1929

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1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932

Januar

0110D: Tim und Struppi (Hergé)

  • Tim und Struppi (im französischsprachigen Original Les aventures de Tintin) ist eine der bekanntesten und bedeutendsten europäischen Comicserien. Der Belgier Hergé (1907–1983) schrieb und zeichnete die humoristischen Abenteuercomics von 1929 bis zum Ende seines Lebens. Der Held der Geschichten ist der junge belgische Reporter Tim, der um die ganze Welt reist und in haarsträubende Abenteuergeschichten verwickelt wird. Die Comicfigur wurde am 10. Januar 1929 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Insgesamt entstanden 24 Comic-Alben. Den geplanten 25. Band mit dem Titel Tim und die Alphakunst konnte Hergé bis zu seinem Tod nicht mehr fertig stellen. Die Serie inspirierte viele Künstler, darunter den Regisseur Steven Spielberg und den Maler Andy Warhol. Fachleute, die sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigen, werden nach dem belgischen Originaltitel der Serie Tintinologen genannt.

0117D: Premiere des ersten deutschen Tonfilms

  • Mit dem Film „Ich küsse Ihre Hand, Madame“ startete Deutschland vor 90 Jahren ins Tonfilmzeitalter. Während die einen die technische Neuheit bejubelten, bezweifelten andere ihren künstlerischen Sinn. Einer bis dahin unbekannten Schauspielerin gelang nach der Premiere der große Durchbruch: Marlene Dietrich. (dradio.de 2019)

0129D: Im Westen nichts Neues (Erich Maria Remarque)

  • Im Westen nichts Neues ist ein Roman von Erich Maria Remarque, der die Schrecken des ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten schildert. Das Werk wird als Antikriegsroman aufgefasst, obwohl Remarque selbst es als unpolitisch bezeichnet hat. Im Westen nichts Neues erschien als Vorabdruck erstmals seit dem 10. November 1928 in der Vossischen Zeitung, in Buchform am 29. Januar 1929. Es wurde noch im selben Jahr in 26 Sprachen übersetzt. Bis heute gibt es Ausgaben in über 50 Sprachen, die geschätzten Verkaufszahlen weltweit (Stand 2007) liegen bei über 20 Millionen. Bei den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen 1933 wurden auch zahlreiche Exemplare von Im Westen nichts Neues vernichtet.
  • "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque ist der wohl bekannteste Antikriegsroman: Er machte den Schriftsteller und Journalist Remarque mit einem Schlag berühmt. Aber der Roman war von Anfang an wegen seiner politischen Aussage umstritten. Heute vor 80 Jahren erschien er im Berliner Propyläen Verlag. (dradio.de 2009)

Februar

0211D: Vatikan wird ein eigener Staat

  • Mit weniger als 1000 Einwohnern ist die Vatikanstadt der kleinste Staat der Welt. Vom 8. bis ins 19. Jahrhundert herrschten die Päpste noch über weit größere Ländereien - italienische Truppen annektierten den damaligen Kirchenstaat aber im Jahr 1870. Erst mit Unterzeichnung der Lateranverträge vor 80 Jahren erhielt der Heilige Stuhl wieder sein eigenes Territorium. (dradio.de)

März

0304D: Präsident Herbert Hoover (USA)

  • Herbert Hoover (* 10. August 1874 in West Branch, Cedar County, Iowa; † 20. Oktober 1964 in New York City, New York) war ein US-amerika­nischer Politi­ker der Repu­blikani­schen Partei und von 1929 bis 1933 der 31. Präsi­dent der Vereinig­ten Staaten. Als erfolg­reicher Berg­bau­ingenieur und Unter­neh­mer zu Wohl­stand gekom­men, tat er sich wäh­rend und nach dem Ersten Welt­krieg als Organi­sator von Hilfs­maß­nah­men mit Schwer­punkt Nahrungs­mittel­versor­gung hervor. Von 1921 bis 1928 fun­gierte er als Handels­minis­ter seines Landes. In seine Amts­zeit als Präsi­dent fiel der Beginn der Welt­wirt­schafts­krise, die in Ame­rika zur Great Depression und Massen­verelen­dung führte. Auf­grund seiner als mitleid­los wahrge­nomme­nen politi­schen Gegen­maßnah­men sank seine Popu­lari­tät rapide, sodass er bei der Präsi­dent­schafts­wahl 1932 gegen Franklin D. Roosevelt chancen­los war. Er schied nach nur einer Amts­zeit als einer der unbe­liebtes­ten Präsi­den­ten der US-amerika­nischen Ge­schichte aus dem Amt. (Artikel des Tages)

