741
CHRONIK
0618D: Kaiser Konstantin V. (Byzantinisches Reich)
- Nach dem Tod Kaiser Leos III. von Byzanz wird Konstantin V. aus der syrischen Dynastie sein Nachfolger. Gegen ihn erhebt sich Artabasdos zum Gegenkaiser. Dieser greift ihn während eines Feldzugs gegen die Araber in Anatolien an und erklärt anschließend, Konstantin sei in diesem Kampf gefallen. Artabasdos erhebt seinen jüngeren Sohn Nikephoros zum Mitkaiser und betraut seinen älteren Sohn Niketas mit dem Oberbefehl über das Heer. Konstantin flieht inzwischen in die Berge von Isaurien, wo er den asiatischen Teil des byzantinischen Heeres um sich sammelt.
1022D: Hausmeier Karlmann (Austrien)
- Das Frankenreich wird nach dem Tod Karl Martells unter seinen beiden Söhnen Pippin und Karlmann aufgeteilt. Karlmann wird Hausmeier in Austrien, Alemannien und Thüringen, und Pippin wird Hausmeier in Neustrien, Burgund und in der Provence. Der Halbbruder Grifo, mit dem sie ihr Erbe nicht teilen wollen, wird noch Ende des Jahres ebenso wie seine Mutter Swanahild von Karlmann in ein Kloster gesperrt.
1210D: Papst Zacharias
- Mit Zacharias wird der bislang letzte Grieche als Papst inthronisiert.
LEXIKON
- Herzog Odilo von Baiern gründet das Kloster Niederaltaich. Der dortige erste Abt, Eberswind, verfasst vermutlich die Lex Baiuvariorum, das erste bairische Volksrecht.
- Karl Martell (* zwischen 688 und 691; † 15. Oktober oder 22. Oktober 741 in der Königspfalz Quierzy) war ein fränkischer Hausmeier. Er stieg als Sohn Pippins des Mittleren in dieses Amt auf, dessen Besetzung durch Nachfolgekämpfe geprägt war, auf die der merowingische König keinen Einfluss mehr hatte. Unter Karl Martell setzte sich die im frühen 7. Jahrhundert begonnene Entwicklung zur königsgleichen Herrschaft der Hausmeier fort. Am Ende dieses Prozesses waren die merowingischen Könige nur noch Marionetten der rivalisierenden Adelsfraktionen, bis mit Karl Martells Sohn Pippin dem Jüngeren ein karolingischer Hausmeier König der Franken wurde und die alte Dynastie ablöste. Karls militärische Aktivitäten erweiterten das Fränkische Reich und schufen die Grundlage für die spätere Expansion der karolingischen Könige, insbesondere seines Enkels Karls des Großen. Wichtige weltliche und geistliche Posten des Frankenreiches besetzte er mit eigenen Gefolgsleuten. In seinen späteren Lebensjahren konnte er sogar ohne König regieren. Aus machtpolitischen Gründen förderte er die Missionierungsbestrebungen seiner Zeit und pflegte Kontakte zum Papst. Aufgrund seiner Übergriffe auf Kirchengut sahen die mittelalterlichen Autoren in ihm jedoch einen Kirchenräuber. (Artikel des Tages)
- um 741: Pirminius gründet das Kloster Hornbach.
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel; alle anderen Links sind nach der jeweiligen Quelle benannt.
15.01.2016 Artikel eröffnet
08.11.2023 Grundstock erstellt