1521

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APRIL

0417D: Wormser Vertrag

  • Im Rahmen des Reichstags, jedoch nicht vor diesem selbst, wurde am 17./18. April auch Martin Luther angehört. Luther war bereits als Häretiker verurteilt und mit dem Kirchenbann belegt worden; vor der sich daraus ergebenen Reichsacht war jedoch aufgrund der 1519 von Karl V. beschworenen Wahlkapitulation eine Anhörung des Beschuldigten nötig. Luther weigerte sich unter Berufung auf die Bibel, der königlichen Aufforderung zu folgen, seine zuvor in seinen Büchern geäußerten Ansichten zu widerrufen. Dass er am Schluss dieser Erklärung gesagt haben soll, „Hier stehe ich. Gott helfe mir. Ich kann nicht anders“, ist in der Literatur zwar oft zu finden, jedoch weder von Zeitgenossen noch von den Verhandlungsprotokollen verbürgt und auch in der Forschung nicht sicher zu belegen.[6] Im Bericht des Zeitgenossen Konrad Peutinger, eines Augsburger Rats- und Kaufherrn, der in Worms bei dieser Verhandlung anwesend war, steht hingegen: „Got kum mir zu hilf.“ Die Konsequenz seiner Weigerung war die Verabschiedung des Wormser Edikts, in dem über Luther die Reichsacht verhängt wurde. Von dem päpstlichen Nuntius Hieronymus Aleander, der die Sache besonders betrieben hatte, stammte hierzu der Entwurf. Am 4. Mai 1521, auf dem Heimweg vom Reichstag, wurde Luther im geheimen Auftrag seines Landesherrn, des Kurfürsten Friedrich von Sachsen, entführt und auf der Eisenacher Wartburg in Schutzhaft genommen.

DEZEMBER

1227D: Konklave 1521–1522

  • Das Konklave von 1521 war die Wahlversammlung der Kardinäle nach dem Tod von Papst Leo X. und dauerte vom 27. Dezember 1521 bis zum 9. Januar 1522, also 13 Tage. Seine Wahl fiel auf Adrian Florenszoon Dedel, der sich Papst Hadrian VI. nannte.

LEXIKON

Luther und die Nation

  • Mit seinem Protest gegen die römische Kirche und seinem Einsatz für den Glauben einte und spaltete er die Deutschen gleichermaßen: Der Reformator Martin Luther. Als einfacher Augustinermönch stellt er sich gegen den damals mächtigsten Mann der Welt: Kaiser Karl V. Trotz des ungleichen Machtverhältnisses verteidigt Luther seine Schriften vor dem Reichstag in Worms: Der 17. April 1521 sollte einer der Schlüsselmomente in der deutschen Geschichte werden. Für Luther geht es um Leben und Tod. Der 16. April 1521: Auf dem Weg zum Reichstag in Worms sind 7000 Menschen gekommen, um den berühmten Reformator zu sehen. Der Mönch aus Wittenberg ist Hoffnungsträger vor allem für Bürger und Bauern. Den Papst und den Kaiser hat er gegen sich - das Volk in Deutschland steht hinter ihm. (Die Deutschen)

Belagerung von Belgrad

  • Die Belagerung und Eroberung von Belgrad 1521 fand im Sommer 1521 unter Sultan Süleyman I. statt. Für die Osmanen stellte Belgrad ein großes Hindernis auf dem Weg nach Mitteleuropa dar, das aus ihrer Sicht unbedingt erobert werden musste. Bereits 1456 kam es zu einer osmanischen Belagerung von Belgrad, das von einer christlichen Armee unter dem Ungarn Johann Hunyadi erfolgreich verteidigt wurde. Die Osmanen eroberten bis in die 1450er Jahre den größten Teil Serbiens mit Ausnahme der neuen Hauptstadt Smederevo, während Belgrad im Herrschaftsbereich des ungarischen Königs Ladislaus Postumus verblieb. Nach der erfolgreichen Verteidigung der Stadt gegen die Türken wurde mit Ausnahme kleinerer Verstärkung der Oberstadt durch das Zindan-Tor und den Bau des Nebojscha-Turms in der Unterstadt an den Befestigungsanlagen keine wesentlich Verstärkung vorgenommen, was folgenschwere Konsequenzen hatte. Mit der Einnahme Smederevos 1459 wurde Serbien Teil des Osmanischen Reichs und hörte als Staat für mehrere Jahrhunderte auf zu existieren. Die Osmanen eroberten Serbien unter dem Vorwand, dem Land Ordnung zu bringen, bis sich die politische Lage in Serbien stabilisiert hätte. Der Grund war, dass der damalige Gouverneur von Serbien, Mihailo Anđelović, gestürzt wurde, der wiederum der Bruder des osmanischen Großwesirs Mahmud-Pascha Anđelović war. Serbien wurde zum Sandschak Smederevo. Die Eroberung 1521 war für Belgrad und auch für Europa eine historische Zäsur, da sie die erfolgreiche osmanische Expansion nach Mitteleuropa einleitete und zur Eroberung Ungarns und nachfolgend dem ersten Vordringen bis vor die Tore Wiens (Erste Wiener Türkenbelagerung) führte. Die Stadt erlebte als Ergebnis der Expansion des türkischen Imperiums eine neue und glänzende Periode, die hier für 150 Jahre Frieden brachte. Belgrad war zu dieser Zeit eine der größten orientalischen Großstädte und das Osmanische Reich stand auf seinem Zenit.

Reichstag zu Worms (1521)

  • Der Reichstag zu Worms war eine von Karl V. 1521 als Reichstag einberufene Zusammenkunft des Kurfürstenrats, des Reichsfürstenrats und des Städterats. Hauptthemen waren die Einsetzung eines Reichsregiments zur Verwaltung des Reichs und die für die Verteidigung wichtige Reichsmatrikelordnung, insbesondere angesichts der Türkischen Bedrohung. Gleichzeitig vereinbarten Karl V. und sein Bruder Ferdinand eine Abgrenzung ihrer jeweiligen Besitzungen und legten damit den Grundstein zur Teilung des Hauses Habsburg in eine spanische und den österreichische Linie. Im Rahmen des Reichstags - wenn auch nicht vor diesem selbst - erschien auch Martin Luther, der anschließend geächtet wurde.

QUELLEN

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