1015
LEXIKON
Bischof Gundekar I. (Eichstätt)
König Olav II. Haraldsson (Norwegen)
- Herbst: Olav II. Haraldsson wird König von Norwegen. In einem persönlichen Aufeinandertreffen in Fjaler setzt er sich gegen Håkon Eiriksson, den Vizekönig des im Vorjahr verstorbenen Sven Gabelbart durch. Das Treffen wird in den Quellen unterschiedlich beschrieben. Der Skalde Sigvat Tordsson schildert das Treffen als einvernehmliche Aussprache über die künftige Rolle Olavs und Håkons in Norwegen. Snorri Sturluson dagegen schildert in seiner Heimskringla, dass die erste Begegnung durchaus feindselig war und mit einer vorübergehenden Gefangennahme Håkons endete. Er sei nur gegen das Versprechen freigekommen, das Land zu verlassen und nicht mehr zurückzukehren. Håkon fährt daraufhin nach England und wird dort in vielen englischen Dokumenten erwähnt.
- Olav II. Haraldsson (* ca. 995; † 29. Juli 1030 bei Stiklestad) war norwegischer König von 1015 bis 1028 und wurde zu Lebzeiten der Dicke genannt. Sein Vater war ein dänischer Unterkönig am Oslofjord. 1009 schloss Olav sich dem großen Wikingerheer gegen England an und kehrte 1015 mit einem Heer nach Norwegen zurück, wo er sich zum König ausrufen ließ. Als König trieb Olav die Christianisierung Norwegens voran. 1028 musste er vor Knut dem Großen nach Nowgorod fliehen. Bei dem Versuch, seine Königswürde zurück zu erlangen, fiel er am 29. Juli 1030 in der Schlacht von Stiklestad gegen eine Bauernarmee heidnischer Stammesfürsten. Bald nach seinem Tod wurde Olav zu einem Märtyrer stilisiert und heiliggesprochen. Die Gestalt Olavs ist hinter den Sagen und Legenden nur schwer fassbar. In den Legenden ist er der Repräsentant des Christentums, der die Trolle und Teufel vertrieb und Wunder vollbrachte. Er ist bis heute als Olav der Heilige bekannt; auf den Färöern wird sein Todestag als Nationalfeiertag begangen. (Artikel des Tages)
QUELLEN
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29.07.2013 Artikel eröffnet