1977

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Januar

0107D: Charta 77

  • Charta 77 bezeichnet sowohl eine im Januar 1977 veröffentlichte Petition gegen die Menschenrechtsverletzungen des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei als auch die mit ihr verbundene Bürgerrechtsbewegung, die in den 1970er und 1980er Jahren zum Zentrum der Opposition wurde. 1976 schlossen sich Künstler und Intellektuelle, aber auch Arbeiter, Priester, Exkommunisten und ehemalige Mitarbeiter des Geheimdienstes und andere gewöhnliche Tschechoslowaken – unter ihnen etwa der Dramatiker Václav Havel, Jiří Hájek und Jiří Dienstbier (Politiker des Prager Frühlings) zusammen, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen, die im Widerspruch zu der vom tschechoslowakischen Außenminister unterschriebenen Schlussakte von Helsinki standen. Unmittelbarer Auslöser waren die Repressionen des Regimes gegenüber der Gruppe Plastic People of the Universe. Die direkt nach der Invasion des Warschauer Paktes gegründete Gruppe hatte seit 1968 mehrere Festivals mit alternativer Musik veranstaltet. Die Gruppe war ein wichtiger Anziehungspunkt für eine staatsunabhängige Kulturszene und hatte insbesondere bei jüngeren Menschen Erfolg. Bei einem Konzert im Februar 1976 wurden die Mitglieder der Gruppe inhaftiert und viele der Konzertbesucher ausgiebig verhört. Die Aktion sorgte für nationale und internationale Proteste. Václav Havel selbst sah die Repressionen gegen die Plastic People als den Angriff des totalitären Systems auf das Leben selbst, auf die menschliche Freiheit und Integrität, es galt in seinen Augen einen Präzedenzfall zu verhindern.
  • Im August l968 hatten die sowjetischen Panzer dem Prager Frühling ein brutales Ende gesetzt. Professoren, Künstler, Journalisten wanderten in Haft und erlitten Berufsverbot. Doch sie gaben den moralischen Widerstand gegen eines der härtesten Regime des Ostblocks nicht auf. Am 7. Januar l977 erschien die "Charta 77" in den wichtigsten westlichen Tageszeitungen. (dradio.de)

0126D: Emma (Zeitschrift)

  • Emma (eigene Schreibweise EMMA) ist eine dreimonatlich erscheinende deutschsprachige politische Zeitschrift. Sie wurde Ende der 1970er Jahre von der deutschen Feministin Alice Schwarzer gegründet.
  • Gleiche Rechte und gleiche Pflichten für Frauen wie für Männer, dafür kämpft die Journalistin Alice Schwarzer mit ihrer Zeitschrift "Emma". Vor 30 Jahren erschien "Emma" zum ersten Mal. (dradio.de)

0127D: Regeln zu Weltraumforschung werden aufgestellt

  • Mit der Erkundung des Weltraums kam der Gedanke auf, diesen aus den irdischen Konflikten herauszuhalten. Der Weltraumvertrag, der vor 40 Jahren unterzeichnet wurde, erklärte das All zur waffenfreien Zone und unterstellte seine Nutzung dem Wohl der gesamten Menschheit. (dradio.de)

0128D: Blizzard of ’77

  • Der Blizzard of ’77 oder auch Great Lakes Blizzard war ein meteorologisches Ereignis in Nordamerika. Bei diesem Blizzard, der vom 28. Januar 1977 bis zum 1. Februar mit Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke hauptsächlich Buffalo im Westen des US-Bundesstaates New York und die angrenzenden Gebiete in New York und Ontario, Kanada mit meterhohen Schneefällen und haushohen Schneeverwehungen bedeckte, wurden 29 Menschen getötet. Buffalo hatte zu jener Zeit 463.000 Einwohner und war die zweitgrößte Stadt im Staat New York, im Ballungsraum wohnten rund zwei Millionen Menschen. Im Westen New Yorks und im Süden von Ontario hatte sich auf dem zugefrorenen Eriesee und den umgebenden Ebenen eine Schneedecke angesammelt, die dem Blizzard ausreichend Material zur Verfrachtung zur Verfügung stellte. Durch die starken Winde des Blizzards wurde dieser Schnee zu hohen Schneeverwehungen verblasen. Der Ontariosee war zwar nicht zugefroren, sodass der Norden von New York nicht mit der Verwehung des Schnees von der Seeoberfläche zu kämpfen hatte, dafür fielen jedoch erhebliche Schneefälle durch den lake effect, was im Zusammenspiel mit dem Sturm diesen Bereich ebenfalls paralysierte. In den am stärksten betroffen Gebieten wurden Schneemobile zu den einzigen nutzbaren Verkehrsmitteln. Durch diesen Blizzard stieg die Geburtenrate in der Niagara-Region im darauffolgenden Herbst um 18 Prozent.