0308D: Der Berliner Sender Witzleben zeigt die ersten Fernsehbilder in Deutschland

  • Deutschlands Fernsehstunde Null schlug heute vor 80 Jahren. Damals kamen die Bilder noch stumm daher, und die Qual der Wahl eines Programms fiel auch weg - es gab nämlich nur eins. Am 8. März 1929 strahlte der Berliner Sender Witzleben die ersten Fernsehbilder aus. (dradio.de)

0312D: Melodie der Welt (Dokumentarfilm)

  • Mit seinen farbigen Kurzfilmexperimenten schuf Walter Ruttmann Anfang der Zwanzigerjahre Musterbeispiele der Neuen Sachlichkeit. Seine Reisecollage „Melodie der Welt“, die heute vor 90 Jahren uraufgeführt wurde, war Werbefilm und sinfonische Dampffahrt um die Welt zugleich und verzichtet auf jegliche Handlung. (dradio.de 2019)

0315D: Clarence „Pinetop“ Smith

  • Clarence „Pinetop“ Smith (1904-1929) war ein US-amerikanischer Jazz-Pianist.
  • Pinetop Smith, Erfinder des Boogie Woogie, kommt bei einer Kneipenschießerei ums Leben. (BR4 Was heute geschah)

Mai

0501D: Blutmai in Berlin

  • Über dreißig Tote, fast 200 teils schwer Verletzte: Am 1. Mai 1929 hatte die KPD in Berlin trotz Demonstrationsverbots zu Massenkundgebungen aufgerufen. Dagegen ging die Polizei auch mit Schusswaffen vor. Der Tag ging als sogenannter Blutmai in die Geschichte ein. (dradio.de 2019)

0510D: Alexander Fleming reicht den ersten Artikel über die Wirkung des Penicillins ein

  • Aus Zufall stieß Alexander Flemming auf die Entdeckung, die die Welt und sein Leben verändern sollte. In nicht rechtzeitig entsorgten Petrischalen eines Versuchs, fand er das Wunderheilmittel Penizillin. Vor 80 Jahren, am 10. Mai 1929, erschien der erste Bericht über die Entdeckung des Medikaments in einer britischen Fachzeitschrift. (dradio.de)

