1927

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Version vom 4. April 2015, 07:07 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0110D: Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation (Hofmannsthal))
1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930

Januar

0110D: Metropolis (Film)

  • "Metropolis" ist ein Stummfilm des deutschen Expressionismus, den Fritz Lang in den Jahren 1925 bis 1926 drehte. Schauplatz ist eine futuristische Großstadt mit ausgeprägter Zweiklassengesellschaft. Dieser Science-Fiction-Film ist einer der teuersten der damaligen Zeit und zählt zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte. Die am 10. Januar 1927 präsentierte, etwa zweieinhalbstündige Premierenfassung fiel bei Kritikern durch und hatte auch beim Publikum keinen Erfolg, weswegen schon am 25. August 1927 eine auf knapp zwei Stunden verkürzte Version in Deutschland neu anlief. Etwa ein Viertel des Originals wurde anlässlich der Neufassung vernichtet. Seit 1961 wurden mehrfach Versuche unternommen, die Originalfassung wiederherzustellen, doch erst in der Rekonstruktion von 2001 vertraten Standbilder und Kommentartexte das noch immer fehlende Material. In dieser Form wurde der Film als erster überhaupt ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Erst dank einer 2008 in Buenos Aires gefundenen Kopie gelang es, die früheren Lücken weitgehend zu füllen. Die restaurierte Fassung der Murnau-Stiftung feierte am 12. Februar 2010 ihre Premiere bei der Berlinale im Friedrichstadtpalast und in der Alten Oper Frankfurt. Am 12. Mai 2011 startete die restaurierte Fassung bundesweit in den Kinos.
  • Im Film "Metropolis" setzte Fritz Lang mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln eine Vision der modernen Großstadt in Szene, in der Menschenmassen von monströsen Maschinen beherrscht werden. Über allem thront der teuflische Kapitalist in seinem gigantischen, von Flugmaschinen und Hochbahnen umschwirrten Büroturm. Vor 80 Jahren wurde "Metropolis" in Berlin uraufgeführt. (dradio Kalenderblatt)

0110D: Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation (Hofmannsthal)

  • Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation ist der Titel einer Rede, die Hugo von Hofmannsthal am 10. Januar 1927 im Auditorium maximum der Universität München hielt. In dem Vor­trag stellte er die Literatur und das Geistes­leben Frank­reichs der „deutschen Zerfahren­heit“ vorbildhaft gegenüber. Dabei beschwor er das Bild einer Nation auf dem Weg zur Einheit der literarischen Geistes­kräfte. Von Friedrich Nietzsches Zeit- und Kultur­kritik ausgehend, bestimmte er das Ideal der „Suchenden“, die sich von „herrschenden Zeitgedanken“ trennen, um neue Bindungen einzugehen. Einem reflexiv gebrochenen Traditiona­lismus verpflichtet und sich gleichzeitig von der Romantik abgrenzend, hielt Hofmannsthal die Bestände der Über­lieferung nicht mehr für gegeben und glaubte, sie in den Zeiten der Geltungs­verluste aktiv wieder­herstellen zu müssen. Das Werk gilt als Gipfel­punkt deutscher Essayistik. Hofmannsthal lässt seinen Gedan­ken­aufbau am Schluss beschwö­rend in den visionären Ver­weis auf die geschichts­mächtige Konser­vative Revo­lution gipfeln. (Artikel des Tages)

0127D: Graf Keyserlings Ehe-Buch wird Hit in den USA

  • Was ist die Ehe? Aktuell und überhaupt und vor allem aus der Sicht von Prominenten? Das "Ehe-Buch" ging auf das Konto des erleuchteten Hermann Graf Keyserling. Am 20. Januar 1927 wurde es sogar ein toller Erfolg in den USA. (BR2 Kalenderblatt)

Februar

0214D: Der Mieter (Stummfilm)

  • Der Mieter (Originaltitel: The Lodger – A Story of the London Fog oder kurz: The Lodger) ist ein britischer Thriller des Regisseurs Alfred Hitchcock aus dem Jahre 1927. Er basiert auf dem Roman Jack the ripper oder Der Untermieter (The Lodger) von Marie Adelaide Belloc Lowndes.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Seinen Stummfilmthriller "The Lodger", der am 14. Februar 1927 uraufgeführt wurde, bezeichnete Alfred Hitchcock selbst als sein erstes wahres Hitchcock-Werk. Und in der Tat hat er alle Zutaten, die dafür nötig sind. (dradio.de)