0131D: Centre Georges Pompidou

  • Das Centre national d’art et de culture Georges Pompidou, umgangssprachlich auch Centre Pompidou oder Beaubourg, von den Einheimischen auch La Raffinerie tituliert, ist ein staatliches Kunst- und Kulturzentrum im 4. Arrondissement von Paris, das auf Initiative des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Georges Pompidou von den Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini entworfen und nach einer sechsjährigen Bauzeit am 31. Januar 1977 eröffnet wurde.
  • Die Pariser waren geschockt, als sie Mitte der 70er Jahre mitten in ihrer Stadt einen riesigen modernen Bau aus Stahl und Glas entstehen sahen. Das Centre Pompidou, unter dessen Dach bildende Kunst, Musik, Design, Film und Literatur vereint werden sollten, erinnerte damals viele eher an eine Fabrikanlage als ein staatliches Kulturzentrum, so radikal und fremdartig war der Neubau der beiden Architekten Richard Rogers und Renzo Piano. (dradio.de)

Februar

0219D: Kassel Huskies

  • Die Kassel Huskies waren ein deutscher Eishockeyclub aus Kassel. Er war zur Vereinsgründung am 19. Februar 1977 noch als ESG Kassel und nach der ersten Umbenennung 1987 als EC Kassel bekannt. Seit 1994 ist die Profimannschaft des Vereins als EC Kassel Huskies Sportmanagement GmbH ausgelagert gewesen und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Eishockey Liga. Die größten Erfolge feierte der Club im Jahre 1997 als deutscher Vizemeister und 2004 als deutscher Vizepokalsieger. Der Stammverein Eishockey Jugend Kassel e. V. betreut aktuell sowohl die Nachwuchsspieler der Kassel Young Huskies als auch die Damenmannschaft der Ice Cats Kassel.

Juni

0618D: Hitparade

  • «Rose Royce» ist weder eine noble Automarke noch der Name einer Sängerin. Sondern eine Soul- und Funk-Band, die anfangs 70er Jahre vom US-Starproduzenten Norman Whitfield zusammengestellt wurde. In die Musikgeschichte eingegangen sind Rose Royce hauptsächlich dank des Soundtracks zur Komödie «Car Wash». Das Titelstück füllte anschliessend die Tanzflächen. Unserem Rock- und Popexperten Ralph Wicki hat es vor allem das eingängige Händeklatschen gleich zu Beginn angetan. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

Juli

0730D: RAF-Mord an Jürgen Ponto

  • Die RAF-Terroristen Brigitte Mohnhaupt (28) und Christian Klar (25) dringen in das Haus von Dresdner-Bank-Vorstandsprecher Jürgen Ponto (53) ein, um ihn zu entführen. Als er sich angeblich wehrt, schießt zunächst Klar und dann Mohnhaupt. Von fünf Kugeln getroffen stirbt der Bankchef. (aref.de)

August

0820D: Hitparade

  • Unterwegs auf einer verlassenen Autobahn, mit kühlem Wind im Haar und einem Lächeln im Gesicht. Die Eagles und ihr «Hotel California», eine harmonische Melodie und längst ein Klassiker, auch wenn es in der Schweizer Hitparade nie zu Platz eins gereicht hatte. Aber hinter dem Lächeln lauert das Böse. «Hotel California» ist die giftige Abrechnung der Eagles mit Reichtum und Verschwendung. Den Rest der Geschichte erzählt Ralph Wicki in der Sendung. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

