1870
JANUAR
0101D: Contagious Diseases Acts
- Die Contagious Diseases Acts (Gesetze über ansteckende Krankheiten) sind britische Parlamentserlasse des 19. Jahrhunderts zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten. Anlass für die Verabschiedung dieser Erlasse war die hohe Anzahl von Geschlechtskrankheiten unter Angehörigen des britischen Militärs. Die Erlasse räumten Polizeibeamten weitgehende Rechte ein, Frauen und Mädchen, die scheinbar oder tatsächlich der Prostitution nachgingen, aufzugreifen, sie zu internieren und anzuordnen, dass sie sich einer gynäkologischen Untersuchung zu unterziehen haben. Der erste Contagious Diseases Act wurde 1864 verabschiedet. Britische Frauen aller Schichten wehrten sich ab 1869 in einer Kampagne gegen diese Erlasse, die Prostituierte kriminalisierten, ihre Kunden aber unbehelligt ließen. Die am 1. Januar 1870 von 140 Frauen unterzeichnete Petition zur Abschaffung der Contagious Diseases Acts zählt zu den Gründungsdokumenten des modernen Feminismus. Leitfigur der Kampagne war Josephine Butler (Artikel des Tages)
0104D: La Nación (Zeitung)
- Der frühere argentinische Präsident Bartolomé Mitre gründet mit mehreren die Tageszeitung La Nación in Buenos Aires.
0106D: Wiener Musikverein
- Das Gebäude des Wiener Musikvereins wird mit einem feierlichen Konzert eröffnet.
- Zu hören ist Beethovens 5. Sinfonie, als am Karlsplatz in Wien das neue Haus des Wiener Musikvereins eröffnet wird. Von außen ein Prachtbau, überzeugen vor allem seine inneren Werte: Die Akustik des Konzertsaals gilt als herausragend. (dradio.de 2010)
0110D: Standard Oil Company (Firma)
- John D. Rockefeller reorganisiert als Mitinhaber eine Raffineriefirma in Cleveland, Ohio, und nennt das Unternehmen Standard Oil Company.
- Er wird womöglich der reichste Amerikaner aller Zeiten: John D. Rockefeller, der legendäre Öl-Tycoon des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er gründet den Standard Oil Trust, der größten Raffinerie-Unternehmen der Welt anwachsen wird – und zum marktbeherrschenden Kartell. (dradio.de 2020)
0122D: Deutsche Bank (Firma)
- Die Anfänge des weltweit bekanntesten deutschen Kreditinstituts sind eng mit der Reichsgründung von 1870/71 verknüpft. Ihr rasanter Aufstieg hat aber nicht nur mit guten Kontakten in Berliner Regierungskreise zu tun, sondern auch mit der unternehmerischen Weitsicht der ersten Chefs. (dradio.de 2020)|
FEBRUAR
0203D: 15. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten
- Der 15. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten war einer jener Zusätze, die nach dem Bürgerkrieg angefügt wurden. Er wurde am 3. Februar 1870 zur Ratifizierung vorgelegt, und verbot, einer männlichen Person aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Hautfarbe oder ehemaligen Sklaven das Wahlrecht zu verweigern.
