1018

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CHRONIK

0130D: Frieden von Bautzen

  • Der Polenherzog Boleslaw Chrobry und Kaiser Heinrich II. schließen auf der Ortenburg zu Bautzen den Frieden von Bautzen. Als Unterhändler des Reiches fungieren Erzbischof Gero von Magdeburg, Bischof Arnulf von Halberstadt, Markgraf Hermann I. von Meißen, Graf Dietrich und der kaiserliche Kämmerer Friedrich. Von beiden Vertragsparteien werden als Garantie hierzu ausersehene Geiseln gegeben. Die Lausitz und das Milzenerland bleiben polnisch.

0609D: Wormser Dom

  • Im Beisein von Kaiser Heinrich II. erfolgt die Weihe des unter Bischof Burchard erbauten Wormser Domes.
  • Brände, Bomben und Baumängel sorgten immer wieder für große Schäden am Wormser Dom. Doch die mächtige Kreuz-Basilika aus rotem Sandstein thront nun schon seit tausend Jahren über der Stadt am Rhein - und ist heute ein Touristenmagnet. (dradio.de 2018)

0729D: Schlacht von Vlaardingen

  • In der Schlacht von Vlaardingen siegt Dietrich III. von Holland über ein von Kaiser Heinrich II. entsandtes Heer unter Herzog Gottfried II. von Niederlothringen. Dietrich III. kann nach dem Sieg nicht nur seinen Besitz behaupten, darüber hinaus darf er nun auch mit Erlaubnis des Kaisers von den vorbeiziehenden Kaufleuten Zoll erheben.

1001D: Schlacht von Cannae

  • Der seit dem Vorjahr relativ erfolgreiche Aufstand der Langobarden unter Meles von Bari, die die herrschenden Byzantinern aus Apulien vertreiben wollen, bricht zusammen. In der Schlacht von Cannae am 1. Oktober erleiden die unter anderem von Papst Benedikt VIII. unterstützten Aufständischen, die von einer Gruppe normannischer Abenteurer unter der Führung von Rainulf Drengot verstärkt werden, eine vernichtende Niederlage gegen das zahlenmäßig überlegene byzantinische Heer unter Führung des Katepans Basileios Boioannes. Die byzantinische Herrschaft in Süditalien ist damit für die kommenden Jahrzehnte wieder stabilisiert, auch das Fürstentum Salerno muss vorübergehend die byzantinische Oberhoheit wieder anerkennen. Meles verlässt nach der Schlacht Apulien, Rainulf Drengot zieht sich mit dem Rest des normannischen Heeres nach Kampanien zurück. Dort verlagern sie sich darauf, Pilger, die sich auf dem Wege zum Heiligenschrein des Erzengels Michael befinden, gegen entsprechende Bezahlung vor Plünderung durch andere Wegelagerer zu schützen.

LEXIKON

Abt Ezilo

  • Bischof Arnulf von Halberstadt erhebt Ezilo zum Abt bei der Begründung des Klosters Ilsenburg.

Bischof Hugo von Burgund (Lausanne)

Bischof Meginhard I. (Würzburg)

  • Meginhard I. wird Nachfolger des am 14. November gestorbenen Heinrich I. als Bischof von Würzburg. Im Gegensatz zu seinem sehr aktiven Vorgänger tritt er weder reichspolitisch noch regional besonders in Erscheinung.

Bischof Oliba de Besalú (Vic)

  • Oliva de Besalú, Abt im Kloster Santa Maria de Ripoll, wird Bischof von Vic.

Bischof Rudhart von Konstanz

Buckfast Abbey

  • Das Kloster Buckfast Abbey wird gegründet.

Erzbischof Johann I. Debranin (Ohrid)

  • Nach der Eroberung Bulgariens reorganisiert der byzantinische Kaiser Basileios II. die Bulgarisch-orthodoxe Kirche. Das bisherige Patriarchat wird in ein Bistum umgewandelt. Nachdem der Patriarch vertrieben worden ist, errichtet der Kaiser, ohne die bestehende Autokephalie anzutasten, das Erzbistum von Ohrid und ganz Bulgarien. Das Erzbistum bleibt formal von der byzantinischen Reichskirche unabhängig, jedoch werden die Bischöfe vom byzantinischen Kaiser ernannt. Der erste von Kaiser Basileios II. ernannte Erzbischof Johannes I. Debranin ist noch ein Slawe, danach erfolgt jedoch eine kontinuierliche Hellenisierung.

Kalif Abd ar-Rahman IV. (Córdoba)

  • In Valencia wird Abd ar-Rahman IV. von einigen Berberführern zum Kalifen erhoben, nachdem im Kalifat von Córdoba die Hammudiden unter Ali ibn Hammud an-Nasir an die Macht gekommen sind. Zwar kann er sich mit dem muslimischen Statthalter von Saragossa und dem Grafen von Barcelona verbünden, doch die Hammudiden halten sich an der Macht in Córdoba. Bei einem Angriff auf Granada wird Abd ar-Rahman von seinen Berbertruppen im Stich gelassen, besiegt und bei Guadix auf der Flucht ermordet. Doch auch Ali ibn Hammud an-Nasir wird noch im gleichen Jahr von einem Sklaven ermordet. Nachfolger wird sein Bruder al-Qasim al-Ma'mun, der bisherige Statthalter in Sevilla.

Kalif al-Qasim al-Ma'mun (Córdoba)

Markgraf Adalbert der Siegreiche (Österreich)

  • Der Babenberger Markgraf Heinrich I. der Starke von Österreich stirbt plötzlich und unerwartet. Nachfolger wird sein Bruder Adalbert.