September

0905D: Schleyer-Entführung

  • Die Entführung von Hanns Martin Schleyer, des westdeutschen Arbeitgeberpräsidenten, am 5. September 1977 durch die linksextremistische Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) und seine anschließende Ermordung am 18. Oktober 1977 war das zentrale Ereignis des sogenannten „Deutschen Herbstes“. Zusammen mit der Entführung des Flugzeugs Landshut durch eine Gruppe palästinensischer Terroristen der PFLP sollte damit die Freilassung der inhaftierten Mitglieder der ersten Generation der Rote Armee Fraktion erpresst werden.
  • Köln-Mitte, 5. September: Fünf maskierte Gestalten zerren Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer aus dem Dienstwagen, erschießen den Fahrer und drei Polizisten. 50 Tage halten die RAF-Terroristen Schleyer gefangen. Fordern die Freilassung der in Stammheim inhaftierten Gesinnungsgenossen. 13. Oktober, Linienflug Mallorca-Frankfurt: Palästinensische Terroristen entführen die "Landshut", töten den Piloten Jürgen Schumann. Die Spezialeinheit "GSG 9" stürmt in Mogadischu das Flugzeug. Die Befreiung - für die Geiseln Wiedergeburt, für die RAF Todes-Signal. Die Selbstmorde von Stammheim besiegeln Schleyers Schicksal: Seine Leiche wird wenig später gefunden. Auch heute noch sorgen terroristische Gruppen wie PKK, IRA oder ETA europaweit für Unruhen.(youtube.com: 100 Jahre)

Oktober

1001D: Weltvegetariertag

  • Der Weltvegetariertag (englisch World Vegetarian Day) ist ein internationaler Aktionstag, der seit 1977 jeweils am 1. Oktober stattfindet.
  • Früher mussten die Heiligen helfen. Um die Idee zu verbreiten, dass der Mensch künftig fleischlos essen soll, hätte man die Schutzpatrone der Viecher anrufen müssen, sowie die fünf Patrone gegen den Blutfluss. Heute hat man den Weltvegetariertag, seit 1977, immer am 1. Oktober. (BR2 Kalenderblatt)

1007D: We Are the Champions (Queen)

  • "We Are the Champions" is a power ballad written by Freddie Mercury, recorded and performed by British rock band Queen for their 1977 album News of the World. One of their most famous and popular songs, it has since become an anthem for sporting victories including as official theme song for 1994 FIFA World Cup and has been often used or referenced in popular culture (see below). The song has been covered by many artists.
  • Videoclip (youtube.com)

1009D: Günter Wallraff deckt Methoden der »Bild«-Zeitung auf

  • Das Buch "Der Aufmacher - Der Mann, der bei Bild Hans Esser war" kommt auf den Markt. Der Kölner Journalist Günter Wallraff deckt darin die Methoden der »Bild«-Zeitung gnadenlos auf: Verfälschung von Nachrichten, erfundene Meldungen und kriminelle Methoden bei Recherchen. Wallraff nennt »Bild« eine "professionelle Fälscherwerkstatt". (aref.de)

1013D: Entführung des Flugzeugs Landshut

  • Die Entführung des Flugzeugs Landshut (Boeing 737-200 der Lufthansa) am 13. Oktober 1977 und die erfolgreiche Befreiung der Geiseln am 18. Oktober 1977 waren Teil des so genannten Deutschen Herbstes. Das Ereignis stand in engem Zusammenhang mit der Schleyer-Entführung, der Entführung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten in der Bundesrepublik Deutschland durch die Rote Armee Fraktion (RAF). Damit sollte die Freilassung inhaftierter Mitglieder der so genannten ersten Generation der RAF erpresst werden. Die Geiselbefreiung in Mogadischu gilt als Anlass für die so genannte Todesnacht von Stammheim, die wiederum die Ermordung Hanns Martin Schleyers zur Folge hatte.
  • Angehörige warten in Frankfurt vergeblich auf Flug LH 181 mit 86 Urlaubern aus Palma de Mallorca. Vier arabische Terroristen haben die Lufthansa-Maschine "Landshut" in ihre Gewalt gebracht. Sie fordern die Freilassung von 11 RAF-Terroristen, die in Stuttgart-Stammheim einsitzen. (aref.de)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Am 3. März 2009 startet im Ersten die neue Reihe "60 x Deutschland - Die Jahresschau". Sie dokumentiert 60 Jahre deutsche Geschichte von der Gründung von Bundesrepublik und DDR 1949 bis heute. 60 filmische, 15-minütige Kalenderblätter erzählen, was die Deutschen in West und Ost bewegte. "60 x Deutschland" ist eine deutsch-deutsche Chronik im Nachrichtenformat - kompakt, informativ und unterhaltsam. Moderatorin Sandra Maischberger führt durch die Jahresschau. (youtube.com)