0218D: Fourteenth Street Bridge (Ohio)
- Die Fourteenth Street Bridge ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke über den Ohio zwischen Louisville in Kentucky und Clarksville in Indiana. Namensgeber ist die Lage der Zufahrt zur Brücke im Stadtraster von Louisville, entlang der 14. Straße (engl. Fourteenth Street). Sie führt über die Stromschnellen Falls of the Ohio, die heute größtenteils im Reservoir der Staustufe McAlpine Locks and Dam liegen. Die erste Eisenbahnbrücke über den Ohio in Kentucky wurde vom Brückenbauingenieur der Louisville and Nashville Railroad, Albert Fink, entworfen und verband dort ab 1870 die Eisenbahnnetze des Mittleren Westens mit den Südstaaten. Finks eingleisige Fachwerkbrücke war fast 50 Jahre lang in Betrieb, konnte aber das Verkehrsaufkommen Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr bewältigen. Die Pennsylvania Railroad sah sich als damaliger Eigner daher zum Neubau eines 1,6 km langen zweigleisigen Stahl-Überbaus gezwungen, den man bis 1919 bei laufendem Betrieb errichtete. Im Jahr 1994 erwarb die Louisville and Indiana Railroad die Brücke und betreibt sie heute nur noch eingleisig für den Güterverkehr. (Artikel des Tages)
MÄRZ
0310D: Deutsche Bank
- Die Deutsche Bank AG ist das nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und unterhält bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur und Sydney. Es gilt mit einem Marktanteil von 21 Prozent als größter Devisenhändler der Welt. Besonderes Gewicht legt die Bank auf das Investmentbanking mit der Emission von Aktien, Anleihen und Zertifikaten. Im Bereich der Kapitalanlagegesellschaften hält sie mit ihrer Tochtergesellschaft DWS Investments einen Marktanteil von über 20 Prozent in Deutschland. Im deutschen Privatkundengeschäft liegt ihr Marktanteil bei rund 6 Prozent (2007). Die 1870 gegründete Bank entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter anderem durch Übernahmen und Fusionen zur Großbank. Höhepunkte waren die Fusion mit der Diskonto-Gesellschaft (1929) und die Übernahmen von Morgan Grenfell (1992) sowie von Bankers Trust (1999). In der Zeit des Nationalsozialismus war die Bank an Arisierungen beteiligt. Es gibt Nachweise, dass die Bank an der Finanzierung des KZ Auschwitz mitwirkte und an den Goldtransaktionen der Nationalsozialisten verdiente. Nach einer systematischen, durch unabhängige Wissenschaftler gestützten Aufarbeitung ihrer Geschichte war die Bank im Jahr 2000 eines der Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“. Während der Weltwirtschaftskrise und der Finanzkrise 2007 erlitt die Bank hohe Verluste, konnte ihr Fortbestehen aber weitgehend aus eigener Kraft sicherstellen. Die Deutsche Bank ist unter anderem an der Frankfurter Wertpapierbörse im DAX, Euro Stoxx sowie an der New Yorker Börse NYSE gelistet. Im Jahr 2008 erlitt die Deutsche Bank einen Einbruch der Gesamterträge auf 13,5 Mrd. Euro nach 30,7 Mrd. Euro im Jahr 2007. Der Rückgang betrifft insbesondere das Handelsergebnis im Bereich Investment-Banking. Das Ergebnis verschlechterte sich entsprechend von einem Gewinn nach Steuern in Höhe von 6,5 Mrd. Euro im Jahr 2007 auf einen Verlust von 3,9 Mrd. Euro im Jahr 2008. Die Marktkapitalisierung zum 31. Dezember 2008 betrug 15,0 Mrd. Euro nach 47,4 Mrd. Euro zum Jahresende 2007. Im Jahr 2009 konnte die Deutsche Bank ihren Gewinn nach Steuern wieder auf 5,0 Mrd. Euro steigern.
APRIL
0411D: Erdbeben von Batang in Sichuan
- Das Erdbeben von Batang in Sichuan 1870 war ein Beben in der nach dem Jinsha Jiang benannten Jinshajiang-Verwerfung (金沙江断裂带) der Stärke 7.5, das sich am 11. April 1870 in Batang 巴塘 in Sichuan ereignete. Aufgrund der verursachten Schäden ließ sich abschätzen, dass das Beben im Epizentrum die Stärke von X auf der Mercalli-Skala erreichte und eine Magnitude von 7,3 hatte.
MAI
0512D: Manitoba-Act
- Der Manitoba-Act war ein Gesetzes-Beschluss des Kanadischen Parlaments und wurde am 12. Mai 1870 verabschiedet. Mit Inkrafttreten am 15. Juli desselben Jahres wurde das Staatsgebiet Kanadas erheblich erweitert und innerhalb des Erweiterungsgebiets die Provinz Manitoba geschaffen. Der Manitoba-Act ist bis heute Teil der Kanadischen Verfassung.
