1920

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Version vom 23. August 2020, 17:13 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0822D: Salzburger Festspiele (WDR ZeitZeichen))
1917 | 1918 | 1919 | 1920 | 1921 | 1922 | 1923

JANUAR

0103D: Völkischer Beobachter (Zeitung)

0103D: Sklaven fremden Willens (Stummfilm)

  • In der Berliner Schauburg wird der deutsche Stummfilm Sklaven fremden Willens, mit Lee Parry und Bela Lugosi in den Hauptrollen, uraufgeführt.

0113D: Blutbad vor dem Reichstag

  • Gegen die geplante Verabschiedung des Betriebsrätegesetzes rufen USPD und KPD zur Demonstration vor dem Berliner Reichstagsgebäude auf. Sicherheitskräfte eröffnen das Feuer auf die Menschenmenge. 42 Kundgebungsteilnehmer sterben, 105 werden verletzt.

0115D: Erste deutsche Jazz-Schallplatte

0116D: Prohibition

  • Der genau ein Jahr zuvor von US-Präsident Woodrow Wilson ratifizierte 18. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, der „Herstellung, Verkauf und Transport von berauschenden Mitteln“ verbietet, tritt in Kraft. Damit beginnt die Prohibition in den USA.
  • Aref Kalenderblatt 2010

0118D: Das Betriebsrätegesetz wird beschlossen

0121D: Der Schatzgräber (Oper)

  • An der Oper Frankfurt in Frankfurt am Main findet die Uraufführung der Oper Der Schatzgräber von Franz Schreker statt.

0124D: Amedeo Modigliani

  • Amedeo Modigliani (* 12. Juli 1884 in Livorno; † 24. Januar 1920 in Paris) war ein italie­nischer Zeichner, Maler und Bild­hauer. Die heutige Bekannt­heit beruht vor allem auf seinen Akt­gemäl­den, die zu seiner Zeit als skan­dalös empfun­den wurden und erst später Akzep­tanz fanden. Seine Jugend ver­brachte Modi­gliani in Italien, wo er die Kunst der Antike und Renais­sance stu­dierte, bis er 1906 nach Paris zog. Dort kam er in Kon­takt mit bedeu­ten­den Künst­lern wie Pablo Picasso und Cons­tantin Brâncuși. Sein Leben war von Lungen­krank­heiten geprägt. In einem Fieber­traum soll er seine Beru­fung zur Kunst erkannt haben; mit 35 Jahren starb er an Tuber­kulose. Die Infor­mationen über Modi­glianis Leben beruhen auf nur wenigen ver­bürg­ten Doku­men­ten, sodass es vor allem nach seinem Tod zur Legen­den­bildung um ihn kam. Modi­glianis Gesamt­werk umfasst vor allem Gemälde und Zeich­nun­gen. Von 1909 bis 1914 wid­mete er sich jedoch haupt­säch­lich der Bild­hauerei. Das Haupt­motiv ist der Mensch, sowohl in den Bildern als auch bei den Skulpturen. (Artikel des Tages)

0128D: Kongress von Lushnja

  • In Albanien beginnt der Kongress von Lushnja, eine Nationalversammlung für die Unabhängigkeit des besetzten und von Teilung bedrohten Landes.

FEBRUAR

0201D: Royal Canadian Mounted Police

  • Durch Zusammenlegung der North West Mounted Police (NWMP) mit der Dominion Police entsteht die Royal Canadian Mounted Police als in ganz Kanada zuständige Bundespolizei.