0215D: Geburt des It-Girls in den US-Kinos

  • "It - das gewisse Etwas!" Am 15. Februar 1927 hatte der Film in den US-Kinos Premiere, und was dieses "It" sein sollte, sah man der Hauptdarstellerin Clara Bow sofort an. Das It-Girl war geboren. (BR2 Kalenderblatt)

0223D: Régine Crespin

Mai

0520D: Charles Lindberghs erster Atlantiküberflug

  • Charles Lindbergh, ein 25-jähriger Postflieger aus Minnesota, versucht, im Alleinflug den Atlantik non-stop zu überqueren. Mit 1.705 Liter Sprit und Öl an Bord ist seine "Spirit of St. Louis" ein fliegender Benzinkanister. Schwerfällig hebt das Flugzeug vom schlammigen Boden ab und überwindet nur knapp eine Telegrafenleitung. Dann verschwindet die Maschine im Nebel. Um Gewicht zu sparen, hat Charles Lindberg nur Kompass und Karte, fünf Sandwiches und einen Liter Wasser für die 5.750 km weite Strecke dabei. Er ist der Dreizehnte, der es versucht. In London stehen die Wetten 10:1 gegen ihn. Lindbergh kämpft gegen Wind, Wetter und Übermüdung. Nach 26 Stunden kann er die Augen nur noch mit den Fingern offen halten. Immer wieder erwacht er aus eisigem Schlaf und greift erschrocken den Steuerknüppel seiner führerlos kreiselnden Maschine. Dann endlich erreicht er die Südwestküste Irlands. Als die Berichte über Lindberghs Anflug eintreffen, wälzt sich ein riesiger Menschenstrom zum Pariser Flugfeld. Nach 33 1/2 Stunden ist Charles Lindbergh als erster die Alleinüberquerung des Atlantiks gelungen, und er sagt: "Die Welt ist heute ein Stück kleiner geworden!"(aref.de)
  • Mitten in der Nacht steht Charles Lindbergh auf, fährt zum Flugplatz. "Ich darf nicht länger warten", sagt er sich. Eine Wolkendecke hängt über Long Island, der Regen hat das Flugfeld in eine Rutschbahn verwandelt. Schwerfällig hebt die Maschine ab, knapp überwindet sie eine Telegrafenleitung, verschwindet dann im Nebel. Lindbergh kämpft gegen Wind, Wetter und Übermüdung - für den ersten Alleinflug über den Atlantik. Nach einer Ewigkeit entdeckt er Fischerboote, schreit hinunter: "Wo geht's nach Irland?" - Keine Antwort. Nach 33,5 Stunden landet Lindbergh in Paris - die Menschen feiern seinen Mut. Das Flugzeug wird zum fortschrittlichsten Verkehrsmittel, Kontinente verlieren ihre Dimension. Hunderte Maschinen pendeln heute täglich über den Atlantik. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)
  • Verschollene Filmschätze

0525D: Clärenore Stinnes fährt um die Welt

  • Asphaltierte Straßen gab es bislang nur in Großstädten, als am 25. Mai 1927 Clärenore Stinnes aufbrach, um in einer Serienlimousine die Welt zu umrunden. Ihr einziger Begleiter war ein schwedischer Kameramann - Gott sei Dank verheiratet, wie sie fand. (BR2 Kalenderblatt)

0529D: Francis Grierson

  • Benjamin Henry Jesse Francis Shepard (* 18. September 1848 in Birkenhead, England; † 29. Mai 1927 in Los Angeles, USA) war ein amerikanischer Pianist, Schriftsteller und Okkultist. Im ausgehenden 19. Jahrhundert erwarb er sich mit Improvisationen auf dem Klavier einige Anerkennung in den Salons und Hofzirkeln von Paris, St. Petersburg und anderen europäischen Metropolen. Daneben wusste er sich erfolgreich als Medium in spiritistischen Séancen in Szene zu setzen. Nachdem er sich 1896 in London niedergelassen hatte, nannte er sich nach dem Geburtsnamen seiner Mutter Francis Grierson und hatte unter diesem Namen eine mäßig erfolgreiche Karriere als Autor von Essays über Kunst, Gesellschaft und Spiritualität. Während seine musikalischen Leistungen – als Improvisationen nie notiert – nach seinem Tod völlig der Vergessenheit anheim fielen und seine Essays kaum noch gelesen wurden, rückte Grierson 1948 unerwartet wieder ins Interesse der Literaturwissenschaft, als Bernard DeVoto Griersons erstmals 1909 erschienenes autobiografisches Werk The Valley of Shadows neu herausgab. In diesem Buch, in den Worten Edmund Wilsons eine der „seltsamsten Anomalien“ der amerikanischen Literaturgeschichte, schilderte der alternde Grierson seine Kindheit in einer einfachen Blockhütte in der Prärie von Illinois in den Jahren vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs.