0516D: Oscar

  • Der Oscar (eigentlich Academy Award of Merit) ist ein Filmpreis. Er wird jährlich von der US-amerikanischen Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS)[1] für die besten Filme des Vorjahres verliehen, ist aber wegen der Zulassungsprozedur bis auf wenige Ausnahmen auf die US-Produktion beschränkt. Die nächste Verleihung findet am 27. Februar 2011 erneut im Kodak-Theatre statt. Die Auszeichnung wurde am 12. Februar 1929 vom damaligen Präsidenten der MGM Studios, Louis B. Mayer, ins Leben gerufen, fast neun Jahre nach der Verleihung des Photoplay Awards, der als erster Filmpreis der Welt gilt. Der Oscar wird jährlich in einer gemeinsamen Zeremonie in derzeit über 30 verschiedenen Kategorien in Form jeweils einer Statuette vergeben, die einen Ritter mit einem Schwert auf einer Filmrolle darstellt. In die Auswahl zur Verleihung eines oder auch mehrerer Oscars kommen hauptsächlich amerikanische Spielfilme. In jeweils eigenen Kategorien werden Kurz-, Dokumentar-, Animations- und ausländische Filme prämiert. Für die Qualifikation eines amerikanischen Spielfilms zur Auswahl gilt die Bedingung, dass er im Vorjahr der Verleihung mindestens sieben Tage lang in einem öffentlichen Kino im Gebiet von Los Angeles County – dem Heimatbezirk von Hollywood – gegen Entgelt gezeigt wurde.
  • In den 1920er-Jahren begann der Siegeszug amerikanischer Filme. Die rasant wachsende Industrie ließ auch neue Gewerkschaften entstehen. Ausgerechnet mit der Gründung der amerikanischen Filmkunst-Akademie versuchten die Hollywood-Filmbosse, gegen die Arbeitnehmervertreter vorzugehen. Denn wer den Filmpreis der Akademie gewinnen wollte, durfte keiner Gewerkschaft angehören. Vor 80 Jahren fand erstmals eine Oscarverleihung statt. (dradio.de 2009)
  • In den 1920er-Jahren war Hollywood in der Krise. Um das zu ändern, gründeten Filmproduzent Louis B. Mayer und zwei Mitstreiter eine Akademie. Sie sollte die Interessen der Studios vertreten und deren Filme mit Preisen promoten. Die erste Oscarverleihung fand am 16. Mai 1929 statt. (dradio.de 2019)
  • Oskarfilme (youtube.com)

Juni

0607D: Vatikanstadt

  • Fast sechs Jahrzehnte lang war das große Portal am Palast des Fürsten Lancellotti verschlossen. Besucher mussten einen unscheinbaren Seiteneingang benutzen. So protestierte die fürstliche Familie gegen die Besetzung Roms durch italienische Truppen im September 1870. (WDR ZeitZeichen 2019)

0909D: Hamburger Hafenkonzert

  • Es sollte eine Sendung werden, „die nach Tang und Teer riecht“: das „Hamburger Hafenkonzert“. Allerdings ließ sich das seit 90 Jahren fast durchgehend wöchentlich gesendete Programm mit Shantychören, Seemannsgarn und Freddy Quinn nicht durchhalten. Heute hat die Sendung weit mehr zu bieten. (dradio.de 2019)

Juli

0724D: Briand-Kellogg-Pakt tritt in Kraft

  • Am 24. Juli 1929 trat der Briand-Kellogg-Pakt in Kraft. Seinen Namen trug er nach dem französischen Außenminister Aristide Briand und dem amerikanischen Außenminister Frank Kellogg. In dem Vertrag vereinbarten die Unterzeichner-Staaten, ihre Streitigkeiten nur mit friedlichen Mitteln lösen zu wollen. (dradio.de)

0728D: Paul Hindemith

August

0824D: Massaker von Hebron

  • In Hebron überfallen mit Beilen und Messern bewaffnete Araber gegen 9 Uhr jüdische Häuser und plündern jüdische Geschäfte. 67 Juden - darunter 12 Frauen und 3 Kleinkinder - werden auf grausamste Weise ermordet. (aref.de 2019)

September

0906D: Friedrich Wolfs Drama "Cyankali" wird in Berlin uraufgeführt

  • Eines der erfolgreichsten "Zeitstücke" der 20er-Jahre war "Cyankali" von Friedrich Wolf. Der Arzt und Dramatiker führte darin vor Augen, in welche Notlage schwangere Frauen der Unterschicht gerieten, denen der Paragraph 218 eine legale Abtreibung untersagte. (dradio.de)
  • Im Berliner Lessing-Theater wird das sozialkritische Schauspiel "Cyankali" uraufgeführt: Die 20-jährige Hete sorgt als Bürohilfe für ihre verwitwete Mutter und zwei kleine Geschwister. In der Weltwirtschaftskrise verliert sie ihre Arbeit und ist schwanger. Nachdem ihr Freund Paul aus der Kantine Lebensmittel entwendet, um den Frauen und Kindern von ausgesperrten Arbeitern etwas zu essen zu besorgen, wird er von der Polizei gesucht. Obwohl beide das Kind gerne bekommen würden, sieht Hete nun keinen anderen Ausweg als eine Abtreibung. Nachdem mehrere Versuche scheitern, nimmt sie eine Selbstabtreibung mit Zyankali-Tropfen vor. Der zur Hilfe gerufene Arzt zeigt sie und ihre Mutter wegen der Abtreibung bei der Polizei an. Auch ihr Freund Paul wird verhaftet, und das sterbende Mädchen Hete bleibt in ihrem Zimmer zurück.(aref.de)