JUNI
0618D: Cosima und Hans von Bülow geschieden
- Cosimas erstes Kind, das sie von Richard Wagner bekam, wurde Isolde getauft - ganz Wagnergemäß. Dumm nur, dass Cosima nicht mit Wagner verheiratet war, sondern mit Hans Guido von Bülow, dem Dirigenten. Es dauerte, bis der das begriff. Am 18. Juni 1870 wurde die Scheidung rechtskräftig. (BR2 Kalenderblatt)
0626D: Die Walküre (Wagner)
- "Die Walküre" (Aussprache: [diː ˈvalkyːrə]) (WWV 86 B) ist der Titel einer Oper von Richard Wagner. Sie bildet zusammen mit den Opern Das Rheingold, Siegfried und Götterdämmerung das Gesamtwerk Der Ring des Nibelungen. Beim Ring des Nibelungen handelt es sich um eine Tetralogie, nämlich um ein „Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend“. Die Walküre ist nach dem Vorspiel (Das Rheingold) der erste Tag. Die Uraufführung fand am 26. Juli 1870 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München unter der Leitung von Franz Wüllner statt. Das Werk ist im Verlag Schott, Mainz (Richard-Wagner-Gesamtausgabe) erschienen.
JULI
0704D: Wiener Hochverratsprozess
- Der Wiener Hochverratsprozess begann am 4. Juli 1870 im Wiener Landgericht unter strengen Sicherheitsverkehrungen. Der Prozess richtete sich gegen vierzehn Arbeiterfunktionäre und Anführer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, unter ihnen Heinrich Oberwinder, Johann Most, Andreas Scheu, Papst und Perrin.
0713D: Emser Depesche
- Die Emser Depesche im eigentlichen Sinn ist das regierungsinterne Telegramm vom 13. Juli 1870, mit dem Bismarck in Berlin über die Vorgänge im Kurort Bad Ems unterrichtet wurde. Dort stellte der französische Botschafter Vincent Benedetti weitergehende Forderungen an den König Wilhelm I. von Preußen, die den Verzicht der Hohenzollern auf die spanische Thronfolge betrafen. Der Inhalt der Depesche diente Bismarck als Grundlage für eine Pressemitteilung, die noch am selben Tag veröffentlicht wurde. Die französischen Übersetzungen erschienen tags darauf, am französischen Nationalfeiertag. Die französische Öffentlichkeit reagierte, wie von Bismarck vorhergesehen, mit nationaler Empörung. In der Folge erklärte das Kaiserreich Frankreich am 19. Juli 1870 dem Königreich Preußen den Krieg, der zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wurde.
0718D: Unfehlbarkeit des Papstes
- Ende 1869 eröffnete Papst Pius IX. das erste vatikanische Konzil. Er ordnete an, dass der Vorlage über die Kirche, über die das Konzil zu beraten hatte, ein Abschnitt über die Unfehlbarkeit des Papstes eingefügt werde. Nachdem das Konzil im April 1870 zunächst die so genannte dogmatische Konstitution über den Glauben verkündet hatte, beschloss es, dass alle vorgesehenen weiteren vorgesehenen Debatten gestrichen und nur noch über die Unfehlbarkeit beraten werden solle. Eine Opposition, zu der etwa 20 Prozent der anwesenden Konzilsväter gehörten, war damit nicht einverstanden. Sie wurde geschickt von den beratenden Kommissionen ferngehalten. Auch die Debatte über die Unfehlbarkeit wurde vorzeitig abgebrochen. Das Konzil endete am 18.Juli 1870 mit dem Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit, das für viele auch heute noch der spektakulärste Beschluss ist, den die katholische Kirche je gefasst hat. (dradio.de)
- Auf dem 1.Vatikanischen Konzil der katholischen Kirche wird die Unfehlbarkeitslehre verkündet. Damit erhält der Papst nach heftiger Debatte bezüglich Glaubens- und Sittenlehre die absolute Entscheidungsgewalt über alle Kirchen. (aref.de)
0719D: Der Dosenöffner wird patentiert
- Generationen von Tüftlern quälten sich mit der Frage herum, wie Speisen haltbar gemacht werden könnten. Wenn man sie luftdicht in ein Stück Weißblech einschloss, wie kam man dann an den Inhalt? Das gelang erst dem Amerikaner William Lymann, der seine Erfindung am 19. Juli 1870 patentieren ließ. (BR2 Kalenderblatt)
AUGUST
0804D: Schlacht von Weißenburg
- Die Schlacht von Weißenburg fand am 4. August 1870 bei der Grenzstadt Weißenburg im Elsass statt. Sie war die erste Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71, bei welcher zum ersten Mal ein gesamtdeutsches Heer (außer Österreich-Ungarn) auftrat. Hier kämpfte auf deutscher Seite die 3. Armee unter der Führung von Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen gegen die sogenannte Elsassarmee unter Marschall Mac-Mahon.