Juni

0607D: Duchamp heiratet Lydie

  • Er liebte es schon seit längerem schnörkellos, der Künstler Marcel Duchamp, doch neue Inspirationen ließen auf sich warten. Wie gut, dass er Lydie Fischer Sarazin-Levassor begegnete, Tochter eines reichen Vaters. Am 7. Juni 1927 heirateten die beiden. (BR2 Kalenderblatt)

0618D: Nürburgring

  • Der Nürburgring ist eine Rennstrecke auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Adenau (Landkreis Ahrweiler, Rheinland-Pfalz) in der Eifel, die am 18. Juni 1927 eingeweiht wurde. Die ursprünglich insgesamt bis etwa 28 km lange legendäre „Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke“ war in ihrer Urform bis 1982 in Betrieb. 1984 wurde im Bereich der Start-und-Ziel-Geraden und der Südschleife die zum damaligen Zeitpunkt „modernste und sicherste Grand-Prix-Strecke der Welt“ eröffnet. Die damals 4,5 km lange GP-Strecke wurde direkt an die 20,8 km lange Nordschleife angebunden. Beide Teilstrecken können zu einem heutzutage 25,378 km langen Gesamtkurs zusammengefasst werden, der unter anderem beim 24-Stunden-Rennen benutzt wird. Diese Streckenvariante des Nürburgrings ist heute die längste permanente Rennstrecke der Welt. Weiterhin kann die Grand-Prix-Strecke in den Sprint-Circuit (kurze Variante) und den Müllenbach-Circuit (südlicher Teil der Strecke) unterteilt werden. Im Zuge des Projekts Nürburgring 2009 wurde ab 2007 in rund zweijähriger Bauzeit ein großes Freizeitzentrum mit Achterbahn, Einkaufszentrum, Kneipenviertel, Hotel und Feriendorf in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke errichtet.
  • Motorsportfreunde sprechen voller Hochachtung nur von "dem Ring". Der Nürburgring zählt zu den populärsten und spektakulärsten Rennstrecken der Welt. (dradio)

Juli

0719D: Siegfried Wagner

  • Siegfried Wagner inszeniert "Tristan und Isolde" bei den Bayreuther Festspielen. Erstmals in der Geschichte der Festspiele werden in diesem Jahr Schallplattenaufnahmen gemacht. (BR4 Was heute geschah)

November

1125D: Mit einem Konzert in New York begründete der elfjährige Yehudi Menuhin seinen Weltruhm

  • Für den Geiger Yehudi Menuhin war der 25. November 1927 einer der wichtigsten Tage seiner Karriere: Er spielte als elfjähriges Kind zum ersten Mal vor großem Publikum in Amerika - in der New Yorker Carnegie-Hall. Nach dem Konzert wurde er von den Kritikern als Genie und Wunderkind gefeiert. (dradio.de)

Dezember

1213D: Fritz Kreisler spielt Schumanns Romance Op.94/2

1224D: Weihnachtslied, chemisch gereinigt (Kästner)

  • "Weihnachtslied, chemisch gereinigt" ist ein Gedicht des deutschen Schriftstellers Erich Kästner. Es erschien erstmals in der Weihnachtsausgabe 1927 der Zeitschrift Das Tage-Buch. Ein Jahr später nahm Kästner es in seine erste Gedichtsammlung Herz auf Taille auf. Das Gedicht parodiert das bekannte Weihnachtslied Morgen, Kinder, wird’s was geben und verkehrt dessen Inhalt in die Aussage, dass es für arme Kinder nichts geben wird. Es folgen satirische Begründungen, warum Geschenke und ein prachtvolles Weihnachtsfest für arme Kinder auch nicht notwendig oder erstrebenswert seien. Kästner reagierte mit dem Gedicht auf die sozialen Spannungen in der Weimarer Republik. Dazu unterzog er die Sentimentalität des Weihnachtsfestes einer „Chemischen Reinigung“ im desillusionierenden und sprachlich nüchternen Stil der Neuen Sachlichkeit.

