1790

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JANUAR

0111D: Vereinigte Belgische Staaten

  • Nach der Brabanter Revolution entstehen auf dem Gebiet der Österreichischen Niederlande die Vereinigten Belgischen Staaten. Doch schon im Dezember des Jahres wird das Land durch eingerückte Truppen wieder österreichisch.

0126D: Così fan tutte (Oper)

0129D: Rettungsboot

  • Auf dem englischen Fluss Tyne wird das erste Rettungsboot getestet.

FEBRUAR

0226D: Département (Frankreich)

  • Durch ein Gesetz der französischen Nationalversammlung wird Frankreich in 80 neue Verwaltungseinheiten (Départements) eingeteilt.

APRIL

0401D: NGC 3079 (Galaxie)

  • Der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckt bei Himmelsbeobachtungen die Balkenspiralgalaxie NGC 3079.

0417D: Benjamin Franklin

  • Benjamin Franklin (* 17. Januar 1706 in Boston, Massachusetts; † 17. April 1790 in Philadelphia, Pennsylvania) war ein nordamerikanischer Drucker, Verleger, Schrift­steller, Naturwissen­schaftler, Erfinder und Staatsmann. Als einer der Gründer­väter der Vereinigten Staaten beteiligte er sich am Entwurf der Unab­hängigkeits­erklärung und war einer ihrer Unter­zeichner. Während der Amerika­nischen Revolution vertrat er die Vereinigten Staaten als Diplomat in Frankreich und handelte sowohl den Allianz­vertrag mit den Franzosen als auch den Frieden von Paris aus, der den Unabhängig­keitskrieg beendete. Als Delegierter der Philadelphia Convention beteiligte er sich an der Ausarbeitung der amerikanischen Verfassung. Franklins Leben war in hohem Maße von dem Willen geprägt, das Gemein­wesen zu fördern. Er gründete die ersten Freiwilligen Feuer­wehren in Philadelphia sowie die erste Leih­bibliothek Amerikas und konstruierte einen besonders effektiven und raucharmen Holzofen. Auch machte er wissenschaft­liche Entdeckungen, unter anderem erfand er den Blitz­ableiter. (Artikel des Tages)

0427D: Club des Cordeliers

  • In der Zeit der Französischen Revolution wird der als radikal geltende Club des Cordeliers gegründet. Seine Mitglieder popularisieren das Motto Liberté, Egalité, Fraternité.

MAI

0529D: Rhode Island (Bundesstaat)

  • Rhode Island tritt als 13. Bundesstaat den Vereinigten Staaten von Amerika bei.

JULI

0703D: Spießrutenlauf von Wyborg

  • Im Russisch-Schwedischen Krieg erhält die schwedische Flotte bei Wyborg den Befehl, den Fluchtweg von König Gustav III. abzusichern. Der Spießrutenlauf von Wyborg endet unter großen Verlusten schließlich erfolgreich.

0712D: Zivilverfassung des Klerus (Frankreich)

  • Die Französische Nationalversammlung verabschiedet eine Zivilverfassung des Klerus, welche dem Papst Rechte über die französische Kirche entzieht. Geistliche werden Staatsbeamte.

0714D: Föderationsfest

  • Anlässlich des ersten Jahrestags der Erstürmung der Bastille wird in Frankreich das Föderationsfest abgehalten.

0719D: Seeschlacht bei Kertsch

  • In der Seeschlacht bei Kertsch wehrt eine russische Flotte, begünstigt durch die Windverhältnisse, das Anlanden osmanischer Invasionseinheiten auf der Halbinsel Krim ab. Die gegnerische Flotte zieht sich am Abend erfolglos zurück.

0727D: Reichenbacher Konvention

  • Die Reichenbacher Konvention am 27. Juli 1790 in Reichenbach/Schlesien bewirkte den Waffenstillstand zwischen Preußen und Österreich. Die Reichenbacher Konvention von 1813 diente der Koordination der Alliierten gegen Napoleon

AUGUST

0814D: Frieden von Värälä

  • Durch den Frieden von Värälä endet der zwei Jahre zuvor ausgebrochene Russisch-Schwedische Krieg ohne territoriale Veränderung.

