1389

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MAI

0505D: Landfrieden von Eger

  • Der Landfrieden von Eger wurde am 5. Mai 1389 in Eger zwischen König Wenzel (HRR) und dem Schwäbischen Städtebund, einem Zusammenschluss südwestdeutscher Reichsstädte geschlossen. Seit 1376 herrschte Unruhe in Süddeutschland. 14 schwäbische Reichsstädte hatten zum Schutz ihrer Privilegien und ihrer Unabhängigkeit ohne Erlaubnis des Kaisers den Schwäbischen Städtebund gegründet, der sich unter anderem gegen die kaiserliche Verpfändungs- und Besteuerungspolitik richtete. Erbost über diese Dreistigkeit unternahm Kaiser Karl IV. zusammen mit süddeutschen Fürsten einen Kriegszug – blieb jedoch ohne Erfolg. Wie sein Sohn und Nachfolger Wenzel von Böhmen musste er diesen städtebürgerlichen Bund respektieren. Der Städtebund breitete sich bis 1385 über ganz Südwestdeutschland aus, umfasste mehr als 50 Reichsstädte und widerstand allen Auflösungsversuchen des Königs und der Fürsten. Dann jedoch traten Sonderinteressen einzelner Reichsstädte zu Tage und der Bund zeigte Zerfallserscheinungen von innen. Diese Einladung der politischen Konkurrenten ließen sich die Fürsten nicht entgehen und provozierten 1387 den Städtekrieg, der 1388 ganz Süddeutschland erfasste und mit großer Brutalität geführt wurde. So ließ Pfalzgraf Ruprecht II. von der Pfalz gegnerische Gefangene bei lebendigem Leib verbrennen. Die städtischen Truppen standen dem an Grausamkeit jedoch nicht nach. Felder der Gegner wurden angezündet und Ernten vernichtet. So wurden jedoch für die Bauern die Städte zum erklärten Gegner. Tausende Bauern hielten in der einzigen größeren Schlacht am 23. August 1388, der Schlacht bei Döffingen die Stellung gegen das städtische Heer, bis zusätzliche Truppen ihres Herrn Graf Eberhard II. von Württemberg hinzukamen und den Sieg errangen. Die Niederlage bei Döffingen entzweite die Städte noch mehr und ermutigte den bis dahin abwartenden König Wenzel sich von den Städten abzuwenden. Wenzel trug sich mit der Absicht, die Tochter eines der Bayernherzöge zu heiraten. Dies war aber nur möglich, wenn er fest auf der Seite der Fürsten stand. Wenzel ergriff die Gelegenheit und stellte den Frieden zwischen den erschöpften Parteien auf Kosten der Städte wieder her. Auf dem Reichstag in Eger erließ er am 5. Mai 1389 einen Reichslandfrieden, mit dem der Städtebund und seine Neugründung verboten wurde.[1] Der Landfrieden betraf auch die Interessen Egers selbst, die sich beispielsweise in der Adelsfehde gegen Eger gegen Übergriffe des Landadels zu erwehren hatte. Die Städte mussten den Fürsten hohe Kriegsentschädigungen zahlen und es wurden ihnen andere Nachteile auferlegt. Die Reichsstädte lösten den Bund auf und die meisten traten dem Landfrieden bei. Es konnte jedoch kein wirklicher Frieden gesichert werden. Insbesondere im Schwäbischen gab es weitere Auseinandersetzungen, bis die Städte wegen der Passivität des Königs zur Selbsthilfe griffen. Schon 1390 gab es einen neuen Städtebund. Auch Wenzel hatte mit seiner Politik kein Glück – als ihn die Fürsten 1400 absetzten, halfen ihm die Reichsstädte nicht.

0514D: Kronberger Fehde

  • Die Kronberger Fehde führte die Freie Reichsstadt Frankfurt am Main im Städtekrieg des zweiten Rheinischen Städtebunds im Jahr 1389 gegen eine Reihe von Adligen des Umlandes, darunter Ruprecht II. von der Pfalz, der junge Ulrich V. von Hanau und eine große Zahl niederer Adliger, wie die Ritter von Kronberg. Die Fehde erlangte Berühmtheit wegen der Schlacht bei Eschborn, in der die Reichsstadt am 14. Mai 1389 die größte militärische Niederlage ihrer Geschichte erlitt.

JUNI

0615D: Schlacht auf dem Amselfeld

  • Die Schlacht auf dem Amselfeld fand am 15. Juni 1389 auf dem Amselfeld unweit Priština am Flusslauf des Lab im Kosovo statt. Das serbische Koalitionsheer unter der Führung des Fürsten Lazar Hrebeljanovićs sowie Vuk Brankovićs wurde durch eine Armee des mit Lazar verbündeten bosnischen Königs Tvrtko I. unter dem Woiwoden Vlatko Vuković verstärkt. Ihnen gegenüber stand das osmanische Heer unter Murad I. und dessen Söhnen Bayezid I. und Yakub. Der Konflikt entstand aus dem offensiven Vorgehen der Osmanen gegen die verbliebenen unabhängigen christlichen Reiche auf der Balkanhalbinsel. Murad I. versuchte die serbischen Fürstentümer der Oberhoheit des Osmanischen Reiches zu unterwerfen. Damit wäre das letzte Hindernis zur Übernahme des Byzantinischen Reiches mit dessen Hauptstadt Konstantinopel beseitigt gewesen. Die Amselfeldschlacht endete ohne eindeutigen Sieger, und die Anführer beider Streitmächte fielen. Im Ergebnis war aber der Widerstand der serbischen Fürsten gegen die osmanische Expansion entscheidend geschwächt, und sie mussten die Oberhoheit der osmanischen Sultane anerkennen, obwohl sich besonders Vuk Branković auch nach der Schlacht noch lange widersetzte. Obwohl das Byzantinische Reich nicht an der Schlacht beteiligt war, schied es durch den Verlust der serbischen Verbündeten endgültig als Machtfaktor in Südosteuropa aus. Byzanz wandte sich Rom zu, um mit der Unterstützung des christlichen Europas die endgültige Unterwerfung Konstantinopels abzuwenden. Das Ereignis wurde in der Überlieferung schon bald durch Prozesse der Legendenbildung in Volksdichtung, sowie insbesondere in der Rezeption der serbisch-orthodoxen Kirche im Amselfeld-Kult in einer stark mythologisierten Form weitergegeben. In der serbischen epischen Dichtung formte sich durch die Abwandlung von Historiographien und Volksüberlieferungen über die Jahrhunderte der sogenannte Kosovo-Zyklus Priča o boju kosovskom mit den Leitthemen des Martyriums Lazars, dem Verrat Vuk Brankovićs und der Heldentat Miloš Obilićs zum Nationalmythos Serbiens. Der am 15. Junijul./ 28. Junigreg. in Serbien gefeierte Vidovdan ist der Gedenktag der Schlacht. Der bei der Schlacht gefallene Fürst Lazar wurde schon 1390/1391 heiliggesprochen und ist einer der wichtigsten Heiligen der serbisch-orthodoxen Kirche. Seine Gebeine befinden sich heute in seinem Mausoleum, dem Kloster Ravanica.

OKTOBER

1025D: Konklave

  • Das Konklave von 1389 war die Wahlversammlung der Kardinäle nach dem Tod von Papst Urban VI. und dauerte vom 25. Oktober 1389 bis zum 2. November 1389. Seine Wahl fiel auf Pietro Tomacelli, der sich Papst Bonifaz IX. nannte.

QUELLEN

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21.02.2013 Artikel eröffnet (Debussy)

21.02.2013 Grundstock erstellt