0202D: Frieden von Dorpat

0207D: Liste deutscher Kriegsverbrecher

0209D: Spitzbergenvertrag

  • Im Pariser Vorort Sèvres schließen zahlreiche Staaten den Spitzbergenvertrag, der Norwegen die Souveränität über Spitzbergen (norw. Svalbard) zuspricht. Allerdings dürfen alle Vertragsparteien auf der Inselgruppe, die als entmilitarisierte Zone gilt, ökonomisch tätig sein.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2020

0210D: Volksabstimmung in Schleswig

  • Bei der Volksabstimmung in Schleswig entscheidet sich die Mehrheit der Bevölkerung Nordschleswigs für den Anschluss an Dänemark. Da der mittlere Landesteil nach einer anschließenden Volksabstimmung bei Deutschland verbleibt, wird Schleswig (auch Sønderjylland) in Nordschleswig (welches zwischen 1970 und 2007 das Sønderjyllands Amt bildete) und Südschleswig geteilt; die Clausen-Linie bildet seitdem die deutsch-dänische Staatsgrenze.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2020

0212D: Der letzte Walzer (Operette)

  • Im Berliner Theater in Berlin wird die Operette Der letzte Walzer von Oscar Straus mit dem Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald uraufgeführt. Nicht zuletzt durch das Können der weiblichen Hauptdarstellerin Fritzi Massary wird das Stück zum Erfolg.

0217D: „Zarentochter Anastasia“ wird aus dem Berliner Landwehrkanal gerettet

0221D: Erinnerung an die Marie A. (Gedicht)

  • Erinnerung an die Marie A. ist ein Gedicht, das Bertolt Brecht (* 10. Februar 1898; † 14. August 1956) in der Urfassung am 21. Februar 1920 auf einer Zugfahrt nach Berlin in sein Notizbuch schrieb. Unter anderem publizierte der Autor es 1927 in der Sammlung Bertolt Brechts Hauspostille. Es thematisiert die Erinnerung an eine vergangene Liebe, die Brecht in das berühmte Bild von der vergehenden weißen Wolke gefasst hat. Das Bild der Wolke für die verblassende Erinnerung an das Gesicht der Geliebten ist ein literarisches Motiv, das der frühe Brecht regelmäßig eingesetzt hat. Das Namenskürzel „Marie A.“ im Titel bezieht sich auf Brechts Augsburger Jugendliebe Marie Rose Amann. Das Gedicht ist auf eine populäre Melodie der Jahrhundertwende geschrieben; Brecht hat es bereits vor der ersten Veröffentlichung seines Texts mehrfach zur Gitarre gesungen. Die Melodie kannte er sehr wahrscheinlich aus seiner Zusammenarbeit mit Karl Valentin, der die sentimentale Liedvorlage bereits parodistisch verarbeitet hatte. Brecht-Biograph John Fuegi zählt das täuschend schlichte Gedicht, leicht auswendig zu lernen..., zum Grundbestand der deutschen Literatur. (Artikel des Tages)

0224D: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)

  • Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) geht durch Umbenennung aus der Deutschen Arbeiterpartei hervor. Am gleichen Tag verkündet Adolf Hitler im Münchner Hofbräuhaus das von ihm, Anton Drexler und Gottfried Feder verfasste 25-Punkte-Programm, mit dem unter anderem der Aufbau eines totalitären Staates gefordert wird.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2020

0224D: 25-Punkte-Programm

0225D: Petrofina (Firma)

  • Investoren aus Antwerpen gründen die belgische Erdölgesellschaft Petrofina.

0225D: Morde von Mechterstädt

0227D: Das Cabinet des Dr. Caligari (Stummfilm)

  • Der Höhepunkt des expressionistischen Films, Das Cabinet des Dr. Caligari von Robert Wiene nach dem Drehbuch von Hans Janowitz und Carl Mayer mit Werner Krauß und Lil Dagover kommt in die Kinos. Der Stummfilm, der Brutalität und Wahnsinn von Autoritäten darstellt, gilt als Meilenstein in der Filmgeschichte.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2020

MÄRZ

0307D: König Faisal I. (Syrien)

  • Der syrische Nationalkongress proklamiert Faisal I. zum König von Syrien. Die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien durchkreuzen jedoch das arabische Unabhängigkeitsstreben über den Völkerbund. Frankreich erhält das Völkerbundmandat für Syrien und Libanon. König Faisal geht im Juli nach einer verlorenen Schlacht gegen französische Truppen ins Exil.