SEPTEMBER

0930D: Kaiser Leopold II. (HRR)

  • Leopold II. wird in Frankfurt am Main zum römisch-deutschen Kaiser gewählt.

OKTOBER

1006D: Schweppes (Getränk)

  • Jacob Schweppe stellt in London sein Sodawasser, das spätere Getränk Schweppes, vor. Sein schon 1783 in Genf gefundenes Abfüllverfahren wendet er nun in der britischen Hauptstadt in einer mit Partnern gegründeten Fabrik an.

LEXIKON

Gemäldegalerie

Großherzog Ferdinand III. (Toskana)

  • Ferdinand III. (1769-1824) aus dem Haus Habsburg-Lothringen-Toskana war ein Großherzog der Toskana, dann als Ferdinand (I.) Kurfürst von Salzburg (1803–1806), und Kurfürst (1806), dann Großherzog von Würzburg (1806–1814).

Kritik der Urteilskraft (Kant)

  • Die Kritik der Urteilskraft (KdU) ist Immanuel Kants drittes Hauptwerk nach der Kritik der reinen Vernunft und der Kritik der praktischen Vernunft, erschienen 1790. Sie enthält in einem ersten Teil Kants Ästhetik (Lehre vom ästhetischen Urteil) und im zweiten Teil die Teleologie (Lehre von der Auslegung der Natur mittels Zweckkategorien).
  • Zur Zeit Kants hatten sich mit dem Rationalismus auf der einen und dem Empirismus auf der anderen Seite zwei philosophische Extrempositionen verfestigt. Mit seinen Kritiken versuchte Kant diese Spaltung zu überwinden und die Grundlage für ein einheitliches philosophisches System zu legen. Gleichzeitig wollte er auch eine Verbindung zwischen der theoretischen und der praktischen Philosophie herstellen. Die Kritik der Urteilskraft sollte eine Lücke schließen zwischen Kants Kritik der reinen Vernunft und seiner Kritik der praktischen Vernunft, sie sollte die Sinneserfahrung und das Moralgesetz miteinander verknüpfen. Nach Meinung vieler Kritiker ist ihm das aber nicht überzeugend gelungen: Durch die Fokussierung auf das Schöne und Erhabene wirkt das Werk etwas konstruiert und nicht frei von subjektiver Motivation. Trotzdem lieferte es der Philosophie interessante Denkanstöße und untermauerte noch einmal Kants Vorstellung von der letztendlichen Bestimmung des Menschen als freiem Wesen. Vor allem der erste Teil über die ästhetische Urteilskraft hatte für die Ästhetik eine epochale Wirkung: Kant setzte buchstäblich neue Maßstäbe, die für das Verständnis der (zweck)freien Kunst bis heute von Bedeutung sind. (getAbstract)

Mumps (Krankheit)

  • Der oder die Mumps (Parotitis epidemica, Rubula infans, in der Schweiz auch Mumpf, umgangs­sprachlich Ziegen­peter, Bauern­wetzel, Wochen­tölpel, Tölpel und Feifel, in der Schweiz auch Ohren­müggeli) ist eine an­steckende, mit Fieber verbun­dene Infektions­krankheit durch Virus­infektion. Sie befällt vor allem die Speichel­drüsen der Ohren und andere Organe. Häufige Kompli­kationen sind Hirn­hautent­zündung (Menin­gitis) sowie bei Jungen eine Hoden­entzündung (Orchitis), die zur Unfrucht­barkeit führen kann. Eine Infektion hinterlässt in der Regel eine lebens­lange Immun­ität. Die Behand­lung besteht in der Linderung der Symptome. Aufgrund der hohen An­steckungs­gefahr erkranken haupt­sächlich Kinder an Mumps. Die Krankheit gehört damit zu den klas­sischen Kinder­krank­heiten. Der Er­krankung (und somit auch den Kompli­katio­nen) kann mit hoher Sicher­heit durch eine Impfung vorge­beugt werden. Die Erkrankung an Mumps sowie der labor­diagnos­tische Nachweis sind in Deutsch­land nach Infek­tions­schutz­gesetz melde­pflichtig. (Artikel des Tages) - gemäss englischer Wikipedia wurde der Mumps 1790 zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben.