1229D: Comedian Harmonists

  • Die Comedian Harmonists waren ein international bekanntes Berliner Vokalensemble der Jahre 1927 bis 1935.
  • Die Comedian Harmonists waren die erste deutsche Boy Group von Rang. Sieben Jahre haben sie nur zusammen gesungen, doch in dieser kurzen Zeit mehrten sie Ruhm und Reichtum beachtlich. (dradio.de)

Lexikon

Ceciliengärten (Berlin)

  • Die in den Jahren 1922 bis 1927 erbaute Wohnsiedlung der Ceciliengärten gehört zum Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Die Berliner Denkmalpflege hat den Wert der Gesamtanlage anerkannt und sie 1995 in die Berliner Denkmalliste aufgenommen. Bereits 1977 wurden die Grünanlagen der Siedlung zum Gartendenkmal erklärt. In ihrer städtebaulichen Konzeption und architektonischen Ausgestaltung steht sie im Kontrast zu mehreren zeitgleich entstandenen Siedlungen in Berlin. Der von Architekten wie Walter Gropius oder den Brüdern Max und Bruno Taut propagierte Stil des Neuen Bauens ließ die hier verwendete traditionelle Gestaltung mit Ornamenten, Staffelungen und Spitzdächern in den Hintergrund treten. Die Qualitäten der Ceciliengärten zeigen sich in der Gartenanlage, der Gliederung, Material­auswahl und der teilweisen Verspieltheit der Fassaden sowie der auffallenden Gestaltung des Atelierturms und in den zum Teil sehr üppigen Innenhofgärten. (Artikel des Tages)

Snookerweltmeisterschaft

  • Die Snookerweltmeisterschaft (offiziell: World Snooker Champion­ship) ist ein Snooker­turnier, bei dem all­jährlich der Welt­meister im Profi-Snooker ermittelt wird. Ausrichter ist der Snooker-Weltverband WPBSA. Da bei der Welt­meister­schaft die höchsten Preis­gelder und die meisten Welt­rang­listen­punkte aller Ver­anstal­tungen vergeben werden, ist es das wichtigste und prestige­träch­tigste Turnier der Saison. Darüber hinaus ist die Welt­meister­schaft das Snooker­turnier mit der längsten Tradition, sie wurde erstmals 1927 ausge­tragen. Seit Ende der 1970er-Jahre findet die End­runde über 17 Tage von Ende April bis Anfang Mai im Crucible Theatre in Sheffield statt und bildet jeweils den Saison­abschluss der Snooker Main Tour. Amtierender Welt­meister ist der Schotte John Higgins. Rekord­welt­meister ist Joe Davis aus England, der bis 1946 die ersten 15 Welt­meister­schaften in Folge gewann. Als Rekord­welt­meister der modernen Ära gilt der Schotte Stephen Hendry mit insgesamt sieben Titeln. (Artikel des Tages)

Thüringenschanze

  • Die Thüringenschanze, bis 1945 Hindenburgschanze genannt, war eine Skisprungschanze in Oberhof im Thüringer Wald. Die von 1925 bis 1927 errichtete Großschanze gehörte hinsichtlich der erreichbaren Sprungweiten über 50 Jahre lang zu den größten Schanzen in Deutschland. Sie lag am Westhang des Wadeberges neben der Jugendschanze am Ortsrand von Oberhof. Auf ihr wurden die Sprungwettbewerbe der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1931 und zahlreiche weitere Sprungwettbewerbe mit internationaler Beteiligung ausgetragen. Der Konstruktionspunkt (K-Punkt), Größenangabe, für welche Weite eine Sprungschanze ausgelegt ist, lag nach mehreren Um- und Ausbauten zuletzt bei 82 und der Schanzenrekord, aufgestellt von Jens Weißflog im Jahre 1981, bei 83,5 Metern. 1986 wurde sie abgerissen.

Quellen

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