0313D: Kapp-Putsch

0313D: Ruhraufstand

0313D: Welfenputsch

0325D: Morde von Mechterstädt

  • Verbindungsstudenten aus Marburg ermorden in der Nähe der thüringischen Stadt Mechterstädt 15 Arbeiter, die sie zuvor wegen „Widerstands gegen den Kapp-Putsch“ verhaftet haben. Die Täter, unter ihnen Bogislav von Selchow und Otmar von Verschuer, werden noch im selben Jahr wegen der Morde von Mechterstädt freigesprochen..

0328D: Dr. Jekyll und Mr. Hyde (Spielfilm)

0329D: Croydon Airport (Flughafen)

  • Croydon Aerodrome wird als Londons Hauptflughafen eröffnet.

APRIL

0402D: Einmarsch der Reichswehr ins Ruhrgebiet

0419D: Konferenz von Sanremo

0420D: Olympische Sommerspiele

  • In der belgischen Stadt Antwerpen werden von König Albert die VII. Olympischen Spiele eröffnet. Der Wasserballspieler und Degenfechter Victor Boin schwört als erster Athlet den von Pierre de Coubertin geschriebenen olympischen Eid.

0421D: Erster Schultag im Internat Schloss Salem

0423D: Große Nationalversammlung der Türkei

  • Im Osmanischen Reich konstituiert sich in Angora die von Mustafa Kemal Atatürk im Türkischen Befreiungskrieg gegründete und im Dezember des Vorjahres durch Wahlen legitimierte Große Nationalversammlung der Türkei. Der Wandel zur modernen Türkei hat damit begonnen.

0426D: Srinivasa Ramanujan

  • Srinivasa Ramanujan (* 22. Dezember 1887 in Erode; † 26. April 1920 in Chetpet, Madras) war ein indi­scher Mathe­mati­ker. Er eigne­te sich seine Kennt­nisse als Schüler auto­didak­tisch aus Fach­litera­tur an und besaß eine außer­ordent­liche Bega­bung dafür, mathe­mati­sche Frage­stellun­gen intuitiv ohne sys­temati­schen Lösungs­weg zu lösen. Nach­dem er ein begon­nenes Studium hatte aufge­ben müssen, betrieb er mathe­mati­sche For­schung als Hobby, bis 1913 der briti­sche Mathe­mati­ker Godfrey Harold Hardy sein Talent er­kann­te und ihn nach Cam­bridge holte. Dort be­fasste sich Rama­nujan inten­siv mit Zahlen­theo­rie und unend­lichen Reihen. Er formu­lierte etliche Summen­formeln, die Kons­tan­ten wie die Kreis­zahl π, Prim­zahlen und Parti­tions­funktio­nen ent­hal­ten; die meis­ten davon wurden mittler­weile bewie­sen. Wegen gesund­heit­licher Pro­bleme kehrte er 1919, nun als Wissen­schaft­ler mit Profes­sur, nach Indien zurück und starb dort im Alter von 32 Jahren. (Artikel des Tages)

0426D: Shapley-Curtis-Debatte

  • Die Shapley-Curtis-Debatte in Washington löst ein neues Verständnis zur Natur von Galaxien und der Größe des Universums unter Astronomen aus.

MAI

0501D: Freistaat Thüringen

  • Die sieben thüringischen Staaten Sachsen-Altenburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen und der Volksstaat Reuß schließen sich in Umsetzung der „kleinthüringischen Lösung“ zum Land Thüringen zusammen. Coburg, dessen Bevölkerung sich mehrheitlich gegen einen Beitritt ausgesprochen hat, vereinigt sich hingegen zwei Monate später mit Bayern.