Oper Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel

  • Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel ist eine Oper (genauer ein Singspiel). Das Libretto stammt von Emanuel Schikaneder, die Musik soll nach Eintragungen in einer Partiturkopie von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Baptist Henneberg, Benedikt Schack, Franz Xaver Gerl und Emanuel Schikaneder stammen. Die Uraufführung fand am 11. September 1790 im Wiedner Theater statt. Die Oper wurde 1996 vom US-amerikanischen Musikwissenschaftler David J. Buch wiederentdeckt[1] und im November 1998 von Boston Baroque unter Martin Pearlman zum ersten Mal aufgenommen. Diese Entdeckung war unter anderem deshalb eine Sensation, weil die Oper mehrere wichtige Parallelen zur ein Jahr später uraufgeführten Zauberflöte von Mozart hat. Auch der Stein der Weisen enthält Motive aus Christoph Martin Wielands Märchensammlung Dschinnistan, und seine fünf Komponisten waren alle an der Zauberflöte beteiligt, als Komponist, Librettist, Dirigent der Uraufführung oder Sänger in der Uraufführung. Außerdem finden sich viele sehr frappierende musikalische Ähnlichkeiten zwischen jenen Teilen des Stein der Weisen die nicht von Mozart komponiert wurden und der Zauberflöte. Diese Parallelen werden von Martin Pearlman in der „Discussion Disc“ seiner Aufnahme auf Basis der Recherchen von David J. Buch näher erläutert.

Schauspiel Torquato Tasso (Goethe)

  • Torquato Tasso ist ein Schauspiel in fünf Aufzügen von Johann Wolfgang von Goethe, das den italienischen Dichter Torquato Tasso (1544-1595) in den Mittelpunkt der Handlung stellt. Das Stück, das sich streng an die klassische Regel von den drei Einheiten des Orts, der Zeit und der Handlung hält, entstand zwischen dem 30. März 1780 und dem 31. Juli 1789. Im Februar 1790 lag das Werk im Druck vor, wurde aber erst am 16. Februar 1807 in Weimar uraufgeführt.
  • Als einen „gesteigerten Werther“ bezeichnete Goethe sein 1790 erschienenes Drama, und tatsächlich finden sich im Tasso dieselben Themen wie in dem weltberühmten Briefroman: hoffnungslose, entsagende Liebe und der ewige Konflikt zwischen dem sensiblen Dichter und seiner ignoranten Umwelt. Goethe projizierte seine eigene Situation als Weimarer Hofpoet auf den historisch verbürgten Renaissancedichter, der schon den Zeitgenossen als Inbegriff des wahnsinnigen Genies galt. In Weimar, wo Goethe seit 1775 residierte, litt er anfangs unter den Anfeindungen der höfischen Gesellschaft und seiner unerwiderten Liebe zu Charlotte von Stein. Allein die Kunst, so erkennt sein Tasso am Ende, kann dabei helfen, innere Qualen und schmerzhafte Erfahrungen zu verarbeiten – und genau das tat Goethe mit dem Stück. Wer allerdings auf eine rührselige Tragödie hofft, wird von der vielschichtigen Charakterstudie enttäuscht sein. Das eigentliche Drama spielt sich im Innern des an seiner gesteigerten Subjektivität leidenden Titelhelden ab, aber gerade das macht die Modernität dieses Klassikers aus. (getAbstract)

