693
Erscheinungsbild
WELTALL
- 1005D: Eine totale Sonnenfinsternis ist in Frankreich, Italien, dem Balkan, Kleinasien und Mesopotamien zu beobachten.
MAYA
Palenque
- 16. Februar 702: Tod von K’inich Kan Bahlam II. in Palenque. Sein Bruder K’inich K’an Joy Chitam II. folgt ihm auf den Thron. Ajaw K’inich K’an Joy Chitam II. (702–nach 720) Fortsetzung 702
- zuletzt 692
Calakmul
- Ajaw Yuknoom Yichʼaak Kʼahkʼ (686-697)
Kʼakʼ Tiliw Chan Chaak, der Sohn von Lady Six Sky, wird Herrscher von Naranjo – ein direkter Erfolg Calakmuls politischer Strategie. - Fortsetzung 695
- 695: Katastrophale Kriegsniederlage gegen Tikal; Calakmuls Stellung als mächtigste Maya-Metropole wird erschüttert. Es wurde lange angenommen, dass Yuknoom Yichʼaak Kʼahkʼ starb oder gefangen genommen wurde. Fortsetzung 696
- 696: Neue Funde in La Corona belegen, dass der König mindestens bis zu diesem Jahr überlebte und einen Besuch in dieser Vasallenstadt machte.
- 15. Dezember 697: Tod Yuknoom Yichʼaak Kʼahkʼ in Calakmul (Alter: 48 Jahre). Begräbnis wahrscheinlich in Grab 4, Str. 2, Calakmul. Nachfolge: Auf den Thron folgt sein Sohn Yuknoom Tookʼ Kʼawiil, der um 698 oder 701 als nächster Ajaw bezeugt ist.
- 698: Ajaw Yuknoom Tookʼ Kʼawiil (698-736)
- zuletzt 693
Tikal
- 704: Tod in Tikal - Nachfolger: Sein Sohn Yikʼin Chan Kʼawiil tritt die Herrschaft am 8. Dezember 734 an Ajaw Yikʼin Chan Kʼawiil (734-755) Fortsetzung 704
- zuletzt 685
Naranjo
- Wak Chanil Ajaw (682–693)
- Ajaw Kʼakʼ Tiliw Chan Chaak (693-728)
0531D: Inthronisierung als Ajaw (König) von Naranjo im Alter von fünf Jahren. Vor seiner offiziellen Regierungsübernahme dominiert seine Mutter Lady Wak Chanil Ajaw (Lady Six Sky) als Regentin - Fortsetzung 695
- ca. 695–720: Zahlreiche militärische Siege gegen Nachbarstaaten wie Yaxha, Tikal und Ucanal. Vermutlich wurden viele Feldzüge von seiner Mutter arrangiert und geleitet, da er noch zu jung war, eigenständig zu herrschen. Fortsetzung 720
- Um 720: Kʼakʼ Tiliw Chan Chaak festigt als erwachsener Herrscher seine Macht, baut viele Denkmäler und fördert Kunst und Keramik.
- um 728: Tod („frühes vierzigstes Lebensjahr“). Nach seinem Tod kommt es zu einer Interregnum-Phase, bis Yax Mayuy Chan Chaak (möglicherweise sein Sohn oder Bruder) die Herrschaft übernimmt
- ca. 728: Nach dem Tod ihres Sohnes oder kurz zuvor übernimmt Wak Chanil Ajaw die Regentschaft für einen zweiten Sohn oder Enkel Yax Mayuy Chan Chaak.
- 741: Tod von Wak Chanil Ajaw in Naranjo (10. oder 11. Februar)
- zuletzt 693
Copan
- 695: 0618D Tod in Copán, im Alter von 90 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich bereits in der Chorcha-Phase von Tempel 26 und er wird zwei Tage nach seinem Tod beigesetzt. Sein hohes Alter wird auf Altar Q als Identifikationsmerkmal verwendet. Ajaw Uaxaclajuun Ubʼaah Kʼawiil (695-738) Fortsetzung 695
- zuletzt 652
PIKTEN
- 697: König Bridei IV. (697–706)
- zuletzt 693
KELTEN
Uí Néill
- 695: Ermordung Fínsnechta Fledachs und seines Sohnes Bresal durch Áed mac Dlúthaig und Congalach mac Conaing Cuirrea bei Grellaigh Dollaithu. Nachfolger als Hochkönig wird Loingsech mac Óengusso (Cenél Conaill). Fortsetzung 695
- Zuletzt 689
Ulaid
- 697: Bécc Bairrche gehört zu den Garanten des Gesetzes von Adomnan (Cáin Adomnáin) beim Versammlung in Birr, das vor allem den Schutz der Nicht-Kombattanten im Krieg regelt. Die Ulaid und Briten verwüsten Mag Muirtheimne in der Grafschaft Louth. Fortsetzung 703
- 703: Krieg zwischen Ulaid und Briten; Schlacht von Mag Cuilind in der Ards-Halbinsel, wobei der britische Anführer, Sohn des Radgann, getötet wird.
- 707: Bécc Bairrche dankt ab, wird Pilger und legt die königliche Herrschaft nieder.
- 718: Der ehemalige König Bécc stirbt.
- zuletzt 692
Leinster
- König Bran Mut mac Conaill (680-693)
- König Cellach Cualann (693-715)
Cellach Cualann, Angehöriger der Uí Máil-Dynastie und Gerthides Sohn, wird König von Leinster. Seine Regierungszeit ist durch zahlreiche Fehden, Schlachten und Machtkämpfe geprägt. Cellach ist bekannt für seine Verteidigung von Leinster gegen rivalisierende Dynastien, insbesondere gegen den Herrschaftsanspruch nordirischer Könige (Uí Néill). - Fortsetzung 710
- 710: In den Annalen wird berichtet, dass Cellach in zahlreiche Konflikte verwickelt war, darunter Kämpfe gegen benachbarte Herrscher und Hochkönige.