0505D: Verhaftung von N. Sacco und B. Vanzetti

0512D: Das Reichslichtspielgesetz wird verabschiedet

0515D: Seimas (Litauen)

  • In Kaunas tritt erstmals die Verfassungsgebende Versammlung des 1918 gegründeten Staates Litauen zusammen und bekräftigt die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens. Die Provisorische Gesetzgebende Versammlung löst sich gleichzeitig auf.

0515D: Pulcinella (Ballett)

  • Igor Strawinskys Ballett Pulcinella wird an der Pariser Oper aufgeführt; Kostüme und Bühnenbild wurden von Pablo Picasso gestaltet.

0522D: Rigaer Märtyrerstein

  • Der Rigaer Märtyrerstein zur Erinnerung an die baltischen evangelischen Geistlichen, die von Hand der Bolschewiki das Martyrium erlitten hatten, wird eingeweiht. In der Zwischenkriegszeit wird er zu einem wichtigen Gedenkort.

0523D: Pacem, Dei munus pulcherrimum (Enzyklika)

  • Papst Benedikt XV. stellt in seiner Enzyklika Pacem, Dei munus pulcherrimum den Frieden in den Mittelpunkt seiner Betrachtung und empfiehlt nach dem Ersten Weltkrieg die Versöhnung der Gegner. Einer Völkerbundidee gegenüber ist er positiv eingestellt.

0528D: Die blaue Mazur (Operette)

  • Die Uraufführung der Operette Die blaue Mazur von Franz Lehár erfolgt am Theater an der Wien in Wien.

JUNI

0601D: Die ersten Menschen (Oper)

  • Rudi Stephans Oper Die ersten Menschen wird in Frankfurt am Main uraufgeführt.

0604D: Vertrag von Trianon

  • Mit dem Vertrag von Trianon zwischen den Alliierten und Ungarn wird der vierte der Pariser Vorortverträge zur Beendigung des Ersten Weltkriegs unterzeichnet.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2005

0606D: Reichstagswahl

  • Bei der Reichstagswahl, der ersten regulären Wahl des Reichstags in der Weimarer Republik, wird die SPD stärkste Partei, jedoch verliert die sogenannte Weimarer Koalition aus den republiktragenden Parteien ihre Mehrheit.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2005

0608D: Imperial War Museum

  • Das Imperial War Museum in London wird eröffnet. Das Museum, eines der bedeutendsten Kriegsmuseen weltweit, ist von Anfang an ein Publikumserfolg.

0608D: Haakjöringsköd-Fall

0614D: Bergwacht (Deutschland)

  • Auf Initiative des Alpenvereins wird im Münchner Hofbräuhaus am Platzl die bayerische Bergwacht als Sitten und Naturschutzwacht gegründet.

0615D: Lynchmorde von Duluth

  • In der Hafenstadt Duluth begeht am Abend ein Mob Lynchmorde. Drei afroamerikanische Zirkusarbeiter werden nach einem Scheinprozess gehängt, weil sie angeblich eine junge weiße Frau vergewaltigt hätten. Das Gerücht stellt sich später als unwahr heraus.
  • SRF Zeitblende 2020

0623D: In Preußen werden die Adelsprivilegien abgeschafft

0623D: Giro d’Italia

0627D: Tour de France

0630D: Erste Internationale Dada-Messe

JULI

0705D: Konferenz von Spa

0711D: Volksabstimmungen in Ost- und Westpreußen

  • Im Abstimmungsgebiet Allenstein und im Abstimmungsgebiet Marienwerder finden Volksabstimmungen infolge des Versailler Vertrags über die Zugehörigkeit zu „Polen oder Ostpreußen“ statt.

0715D: Woiwodschaft Schlesien

  • Acht Monate vor der Volksabstimmung in Oberschlesien beschließt die polnische Verfassungsgebende Nationalversammlung die Einrichtung der Autonomen Woiwodschaft Schlesien.