0908D: Berlin Alexanderplatz (Roman)

  • Der Vorabdruck des ersten deutschen Großstadtromans „Berlin – Alexanderplatz“ vor 90 Jahren erschien nicht in einem Blatt der Hauptstadt, sondern in der Frankfurter Zeitung. Über dem aufsehenerregenden „Kino-Stil“ verlor Autor Alfred Döblin aber nie seine Hauptfigur Franz Biberkopf aus den Augen. (dradio.de 2019)

0908D: St. Louis Blues (Dokumentarfilm)

  • St. Louis Blues (1929) is a two-reel short film starring Bessie Smith. The early sound film features Smith in an African-American speakeasy of the prohibition era singing the W. C. Handy standard, "St. Louis Blues". Directed by Dudley Murphy, it is the only known film of Bessie Smith, and the soundtrack is her only recording not controlled by Columbia Records.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Ausschnitt (youtube.com)

0914D: Künstlicher Atem aus der eisernen Lunge

  • Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kam es in Europa wie in den Vereinigten Staaten in einem Turnus von etwa fünf bis sechs Jahren zu mehr oder weniger heftigen Polio-Epidemien. Viele Patienten überlebten nur dank der ersten maschinellen Atemhilfe des amerikanischen Ingenieurs Philip Drinker. (dradio.de)

Oktober

1007D: Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg

  • Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) wird in Altenberg gegründet.

1012D: Warschauer Abkommen über die Beförderung im internationalen Luftverkehr

  • Das Warschauer Abkommen über die Beförderung im internationalen Luftverkehr, Vorläufer des Montrealer Übereinkommens von 1999, wird unterzeichnet.

1016D: Die Katakombe (Kabarett)

  • Sie ist das Gegenstück zum Revue-Theater: In der „Katakombe“ ist Werner Finck Conférencier, Erich Kästner und Kurt Tucholsky schreiben die satirischen Texte. Ernst Busch und Kate Kühl singen die Lieder. 1935 wird das Kabarett nach sechs Jahren wegen „Vergehens gegen das Heimtückegesetz“ von den Nazis geschlossen. (dradio.de 2019)

1024D: Schwarzer Donnerstag

  • Mit dem Börsen­krach am „Schwarzen Donnerstag“ beginnen die Weltwirtschafts­krise und die Great Depression.
  • Im Allgemeinen bezeichnet der Schwarze Donnerstag (engl. "Black Thursday") den 24. Oktober 1929 und vor allem den damit verbundenen folgenreichsten Börsencrash der Geschichte. Nachdem schon in den Vorwochen ein deutlicher Rückgang des zuvor jahrelang stark steigenden Dow-Jones-Index verzeichnet worden war, brach an diesem Tag Panik unter den Anlegern aus. Die Börsenkurse brachen stark ein, viele Anleger waren nach Börsenschluss hochverschuldet. Dieser Börsencrash gilt als Auslöser der Weltwirtschaftskrise. Auch wenn nur dieser eine Tag sprichwörtlich wurde, zog sich der eigentliche Crash über Tage, und die folgende Baisse erreichte erst 1932 ihren endgültigen Tiefpunkt. Das gleiche Ereignis bezeichnet man in Europa meist als Schwarzer Freitag. Dies wird häufig damit begründet, dass durch die Zeitverschiebung die Nachricht vom Crash in Amerika erst nach der abendlichen Schließung der Börsen in Europa eingetroffen sei und somit erst am nächsten Tag zur Panik an den europäischen Aktienmärkten geführt habe. An der Berliner Börse hatte es zwei Jahre zuvor, am Freitag, dem 13. Mai 1927, plötzlich einen empfindlichen Kurseinbruch gegeben, der ebenfalls als schwarzer Freitag bezeichnet wird. In den USA bezeichnet der Black Friday den Börsencrash vom 24. September 1869. (Artikel des Tages)
  • Der Aufschwung der Nachkriegszeit endet abrupt. Die Börsenkurse an der New Yorker Wall Street stürzen in die Tiefe und ziehen die Weltwirtschaft hinter sich her. Den Folgen der Krise hält die junge Demokratie in Deutschland nicht stand. (dradio.de 2019)