- 714: Kurz vor seinem Tod werden schwerwiegende Konflikte zwischen Leinster und benachbarten Regionen dokumentiert.
- 715: Cellach Cualann stirbt, vermutlich in hohem Alter. Mit ihm endet der Einfluss der Uí Máil auf den Königsthron von Leinster
- zuletzt 693
Uí Mháine
- 711: König Dluthach mac Fithcheallach (711–738) Fortsetzung 711
- zuletzt 691
Dalriada
- 695: Domnall stirbt eines gewaltsamen Todes. Es ist nicht abschließend geklärt, ob er in einer Schlacht fällt oder heimtückisch ermordet wird. Nach seinem Tod übernimmt Ferchar II. die Herrschaft als König von Dalriada. König Ferchar II. (695–697) Fortsetzung 695
- Zuletzt 688
Gwynedd
- Nach 720: Sein Sohn Rhodri Molwynog folgt ihm in Gwynedd nach (um 720–754) König Rhodri Molwynog (um 720-754) Fortsetzung 720
- Zuletzt 682
ANGELSACHSEN
Northumbria:
- König Aldfrith (686–705)
- Bischof Bosa von York (2. Amtszeit 691-705/706)
- Bischof Eadberht von Lindisfarne (688–698)
- Um 698: Letzter größerer militärischer Konflikt der Regierungszeit: Der northumbrische Ealdorman Beorht/Beorhtred stirbt in einer Auseinandersetzung mit den Pikten.
- 20. März 698: Eadberth: Exhumierung und Umbettung Cuthberts (Wunder der Unverweslichkeit) - Eadberht erkrankt schwer, zieht sich als Einsiedler zurück - 6. Mai 698 Tod von Eadberht in Lindisfarne; Bestattung unter/auf dem Sarkophag von Cuthbert Bischof Eadfrith von Lindisfarne (698–721) Fortsetzung 702
- Um 702: Konzil von Austerfield wird von Aldfrith einberufen zur Debatte um die Rückkehr Wilfrids und kirchliche Einheit. Teilnehmende Größen: Erzbischof Beorhtwald, König Æthelred von Mercia, Wilfrid.
- 14. Dezember 705: Tod Aldfriths in Driffield. Sein minderjähriger Sohn Osred folgt nach kurzer Herrschaft eines Thronanwärters (Eadwulf) als König.
- 705/706: Tod von Bosa von York. Sein Gedenktag im katholischen Festkalender ist der 9. März.
- 875: Mönche fliehen wegen Wikingerüberfällen aus Lindisfarne und nehmen Cuthberts Gebeine mit.
- 995: Nach einer langen Odyssee ruhen Cuthberts Gebeine in der Kathedrale von Durham.
- 998: Weihe einer steinernen Kirche in Durham als Ruhestätte der Heiligen
- Zuletzt 692
Mercia
- König Æthelred (675–704)
- Bischof Edgar (Lindsey 693-724)
- Bischof Headda (Lichfield um 691–721, Leicester um 706-721)
- Bischof Wilfrid von York (Leicester 691–705, Hexham 705–709)
- Bischof Oftfor (Worcester, 691-693)
- Bischof Ecgwine (Worcester, 693–717)
Ecgwine wird vom König und von der Geistlichkeit als Nachfolger von Oftfor zum dritten Bischof von Worcester ernannt. Er widmet sich der Missionierung der Bevölkerung und förderte die Kirchendisziplin. Nach Konflikten und Vorwürfen gegen seine strenge Disziplin unternimmt er im Verlauf seines Pontifikats eine Pilgerreise nach Rom, wo ihm der Papst Unterstützung zusagt. Der Legende nach legt er sich Fußfesseln an und wirft den Schlüssel in den Avon; in Rom erhält er ihn durch ein Wunder zurück (im Bauch eines Fisches aus dem Tiber). Nach seiner Rückkehr setzt er sein Amt fort und widmete sich besonders der Durchsetzung christlicher Sitten. - Bischof Tyrhtel (Hereford, um 688–710)
- Fortsetzung 700
- 700: (möglicherweise auch etwas früher oder später): Headda konsekriert die erste Kathedrale in Lichfield über dem Grab von St. Chad. Fortsetzung 701
- Um 701: Ecgwine gründet das benediktinische Kloster Evesham, inspiriert laut Legende durch eine Marienerscheinung.
- um 704: Wilfrid: Wiederherstellung seiner Ehre durch Papst Johannes VI., Rückkehr nach Ripon
- 706: Headda weiht die neu erbaute Kirche in Crowland, die von Guthlac errichtet wurde.
- 24. April 709/710: Wildrid: Tod während eines Besuchs im Kloster Oundle, Beisetzung in Ripon
- 710: Bischof Torhthere (um 710–729)
- 716: Eines von Ecgwines letzten wichtigen kirchlichen Handlungen ist die Teilnahme am großen Konzil von Clovesho
- 717: 1230D: Ecgwine stirbt im Kloster Evesham, wo er auch bestattet wird
- 721: zwischen 716 und 727: Headda stirbt als Bischof von Lichfield und Leicester; das exakte Todesjahr ist nicht eindeutig gesichert, typischerweise wird um 721 angegeben. Bischof Aldwine (Lichfield und Leicester, 721-737)
- Zuletzt 693
East Anglia
- König Ealdwulf (664-713)
Papst Sergius I. schreibt an Ealdwulf und andere Könige bezüglich der Nachfolge in Canterbury. - Fortsetzung 709
- 709: Ealdwulf nimmt Æthelbald von Mercia auf, der später König von Mercia wird. Fortsetzung 713
- 713: Tod Ealdwulfs; sein Sohn Ælfwald wird Nachfolge König Ælfwald (713–749)
- Zuletzt 693
Königreich Wessex
- 694: Ine: Friedensschluss mit Kent; Wihtred zahlt 30'000 pæneġas (etwa 37.5kg Silber) als Wergeld für Mul, den ermordeten Bruder Caedwallas. Fortsetzung 699
- 699: Westkent (falls immer noch unter Wessex): Bischof Tobias (Rochester, 699–726)
- 705: Ine: Synode von Brentford: Konflikte mit Essex (Surrey-Frage) werden beigelegt.