0714D: Kicker (Magazin)

  • Die erste Ausgabe der von Walther Bensemann ins Leben gerufenen Sportzeitschrift Der Kicker erscheint.

0716D: Vertrag von Saint-Germain

  • Der Vertrag von Saint-Germain, der die Auflösung der k.u.k. Doppel-Monarchie Österreich-Ungarn und die Bedingungen für die neue Republik Österreich regelt, tritt in Kraft.

AUGUST

0805D: Theremin (Musikinstrument)

  • Leon Theremin führt sein Ätherophon – das erste benutzbare elektronische Musikinstrument und einzige Musikinstrument, das ohne körperliche Berührung gespielt wird – auf einer Moskauer Industriemesse erstmals öffentlich vor.
  • Kalenderblatt von Deutschlandradio 2020

0810D: Vertrag von Sèvres (Osmanisches Reich)

0810D: Vertrag von Sèvres (Griechenland – Schutz von Minderheiten)

  • Der Vertrag von Sèvres hinsichtlich dem Schutz von Minderheiten in Griechenland ist ein Entente-interner Vertrag und wurde parallel zu den mit dem Osmanischen Reich geführten Verhandlungen zum gleichnamigen Vertrag ausgehandelt und am gleichen Tag, am 10. August 1920, unterzeichnet. Die Vertragspartner sind das Vereinigte Königreich, Frankreich, Italien und Japan auf der einen Seite und Griechenland auf der anderen Seite. Am 24. Juli 1923 wurde der Vertrag parallel zu den mit der Türkei geführten Verhandlungen zum Vertrag von Lausanne durch ein überarbeitendes Zusatzprotokoll ratifiziert. Die Überarbeitung passte diesen Vertrag den Bestimmungen im Vertrag von Lausanne an.

9810D: Vertrag von Sèvres (Jugoslawien, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei)

  • Der Vertrag von Sèvres mit dem Königreich Jugoslawien, Polen, Rumänien und der Tschechoslowakei, geschlossen am 10. August 1920 in Sèvres mit den im Ersten Weltkrieg siegreichen alliierten Hauptmächten, war einer von acht Verträgen die an diesem Tag in Sèvres unterzeichnet wurden. Diese auch als Mitteleuropäischer Grenzvertrag bezeichnete völkerrechtliche Vereinbarung legte die neuen Grenzen nach dem Vertrag von Trianon und dem Vertrag von Saint-Germain fest und bestätigte die Souveränität der neuen Staaten auf den ihnen neu zugesprochenen Territorien

0813D: Schlacht bei Warschau

  • Die Schlacht bei Warschau (gelegentlich auch als das Wunder an der Weichsel, polnisch Cud nad Wisłą bezeichnet) war die entscheidende Schlacht im Polnisch-sowjetischen Krieg, der kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges begann und mit dem Frieden von Riga endete. Die Schlacht von Warschau wurde vom 13. bis zum 25. August 1920 ausgetragen, als Kräfte der Roten Armee unter Michail Tuchatschewski auf die polnische Hauptstadt Warschau und die nahe gelegene Festung Modlin zu marschierten. Am 16. August führten die polnischen Kräfte unter Józef Piłsudski einen Gegenangriff aus Süden durch, der die sowjetrussischen Kräfte zu einem unorganisierten Rückzug nach Osten über die Memel zwang. Geschätzte 10.000 Rotarmisten wurden getötet, 500 waren vermisst, 10.000 verwundet und 66.000 gerieten in Kriegsgefangenschaft. Auf polnischer Seite wurden 4.500 Soldaten getötet, 10.000 waren vermisst und 22.000 verwundet. Vor dem polnischen Sieg an der Weichsel sahen sowohl die Bolschewiki als auch die Mehrheit der ausländischen Experten Polen am Rand der Niederlage. Der überwältigende, unerwartete polnische Sieg schwächte die sowjetrussischen Kräfte entscheidend. In den folgenden Monaten konnten weitere polnische Siege die Ostgrenze und die Unabhängigkeit Polens sichern.
  • WDR ZeitZeichen 2020