Himbeereis zum Frühstück (Song von Hoffmann und Hoffmann)

Zeitreise

  • 1. Teil: Im August 1976, mitten im kalten Krieg, wurde der pensionierte Chef der Luftschutztruppen Jean-Louis Jeanmaire in Lausanne verhaftet. Vorwurf: Verrat von militärischen Geheimnissen an die Sowjetunion. Im Verhör gab Jeanmaire zu, tatsächlich Unterlagen an Mitglieder der sowjetischen Botschaft in Bern übergeben zu haben. Bundesrat Kurt Furgler sagte im Parlament, dass Jeanmaire «geheimste» Unterlagen an die Russen weitergegeben hätte. Medien, Parlamentarier und die Öffentlichkeit waren ausser sich. Rufe nach der Todesstrafe wurden laut. Nach elf Jahren im Zuchthaus Bellechasse wurde Jeanmaire 1988 wegen guter Führung vorzeitig entlassen. Bis zu seinem Tod 1992 kämpfte er erfolglos für seine Rehabilitierung. Jean-Louis Jeanmaire ist als Jahrhundertverräter in die Schweizer Geschichte eingegangen, aber auch als literarisches Vorbild, so im Theaterstück von Urs Widmer «Ein Stück Schweiz» und in einem Roman von John le Carré «Ein guter Soldat». (DRS1 Zeitreise)
  • 2. Teil: Die literarische Mutter der Kummerbuben, die Schriftstellerin Elisabeth Müller, stirbt mit 92 Jahren in Hünibacham Thunersee. Mit den Kinderbüchern „«Theresli », «Christeli» und «Vreneli» hat sie für viele unvergessliche Kinderbücher geschrieben. Mit den «Sechs Kummerbuben», die 1968 sogar als Kinofilm und als Serie verfilmt wurden, hat sie nicht nur Schweizer Kinder-Literaturgeschichte geschrieben, sondern auch Fernsehgeschichte. Die «Kummerbuben» waren ein Quotenknüller. Wer war Elisabeth Müller? Renata Egli-Geber, die eine Biografie über Elisabeth Müller geschrieben hat, gibt in der «Zeitreise » Auskunft. Schweizer Radio DRS hat von der Berner BEA über den ersten Handweber berichtet, der an der damaligen Frauenschule ausgebildet wurde. Im Jahr 1977 war der einzige Bursche in einer reinen Mädchenklasse ein richtiger Exot. An der BEA bei Schweizer Radio DRS waren auch Peter und Marc zu Gast - ohne Sue. Dies weil Sue sich am verregneten Eröffnungstag der Berner BEA erkältet hat. Das Berner Trio hat seine neue Platte an der Berner Messe «Mountainman» präsentiert. (DRS1 Zeitreise)
  • 3. Teil: Im «deutschen Herbst» 1977 eskaliert der Terror der Roten-Armee-Fraktion. Der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wird von einem Kommando der RAF entführt und später ermordet. Gleichzeitig entführen verbündete palästinensische Terroristen eine Maschine der Lufthansa nach Mogadischu. Die Maschine wird gestürmt und die inhaftierten RAF-Gefangenen nehmen sich in Stuttgart-Stammheim das Leben. Im April 1977 wird der deutsche Generalbundesanwalt Siegfried Buback von einem Motorrad aus in seinem Dienstwagen erschossen. Auch sein Fahrer und ein Leibwächter sterben im Kugelhagel. Seit Oktober dieses Jahres steht die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker in Stuttgart-Stammheim vor Gericht. Michael Buback, der Sohn des ermordeten Generalbundesanwalts, will nachweisen, dass Verena Becker auf seinen Vater geschossen hat. Der Arm der RAF reichte sogar bis in die Schweiz. Die Waffe, mit der auf Buback geschossen wurde stammte aus der Schweiz. Und zwei RAF-Terroristen wurden in der Schweiz verhaftet und inhaftiert. Ein früherer Kantonspolizist erinnert sich an diese auch in der Schweiz bewegte Zeit. (DRS1 Zeitreise)

Quellen

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