1791
MÄRZ
0304D: Vermont (Bundesstaat)
- Die unabhängige Republik Vermont wird 14. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika.
MAI
0503D: Verfassung vom 3. Mai
- Der Vierjährige Sejm beschließt mit der Verfassung vom 3. Mai die erste demokratische Verfassung in Europa. Die Aristokratische Republik Polen-Litauen wird damit auch zu einem Einheitsstaat, der von seinen absolutistischen Nachbarn Preußen, Russland und Österreich als Bedrohung wahrgenommen wird.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2016
0507D: Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar
- Mit August Wilhelm Ifflands Schauspiel Die Jäger wird das von Großherzog Carl August gegründete Weimarer Hoftheater im Komödienhaus von Johann Wolfgang von Goethe eröffnet.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2006
0524D: Sing-Akademie zu Berlin
- Die Sing-Akademie zu Berlin, die weltweit erste gemischten Chorgemeinschaft, wird gegründet. Direktor Carl Friedrich Christian Fasch, Hofcembalist Friedrichs des Großen, beginnt an diesem Tag zum ersten Mal ein Probentagebuch zu führen. Der Chor hat zu diesem Zeitpunkt 28 Mitglieder.
JUNI
0614D: Gesetz Le Chapelier (Frankreich)
- Die französische Konstituante erlässt das Gesetz Le Chapelier, das Meistern, Gesellen und Arbeitern untersagt, sich in Bünden zu organisieren. Es sind keine Versammlungen über die Lohnfestsetzung zugelassen, Zünfte und Streiks sind unter Strafandrohung verboten.
0620D: Flucht nach Varennes
- Frankreichs König Ludwig XVI. bricht mit seiner Familie nach Metz auf. Der Fluchtversuch scheitert jedoch bereits einen Tag später.
JULI
0714D: Priestley Riots
- Im englischen Birmingham beginnen die religiös-politisch motivierten Priestley Riots, die drei Tage später durch Militäreinheiten unterdrückt werden.
0717D: Massaker auf dem Marsfeld
- Nach einem Schuss auf den Oberbefehlshaber der französischen Nationalgarde, Lafayette, antworten in Paris seine Soldaten mit Gegenfeuer in eine Menschenmenge. Sie lösen das Massaker auf dem Marsfeld und eine Massenpanik aus. Die Menschen sind gekommen, um eine republikanische Petition zu unterschreiben.
AUGUST
0804D: Frieden von Sistowa
- Der Frieden von Swischtow beendet den letzten der österreichischen Türkenkriege.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2016
0806D: Brandenburger Tor (Berlin)
- Preußens König Friedrich Wilhelm II. weiht in Berlin das noch nicht ganz fertiggestellte Brandenburger Tor ein. Es wird von ihm für den allgemeinen Verkehr freigegeben.
0823D: Haitianische Revolution
- Beginn des großen Sklavenaufstands in der französischen Kolonie Haiti
0827D: Pillnitzer Deklaration
- Kaiser Leopold II. und König Friedrich Wilhelm II. von Preußen beschließen nach der dreitägigen Fürstenzusammenkunft im Pillnitzer Schloss die Pillnitzer Deklaration. Diese sieht die Bildung einer Koalition zur Zerschlagung der Französischen Revolution vor.
SEPTEMBER
0903D: Französische Verfassung
- Französische Revolution: In Frankreich beschließt die Nationalversammlung eine neue Verfassung, wo die Macht des Königs nur noch ein suspensives Veto besitzt. Frankreich wird damit eine konstitutionelle Monarchie.
0906D: Oper "La clemenza di Tito KV 621" (Mozart)
- Die Oper La clemenza di Tito (Die Milde des Titus) von Wolfgang Amadeus Mozart wird im Prager Ständetheater uraufgeführt.