0822D: Salzburger Festspiele

0825D: die erste Werkszeitung Deutschlands schliesst

  • Corporate Identity - heute legen Unternehmen großen Wert auf Art der Verbreitung ihrer Philosophie. Das Stuttgarter Daimler-Werk ist in dieser Hinsicht ein Vorreiter, denn hier sollte eine "Werkszeitung" eine gemeinsame Sprache finden. Am 25. August 1920 endete das Experiment jäh wegen eines Streiks kommunistischer Arbeitergruppen. (dradio.de)

September

0904D: Ringer-Weltmeisterschaften

  • Die Ringer-Weltmeisterschaften 1920 fanden vom 4. bis zum 8. September 1920 in Wien statt. Die Ringer wurden in fünf Gewichtsklassen unterteilt. Gerungen wurde im damals üblichen griechisch-römischen Stil.

0913D: In Stahlgewittern

  • "In Stahlgewittern" ist das erste Buch Ernst Jüngers. Es beschreibt Jüngers Erlebnisse an der deutschen Westfront im Ersten Weltkrieg von Januar 1915 bis August 1918. Das Buch begründete Jüngers Ruhm als Schriftsteller in den zwanziger Jahren. Im Urteil der Zeitgenossen wie auch späterer Kritiker spiegelt sich die Ambivalenz des Werkes wider, das den Krieg zwar in all seiner Brutalität beschreibt, ihn aber weder ausdrücklich verurteilt noch auf seine politischen Ursachen eingeht. Es kann daher sowohl affirmativ gelesen als auch als Antikriegsbuch aufgefasst werden.[1] Fernab jeder politischen oder moralischen Parteinahme wird der Krieg bei Jünger zum inneren Erlebnis und zu einer das Bewusstsein des Mitwirkenden schärfenden Erfahrung, die den Verfasser zur Erkenntnis der Bedeutung der Tatkraft des Einzelnen im Überlebenskampf führt.
  • Ernst Jünger, der 1998 im Alter von fast 103 Jahren starb, war ein hoch geehrter, aber über den Tod hinaus auch äußerst umstrittener Schriftsteller. Heute vor 90 Jahren erschien sein Rückblick auf den Ersten Weltkrieg, an dem er als Stoßtruppenführer beteiligt war. (dradio.de)

Oktober

1014D: Erwin Piscator eröffnet in Berlin sein "Proletarisches Theater"

  • Was Erwin Piscator zu seiner Theaterarbeit zu sagen hatte, veröffentlichte er bereits 1929 unter dem Titel "Das politische Theater." Der Regisseur Piscator schrieb Theatergeschichte mit seinem engagierten politischen Zeittheater, das die Utopie von einer neuen Gesellschaft mit oft dokumentarischem und großem technischen Aufwand auf der Bühne vortrug. Bertolt Brecht hat einmal gesagt, "Ich habe die Literatur, Piscator des Theaters dieses Jahrhunderts revolutioniert." (dradio.de)

1017D: Freies Jüdisches Lehrhaus

  • Das Freie Jüdische Lehrhaus war eine jüdische Einrichtung zur Erwachsenenbildung. Es geht auf die 1920 gegründete Jüdische Volkshochschule in Frankfurt am Main zurück.
  • Heute vor 85 Jahren öffnete das Freie Jüdische Lehrhaus in Frankfurt am Main seine Pforten. Es war Teil einer umfassenden Avantgarde, die das Jüdische nicht mehr nur einfach in der deutschen Kultur aufgehen lassen wollte, sondern nach den eigenen vergessenen Wurzeln suchte. Ein Grund dafür war, dass trotz der massenhaften Teilnahme jüdischer Männer im Ersten Weltkrieg das Klima in Deutschland eher das Trennende als die Gemeinsamkeiten zwischen Juden und Nicht-Juden betonte. (dradio.de)

