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Erscheinungsbild
RÖMISCHE REPUBLIK
(ab urbe condita DXLV = 545)
- Konsul Quintus Fabius Maximus Verrucosus (5. Amtszeit)
In den Konsulatskämpfen wirkt Fabius tatkräftig mit und erreicht schließlich zusammen mit Quintus Fulvius Flaccus seine Wahl; Fabius tritt sein fünftes Konsulat an und wird vom Zensor Publius Sempronius Tuditanus zum Princeps senatus ernannt, obwohl nach herkömmlichem Recht Titus Manlius Torquatus Anspruch auf diesen Rang hätte. Die Ernennung zum führenden Senator bestätigt erneut seinen außergewöhnlichen Einfluss. Im Krieg erhält er den Auftrag, die letzte bedeutende von den Puniern gehaltene Stadt in Italien, Tarent, zurückzuerobern. - Konsul Quintus Fulvius Flaccus
- Die Censoren Marcus Cornelius Cethegus und Publius Sempronius Tuditanus entscheiden über den neuen princeps senatus: Nach Tradition soll der ehemalige Konsul Titus Manlius Torquatus als ältester patrizischer ehemaliger Censor dieses Amt erhalten, doch Tuditanus setzt Quintus Fabius Maximus Cunctator durch; angeblich stimmt Manlius dieser Wahl zu
- Zweiter Punischer Krieg (218-201)
Schlacht von Asculum
Zweite Schlacht von Tarentum
Fabius rüstet sein Heer auf, während andere römische Feldherrn Hannibal binden, und beginnt dann die Belagerung von Tarent. Er entscheidet sich nicht für einen offenen Sturm, sondern nutzt geheime Verhandlungen mit bruttischen Truppen in tarentinischem Dienst und erreicht, dass ihm Verräter ein Stadttor öffnen. Nach der Einnahme lässt er jedoch die Verräter beseitigen, um die Umstände der Eroberung zu verschleiern, und veranlasst ein grausames Massaker sowie den Verkauf von etwa 30'000 Menschen in die Sklaverei. Die reiche Beute aus Tarent fließt teilweise in die Staatskasse und teilweise als Soldatenprämien, während Fabius zahlreiche Kunstwerke nach Rom bringt. Eine große Heraklesstatue des Lysippus stellt er demonstrativ neben seine eigene Reiterstatue auf dem Kapitol auf, um die mythische Abkunft der Fabier von Herakles zu unterstreichen; durch den Venus-Tempel am Kapitol spielt er zugleich auf Aeneas an. Riesige Götterbilder bleiben in Tarent, angeblich aus Respekt vor den lokalen Göttern, tatsächlich jedoch wegen praktischer Transportprobleme. Die spätere Erzählung, Hannibal versuche Fabius mit gefälschten Briefen über eine weitere Verrätereroberung Metaponts zu täuschen, gilt als unhistorisch. Ebenso ist unsicher, ob Fabius für Tarent einen Triumph feiert, da Livius dies nicht erwähnt und Marcellus trotz größerer Erfolge nur eine Ovatio erhält. Dennoch zählt die Wiedereroberung Tarents zu den wenigen unbestrittenen militärischen Erfolgen des Cunctator.
Schlacht um Neu Karthago
In Spanien wendet sich das Blatt: Publius Cornelius Scipio (später "Africanus") erobert 209 v. Chr. die karthagische Hauptstadt Neu-Karthago. Nach weiteren Siegen verlässt Karthago faktisch die iberische Halbinsel - Fortsetzung 208
ILLYRER
GRIECHEN
(3./4. Jahr der 142. Olympiade)
Makedonien
- König Philipp V. (221–179)
- Erster Makedonisch-Römischer Krieg (215-205)
Ein Einfall der Dardaner bedroht Philipp, der jedoch durch ein Bündnis mit Bithynien Entlastung erhält - Fortsetzung 206
Sparta
Bosporanisches Reich
Pergamon
Pontos
Bithynien
Kappadokien
Seleukidenreich
- König Antiochos III. (223–187)
Antiochos III. beginnt im Rahmen seiner Anabasis mit der Wiedereroberung des Partherreichs für das Seleukidenreich. - Fortsetzung 206
Griechisch-Baktrisches Königreich
- König Euthydemos I. (235–200)
Um 209 Die Sogdier nutzen die Schwäche Baktriens während einer Belagerung, um sich unabhängig zu machen. Zwischen 209 und 206 führt der Seleukidenkönig Antiochos III. einen Feldzug gegen Baktrien, um das abtrünnige Königreich wieder in sein Reich einzugliedern - Fortsetzung 208
Ägypten
IBERIA
PARTHERREICH
(102/103)
- Großkönig Arsakes II. (217–185)
Niederlage gegen Antiochos III. (Seleukiden); Parthien wird von den Seleukiden zurückerobert, Hauptstadt Hekatompylos besetzt.
Nach 209: Arsakes II. akzeptiert feudale Abhängigkeit von den Seleukiden und regiert Parthien und Hyrkanien als Vasall. - Fortsetzung 192
MASSÄSYLIER
INDIEN
Maurya-Reich
Anuradhapura
XIONGNU
- Chanyu Touman (220–209)
Touman wird von seinem Sohn Modu (Maodun) getötet, der anschließend selbst Chanyu wird und die Xiongnu zu einer mächtigen Konföderation vereint - Chanyu Mao-tun (209-174)
209–174 Regierungszeit Mao-tuns als Chanyu der Xiongnu; er zentralisiert die Macht, schafft eine schlagkräftige Armee
bald nach 209: Niederwerfung und Integration rivalisierender Stämme - Fortsetzung 200
CHINA
(41/42. Zyklus - Jahr des Wasser-Drachen; am Beginn des Jahres Metall-Hase)
Qin-Dynastie
- Kaiser Qin Er Shi (209-207)
Nach dem Tod seines Vaters Qin Shihuangdi im Vorjahr fälscht Qin Er Shi dem Rat des Obereunuchen Zhao Gao und des Kanzlers Li Si folgend einen Erlass, in dem dieser dem eigentlichen Erben Fusu den Selbstmord befiehlt und er selbst zum Nachfolger ernannt wird. Er wird damit zum zweiten Kaiser der Qin-Dynastie. - Aufstand von Chen Sheng und Wu Guang
Juli bis Dezember: Der Aufstand von Chen Sheng und Wu Guang wird von der Qin-Dynastie rasch niedergeschlagen. Er löst jedoch zahlreiche Rebellionen in anderen Regionen aus. - 209–207: Fortgesetzte Aufstände, Militärniederlagen und innere Machtkämpfe. Zhao Gao gewinnt immer mehr Einfluss und lässt Minister und Prinzen hinrichten, die als Bedrohung gelten. Qin Er Shi führt weiterhin verschwenderische Bauprojekte durch und erhöht die Steuern
- Fortsetzung 208
JAPAN
QUELLEN
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20.12.2023 Artikel eröffnet und Grundstock erstellt
24.06.2025 Grundstock ergänzt