Seikanron

  • Seikanron bezeichnet in der japanischen Geschichtsschreibung einen Richtungsstreit innerhalb der japanischen Regierung, der sich über die Frage nach einer militärischen Aktion gegen Korea entsponn und im Oktober 1873 seinen Höhepunkt erreichte. Der Streitpunkt zwischen den Befürwortern um Saigō Takamori und Itagaki Taisuke und den Gegnern um Ōkubo Toshimichi und Iwakura Tomomi war dabei nicht so sehr die Frage nach einer expansionistische Außenpolitik an sich, sondern vielmehr diejenige nach dem richtigen Zeitpunkt und der zukünftigen Ausrichtung der japanischen Politik. Der Streit führte zu einer Spaltung der neuen Meiji-Regierung und zum Ausscheiden von Saigō Takamori, Itagaki Taisuke und Etō Shimpei aus dem japanischen Großen Staatsrat (Dajō-kan). Letztendlich rief das Zerwürfnis der Regierung in dem noch jungen Meiji-Staat eine Reihe von Attentaten, Aufständen und Rebellionen hervor.

Sternwarte Gotha

  • Die Sternwarte Gotha war eine herzog­liche Stiftung zum Zweck der astro­nomischen Forschung. Sie bestand aus mehreren Forschungs­stätten im Stadt­gebiet von Gotha. Die Stern­warte wurde auf Initia­tive des Herzogs Ernst II. (1745–1804) einge­richtet. Als ersten Direktor konnte der Herzog 1786 den Astro­nomen Franz Xaver von Zach gewinnen, der die später eigens errichtete Stern­warte auf dem Seeberg bald zu hohem Ansehen führte – u. a. durch die erste astro-geografische Fach­tagung und später europa­weite Mess­kampagnen zur Suche nach Klein­planeten. 1934 wurde der Gebäude­komplex voll­ständig zu einem Wohn­haus umge­baut. Das ehe­malige Wohn­haus der Familie Hansen, die Interim­sternwarte, wurde bei einem Luft­angriff im Februar 1945 zer­stört. Die Auf­teilung in mehrere Wohn­einheiten führte zu gravierenden Ein­griffen in das konstruk­tive Gefüge. Heute beher­bergt das Gebäude im Erd­geschoss ein Büro. Im Ober­geschoss sowie im Stern­warten-Gebäude entstanden drei Wohnungen, die in ihren Grund­rissen eben­falls die histo­rische Gebäude­struktur und Raum­wirkung auf­nehmen. Am 18. April 2007 wurden die renovierte Schrift­tafel über dem Sternwarten­eingang und eine Gedenk­tafel am Eingang des Wohn­hauses eingeweiht. (Artikel des Tages)

Strontium (Chemisches Element)

  • Strontium ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Sr und der Ordnungszahl 38. Im Periodensystem steht es in der 5. Periode sowie der 2. Hauptgruppe bzw. der 2. IUPAC-Gruppe und gehört damit zu den Erdalkalimetallen. Es ist ein weiches (Mohshärte: 1,5) und sehr reaktionsfreudiges Metall. Das Element wurde 1790 von Adair Crawford entdeckt und nach seinem ersten Fundort Strontian in Schottland benannt. Elementar, allerdings noch durch Fremdbeimengungen verunreinigt, konnte es 1808 mittels Elektrolyse durch Humphry Davy dargestellt werden. Robert Bunsen gelang 1855 auch die Darstellung reinen Strontiums. Das Element wird nur in geringen Mengen, vor allem für Kathodenstrahlröhren, Pyrotechnik (rote Flammenfarbe), Dauermagnete und in der Aluminiumverhüttung verwendet. Strontium kommt in geringen Mengen im menschlichen Körper vor, hat jedoch keine bekannte biologische Bedeutung und ist nicht essentiell. Strontiumranelat ist ein Arzneistoff zur Behandlung der Osteoporose. (Artikel des Tages)

Sultan Yazid (Marokko)

  • Yazid (1750-1792) war von 1790 bis 1792 Sultan von Marokko und ein Mitglied der Dynastie der Alawiden. Sein Vorgänger war Mohammed III., von dem er das Amt des Sultans 1790 übernahm. Als Yazid 1792 verstarb, übergab er das Sultanat Marokko an seinen Nachfolger Sulaiman.

QUELLEN

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09.01.2009 Artikel eröffnet

02.11.2010 Grundstock erstellt

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