1017D: Nationalratswahl in Österreich

  • Die Nationalratswahl am 17. Oktober 1920 (In Kärnten am 19. Juni 1921, im Burgenland am 18. Juni 1922) war die erste Nationalratswahl in der Geschichte Österreichs. Die meisten Stimmen und Mandate erhielt die Christlichsoziale Partei mit Michael Mayr. Auf den zweiten Platz kam die Sozialdemokratische Arbeiterpartei von Bundeskanzler Karl Renner.

1029D: Der Golem, wie er in die Welt kam (Stummfilm)

  • "Der Golem, wie er in die Welt kam" ist ein expressionistischer deutscher Film von Paul Wegener und Carl Boese aus dem Jahr 1920. Er gilt als Klassiker des deutschen Stummfilms.

November

1102D: in Pittsburgh startet die erste regelmäßige Radiosendung der Welt

  • Bei der Erfindung des Sprechfunks dachte noch niemand daran, die Technologie auch für das Radio in seiner heutigen Form zu nutzen, sondern nur an den militärischen Signalfunk oder die drahtlose Telefonie. Von Anfang an aber zog die Radioübertragung das Interesse zahlreicher technikbegeisterter Bastler auf sich, die bald nicht nur Funksprüche, sondern auch Aufnahmen ihrer Schellackplatten in den Äther schickten. Die erste regelmäßige Radiosendung in den USA vor 85 Jahren markiert also auch über den Übergang vom Amateur- und Militärfunk zum Unterhaltungsmedium. (dradio.de)

1112D: Grenzvertrag von Rapallo

  • Am 12. November 1920 einigte sich Italien im Grenzvertrag von Rapallo mit dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 zum Königreich Jugoslawien umbenannt) über Grenzfragen.

1121D: Blutsonntag in Irland

  • Am Blutsonntag in Irland, am 21. November, wurden in Dublin, Irland während des Anglo-Irischen Krieges mehrere Gewalttaten verübt, bei denen es zu etwa 30 Toten und vielen Verletzten kam. Der Tag begann mit der Ermordung mehrerer britischer Agenten und ihrer Informanten durch die Armee der Republik. Nachmittags rächten sich britische Kräfte mit einem Massaker an den Zuschauern und Spielern einer Gaelic-Football-Veranstaltung im Croke-Park-Stadion im Norden der Stadt.

1123D: der Philosoph Hermann Graf Keyserling gründet in Darmstadt die "Schule der Weisheit"

  • "Ich wünsche mir freie Geister zu Lesern, ... die fähig sind, zeitweilig ihre gewohnten Standpunkte zu verlassen, ... und im produktiven Selbstdenken gefördert werden wollen." Der dies schrieb, Hermann Graf Keyserling, entstammte einem alten baltischen Adelsgeschlecht, dessen aristokratische Ideale er zeitlebens gegen jede Vulgarisierung verteidigte. (dradio.de)

1129D: Kurt Weill

1130D: neue Verfassung ebnet den Weg zum preußischen Freistaat

  • Mit Preußens Glanz und Gloria verbinden viele Menschen bis heute die Leistungen ihrer Könige, nicht selten auch deren militärische Erfolge. Der demokratische Freistaat Preußen ist hingegen weithin vergessen. Grundlage für diese Zeit mit vergleichsweise politischer Stabilität war die Verfassung, die am 30. November 1920 in Kraft trat. Allerdings bestand er nur rund zwölf Jahre. (dradio.de)

Dezember

1204D: Die tote Stadt (Korngold)