- 710: Ines Feldzug gegen Geraint von Dumnonia mit Unterstützung aus Sussex; Devon bis zum Tamarfluss wird erobert, Festung Taunton errichtet.
- 715: Ine: Große Schlacht bei Wodnesbeorg (Alton, Wiltshire) gegen Ceolred von Mercia – der Ausgang bleibt unbekannt.
- um 718: Ine: Tod des Bruders Ingild.
- 721–725: Ine: Innendynastische Auseinandersetzungen, Thronrivalen Cynewulf wird 721 von Ine getötet; 722 Rebellion in Sussex unter Ealdberht; erneute Kämpfe gegen Sussex, Ealdberht fällt 725.
- 722: Ine wird von den Truppen aus Cornwall am Fluss Hehil geschlagen, Expansion nach Südwesten kommt zum Erliegen. Zerstörung der von Ine befestigten Stadt Taunton durch Æthelburg.
- 726: Ine dankt ab und reist als Pilger nach Rom, wo er wahrscheinlich die Schola Saxonum gründet und den Peterspfennig einführt. - nach 726: Tod in Rom, genaues Todesjahr unbekannt.
- Zuletzt 692
Königreich Essex
- König Sebbi (664–694)
- Unterkönig Swæfheard (Westkent, 687/688–692/694)
- Unterkönig Nothhelm (Sussex, 692–717)
- Unterkönig Watt (Sussex, 692-700)
- 694: Sebbi dankt krankheitsbedingt ab und zieht sich ins Kloster zurück; seine Söhne Sigeheard und Swaefred sowie Offa übernehmen die Herrschaft. König Sigeheard (um 694–nach 704), König Swaefred (um 694–nach 704) und König Offa (694?–709) Fortsetzung 696
- um 696: Der ehemalige König Sebbi stirbt und wird in der St Paul’s Cathedral in London beigesetzt
- Nach 700: Watt verschwindet aus den Quellen; Nothhelm regiert Sussex alleine als Unterkönig
- 710: Nothhelm unterstützt Ine von Wessex militärisch bei einem Feldzug gegen den britannischen König Geraint von Dumnonia.
- 714: Æthelstan tritt als Mitkönig in Sussex auf, vermutlich im östlichen Teil des Landes.
- ca. 717: Nothhelms Regentschaft endet; genaue Todesumstände und das Todesdatum sind unbekannt.
- Um 722/725: Ine führt Feldzüge gegen Sussex, wo der verbannte Ætheling Ealdberht Aufnahme findet.
- Nach 733: Æthelberht folgt als König von Sussex.
- Zuletzt 692
Königreich Kent
- König Wihtred (690/691–725)
- Erzbischof Behrtwald (Canterbury, 693–731)
0629D: Konsekration zum Erzbischof durch Godwin, Erzbischof von Lyon in Frankreich.
0831D: Inthronisierung als Erzbischof von Canterbury.
693-731: Errichtung der Bistümer Sherborne und Selsey; Sussex wird christianisiert. Berhtwald empfängt Briefe von Papst Sergius I; er ist Empfänger des ältesten erhaltenen verschlossenen Briefes aus Westeuropa. Teilnahme und Vorsitz bei diversen kirchlichen Synoden, u.a. um ca. 703–705. - Fortsetzung 694
- 694: Wihtred schließt Frieden mit Wessex und zahlt für Mul, der in Kent getötet wurde, ein Wergeld.
- 694: Wihtred: (Synode von Baccanceld): Stärkung der kirchlichen Rechte und Regelung der Kirchenorganisation. Fortsetzung 695
- 695: Wihtred: (Gesetzgebung): Erlass des Kentischen Gesetzbuchs (Gesetze von Wihtred), Schutz der Kirche und Regelung von Ehe, Eidesleistungen und Feiertagen.
- 695: Mitarbeit Behrtwalds an den Gesetzen König Wihtreds von Kent, insbesondere Steuerbefreiung der Kirche und Sonntagsschutz im Gesetzbuch von Wihtred, erlassen auf einer Königversammlung in Bearsted.
- 705: Vorsitz von Behrtwald bei kirchlichen Synoden, die den Streit um Wilfrid von York beilegen.
- 725: Wihtres Tod: 23. April 725 - Nachfolger: Æthelberht II. und Eadberht I.
- 13. Januar 731: Tod Behrtwalds in Canterbury nach einer Amtszeit von 37 Jahren, 6 Monaten und 14 Tagen; Grab und später Heiligenverehrung, Gedenktag 9. Januar. Erzbischof Tatwin (Canterbury, 731-734)
- zuletzt 693
WESTGOTEN
- König Egica (687-702)
Das 16. Konzil von Toledo bestätigt die Amtsenthebung des Metropoliten Sisibert von Toledo, der sich an einer Verschwörung gegen Egica beteiligt hat. In diesem Jahr kommt es auch zu einer schweren Pestepidemie, die besonders Septimanien (nördlich der Pyrenäen) entvölkert.
693/694: Höhepunkt der judenfeindlichen Politik: Juden werden zum Glaubenswechsel gedrängt, ansonsten drohen ihnen hohe Steuern, Geschäftsverbote und ab 694 sogar Enteignung und Versklavung ihrer Familien. - Fortsetzung 695
- Um 695: Egica erhebt seinen Sohn Witiza zum Mitregenten, der zeitweise in Tui (Galicien) residiert. Witiza erhält am 15. November 700 die Königssalbung und übernimmt in den letzten Jahren zunehmend Regierungsgeschäfte, da Egica altersbedingt nicht mehr voll handlungsfähig ist. Fortsetzung 700
- 700: Witiza empfängt die Königssalbung und wird faktisch Herrscher.