1024D: Ein eigenes Zimmer (Essay)

  • Der feministische Essay A Room of One’s Own von Virginia Woolf erscheint im Verlag Hogarth Press.
  • Ein eigenes Zimmer oder Ein Zimmer für sich allein ist ein 1929 erschienener Essay der britischen Schriftstellerin Virginia Woolf. Er vereint Thesen zur Literaturgeschichte, zum Feminismus, zur Geschlechterdifferenz und zur Poetik und wurde zu einem der meistzitierten Texte der Frauenbewegung. Entstanden ist der Essay zu der Zeit, als Frauen in England das Allgemeine Wahlrecht und das Recht auf freie Berufswahl erhielten und durch die Verabschiedung des Married Women’s Property Acts als verheiratete Frauen unabhängig vom Ehemann eigenes Vermögen besitzen durften. Der Essay basiert auf zwei Vorträgen, die Virginia Woolf 1928 am Girton und New Hampton College gehalten hat. Virginia Woolf stellt in dem Essay zwei Bedingungen heraus, die für eine Frau als erfolgreiche Schriftstellerin erfüllt sein müssen. Zum einen benötigt sie finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit, was durch die Forderung nach 500 Pfund Jahreseinkommen symbolisiert wird, zum anderen ein eigenes Zimmer, das das Recht auf Privatsphäre und geistige Unabhängigkeit beinhaltet. Virginia Woolf verbindet mit dem eigenen Zimmer nicht nur eine private Dimension. Sie tritt dafür ein, dass die Zimmer vieler Frauen in der Literatur ihren festen Platz einnehmen und so Frauen an der Kulturproduktion ihrer Zeit teilnehmen können. (Artikel des Tages)
  • Warum haben Frauen so wenig gute Literatur verfasst? Die Frage beantwortet Virginia Woolf so profan wie einleuchtend: Sie haben nie ein eigenes Zimmer gehabt. Anlässlich zweier Vorträge im Jahr 1928 in den ersten und einzigen Frauencolleges Großbritanniens ging die Autorin dem Problemfeld „Frauen und Literatur“ nach. Die Männer, so ihr Befund, hätten den Frauen stets den Zugang zu Bildung verwehrt, sie absichtlich dumm gehalten, auf Hausarbeit und Kindererziehung reduziert und ihnen keinen Freiraum gelassen, geschweige denn die Möglichkeit gegeben, selbst Geld zu verdienen. Um als Schriftstellerinnen kreativ und erfolgreich zu sein, bräuchten Frauen a) eigenes Geld und b) ein eigenes Zimmer. Das sind Woolfs Minimalforderungen. Ihr brillant geschriebener Essay lotet das Phänomen der weiblichen Unterdrückung aus, spürt Literatinnen nach und stellt schließlich die Androgynitätsthese in den Raum: Der perfekte Dichter müsste männlich und weiblich zugleich sein. Ohne militant feministisch zu sein, ist der Essay der Anker- und Startpunkt der Frauenforschung und der feministischen Literaturkritik. (getAbstract)