0914D: Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin (Olympe de Gouges)
- Als Antwort auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte während der Französischen Revolution 1789, die sich nur auf Männer bezieht, veröffentlicht Olympe de Gouges ihre Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin, die erste wirklich umfassende Formulierung der Menschenrechte. Diese und andere systemkritische Schriftstücke werden 1793 der Grund für ihre Hinrichtung auf der Guillotine sein.
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2016
0930D: Die Zauberflöte (Oper)
- Die Uraufführung der Oper Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart findet an Schikaneders Theater im Freihaus auf der Wieden in Wien statt.
- classicalarchives.com
- WDR ZeitZeichen 2016
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2016
- getAbstract 2010
- SRF Diskothek im Zwei 2016
- Great Dates 2
OKTOBER
1010D: Christian Friedrich Daniel Schubart
- Er war ein bekannter Komponist, ein Star als Klavierspieler und Organist, schrieb amüsante, zum Teil aufmüpfige Verse, landesweit zitiert, und er gab als Journalist eine politische Zeitschrift heraus, "Die Deutsche Chronik". (WDR ZeitZeichen 2016)
NOVEMBER
1104D: Schlacht am Wabash River
- In der Schlacht am Wabash River erleidet die US-Armee ihre größte Niederlage im Kampf mit Indianern.
1123D: Snaresinseln
- Unabhängig voneinander entdecken am selben Tag Kapitän George Vancouver auf dem Schiff Discovery und Leutnant William Robert Broughton auf dem Schiff Chatham die Snaresinseln südlich von Neuseeland.
DEZEMBER
1204D: The Observer (Zeitung)
- In London wird die erste Sonntagszeitung The Observer herausgegeben.
1214D: Armée du Rhin (Frankreich)
- König Ludwig XVI. gründet in der Revolutionszeit die Französische Rheinarmee, die in den nachfolgenden Koalitionskriegen eingesetzt wird.
1215D: 2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten
- Der 2. Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika (engl. Second Amendment to the United States Constitution) verbietet als Teil der Bill of Rights der Bundesregierung, das Recht auf Besitz und Tragen von Waffen einzuschränken. Er wurde mit den anderen ersten neun Zusatzartikeln am 15. Dezember 1791 verabschiedet. Das genaue Ausmaß dieses Verbots ist eine der umstrittensten Fragen im amerikanischen juristischen und politischen Diskurs. Da es sich beim Second Amendment um einen sehr alten Text handelt, ist die Sichtweise, mit welcher Juristen und schließlich die Gerichte die Fragestellung angehen, von großer Bedeutung. Originalisten erklären, ein Gesetz könne nur in seinem historischen Kontext interpretiert werden, und man müsse darum entweder erforschen, mit welcher Absicht ein Gesetz verabschiedet wurde oder wie das Gesetz damals verstanden wurde. Umgekehrt behaupten Anhänger einer „lebendigen Verfassung“, Gesetze seien zeitlos und nicht einem bestimmten gesellschaftlichen Kontext verhaftet. (Artikel des Tages)
LEXIKON
Dr. Samuel Johnson (Boswell)
Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin (de Gouges)
- Die "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" (franz. Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne) wurde im September 1791 von der französischen Frauenrechtlerin Olympe de Gouges verfasst, um sie der französischen Nationalversammlung zur Verabschiedung vorzulegen. Sie forderte darin die volle rechtliche, politische und soziale Gleichstellung der Frauen. Die Schrift war eine Reaktion auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die am 26. August 1789 im Zuge der Französischen Revolution verkündet worden war. Allerdings galten die darin enthaltenen Rechte und Pflichten nur für „mündige Bürger“. Mündige Bürger waren zu diesem Zeitpunkt nur als Männer definiert. Frauen hatten kein Wahlrecht (bis 1946), keinen Zugang zu öffentlichen Ämtern, keine Berufsfreiheit, keine Eigentumsrechte und keine Wehrpflicht. Die Erklärung war die Grundlage für die spätere Einführung des Frauenwahlrechtes in Europa.