0806D: Schlacht bei Spichern
- Die Schlacht bei Spichern (auch Schlacht bei Speichern, Schlacht bei Spicheren) am 6. August 1870 war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges. Sie wurde nach ihrem Schauplatz, dem Dorf Spichern bei Forbach unweit der deutsch-französischen Grenze bei Saarbrücken, benannt.
0806D: Schlacht bei Wörth
- Die Schlacht bei Wörth (französisch als Bataille de Frœschwiller-Wœrth und auch als Bataille de Reichshoffen bezeichnet) fand am 6. August 1870 im Deutsch-Französischen Krieg in der Nähe des Ortes Wörth im Unterelsass statt.
0814D: Schlacht bei Colombey-Nouilly
- Die Schlacht bei Colombey-Nouilly war eine Schlacht des Französisch-deutschen Krieges. Sie fand am 14. August 1870 östlich von Metz in der Nähe zweier Dörfer statt, nach denen sie benannt ist. Im französischen Sprachraum ist sie auch als Bataille de Borny oder Bataille de Courcelles bekannt.
0815D: Belagerung von Straßburg
- Die Belagerung von Straßburg war eine Episode des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Sie resultierte in der Kapitulation der französischen Festung am 28. September 1870.
0816D: Belagerung von Toul
- Die Belagerung von Toul, die vom 16. August 1870 bis zum 23. September 1870 dauerte, war eine Episode im Deutsch-Französischen Krieg.
0816D: Schlacht von Mars-la-Tour
- Die Schlacht von Mars-la-Tour (in den Quellen auch Schlacht von Vionville) wurde am 16. August 1870 während des deutsch-französischen Krieges in der Nähe der Ortschaften Mars-la-Tour und Vionville im Nordosten Frankreichs, etwa 20 Kilometer westlich von Metz geschlagen. Zwei preußische Korps besiegten die zahlenmäßig deutlich überlegene komplette „Französische Rheinarmee“ und zwangen diese zum Rückzug in die Festung Metz.
0818D: Schlacht bei Gravelotte
- Die Schlacht bei Gravelotte (in Frankreich Bataille de Saint-Privat genannt) war eine Schlacht im Deutsch-Französischen Krieg. Sie wird auch Dritte Schlacht von Metz genannt.
0820D: Belagerung von Metz
- Die Belagerung von Metz während des Deutsch-Französischen Krieges dauerte vom 20. August bis zum 27. Oktober 1870 und endete mit einer vernichtenden Niederlage für die Franzosen.
0822D: Washburn-Langford-Doane-Expedition
- Die Washburn-Langford-Doane-Expedition fand 1870 durch das Gebiet des heutigen Yellowstone-Nationalparkes in den USA statt. Der Nationalpark wurde nicht zuletzt dank der Erkenntnisse dieser Expedition gegründet. Sie vertiefte das Wissen aus der Folsom-Expedition von 1869 und bildete die Grundlage für die Hayden-Expedition von 1871. Die Washburn-Langford-Doane-Expedition wurde mit dem Zweck zusammengestellt, die verzettelten Berichte über das Yellowstone-Gebiet zu verifizieren, die von Trappern, Mountain Men sowie von Teilnehmern der Folsom-Expedition zu hören waren. Die Expedition setzte sich aus 19 meist prominenten Männern aus Montana zusammen, angeführt vom Generalinspektor des Bundesstaates, Henry Dana Washburn. Ihm zur Seite standen der Schriftsteller Nathaniel P. Langford und Leutnant Gustavus C. Doane mit einer Abteilung Soldaten. Nebst den Männern nahmen vierzig Pferde und Maultiere sowie der Hund „Booby“ teil. Der älteste Teilnehmer war Truman Everts mit seinen 54 Jahren. Die Gruppe nahm Vorräte für 30 Tage mit sich, sowie ein Zelt, Waffen und Munition.