1025D: Schwarzer Freitag

  • Der 25. Oktober 1929 hat sich als Schwarzer Freitag tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben: gigantische Kursverluste an der New Yorker Börse, Millionen von US-Bürgern verloren ihre gesamtes Vermögen. Ihm vorausgegangen waren das heiße Spekulationsfieber und die unternehmerische Euphorie der 20er-Jahre. (dradio.de 2009)
  • New York, 25. Oktober: Leute, die gestern noch Millionäre waren, verhökern den Schmuck ihrer Frauen. Der Grund: Die Kurse an der Börse fallen ins Bodenlose, Panik greift um sich. Tumult auch auf der Straße: Wütende Kleinanleger versammeln sich in der Wallstreet. An diesem einen Tag werden mehr als 16 Millionen Aktien verschleudert, 5.000 Banken erklären sich für zahlungsunfähig, neun Millionen Sparguthaben existieren nicht mehr. Gesamtverlust: 50 Milliarden Dollar. Es kommt zur ersten Weltwirtschaftskrise. Am Ende des Jahrhunderts prosperiert der Aktienmarkt, Wertpapiere werden zur Rücklage für jedermann. Doch der Einbruch 1987 hat erneut gezeigt: Den großen Börsen-Crash kann es immer wieder geben. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)
  • The most devastating stock market crash in the history of the United States; Its from my favorite documentary by PBS - New York. This particular part about Wall Street crash of 1929 is from episode 5 of the series with title: Cosmopolis there are lots of archive photos, footages and drawings throughout the series and in my opinion it was great work done with finding them. (youtube.com: orion602)

1026D: Aby Warburg

  • Aby Warburg (* 13. Juni 1866 in Hamburg; † 26. Oktober 1929 ebenda) war ein deutscher Kunsthistoriker, Kultur­wissen­schaftler und der Begründer der Kultur­wissen­schaft­lichen Bibliothek Warburg. Gegenstand seiner Forschung war das Nachleben der Antike in den unterschied­lichsten Bereichen der abend­ländischen Kultur bis in die Renaissance. Von ihm wurde die Ikono­grafie als eigenständige Disziplin der Kunst­wissen­schaft etabliert. Warburg gilt als einer der bedeutenden Anreger der Geistes­wissen­schaften im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Obwohl er zu seinen Lebzeiten in der akademischen Welt geschätzt war, blieb er doch weithin unbekannt und wurde während des National­sozialismus und in den ersten Nachkriegs­jahren fast vergessen. Erschwert wurde die Rezeption seines Werkes dadurch, dass nur wenige seiner Texte überhaupt veröffent­licht waren. Der größte Teil seines wissen­schaft­lichen Nach­lasses besteht aus Notizen, Zettel­katalogen, circa 35.000 Briefen, unvollendeten Manuskripten sowie einem von 1926 bis 1929 geführten Bibliotheks­tagebuch. Der Umzug von Bibliothek und Mitarbeitern 1933 nach London machte die junge Disziplin Kunst­wissen­schaft in den angel­sächsischen Ländern bekannt und förderte die Einrichtung von Lehrstühlen an den dortigen Elite-Universitäten. (Artikel des Tages)

1026D: Zündwarenmonopol

  • In einem Abkommen zwischen dem Unternehmer Ivar Kreuger (Svenska Tändsticks Aktiebolaget) und der Weimarer Republik wird das 53 Jahre dauernde Zündwarenmonopol begründet.

1029D: Schwarzer Dienstag

  • Fünf Tage nach den ersten Kurseinbrüchen bricht am Schwarzen Dienstag an der New Yorker Börse Panik aus, die die Kurse noch weiter abstürzen lässt. Die Weltwirtschaftskrise beginnt.

1029D: International Association for Bridge and Structural Engineering

  • Die International Association for Bridge and Structural Engineering (Internationale Vereinigung für Brücken- und Hochbau) wird in Wien gegründet.

1030D: Standseilbahn Stuttgart

  • Die Standseilbahn Stuttgart wird in Be­trieb ge­nommen.

