FC Bayern einer der mitgliederstärksten Sportvereine weltweit. Seit 1965 spielt der FC Bayern ununterbrochen in der Bundesliga, lediglich die ersten zwei Jahre nach Einführung der Bundesliga war die Mannschaft zweitklassig. Die zweite Mannschaft des FC Bayern spielt zurzeit in der 2008 neu eingeführten 3. Liga und gewann in der Saison 2003/04 den Meistertitel in der Regionalliga Süd. Zum FC Bayern gehören zudem weitere Abteilungen, die auch einige Erfolge aufweisen können. So wurden die derzeit in der Bundesliga der Frauen spielenden Fußballfrauen 1976 Deutscher Meister. Weitere Erfolge feierten die Basketballer mit zwei Meisterschaften und einem Pokalsieg, die Schachabteilung mit neun Deutschen Meisterschaften und einem Europapokalsieg sowie die Turner mit vier Deutschen Meisterschaften.

April

0415D: Weltausstellung in Paris

  • Die Weltausstellung Paris 1900 (exposition universelle de 1900) war die fünfte Pariser Weltausstellung. Sie fand vom 15. April 1900 bis zum 12. November 1900 statt und zählte 50,8 Millionen Besucher. Sie gehört damit zu den erfolgreichsten Ausstellungen ihrer Art.
  • Film (youtube.com)

Juli

0709D: Patriarch Joseph Emmanuel II. Toma (Babylon)

  • Joseph Emmanuel II. Toma (1852-1947) war von 1900 bis 1947 Patriarch von Babylon der Chaldäer.

0727D: "Hunnenrede"

  • Die sogenannte Hunnenrede hielt Wilhelm II. am 27. Juli 1900 in Bremerhaven bei der Verabschiedung des deutschen Ostasiatischen Expeditionskorps zur Niederschlagung des Boxeraufstandes im Kaiserreich China. Das wohl bekannteste Zitat dieser Rede lautet: „Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht!“ Dieses Zitat wurde im Ersten Weltkrieg häufig als Bestätigung für das als barbarisch geltende Verhalten der Deutschen herangezogen. In Großbritannien prägte die Rede den Begriff The huns für die Deutschen, der gleichfalls in der britischen Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg eine Rolle spielte.

August

0803D: Preußischer Kriegsminister von Goßler verbietet sozialdemokratische Schriften

  • Für Kaiser Wilhelm II. waren sie Reichsfeinde, gegen die nur der Einsatz der Armee hilft: Die Sozialdemokraten. Da die SPD seit 1890 aber nicht nur regelmäßig die meisten Wählerstimmen erhielt, sondern darüber hinaus bis 1914 über eine Million Mitglieder zählte, drohte dem Kaiser ein Wehrpflichtigenarmee voller Sozialdemokraten. (dradio.de)

Dezember

1223D: erste Rundfunkübertragung

  • Sogar das Erfinder-Genie Edison war sich sicher: Eine drahtlose Sprachübertragung? Kann gar nicht gehen! Ging aber doch. Schon als zehnjähriger Junge hatte sich Reginald Aubrey Fessenden in den Kopf gesetzt, einmal "Radio zu machen". Am 23. Dezember 1900 schwirrten zwischen zwei Antennen die ersten Worte durch die Luft. (br-online.de2)

1225D: Leutnant Gustl (Schnitzler)

  • Leutnant Gustl (im Original: Lieutenant Gustl) ist eine Novelle von Arthur Schnitzler. Sie wurde 1900 in der Weihnachtsbeilage der Neuen Freien Presse erstmals veröffentlicht und erschien 1901 mit Illustrationen von M. Coschell im Verlag S. Fischer (Berlin). Der Text ist gänzlich als innerer Monolog gestaltet, was als Neuheit in der deutschsprachigen Literaturgeschichte gewürdigt wird; er stellt die Ängste, Obsessionen und Neurosen eines jungen Leutnants der k.u.k. Armee aus der Innenperspektive des Protagonisten dar. Schnitzlers Novelle wurde 1962 verfilmt, unter anderem mit Hans Moser.
  • Als die Erzählung "Leutnant Gustl" von Arthur Schnitzler am ersten Weihnachtsfeiertag im Jahr 1900 in der liberalen Wiener Zeitung "Neue Freie Presse" gedruckt wurde, schlug sie sofort hohe Wellen. Schnitzler zeichnet ein ungeschöntes Bild der Zustände in der k&k-Monarchie. (dradio.de)

Quellen

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