- November/Dezember 702: Tod von König Egica, vermutlich in Toledo. Witiza wird Alleinherrscher.
- Zuletzt 693
FRÄNKISCHES REICH
- König Chlodwig III. (691–694)
- Hausmeier in Austrasien: Pippin der Mittlere (680–714, Herzog der Franken, 687–714, Hausmeier in Neustrien-Burgund 688–695)
- Bischof Ansbert von Rouen (684–693)
0209D: Ansbert stirbt in Hautmont. Seine Gebeine werden zunächst nach Saint-Wandrille und später nach Gent überführt, wo sie bis zur Reformation verehrt werden. - Bischof Rigobert von Reims (689–717)
- Erzbischof Claudius von Condat (Besançon, 685-693)
Nach sieben Jahren legt Claudius das Bischofsamt nieder und kehrt ins Kloster Condat zurück. - Bischof Lambert von Lüttich (Maastricht, 2. Amtszeit 682-705)
- Bischof Stephan von Köln (690–692/694)
- Bischof Gislo (Köln, 692/694–711)
- Bischof Numerianus von Trier (647-697/698)
- Bischof Chlodulf (Metz, 656-696/697)
- Fortsetzung 694
- Ende 694: Chlodwig III. stirbt (genaues Datum unbekannt) Begräbnis in der Basilika Saint-Denis Nachfolger: Sein Bruder Childebert III. König Childebert III. (694–711) Fortsetzung 695
- ab 695: Pippin: Formal Hausmeier von Neustrien
- 8. Juni 696/697: Chlodulf stirbt in Metz; Begräbnis in der Kathedrale St. Arnulf vor Metz; später wird der 8. Juni sein Gedenktag.
- um 697/698: Numerianus stirb vermutlich am 5. Juli vor 697/698 Bischof Basinus von Trier (697/698-705)
- 697: Bischof Abbo II. (Metz, 697-707)
- 699: Der ehemalige Erzbischof Claudius stirbt im Kloster Besançon (möglischerweise auch erst im Folgejahr)
- 700: Herzog Eudo (Aquitanien, 700–735)
- 705 (17. September): Ermordung Lamberts in Lüttich, vermutlich aus politischen Gründen und infolge von Blutrache oder wegen seiner Kritik an Pippins Beziehung zu Alpais. Erste Bestattung in Maastricht
- 709–712: Pippin: Feldzüge gegen einen Alamannenherzog Wilharius
- 711: Gislo stirbt und wird in St. Severin in der Severinstraße beigesetzt. Bischof Anno I. (Köln, 711-715)
- vor Dezember 714: Pippin setzt sich für die Erbfolge seiner Nachkommen ein; Streit zwischen den Nachkommen von Plektrudis und Alpaida beginnt bereits zu Lebzeiten. 16. Dezember 714: Tod Pippins in Jupille bei Lüttich Hausmeier Theudoald (Neustrien-Burgund und Austrasien 714-715)
- um 714: Übertragung der Gebeine Lamberts nach Lüttich durch seinen Nachfolger Hubertus - 714–718: Bau der ersten Lambertus-Basilika in Lüttich über dem Grab des Märtyrers
- 717: In der politischen Auseinandersetzung nach Pippins Tod verweigert Rigobert Karl Martell die Unterstützung. Karl Martell enthebt ihn darauf seines Amtes und schickt ihn ins Exil auf sein Eigengut Gernicourt. Nachfolger wird Liutwin, später Milo von Trier. Nach 717 bis 743: Rigobert lebt als Einsiedler in Gernicourt, kehrt nicht nach Reims zurück, auch nachdem Karl Martell ihn rehabilitiert.
- 743: Der ehemalige Bischof Rigobert stirbt in Gernicourt.
- 864: Überführung der Gebeine Rigoberts nach Reims.
- 872: Beisetzung der Gebeine Rigoberts in der Kirche Saint-Thierry zu Reims; Teile der Reliquien gelangen später nach Paris. Gedenktag: 4. Januar.
- Zuletzt 693
Herzogtum Elsass
- Um 718: Gründung der Kirche und des Klosters St. Stephan in Straßburg durch Adalbert; seine Tochter Attala wird die erste Äbtissin. Ebenfalls Ausbau des Königshofes in Straßburg. Fortsetzung 720
- Um 720: Erlaubnis zur Gründung des Klosters Honau auf einer Rheininsel durch irische Mönche. Fortsetzung 718
- Um 720/721: Adalbert ermöglicht irischen Mönchen die Gründung des Klosters Honau auf einer Rheininsel nördlich von Straßburg und stattet dieses mit umfangreichen Besitzrechten aus.
- um 721: Adalbert errichtet einen herzoglichen Palast in Königshofen (bei Straßburg).
- Juni 722: Letzte urkundliche Erwähnung Adalberts als lebender Herzog durch eine Schenkung an das Kloster Honau.
- Spätherbst/Winter 722 oder spätestens 723: Tod Adalberts, vermutlich auf dem Odilienberg. Seine Söhne Eberhard und Liutfrid treten das Erbe an und bestätigen die Klosterstiftungen. Adalbert wird in der Klosterkirche St. Stephan, Straßburg, bestattet
- zuletzt 690
Herzogtum Thüringen
- um 700: Errichtung einer Herzogspfalz mit Kirche in Fulda. Gründung eines Klosters für seine Tochter Immina auf dem Marienberg in Würzburg, die dort bis Anfang 742 Äbtissin war. Fortsetzung 704
- 1. Mai 704: Schenkungsurkunde an Bischof Willibrord in Würzburg mit Erwähnung erster Ortsnamen wie Castellum Virteburh (Würzburg), Arnstadt (Arnestati), Mühlberg (Mulenberge) und Großmonra (Monhore). Diese Urkunde gilt als das älteste bekannte Schriftstück für Thüringen.