0830D: Gefecht von Beaumont
- Das Gefecht von Beaumont fand am 30. August 1870 im Vorfeld der Schlacht von Sedan statt. Teile der deutschen 3. und 4. Armee schlugen Teile der französischen Châlons-Armee, die die eingeschlossene Rheinarmee entsetzen wollte, sich nun aber nach Sedan zurückzog und drei Tage später kapitulierte.
0831D: Schlacht von Noisseville
- Die Schlacht von Noisseville am 31. August und 1. September 1870 zwischen der französischen Rheinarmee unter Bazaine und der deutschen Zernierungsarmee vor Metz war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges. Benannt ist sie nach einem Dorf im Département Moselle, Region Lothringen, ca. 8 km östlich von Metz.
SEPTEMBER
0901D: Schlacht von Sedan
- Die Schlacht von Sedan fand am 1. September 1870 im Deutsch-Französischen Krieg statt. Mit der Kapitulation der französischen Truppen und der Gefangennahme des französischen Kaisers Napoléon III. am 2. September war sie vorentscheidend für den Ausgang des Krieges.
- 1. September 1870. Vier Uhr früh. Im Schutze der Dunkelheit überqueren deutsche Truppen die Maas. Die ganze Nacht haben Pioniere heimlich eine Pontonbrücke gebaut. Es gilt, die französische Zweite Armee, die sich auf einen Ruhetag freut, zu überrumpeln. Ziel des Angriffs: der kleine Ort Bazeilles in den Ardennen. Bazeilles scheint zu schlafen, doch der Schein trügt, die Franzosen sind gewarnt. Überall in den Häusern liegen Scharfschützen, Elitesoldaten der französischen Kolonialtruppen. Bis zur letzten Patrone sollen sie die Stadt verteidigen, denn wenn Bazeilles fällt, sitzt die französische Hauptstreitmacht, die sich wenige Kilometer nordwestlich in Sedan verschanzt hat, in der Falle - von Süden, Westen und Osten eingekesselt von deutschen Armeen, im Norden nur die belgische Grenze. Um fünf Uhr früh beginnt der Kampf um die kleine Stadt. Bazeilles erlebt ein Massaker. Stunden später ist der Ort nur noch ein rauchendes Trümmerfeld. Derweil beginnt auch die Schlacht in Sedan: Mit starkem Artilleriefeuer von allen Seiten wird die Stadt unter Beschuss genommen. Die deutsche Armee, technisch weitaus besser ausgerüstet, spielt hier ihre ganze Überlegenheit aus. Kaiser Napoleon III. entschließt sich schließlich zu kapitulieren. Die Schlacht ist vorbei. Napoleon III. wird gefangen genommen. Über 100.000 französische Soldaten treten den Weg in die Kriegsgefangenschaft an.Sedan 1870 ist als Entscheidungsschlacht in die Geschichtsbücher eingegangen. In ihrer Folge brach das Zweite Kaiserreich in Frankreich zusammen. Ein halbes Jahr später wurde mit der Krönung Wilhelms von Preußen in Versailles das deutsche Kaiserreich begründet. (youtube.com: Die grossen Schlachten)
0901D: Kampf um Bazeilles
- Der Kampf um Bazeilles war ein wichtiges Gefecht der Schlacht von Sedan im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, das am 1. September 1870 ab 4 Uhr begann, als Teile der 1. Bayerischen Division in das französische Ardennen-Dorf Bazeilles südlich Sedan einrückten.
0919D: Belagerung von Paris
- Die Belagerung von Paris, die vom 19. September 1870 bis zum 28. Januar 1871 dauerte, führte zur Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg und zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs.
0919D: Gefecht bei Sceaux
- Das Gefecht bei Sceaux am 19. September 1870 zwischen der französischen Besatzung von Paris unter General Ducrot und Teilen des II. Bayerischen Armeekorps und V. Armee-Korps war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges. Der Ausfall wird in einigen Stellen auch nach den Höhenzügen Petit Bicêtre bzw. Plessis-Piquet oder dem Ort Meudon benannt.