Historische Mühle von Sanssouci
- Die Historische Mühle von Sanssouci ist die Rekonstruktion einer 1787 bis 1791 unter Friedrich Wilhelm II. erbauten Holländerwindmühle vom Typ Galerieholländer. Sie steht wenige Meter westlich des Potsdamer Schlosses Sanssouci und ist durch einen Vorgängerbau bekannt geworden, um den sich die Legende „Der Müller von Sanssouci“ rankt; worauf sich die Beifügung „historisch“ bezieht. Aufgrund dieser Erzählung wird sie vor allem mit dem preußischen König Friedrich II. in Verbindung gebracht. Ende des Zweiten Weltkriegs brannte der hölzerne Mühlenaufbau bei Kampfhandlungen ab. Nach Instandsetzungsarbeiten am steinernen Sockel in den 1980er Jahren wurde sie zwischen 1991 und 1993 wieder aufgebaut. Das von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) verwaltete und unter Denkmalschutz stehende Mühlengebäude wird seit 1995 von der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. museal betrieben. (Artikel des Tages)
Klarinettenkonzert KV 622 (Mozart)
- Das Konzert in A-Dur KV 622 für Klarinette und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart ist eines der letzten vollendeten Werke (das letzte war die Kleine Freimaurerkantate KV 623, vollendet am 18. Nov. 1791) und das letzte Instrumentalwerk, vollendet im Todesjahr Mozarts 1791. Erster Solist war Anton Stadler, die Uraufführung fand in Prag statt.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Mozart hat sein Konzert für den berühmten Klarinettisten Anton Stadler komponiert. Nicht etwa für die Klarinette, sondern für die damals gerade neu entwickelte Bassettklarinette in A. Die originale Handschrift dieser Partitur ging verloren – und Anton Stadler hat – so geht die Anekdote – sein Instrument ebenfalls «verlegt» - oder verkauft. Aus Geldsorgen. Und so wusste man lange Zeit gar nicht, wie so eine Bassettklarinette überhaupt aussieht. Bis man in einem Gemälde eine solche entdeckte und nachbaute. Heute ist es selbstverständlich, Mozarts Klarinettenkonzert auf diesem Originalinstrument zu spielen. Und auch Mozarts Autograph konnte inzwischen ziemlich gut rekonstruiert werden. In der Diskothek mit den beiden Gästen Michal Lewkowicz und Thomas Leininger werden verschiedene Aufnahmen geprüft und miteinander verglichen. (SRF Diskothek im Zwei 2020)
- Das Requiem in d-Moll (KV 626) aus dem Jahr 1791 ist Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Komposition. Sie stammt allerdings nur zu etwa zwei Dritteln von Mozart. Da es sich um ein Auftragswerk handelte und der Komponist vor der Fertigstellung starb, vervollständigten Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr das Requiem im Auftrag von Mozarts Witwe. Die Entstehungsgeschichte und Qualität dieser nachträglichen Ergänzungen werden seit langem heftig diskutiert. Die ungewöhnlichen Umstände des Kompositionsauftrags und der zeitliche Zusammenhang dieser Seelenmesse mit Mozarts frühem Tod haben zudem eine üppige Mythenbildung angeregt. Das Werk ist besetzt mit vier Vokalsolisten, vierstimmigem Chor und einem kleinen klassischen Orchester. Auffällig ist das Fehlen der hohen Holzbläser, der Klang wird stark durch den biegsamen, dunklen Ton der Bassetthörner bestimmt. Im Vordergrund steht durchweg der vierstimmige Chorsatz, es gibt nur kurze rein instrumentale Partien. Das Orchester hat mit wenigen Ausnahmen eher dienende Funktion. Auch die Vokalsolisten treten hinter dem Chor deutlich zurück und werden im Wesentlichen als Ensemble eingesetzt. Arien und vergleichbare Formen solistischer Virtuosität fehlen ganz. (Artikel des Tages)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Justine oder vom Missgeschick der Tugend ist ein Roman des Schriftstellers Marquis de Sade, den er 1787 während seiner Inhaftierung in der Bastille verfasste. Justine und Juliette sind die Töchter eines bankrotten Kaufmanns. Nach dem Tod der nahezu mittellosen Mutter beschließt Juliette, als Prostituierte ins Bordell zu gehen, verübt eine Reihe von Verbrechen, erwirbt Reichtum und wird glücklich. Justine hingegen wählt den Weg der Tugend, erlebt hierbei eine Reihe von Abenteuern und Missgeschicken und wird fortwährend Verfolgungen und Erniedrigungen ausgesetzt, bis sie – wegen Mordes und Brandstiftung unter Anklage stehend – wieder ihre Schwester trifft, der sie ihr Lebensschicksal erzählt, bevor sie in einem Gewitter vom Blitz erschlagen wird. De Sade bearbeitete sein Werk mehrfach, und es liegt nunmehr in drei Fassungen vor. Die 2. Fassung ist Marie-Constance Quesnet, de Sades zeitweiliger Lebensgefährtin gewidmet.