- 704: Initiierung der Missionierung der Thüringer durch Willibrord (Bonifatius war noch in England).
- 716: Weitere Schenkungsurkunde an Willibrord – diesmal für das väterliche und mütterliche Erbgut in Hammelburg, samt Plan zur Errichtung eines Klosters.
- 21. März 717: Sein Sohn Thuring fällt in der Schlacht von Vincy.
- Frühjahr 718/Frühjahr 719: Hedan II. stirbt in Soissons. Nach dem Tod von Hedan II. wird das Herzogtum Thüringen von Karl Martell, dem späteren fränkischen Hausmeier, aufgelöst. Der Marienberg wird Fiskalgut und geht später an das Bistum Würzburg über (742).
- zuletzt 689
Herzogtum Baiern
- 696: Theodo: Um diese Zeit wird erstmals von seiner Regierung gesprochen. Quellen sprechen auch vom Einsetzen wesentlicher kirchenpolitischer Aktivitäten in seinem Herzogtum Fortsetzung 700
- um 700: Theodo II. etabliert sich als mächtiger und unabhängiger Herzog – die Lex Baiuvariorum wird weiterentwickelt; Er fördert das Christentum und holt Missionsbischöfe nach Bayern, darunter Rupert (Salzburg), Emmeram (Regensburg), Erhard (Regensburg) und Korbinian (Freising)
- 702: Theodo ewährt König Ansprand von Langobarden Asyl während eines Thronstreits und verbündet sich erneut mit dem Langobardenreich
- Um 710–715: Teilung des Herzogtums Baiern unter seinen Söhnen zur Vorbereitung auf die Zeit nach seinem Tod. Weiterer Ausbau der bayerischen Kirche und Vorbereitung der kirchlichen Neugliederung des Herzogtums
- 715: Theodo: Reise nach Rom als erster bayerischer Herzog. Dort Absprache mit Papst Gregor II. über die Organisation der bayerischen Kirche
- 716: Theodo: Vermutete Synode in Regensburg zur Neuordnung der Kirche nach den römischen Vorgaben.
- 15. Oktober 717 (oder ca. 716/717): Tod Theodos II.. Die Herrschaft geht auf seine Söhne über.
- 716: Herzog Grimoald II. (Baiern-Freising 716-725)
- 716: Herzog Theudebert (Baiern-Salzburg 716)
- 716: Herzog Theudebald (Baiern-Passau 716-719)
- 717: Herzog Tassilo II. (Baiern-Salzburg 717-719)
- zuletzt 696
FRIESEN
- 695: Die Franken unternehmen weitere Feldzüge nach Friesland. Utrecht wird in dieser Zeit zunehmend christliches Zentrum und Herrschaftssitz der Franken. Fortsetzung 714
- vor 714: Radbod stabilisiert seine Herrschaft in Mittel- und Ostfriesland und ist zwischen Machtinteressen der Franken und Bewahrung friesischer Eigenständigkeit gefangen. Seine Tochter Theudesinde heiratet Grimoald, den Sohn Pippins.
- 714: Nach dem Tod Pippins nutzt Radbod die innerfränkischen Wirren und erobert zeitweilig Gebiete im Süden Frieslands mit Utrecht und Dorestad zurück. Die Priester werden vertrieben, Kirchen zerstört.
- 716: Radbod verbündet sich mit den Neustriern, besiegt Karl Martell vor Köln und fügt ihm eine entscheidende Niederlage zu. Die Eroberung ist jedoch nicht dauerhaft.
- um 718: Radbod steht kurz vor der Taufe ins Christentum, bricht sie aber laut späterer Überlieferung im letzten Moment ab – dieses Symbol der Ablehnung bleibt prägend für seine Figur in der friesischen Erinnerungskultur.
- 719: Tod Radbods. Nach seinem Tod verstärken die Franken ihre Expansion und Christianisierung im südwestlichen Friesland
- zuletzt 690
LANGOBARDENREICH
Herzogtum Friaul
Herzogtum Spoleto
Herzogtum Benevent
- 698: Versöhnungssynode von Pavia beendet den langjährigen Dreikapitelstreit innerhalb der Kirche
- 700: Tod Cunincperts; sein Sohn Liutpert folgt ihm als König König Liutpert (700–701)
- um 700: Vermutlich vergibt Gisulf I. dem Kloster San Vincenzo al Volturno einen Landblock von etwa 500km².
- 703: Ende der Herrschaft Transamunds I.; ihm folgt Faroald II. als Herzog von Spoleto Herzog Faroald II. (703/705–719/720)
- um 703–705: Militärische Expansion unter Gisulf I.: Eroberung der Städte Sura (Sora), Hirpinum (Arpino) und Arx (Arce) in Latium. Brandschatzende und plündernde Feldzüge durch Kampanien bis zur Stadt Horrea, wo Gesandte von Papst Johannes VI. ihn mit reichen Geschenken zum Abzug bewegen. Viele Gefangene werden durch Lösegeld freigekauft.
- 706: Tod von Gisulf I. Sein Sohn Romuald II. folgt als Herzog von Benevent nach. Herzog Romuald II. (706–731)
- Zuletzt 689
ERSTES BULGARISCHES REICH
- Um 700: Tod Asparuchs; Nachfolge durch seinen Sohn Tervel Knjas Terwel (700–721) Fortsetzung 700
- Zuletzt 681
BYZANTINISCHES REICH
- Kaiser Justinian II. (1. Amtszeit 685–695, 2. Amtszeit 705–711)
- Klientelfürst Guaram II. (684/685-vor 693)
Kurz vor 693: Guaram II. verliert sein Amt, möglicherweise stirbt er. Der arabische Angriff auf den Kaukasus führt dazu, dass die Araber mit Hilfe der Chasaren die Region unterwerfen, direkte Herrschaft einführen und das Amt des lokalen Statthalters (wali) in Dvin etablieren. Ihm folgt sein Sohn oder Enkel Guaram III. - Klientelfürst Guaram III. (um 693–748)
- Papst Sergius I. (687–701)
- Patriarch Paulos III. (Konstantinopel, 688–693)
0820D: Paulos II. gibt sein Amt auf. - Patriarch Kallinikos I. (Konstantinopelm 693–705)
Kallinikos, Priester an der Kirche der Heiligen Gottesmutter von Blachernae in Konstantinopel und Verwalter der Kirchenschätze, wird zum Patriarchen von Konstantinopel gewählt. - Fortsetzung 695
- 695: Justinian wird durch eine Intrige gestürzt, ihm wird öffentlich die Nase abgeschnitten (Beiname Rhinotmetos), und er wird nach Chersones auf die Krim verbannt. 695–705: Während seiner Verbannung regieren Leontios (695–698) und Tiberios III. (698–705). Kaiser Leontios (695–698)
- 695: Sergius weiht Willibrord zum Bischof und entsendet ihn zur Mission nach Friesland, wodurch er die Christianisierung Nordwesteuropas fördert.