0920D: die Truppen des Königreichs Italien erobern Rom
- In der italienischen Hauptstadt Rom beginnt die Via Venti Settembre, die Straße des 20. September, am Stadttor der Porta Pia und läuft von hier bis ins Zentrum. Denn heute vor 135 Jahren schlugen piemontesische Truppen bei dieser Porta Pia eine Bresche in die Mauer der bis dahin noch vom Papst regierten Stadt und besetzten sie. Mit der Eroberung Roms wurde der Einigungsprozess des zehn Jahre zuvor entstandenen italienischen Nationalstaates vorerst abgeschlossen. (dradio.de)
0930D: Gefecht bei Chevilly
- Das Gefecht bei Chevilly, fand am 30. September 1870 im Deutsch-Französischen Krieg zwischen dem VI. Korps des preußischen Heeres unter dem Kommando von General von Tümpling und dem französischen XIII. Korps unter General Vinoy, welches aus regulären Truppen der französischen Armee bestand, statt.
OKTOBER
1007D: Schlacht bei Bellevue
- Die Schlacht bei Bellevue am 7. Oktober 1870 zwischen der französischen Rheinarmee unter Bazaine und der deutschen Zernierungsarmee vor Metz war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges. In einigen Quellen auch bezeichnet als Gefecht bzw. Schlacht von Ladonchamps.
1010D: Gefecht bei Artenay
- Das Gefecht bei Artenay am 10. Oktober 1870 zwischen dem I. Bayerischen Korps und dem französischen XV. Korps der Loirearmee war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges.
1013D: Gefecht von Châtillon
- Das Gefecht von Châtillon am 13. Oktober 1870 zwischen der französischen Besatzung von Paris (XIV.Korps) unter General Ducrot und dem II. Bayerischen Korps sowie Teilen des V. Korps war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges. In einigen Quellen wird sie auch als Gefecht von Bagneux bezeichnet.
1018D: Schlacht bei Châteaudun
- Die Schlacht bei Châteaudun am 18. Oktober 1870 zwischen Teilen der französischen Loirearmee und Einheiten des bayerischen I. Armee-Korps unter dem Kommando von General von der Tann war eine Schlacht im Deutsch-Französischen Krieg. Châteaudun liegt knapp 50 km nordwestlich von Orléans.
1028D: Schlacht von Le Bourget
- Die Schlacht von Le Bourget, fand vom 28. bis 30. Oktober 1870 im Deutsch-Französischen Krieg zwischen der 2. Garde-Infanteriedivision des preußischen Heeres unter dem Kommando des Generals von Budritzki und einem französischen Verband aus Freischärlern der Franc-tireur, Marineverbänden und regulären Truppen der Pariser Verteidigungsarmee unter General Carrey de Bellamare statt.
NOVEMBER
1101D: Respicientes (Pius IX.)
- Respicientes (lat.: Zurücksehend) ist eine Enzyklika von Pius IX., mit der er am 1. November 1870 gegen die Einnahme Roms, durch die italienischen Truppen, protestierte und alle Urheber und Teilnehmer der Eroberung Roms exkommunizierte.
1103D: Belagerung von Belfort
- Die Belagerung von Belfort, die vom 3. November 1870 bis zum 16. Februar 1871 dauerte, war eine Belagerung im Deutsch-Französischen Krieg. Die Stadt Belfort war nach dem Fall von Paris der letzte noch kämpfende Ort in Frankreich. Hier kam es zu den letzten größeren Gefechten des Krieges.
1109D: Schlacht bei Coulmiers
- Die Schlacht bei Coulmiers war ein Gefecht zwischen einem bayerischen Korps und französischen Einheiten während des Deutsch-Französischen Krieges am 9. November 1870 und endete mit einem französischen Sieg.