November

1101D: Deutsche Jungenschaft vom 1. November 1929

  • Eberhard Koebel gründet die Deutsche Autonome Jungenschaft vom 1. November 1929 (dj. 1.11).

1102D: Ninety Nines (Vereinigung)

  • Die Pilotinnen-Vereinigung Ninety Nines wird in den Vereinigten Staaten gegründet.

1105D: Herzkatheteruntersuchung

  • In den Klinischen Blättern berichtet der Arzt Werner Forßmann über seine noch im Selbst­versuch getätigten ersten Herz­katheter­untersuchungen.

1107D: Museum of Modern Art (New York)

  • Das Museum of Modern Art (MoMA), das heute die weltweit bedeu­tendsten und einfluss­reichsten Sammlungen moderner und zeitge­nössischer Kunst beherbergt, wird in Manhattan eröffnet.

1108D: SOS … rao rao … Foyn (Hörspiel)

  • In Köln wird unter der Regie von Alfred Braun das Hörspiel SOS … rao rao … Foyn uraufgeführt. Das Stück über die Rettung des italienischen Polarforschers Umberto Nobile und seines Luftschiffes Italia durch den sowjetischen Eisbrecher Krassin ist das älteste, komplett erhaltene Hörspieldokument in deutscher Sprache.

Dezember

1222D: Volksentscheid gegen den Young-Plan

  • Der Volksentscheid gegen den Young-Plan am 22. Dezember 1929 war ein Versuch zur Volksgesetzgebung in der Weimarer Republik. Er wurde durch das von rechten Parteien und Organisationen gestartete Volks­begehren „gegen die Versklavung des Deutschen Volkes (Freiheitsgesetz)“ ausgelöst, mit dem diese die Einigung der Regierung Müller mit den ehemaligen Gegnern des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg über die Höhe und Bedingungen der Reparations­zahlungen im Young-Plan rückgängig machen wollten. Zur Entscheidung gestellt wurde das sogenannte Freiheitsgesetz, das auf eine Gesamt­revision des Versailler Vertrages hinauslief und den Mitgliedern der Reichs­regierung Landesverrat unterstellte. Mit einer Zustimmung von nur knapp 14 % statt der nötigen 50 % der Abstimmungs­berechtigten verfehlte die Initiative ihr Ziel deutlich. (Artikel des Tages)

Lexikon

30th Street Station

  • Die 30th Street Station(deutsch: Bahnhof 30.Straße) ist der Zentralbahnhof von Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Der Personen- und Betriebsbahnhof im Westen der Stadt gehört zum Nordost-Korridor und zählt zu den wichtigen Netzknoten im Personennah- und -fernverkehr an der Ostküste der USA. Sein Empfangsgebäude im Stil des Neoklassizismus gilt als einer der letzten prestigeträchtigen Bahnhofsbauten einer privaten Eisenbahngesellschaft in den Vereinigten Staaten. Der Bahnhof wurde 1929 und 1933 in zwei Etappen eröffnet und war über mehrere Jahrzehnte hinweg der zentrale Knotenbahnhof der Pennsylvania Railroad (PRR) in der Region. Seit Stilllegung der innerstädtischen Zentralbahnhöfe ihrer einstigen Konkurrenten wie der Baltimore and Ohio Railroad Passenger Station fungiert 30th Street als alleinige Drehscheibe für den Eisenbahn-Fernverkehr in Philadelphia. Derzeit (2009) bedienen die Amtrak, die Southeastern Pennsylvania Transportation Authority (SEPTA) und die New Jersey Transit den Bahnhof im Schienenverkehr. Eigentümerin ist die Amtrak.