- 695: Kallinikos unterstützt Leontios bei der Absetzung Kaiser Justinians II. Justinian II. wird verbannt. Kallinikos gerät in Konflikt mit dem Kaiser, u.a. wegen einer Kirchenzerstörung zugunsten eines Palastbaus. Fortsetzung 698
- 698: Herrschaftswechsel zu Kaiser Tiberios III., Leontios verliert den Thron.
- 699: Sergius zeichnet Erzbischof Bertwald von Canterbury mit dem Pallium aus.
- 7. September 701: Sergius I. stirbt und wird in der Peterskirche bestattet. Gedenktag: 8. September (Katholisch und Orthodox). Papst Johannes VI. (701–705)
- 705: Rückkehr Justinians II. nach Konstantinopel mit Hilfe des bulgarischen Khan Terwel; Beginn seiner zweiten Regierungszeit. 705–711: Terrorregime mit Massenhinrichtungen seiner Gegner (u. a. Leontios, Tiberios III.), Absetzung und Blendung des Patriarchen Kallinikos I..
- 705: Justinian II. erobert mit Hilfe fremder Truppen Konstantinopel zurück und wird erneut Kaiser. Nach Juni 705: Justinian II. lässt Kallinikos festnehmen, blendet ihn und schickt ihn nach Rom ins Exil. Laut Legende wird Kallinikos lebendig eingemauert, überlebt dies vierzig Tage und stirbt wenige Tage später in Rom. Nach 705: Beisetzung durch Papst Johannes VI. in der Apostelkirche zu Rom nach Vision der Apostel Petrus und Paulus. Gedenktag: 23. August (orthodox und katholisch).
- 708: Justinian: Niederlage gegen die Bulgaren in der Schlacht von Anchialos, Flucht aus dem Kriegsgebiet.
- 711: Justinian II. wird bei einem Aufstand in der Nähe von Damatrys in Bithynien ermordet und stirbt, das Ende der Herakleischen Dynastie.
- 843: Patriarch Sergios I. (Jerusalem, 843–850)]
- Zuletzt 693
DABUYIDEN
- 712: Spahbod Farrukhan der Grosse (712–728) Fortsetzung 712
- Zuletzt 660
ARABER
(73/74 - Jahreswechsel 12./13. Mai)
Umayyaden
- Kalif Abd al-Malik (685–705)
- Statthalter Ṭāriq ibn ʿAmr al-ʿAmawī (Medina, 691/92–693)
- Statthalter Khalid ibn Abdallah ibn Khalid ibn Asid (692-693)
Khalid wird als Gouverneur abgesetzt, da er im Kampf gegen die Azariqa als erfolglos gilt. - Statthalter Bishr ibn Marwan (Kufa 690/91–694, Basra 693–694)
Nach der Niederschlagung eines Kharijiten-Aufstands in Basra übernimmt Bishr auch die Statthalterschaft von Basra und ist somit für ganz Irak verantwortlich. Er bildet einen Beratungsrat (Schura), der lokale Eliten und religiöse Gelehrte einbindet, und beauftragt den erfahrenen Feldherrn al-Muhallab ibn Abi Sufra mit der Führung der Armee gegen die Kharijiten.
April: Kurzzeitige Rückkehr Bishrs nach Damaskus zur Inspektion seiner Besitzungen.
Ende Jahr: Bishr übersiedelt nach Basra und delegiert die Führung von Kufa an einen lokalen Vertreter. - Statthalter al-Haddschādsch ibn Yūsuf (Hedschas 692-694, Irak 694–714)
Ernennung zum Statthalter von Medina (nur für wenige Wochen). - Statthalter Hassan ibn al-Nu'man (Ifrīqiya, 688–703)
- Imam Ali al-Sajjad (680–712)
- Papst und Patriarch Simeon I. (Alexandria, 692–699/700)
- Fortsetzung 694
- 694: Statthalter Yahya ibn al-Hakam (Medina, 694–695)
- 694: Tod Bishrs in Basra im Amt; genaue Todesursache unbekannt, laut Quellen stirbt er an einer Krankheit.
- 694: Al-Haddschādsch wird Statthalter im Irak, nach seiner Ankunft in Kufa und Basra bekämpft er verschiedene innerarabische Aufstände und setzt Sold-Reformen durch. Förderung des Ackerbaus und Reformen der Verwaltung (Verlegung der Residenz von Basra nach al-Wasit). Bekannt für brutale Vorgehensweise gegen Sektierer und oppositionelle Gruppen (besonders Schiiten). Fortsetzung 696
- 696–699: Abd al-Malik: Reform der Verwaltung: Einführung von Arabisch als Amtssprache statt Griechisch und Persisch. Ausbau des Postsystems und zentralisierte Verwaltung. Vereinheitlichung der Münzprägung: Ab 696 wird die arabisch-islamische Münze eingeführt.
- ab 697: Al-Haddschādsch übernimmt die Statthalterschaft für Chorasan und Sistan; damit ist er Herrscher über den gesamten Ostteil des Umayyadenreichs.