  • "Die tote Stadt" ist eine durchkomponierte Oper in drei Bildern mit einer Musik von Erich Wolfgang Korngold und Texten von Paul Schott alias Julius Korngold, Erich Wolfgang Korngolds Vater. Die Oper wurde mit großem Erfolg am 4. Dezember 1920 gleichzeitig im Stadttheater Hamburg (Dirigent: Egon Pollack) sowie im Stadttheater Köln (Dirigent: Otto Klemperer) uraufgeführt. Bis in die 1950er Jahren folgten weltweit Aufführungen auf ca. 80 Bühnen, unter anderem auch 1921 in der Metropolitan Opera, wo Maria Jeritza in der Rolle der Marietta ihr Debüt an der MET gab. Nach Korngolds Tod geriet das Stück weitgehend in Vergessenheit, wird aber seit den 1990er Jahren wieder regelmäßiger aufgeführt. Das Libretto basiert auf dem symbolistischen Roman Das tote Brügge (Bruges-la-morte, 1892; dt. Übers.: 1903) von Georges Rodenbach (1855-1898)
  • "Die tote Stadt" von Wolfgang Korngold war eine der erfolgreichsten Opern der 20er-Jahre. Nur kurze Zeit später kam es auch an der New Yorker Met zum ersten Mal auf die Bühne - als eine der ersten deutschen Opern nach dem Ersten Weltkrieg. (dradio.de)

1216D: Erdbeben von Haiyuan

  • Das Erdbeben von Haiyuan 1920 (chin. 海源大地震, Hǎiyuán dà dìzhèn) oder Erdbeben von Gansu 1920 ereignete sich am 16. Dezember 1920 im Kreis Haiyuan in der chinesischen Provinz Ningxia und forderte mehr als 200.000 Opfer. Im Hinblick auf die Opferzahlen liegt es damit auf dem vierten Rang weltweit. Das Epizentrum lag bei 36° 30′ N, 105° 42′ O36.5105.7.

1221D: Estnische Verfassung

  • Das erste Grundgesetz der Republik Estland (estnisch Eesti Vabariigi põhiseadus) war vom 21. Dezember 1920 bis zum 23. Januar 1934 die Verfassung Estlands.

1223D: Government of Ireland Act

  • Der Government of Ireland Act (vollständiger Titel: An Act to Provide for the Better Government of Ireland) vom 23. Dezember 1920 war das zweite Gesetz des britischen Parlaments zur Schaffung der Home Rule (d. h. autonome Selbstverwaltung) im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland. Er ist auch als der 4. Home-Rule-Gesetzesentwurf bekannt.

Lexikon

Ludwig & Jakob Götz (Firma)

  • Die Ludwig & Jakob Götz GmbH & Co. KG ist eine traditions­reiche deut­sche Reede­rei im Be­reich der Binnen­schiff­fahrt aus Neckar­steinach. Die Ur­sprünge des Unter­nehmens liegen in der Stein­schiff­fahrt des 19. Jahr­hun­derts. Das in seiner heuti­gen Form 1920 gegrün­dete Unter­nehmen wirkte an der Neckar­kana­lisie­rung ab den 1920er Jahren mit und nahm zualler­erst reine Güter­motor­schiffe auf der Bundes­wasser­straße Neckar in Fahrt. Dazu gehörte die In­betrieb­nahme des ersten moto­risier­ten Fracht­schiffes im Jahr 1925. Dadurch gilt die Reede­rei als Begrün­derin der Motor­güter­schiff­fahrt im Neckar­raum. Die Götz KG betrieb von 1960 bis 1970 Kiesabbau im unter­nehmens­eigenen Kies­werk in Rhein­bischofs­heim. An­schlie­ßend profilierte sich das Unter­neh­men beim Aus­bau des Rheins und seiner Neben­flüsse. 1996 nahm das Unter­nehmen das Con­tainer­termi­nal am Stutt­garter Hafen in Betrieb und ist seit­dem in der Con­tainer­logis­tik tätig. (Artikel des Tages)

Toccata (Busoni)

Quellen

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