1127D: Kaiserbrief
- Als Kaiserbrief wird das vom norddeutschen Bundeskanzler Otto von Bismarck am 27. November 1870 aufgesetzte und durch den bayerischen König Ludwig II. (geb. 1845, reg. 1864–1886) am 30. November 1870 unterzeichnete Schreiben an die deutschen Bundesfürsten bezeichnet. Den Kaiserbrief übergab Ludwigs Onkel Prinz Luitpold von Bayern, der spätere Prinzregent (1886-1912), dem preußischen König am 3. Dezember 1870 persönlich. Ludwig II. gab mit diesem Schreiben, das dem preußischen König Wilhelm I. die Kaiserwürde des neu gegründeten Deutschen Reichs antrug, den Anstoß zur Kaiserproklamation Wilhelms I. im Spiegelsaal von Versailles, wo sich noch während der Belagerung von Paris im Deutsch-Französischen Krieg die deutschen Fürsten und Vertreter der freien Städte am 18.Januar 1871 zusammengefunden hatten. Der Text des Kaiserbriefes (Auszug): "Nach dem Beitritte Süddeutschlands zu dem deutschen Verfassungsbündnis werden die Euer Majestät übertragenen Präsidialrechte über alle deutschen Staaten sich erstrecken. Ich habe mich zu deren Vereinigung in einer Hand in der Überzeugung bereit erklärt, daß dadurch den Gesamtinteressen des deutschen Vaterlandes und seiner verbündeten Fürsten entsprochen werde, zugleich aber in dem Vertrauen, daß die dem Bundespräsidium nach der Verfassung zustehenden Rechte durch Wiederherstellung eines Deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwürde als Rechte bezeichnet werden, welche Euer Majestät im Namen des gesamten deutschen Vaterlandes auf Grund der Einigung der Fürsten ausüben. Ich habe mich daher an die deutschen Fürsten mit dem Vorschlage gewendet, gemeinschaftlich mit Mir bei Euer Majestät in Anregung zu bringen, daß die Ausübung der Präsidialrechte des Bundes mit der Führung des Titels eines Deutschen Kaisers verbunden werde."
- Er konnte die Preußen nicht leiden, aber es half nichts. Der bayerische König Ludwig II. schlug den Preußenkönig Wilhelm I. zum ersten deutschen Kaiser vor. Damit da auch nichts schief ging, diktierte Bismarck die entsprechenden Sätze den sogenannten Kaiserbrief am 27. November 1870. (BR2 Kalenderblatt)
1128D: Schlacht bei Amiens
- Die Schlacht bei Amiens, französisch Bataille de Villers-Bretonneux genannt, am 28. November 1870 zwischen der französischen Nordarmee und dem deutschen VIII. Armee-Korps war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges.
1128D: Schlacht bei Beaune-la-Rolande
- Die Schlacht bei Beaune-la-Rolande am 28. November 1870 zwischen dem XX. Korps (Crouzat) und dem XVIII. Korps (Billot) der französischen Loirearmee und dem deutschen X. Armee-Korps war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges.
DEZEMBER
1201D: Gefecht von Villepion
- Das Gefecht von Villepion (Ortsteil von Terminiers, zwischen Terminiers und Nonneville) am 1. Dezember 1870 zwischen zwei Divisionen des französischen XVI. Korps unter General Chanzy und dem I. Bayerischen Armee-Korps war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges
1202D: Schlacht von Lougny und Poupry
- Die "Schlacht von Lougny und Poupry" (französisch Bataille de Loigny genannt) am 2. Dezember 1870 zwischen dem XV. (Pallières), XVI. Chanzy und XVII. Korps (Sonis) der französischen Loirearmee und der Armeeabteilung des Großherzogs von Mecklenburg (I. bayrisches Korps, 17. und 22. preußische Infanterie-, 2. und 4. Kavalleriedivision) war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges
1202D: Schlacht bei Villiers
- Die Schlacht bei Villiers (auch genannt Schlacht bei Villiers-Champigny, französisch Bataille de Champigny) war der größte Ausfall der um Mobilgarden verstärkten zweiten französischen Armee während der Belagerung von Paris (1870–1871). Der Ausfall führte zu Schlachten am 30. November und am 2. Dezember 1870, die unter diesem einen Begriff zusammengefasst werden.
1203D: Schlacht von Orléans
- Die Schlacht von Orléans am 3. und 4. Dezember 1870 zwischen der französischen Loirearmee unter de Paladines mit einer Stärke von ca. 80.000 Mann und der zweiten Armee des Kronprinzen Friedrich (III., IX. und X. Korps) und der Armeeabteilung des Großherzogs von Mecklenburg (I. Kgl. Bay. Korps, je zwei preußische Infanterie- und Kavalleriedivisionen) mit zusammen ca. 30.000 Mann war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges. Die Schlacht endete mit einem deutschen Sieg. Den deutschen Truppen gelang es die Stadt einzunehmen, die französische Armee in zwei Teile zu trennen und einen Entsatz von Paris aus dieser Richtung zu verhindern.