- 697: Eroberung des byzantinischen Karthago durch Hassan ibn al-Nu'man. Niederlage gegen vereinigte Berber unter Anführerin Kāhina; Rückzug nach Tripolitanien
- 698: Hassan ibn al-Nu'man: Rückeroberung und endgültige Zerstörung Karthagos; Sicherung der arabischen Herrschaft in Ifriqiya
- 699–701:: Al-Haddschādsch: Niederschlagung des Aufstands von Abdurrahman ibn Muhammad ibn al-Aschath.
- 699: Hassan ibn al-Nu'man: Gründung der Stadt Tunis und Aufbau eines Flottenarsenals
- 699: Simeon I. stirbt am 24. Abib 415 A.M. (koptischer Kalender, ca. Juli 699).
- Ab 700: Abd al-Malik: Ausbreitung im Maghreb: Hassan ibn an-Numan unterwirft den Maghreb gegen Widerstand der Berber. Vertreibung christlicher Beamter aus der Verwaltung (ca. 700). Beginn des Aufstands von Ibn al-Aschʿath (700/701).
- 701: Hassan ibn al-Nu'man: Sieg über die Berber unter Kāhina in der Schlacht bei Taharqa; Konsolidierung der arabischen Herrschaft
- 702: Papst und Patriarch Alexandros II. (702–729)
- 703: Abd al-Malik: Ende des Aufstands: Kopf des Ibn al-Aschʿath wird Al-Haddschādsch und schließlich Abd al-Malik übergeben.
- 703: Hassan ibn al-Nu'man: Abberufung Hassans als Statthalter, Konfiszierung seines Vermögens; Nachfolger: Musa ibn Nusayr. Statthalter Musa ibn Nusayr (Ifrīqiya, 703–715) nach 703: Musa ibn Nusayr setzt Unterwerfung und Integration des Maghreb fort
- 705:Tod Abd al-Maliks: 4. Oktober 705 in Damaskus Kalif al-Walid I. (705–715)
- '705: Todesjahr des ehemaligen Statthalters Hassan ibn al-Nu'man
- 712/713: Ali al-Sajjad stirbt in Medina, vermutlich an Vergiftung auf Befehl von al-Walid; Begräbnis in al-Baqi neben seinem Onkel Hasan Imam Muhammad al-Baqir (712–732)
- 727: Griechisch-orthodoxer Patriarch Cosmas I von Alexandria (727–768)
- Zuletzt 693
TURK-SCHAHI
- 697–698: Die Araber scheitern beim Versuch, Kabul und Zabulistan zu erobern. Der arabische General Yazid ibn Ziyad fällt. Fortsetzung 710
- um 710: Tegin Shah gewinnt die Oberherrschaft über Zabulistan zurück.
- um 717–719: Beziehung zu Byzanz: der Titel seines Sohnes Fromo Kesaro soll Bezug zum oströmischen Kaiser „Caesar“ nehmen (Hinweis auf byzantinisch-türkische Diplomatie).
- 738/739: Tegin Shah dankt zugunsten seines Sohnes Fromo Kesaro (auch Fu-lin-chi-p’o genannt) ab König Fromo Kesaro (739-745)
- zuletzt 680
ZWEITES TÜRK-KHAGANAT
- 696–697: Unterwirft die Khitan und schließt ein Bündnis mit den Kumo Xi (Tatabï), wodurch die Nordostgrenze gegen die expandierende Tang-Dynastie gesichert wird. Fortsetzung 698
- 698–701: Die Reichsgrenzen im Norden und Westen werden bis zu den Tannu-Ola-, Altai- und Tarbagatai-Bergen ausgedehnt.
- 706–707: Sieg gegen den Bayirku-Stamm; Ausweitung des Herrschaftsgebiets vom oberen Lauf des Kerulen bis zum Baikalsee.
- 709–710: Niederwerfung der Az- und Chik-Stämme; entscheidender Sieg gegen die Kirgisen hinter dem Sayan-Gebirge. Der Kirgisen-Herrscher Bars beg fällt im Kampf, seine Nachfahren werden Vasallen der Göktürken.
- 711: Tonyukuk führt die türkischen Truppen über den Altai und besiegt die Türgesh am Boluchu-Fluss (Dsungarei). Die Truppen stoßen bis an die Grenze von Tokharistan vor.
- 712–713: Kämpfe mit arabischen Streitkräften in der Nähe von Samarkand führen zu hohen Verlusten; die Rückkehr ins Kerngebiet ist schwierig.
- 713–714: Türkische Armee verstärkt sich im Altai und bereitet eine Belagerung von Beshbalik vor, die jedoch nach mehreren Niederlagen abgebrochen wird.
- 716: Tod Qapaghans – sein Nachfolger wird kurzzeitig İnäl Qaghan, dann Bilge Qaghan. Khagan Inel Qaghan (716–717)
- zuletzt 690
INDIEN
Nepal
- 702: Nepalische Angriffe auf Tibet; die erste Offensive gegen Tibet war erfolglos. Fortsetzung 704
- 704/705: Zweite Offensive gegen Tibet, in deren Verlauf laut chinesischen Berichten der tibetische König getötet wurde (historisch umstritten).
- bis 705/710: Förderung von Kunst und Literatur, Stiftung von Brunnen/Streams und Inschriften in mehreren Regionen Nepals.