- Der Publizist Ernst Ulitzsch bezeichnete den Marquis de Sade als den „Bluthusten der europäischen Kultur“. Dennoch oder gerade deshalb gehörte der Erotomane zu den meistdiskutierten Schriftstellern seiner Epoche, seine Romane waren regelrechte Modeliteratur. Justine ist die systematische Preisgabe der christlichen Moralvorstellungen, verquickt mit Sex and Crime. Beides in großen und sehr heftigen Dosen. Es ist nicht in erster Linie die Darstellung des Koitus – von vorn, von hinten, oral, mit Mädchen, mit Knaben, in kleiner Runde oder im großen Kreis –, die das Buch auch heute noch als Skandalon erscheinen lässt, sondern vor allem die Verbindung von Sex und Gewalt. De Sades Männerfiguren sind alle mehr oder weniger pädophil, homo- oder bisexuell, misogyn (frauenverachtend) und vor allem eines: sadistisch. Dieser Ausdruck geht nicht von ungefähr auf ihn zurück. Justine muss bei ihrer Tour de Force durch die Schlafzimmer und Folterkammern den ganzen Katalog der Scheußlichkeiten erdulden: Sie wird in Todesangst versetzt, zur Ader gelassen, gewaltsam entjungfert, wieder zusammengenäht und erneut entjungfert, gepeitscht, gewürgt und beinahe auf den Seziertisch gelegt. Am Ende kommen die Verbrecher zu Reichtum, und Justine wird vom Blitz erschlagen. (getAbstract)
- Die Sing-Akademie zu Berlin ist die älteste gemischte Chorvereinigung der Welt. Die bis heute fortbestehende Institution umfasst gegenwärtig einen großen Laienchor, mehrere musikalische Angebote für Kinder und Jugendliche in ihrem Netzwerk Benevoli sowie das 2001 aus Kiew zurückgekehrte Archiv, welches zu den bedeutendsten Notensammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts zählt. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen von Kai-Uwe Jirka von der Universität der Künste Berlin.
- Die United States Park Police (USPP) ist die älteste US-amerikanische Polizeibehörde des Bundes. Ihr Sitz ist in Washington, D.C. Sie untersteht dem National Park Service, der zum Innenministerium der Vereinigten Staaten gehört. Die Beamten sind in der Regel bewaffnet und uniformiert. Die Geschichte geht auf das Jahr 1791 zurück, als von Präsident George Washington Park Watchmen für den District of Columbia eingerichtet wurden. Die heutige Bezeichnung besteht erst seit 1919.
- "Veillons au salut de l'Empire" est une chanson révolutionnaire de 1791.
- Audioclip: (youtube.com)
QUELLEN
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22.07.2010 Artikel eröffnet
31.10.2010 Grundstock erstellt