1208D: Schlacht bei Beaugency
- Die Schlacht bei Beaugency vom 8. bis 10. Dezember 1870 zwischen der Armeegruppe des Großherzogs von Mecklenburg und der französischen Loirearmee war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges. Wegen der großen Ausdehnung der Kämpfe gibt es auch die Bezeichnung Schlacht von Beaugency-Cravant.
1223D: Schlacht an der Hallue
- Die Schlacht am Fluss Hallue (französisch Bataille de l'Hallue bzw. auch Bataille de Pont-Noyelles genannt), einem Nebenfluss der Somme, fand am 23. und 24 Dezember 1870 im Deutsch-Französischen Krieg zwischen der deutschen Nordarmee unter General Manteuffel und der französischen Armee unter General Faidherbe statt.
Lexikon
- Der Betrug ist ein Tatbestand des deutschen Strafrechts. Er zählt zu den Vermögensdelikten und ist in § 263 StGB geregelt. Die Strafnorm bezweckt den Schutz des Vermögens. Sie erfasst Verhaltensweisen, mit denen jemand einen anderen durch Tücke dazu bewegt, sich selbst in seinem Vermögen zugunsten des Täters oder eines Dritten zu schädigen. Für den Betrug können eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe verhängt werden. Das Vergehen stellt eines der am häufigsten angezeigten Delikte in Deutschland dar. Die Zahl der gemeldeten Fälle liegt seit vielen Jahren im oberen sechsstelligen Bereich. 2016 wurden 899.043 Betrugstaten angezeigt, womit der Betrug das am häufigsten gemeldete Delikt nach dem Diebstahl (§ 242 StGB) darstellt. Von besonders großer Bedeutung ist der Betrug gemeinsam mit dem Tatbestand der Untreue (§ 266 StGB) im Wirtschaftsstrafrecht. Durch das Sechste Strafrechtsreformgesetz von 1998 schuf der Gesetzgeber fünf neue Regelbeispiele, die den besonders schweren Betrug wieder konkretisierten. Diese wurden in Anlehnung an verschiedene Delikte gestaltet, etwa den Diebstahl und den Bankrott (§ 283 StGB). (Artikel des Tages)
Der heilige Antonius von Padua (Busch)
- "Der heilige Antonius von Padua" ist eine der frühen geschlossenen Bildergeschichten des humoristischen Zeichners und Dichters Wilhelm Busch aus dem Jahr 1870. Ähnlich wie Die fromme Helene (1872) und Pater Filuzius (1872) ist die Bildergeschichte von der antiklerikalen Haltung Wilhelm Buschs geprägt.
Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees
- Die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) ist ein schweizerisch konzessioniertes Unternehmen, welches Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee betreibt. Die SGV ist die grösste Binnenreederei der Schweiz und verfügt über einen eigenen Schiffbaubetrieb. Sitz der Aktiengesellschaft ist Luzern. Ihr Ursprung lässt sich auf das Jahr 1836 zurückführen, als die erste Dampfschiffgesellschaft des Vierwaldstättersees gegründet wurde. 1870 fusionierte diese mit später gegründeten Konkurrenzgesellschaften zum heutigen Unternehmen. Während der Transitverkehr von Personen und Waren zum Gotthardpass ursprünglicher Anlass der Gründung einer Dampfschiffgesellschaft war, gewann der touristische Verkehr auf dem See in den folgenden Jahrzehnten immer stärker an Bedeutung und stellt seit Eröffnung der Gotthardbahn 1882 den ganz überwiegenden Anteil. Die SGV betreibt heute eine Flotte von fünf historischen Raddampfern und 15 Motorschiffen, sie ist in das Tarifsystem des öffentlichen Personenverkehrs in der Schweiz eingebunden. (Artikel des Tages)
QUELLEN
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Grundstock am 04.03.2011 erstellt