- 705/710: Ende der Herrschaft Shivadeva II.; sein Sohn Jayadeva II. folgt als König
- 713: König Jayadeva II (713–733)
- Zuletzt 685
Chalukya
- 696: König Vijayaditya (696–733) Fortsetzung 696
- Zuletzt 682
Östliche Chalukya
- 772: König Vishnuvardhana IV. (772–808) Fortsetzung 772
- Zuletzt 682
Pallava
- 695: Tod von Parameswaravarman I.; Nachfolge durch seinen Sohn Narasimhavarman II. (Rajasimha) König Narasimhavarman II. (695–722) Fortsetzung 695
- Zuletzt 674
Anuradhapura
- 726: Tod von König Manavanna nach 35-jähriger Regentschaft; Nachfolger wird sein Sohn Aggabodhi V. König Aggabodhi V. (726–732) Fortsetzung 726
- Zuletzt 691
TIBET
- 695/696: Tibetische Truppen unter Führung des Gar-Clans siegen bei Suluhanshan und fügen China schwere Verluste zu. Tibet gewinnt kurzzeitig an Boden, bevor eine größere Wende eintritt. Fortsetzung 698
- 698: Tridu Songtsen lässt im Rahmen eines "Jagdlagers" den Großteil (über 2.000 Angehörige) des rivalisierenden Gar-Clans und weiterer Adliger hinrichten. Der einflussreiche Minister Gar Trinring Tsendro begeht daraufhin Selbstmord; viele seiner Leute schließen sich China an. Dies markiert den Machtausbau des Königs und das Ende des politischen Einflusses des Gar-Clans in Tibet.
- um 700: Friedensschluss zwischen Tibet und China. Tridu Songtsen richtet sein Augenmerk auf Feldzüge im Nordosten, insbesondere gegen das Nanzhao-Königreich. Khri ma lod übernimmt erneut die Regierungsgeschäfte als Regentin im Kernland.
- 704: Regentin Khri ma lod (2. Amtszeit 704-712)
- 704: Tridu Songtsen stirbt während einer Expedition im heutigen Yunnan.; Khri ma lod entmachtet seinen älteren Sohn Lha Balpo und setzt ihren Enkel Gyältsugru als rechtmäßigen Herrscher ein König Lha Balpo (704-705)
- Zuletzt 692
KHMER
Chenla
- 706/707: Das Reich wird in zwei Reiche geteilt – "Land Chenla" (nordwestlich, Festland) und "Wasser Chenla" (südöstlich, Mekong-Delta). Diese Aufteilung gilt als langfristige Folge der politischen Instabilität unter ihrer Herrschaft. Fortsetzung 713
- 713: Letztes gesichertes Lebenszeichen von Jayadevi: Sie hinterlässt eine Inschrift am Shiva-Tempel Tripurankata bei Angkor, in der sie die schwierige Zeit beklagt und eine Schenkung erwähnt, die sie dem Heiligtum gestiftet hat. Die Geschichte von Chenla wird nach 713 unübersichtlicher.
- 716: Um 716 wird mit Pushkaraksha erstmals ein männlicher Nachfolger genannt, möglicherweise ist er Jayadevis Sohn oder ist durch Heirat legitimer Nachfolger (unsicher)
- Zuletzt 681
CHAMPA
- Zuletzt 686
CHINA
(56./57. Zyklus - Jahr des Wasser-Schlange; am Beginn des Jahres Wasser-Drache)
Zhou-Dynastie
- 695: Wu Zetian lässt die berühmten Longmen-Grotten bei Luoyang ausbauen als Zeichen buddhistischer Förderung und religiöser Legitimation. Sie nimmt immer wieder neue Herrschertitel an, etwa „Jinlun Shengshen Huangdi“ („Goldene Rad, Göttlicher Herrscher“). Fortsetzung 696
- 696–697: Grenzkonflikte: Niederlage gegen die Tibetische Armee, Rebellion der Khitan. Militärische Auseinandersetzungen mit aufständischen Völkern im Norden und Westen Chinas.
- 698–701: Territorialer Ausbau insbesondere nach Zentralasien und zur koreanischen Halbinsel hin. Allmählicher Machtverlust; Aufstieg der Hof-Favoriten (die „Zhang-Brüder“).
- 703: Kaiserin Wu erkrankt schwer und ist ans Bett gebunden, wodurch ihre Kontrolle über Palast und Regierung nachlässt.
- 705: 20. Februar: Palastintrige und Putsch (Shenlong Coup): Die Zhang-Brüder werden ermordet, Wu Zetian wird zur Abdankung gezwungen. 21.–23. Februar: Rückgabe des Throns an ihren Sohn Zhongzong. Die Tang-Dynastie ist restauriert. Dezember 705
- zuletzt 691
Tang-Dynastie ab 705
- 705: Kaiser Zhongzong (2. Amtszeit 705–710) 705–710: Nach dem Sturz Wu Zetians wird Kaiser Zhongzong wieder auf den Thron gesetzt. Während dieser zweiten Amtszeit (705–710) wird der Hof erneut überwiegend von einflussreichen Personen kontrolliert, namentlich von seiner Frau, Kaiserin Wei. - Die ehemalige Kaiserin Wu Zetian stirbt im Alter von ca. 80 Jahren. Ihr posthumer Name ist „Wu Hou“ („Kaiserin Wu“).
KOREA
Silla
- 702: Tod in Silla-Hauptstadt Nachfolger: Sein jüngerer Bruder Seongdeok König Seongdeok (702–737) Fortsetzung 702
- Zuletzt 692
JAPAN
- 694: Jitō verlegt die Hauptstadt von Asuka-kyō nach Fujiwara-kyō, orientiert am chinesischen Vorbild. Fujiwara-kyō liegt in der Provinz Yamato (spätere Präfektur Nara) Fortsetzung 697
- 697 0817D: Jitō dankt zugunsten ihres Enkels Mommu ab. Tennō Mommu (697–707)
- Zuletzt 686
KALINGGA
- um 695: Shimas Herrschaft endet. Die Nachfolge ist nicht eindeutig belegt, doch sie gilt als Vorfahrin des bedeutenden Königs Sanjaya (Gründer des Mataram-Königreichs und Herrscher von Sunda und Galuh) Fortsetzung 695
- Zuletzt 674
QUELLEN
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20.11.2023 Artikel eröffnet
05.01.2024 Grundstock erstellt
22.08.2025 Grundstock ergänzt