1498
JUNI
0609D: Julius Pomponius Laetus
- Julius Pomponius Laetus (* 1428 in Diano [heute Teggiano], Provinz Salerno; † 9. Juni 1498 in Rom; italienisch Giulio Pomponio Leto) war ein einflussreicher italienischer Humanist. Er gründete eine Gemeinschaft von Gelehrten, die ein lockerer Kreis seiner humanistischen Freunde und Schüler war und altertumswissenschaftliche Studien trieb. Später wurde für diese Gemeinschaft die Bezeichnung Accademia Romana gebräuchlich. Die Forschungen des Pomponius zur Topographie des antiken Rom waren wegweisend. Auf dem Gebiet der Klassischen Philologie gehörte er als Herausgeber und Kommentator zu den maßgeblichen Gelehrten seiner Zeit. Als Hochschullehrer zeigte er eine außergewöhnliche Befähigung, seine zahlreichen Schüler für die Altertumswissenschaft zu begeistern. Großes Aufsehen erregte der Konflikt zwischen der Gemeinschaft des Pomponius und Papst Paul II. Der Papst verdächtigte die Humanisten der Häresie (Ketzerei) und einer Verschwörung gegen seine Herrschaft. Die Verdächtigen, darunter Pomponius, wurden zeitweilig eingekerkert. Nach einem Jahr wurde Pomponius freigelassen, da sich der Verdacht nicht erhärtete.
AUGUST
0802D: Vertrag von Paris
- Im Vertrag von Paris verzichtete Philipp der Schöne, zu jener Zeit Graf von Flandern, am 2. August 1498 dem französischen König Ludwig XII. gegenüber auf die Rückeroberung Burgunds und seine Ansprüche auf das Herzogtum Geldern. Philipp der Schöne verfolgte nach seiner Mündigkeitserklärung im Jahr 1494 in Flandern eine eigenständige Politik, die von jener seines Vaters, des deutschen Königs Maximilian I., abwich. An den, insbesondere wirtschaftlichen, Interessen seiner Untertanen orientiert, wollte er sich mit dem angrenzenden Frankreich gut stellen. Am 5. Juli 1499 schwor er zum Missvergnügen seines Vaters sogar für Flandern und Artois dem französischen König den Treueeid. Ludwig XII. dagegen wollte die Probleme an seiner Ostgrenze vertraglich beilegen, um freie Hand für den geplanten Italienfeldzug (1499-1504) zu haben.
SEPTEMBER
0924D: Cristoforo Landino
- Cristoforo Landino (mit Angabe des Vatersnamens Cristoforo di Bartolomeo Landino, latinisiert Christophorus Landinus; * 8. Februar 1425 in Florenz; † 24. September 1498 in Borgo alla Collina, heute Ortsteil von Castel San Niccolò) war ein italienischer Humanist, Dichter, Literaturtheoretiker, Philosoph und Übersetzer. Seine langjährige Tätigkeit als Professor für Rhetorik und Poetik an der Universität Florenz, einem führenden Zentrum des Renaissance-Humanismus, machte ihn zu einem der einflussreichsten Gelehrten seiner Zeit. Landinos Œuvre ist teils in lateinischer, teils in italienischer Sprache abgefasst. Es besteht in erster Linie aus lateinischer Liebeslyrik, drei Dialogen über philosophische Themen und einer Reihe von Klassikerkommentaren. Die lyrische Produktion ist größtenteils in der vom Dichter selbst angelegten Gedichtsammlung Xandra zusammengestellt, die in zwei Fassungen vorliegt. Von seinen philosophischen Werken ist das bekannteste der Dialog Disputationes Camaldulenses. (Artikel des Tages)
0928D: Reichstag zu Freiburg
- Der Reichstag zu Freiburg fand vom 28. September 1497 bis zum 4. September 1498 statt und sollte vor allem die noch strittigen Punkte der 1495 auf dem Reichstag zu Worms beschlossenen Reichsreform klären.
LEXIKON
- Ulrich von Württemberg (1487-1550) war 1498–1519 und 1534–1550 Herzog von Württemberg. Er war der erste protestantische Fürst seines Territoriums.
Hochmeister Friedrich von Sachsen (Deutscher Orden)
- Friedrich von Sachsen (1473-1510) war von 1498 bis 1510 der 36. Hochmeister des Deutschen Ordens.
König Ludwig XII. (Frankreich)
- Ludwig XII. (1462-1515) war von 1498 bis 1515 König von Frankreich aus dem Haus Valois-Orléans. Der fortwirkende Beiname Ludwigs XII. war und ist „père du peuple“. Dies geht auf eine Versammlung von Deputierten der Städte in Tours 1506 zurück, als ihm die ehrende Bezeichnung durch den spontanen Ausruf eines Untertanen angetragen war.
- Reynke de vos ist das bedeutendste niederdeutsche Tierepos in Versen. Die 1498 von Hans van Ghetelen in Lübeck gedruckte Inkunabel, die in einem einzigen vollständigen Exemplar in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel erhalten ist, verhalf der Geschichte vom schlauen Fuchs Reineke, entstanden im 13. Jahrhundert, zu ihrer Tradition im deutschsprachigen Raum bis heute. Das Epos erzählt vom genialen Übeltäter Reynke, dem Fuchs, der sich als boshafter und niederträchtiger Lügner sein Futter sichert, aus prekären Lagen rettet und am Ende gegen alle Widersacher als Sieger durchsetzt. Die Verserzählung wird durch Glossen in Prosa begleitet. Das Tierepos besteht aus einem Erzähltext von 7791 knittelnden Versen, die in vier Bücher unterschiedlichen Umfangs eingeteilt sind. Abgeschlossen werden die Kapitel durch mehr oder weniger ausführliche Prosakommentare, die sogenannten Glossen. (Artikel des Tages)
- Die Wartordnung von 1498 ist ein spätmittelalterliches Dokument, welches die Einrichtung eines Systems von Warten für das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach regelte. Warttürme, teilweise zwar stark verändert als Aussichtstürme, haben sich bis in die heutige Zeit erhalten.
QUELLEN
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24.05.2009 Artikel eröffnet
31.10.2012 Grundstock erstellt