Entkulakisierung (Sowjetunion)

  • Die Entkulakisierung (russ. раскулачивание, raskulatschiwanije) war eine politische Repressions­kampagne in der Sowjetunion, die sich während der Diktatur Josef Stalins von 1929 bis 1933 gegen sogenannte Kulaken richtete. Verhaftungen, Enteignungen, Exekutionen und Massen­depor­tationen kennzeich­neten diese Politik. Insbesondere als wohlhabend geltende bäuerliche Familien, aber auch so genannte Mittel­bauern samt ihren Angehörigen sowie jene Landbewohner, welche die Politik der Kommunistischen Partei der Sowjetunion tatsächlich oder vermeint­lich ablehnten, waren Ziel der gewalt­samen Unter­drückung. Rund 30.000 Personen wurden erschossen. Etwa 2,1 Millionen Menschen wurden in entfernte, unwirtliche Regionen deportiert – 1,8 Millionen davon von 1930 bis 1931. Weitere 2 bis 2,5 Millionen Personen wurden in ihrer Heimat­region auf schlechtere Böden zwangs­umgesiedelt. Experten schätzen, dass die Entkulaki­sierung durch Hunger, Krankheiten und Exekutionen 530.000 bis 600.000 Menschen­leben kostete. (Artikel des Tages)

Huggable Kissable You (Jazz-Sinfonie von Billy Bartholomew)

Roman "Kinder der Nacht" (Cocteau)

  • Das Zimmer der Geschwister Paul und Elisabeth ist voll magischer Gegenstände, mystischer Geschichten und Riten, die für Außenstehende nicht zu entschlüsseln sind. Zusammen mit ihren Freunden Gérard und Agathe führen sie ein Leben wie ein Theaterstück, doch sind sie sich ihres Rollenspiels nicht bewusst. Geld, Arbeit, Verantwortung oder die Tatsache, dass ihr Tun Folgen hat – all diese Dinge, die es in der Welt draußen gibt, haben für die Geschwister keine Bedeutung. Im Versuch, die Bewusstseinsebene der Kindheit und Jugend nachzuempfinden, entwickelt Jean Cocteau eine surreale Gegenwelt. Den Hauptfiguren, die auch als Erwachsene diese Welt nicht verlassen wollen, bleibt nur ein Ausweg: der Selbstmord. Wie Paul und Elisabeth, die kaum zur Selbstreflexion fähig sind, bleiben auch die meisten Themen des Romans unter der Oberfläche. Der Geschwisterinzest, das Trauma der Kinder aufgrund des frühen Verlustes der Eltern und der Alkoholkrankheit des Vaters, liegen offen da, bleiben jedoch unreflektiert. Wie ein halb vergessener Traum entführt Cocteaus Roman in die fremd-vertraute Gedanken- und Gefühlswelt seiner Hauptfiguren. (getAbstract)

Roman Michael (Joseph Goebbels)

  • Michael ist ein Roman von Joseph Goebbels. Das im Jahr 1929 bei Franz Eher in München erschienene Werk beschreibt gemäß seinem Untertitel „Ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern“. Es gilt in der Literaturwissenschaft als wenig gelungen und ist heute nur noch in seinem historischen Kontext von Interesse.

Schiff Mainz

  • Die Mainz ist ein 1928/29 für die Dampf­schiff­fahrts-Gesell­schaft für den Nieder- und Mittel­rhein (DGNM) gebauter Seitenrad­dampfer, der von der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiff­fahrt im Plan­dienst auf dem Rhein eingesetzt wurde. Sie war das tausendste von der Schiffs­werft Christof Ruthof fertig­gestellte Schiff und zudem der letzte für die Köln-­Düssel­dorfer gebaute Raddampfer. Die Mainz überstand den Zweiten Welt­krieg als einziges Schiff der Reederei fahrfähig, wurde dann aber bei einer Havarie 1956 schwer beschädigt. Bedingt durch hohen Reparatur- und Sanierungs­bedarf legte die Köln-­Düssel­dorfer das Fahrgast­schiff nach der Sommer­saison 1980 still. Seit dem 17. Oktober 1985 liegt es fest verankert als Museums­schiff Mannheim unterhalb der Kurpfalz­brücke auf dem Neckar. (Artikel des Tages)

Quellen

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