Mistislaw

  • Mistislaw, auch Mstislav (gestorben nach 1018) aus dem Geschlecht der Nakoniden war ein elb­slawischer Fürst, der von 990/995 bis 1018 im heutigen Mecklen­burg und dem östlichen Hol­stein über den Stammes­verband der Abodriten herrschte. Die Nakoniden zählten in der zweiten Hälfte des 10. Jahr­hunderts zu den mächtigsten christlichen Slawen­fürsten. Im Gefolge des sächsischen Herzogs Bernhard I. nahm Mistislaw im Jahr 982 am Feld­zug Ottos II. gegen die Sarazenen in Süd­italien teil, von dem er mit nur wenigen Über­lebenden zurückkehrte. Im anschließenden Slawen­aufstand von 983 verloren die Nakoniden die Ober­hoheit über mehrere abodritische Teil­stämme an die sieg­reichen Liutizen. Als Mistislaw nach dem Tod seines Vaters Mistiwoj 990/995 dessen Nach­folge antrat, versuchte er eine königsgleiche Herrschaft über die verbliebenen Teil­stämme zu erlangen. Während er sich dazu der Unter­stützung von Kirche und Reich versicherte, verband sich die inner­abodritische Opposition mit den Lutizen. Ab dem Jahr 1003 verlor Mistislaw durch das Bündnis Heinrichs II. mit den Lutizen gegen den polnischen Fürsten Boleslaw I. zunehmend an sächsischer Unter­stützung, bis er sich schließlich nicht mehr zu behaupten vermochte. Im Februar 1018 fielen die Lutizen im Abodriten­reich ein, wiegelten die Bevölkerung auf und zwangen Mistislaw zur Flucht in den sächsischen Barden­gau. Die neuere Forschung beurteilt Mistislaw über­wiegend als reichs­nahen christlichen Slawen­fürsten, dessen Versuch zur Umgestaltung des Abodriten­reiches vom Personen­verbands­staat zum Territorial­staat trotz Unter­stützung durch die Kirche und das sächsische Herzog­tum scheiterte. (Artikel des Tages)

Oda von Meißen

  • Oda von Meißen war eine Gräfin aus dem säch­sischen Adels­ge­schlecht der Ekke­har­diner. Am 3. Februar 1018 hei­ratete sie den Piasten­herzog Bolesław I., den späteren König von Polen. Die Ekke­har­diner gehörten unter dem römisch-deut­schen Kaiser Otto III. zu den ein­fluss­reichs­ten Fürsten des Rei­ches. Nach dem Tod des Kai­sers ver­such­ten sie, ihre Stel­lung als Mark­grafen von Meißen gegen­über dessen Nach­folger Heinrich II. zu wahren. Dazu suchten sie eine enge Anleh­nung an das be­nach­barte Reich Bolesławs, ihres mächtig­sten Freun­des und Ver­bünde­ten. Nach Aus­bruch des Kon­fliktes zwi­schen Hein­rich und Bolesław ab 1002 be­teilig­ten sie sich nur hin­haltend an den Feld­zügen gegen Bolesław. Als der Frieden von Bautzen 1018 die Aus­einander­setzungen be­endete, diente Odas Hoch­zeit mit Bolesław zur Festi­gung des Ab­kom­mens. Bis in das 19. Jahr­hundert galt Oda polni­schen Histo­rikern als erste Kö­nigin Po­lens. Grund für diese An­nahme war eine Notiz des pol­nischen Hi­storio­graphen Jan Długosz in seiner im 15. Jahr­hundert ent­stande­nen Chronik Annales seu Chronicae incliti Regni Poloniae („Annalen oder Chro­niken des ruhm­reichen König­reichs Polen“). (Artikel des Tages)

Patriarch Orso Orseolo (Grado)

  • Auf Betreiben seines Bruders Ottone, des Dogen von Venedig, wird der erst 30-jährige Orso Orseolo zum Patriarchen von Grado ernannt. Sein 20-jähriger Bruder Vitale folgt ihm als Bischof von Torcello.

Schlacht bei Carham

  • 1016 oder 1018: Malcolm II. von Schottland besiegt Truppen des englischen Kleinkönigreichs Northumbria in der Schlacht bei Carham. Hauptgrund für die Schlacht sind Streitigkeiten wegen der Region Lothian. Nach der Schlacht ist der größte Teil von Schottland unter der Kontrolle der schottischen Könige, auch wenn sich die Wikinger noch in Ross-shire, Caithness, Sutherland, und auf den Äußeren Hebriden behaupten können.

Taifa von Mallorca

Zar Presian II. (Bulgarien)

  • Zar Iwan Wladislaw von Bulgarien stirbt Anfang des Jahres während der Belagerung von Dyrrhachium, die genauen Umstände seines Todes sind unbekannt. Er wird von seinem ältesten Sohn Presian II. beerbt. Doch schon im Februar erobert der byzantinische Kaiser Basileios II. Kastoria und mehrere andere Städte und schließlich auch die bulgarische Hauptstadt Ohrid und unterwirft das bulgarische Reich. Presian und seine Brüder werden nach der Unterwerfung als Würdenträger am Hof von Konstantinopel aufgenommen, wobei Presian den hohen Titel eines Magistros erhält. Auch Maria, die Witwe des Zaren Iwan Wladislaw, wird zusammen mit ihren Kindern Basileios in Ohrid übergeben. Bulgarien wird dem Reich eingegliedert, womit sich die byzantinische Grenze weit nach Nordwesten verschiebt.

QUELLEN

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09.03.2016 Artikel eröffnet

18.10.2019 Grundstock erstellt