1522
JANUAR
0109D: Papst Hadrian VI.
- Der Deutsche Adrian von Utrecht wird als Hadrian VI. zum Papst gewählt, nachdem die Wahl des Schweizer Bischofs Matthäus Schiner am Widerstand der französischen Kardinäle gescheitert ist. Er wird der letzte nichtitalienische Papst für über 450 Jahre.
MÄRZ
0301D: Luther hat die Übersetzung des Neuen Testaments fertiggestellt
0309D: Wurstessen
- Der Bruch des Fastengebots mit einem Wurstessen in Zürich gilt als Urdatum für die Reformierte Kirche. Huldrych Zwingli verteidigt die Aktion mit dem Argument, dass Fasten kein göttliches Gesetz sei.
- SRF Tageschronik 2022
0309D: Invokavitpredigten (Luther)
- Mit der ersten seiner Invokavitpredigten meldet sich Martin Luther nach seinem Aufenthalt auf der Wartburg wieder in Wittenberg zurück und greift in den Streit um die Wittenberger Bewegung ein.
0218D: Amsterdam-Insel
- Der spanische Seefahrer Juan Sebastián Elcano entdeckt auf seiner Weltumrundung eine Insel, der er jedoch keinen Namen gibt. Es ist die heutige Amsterdam-Insel im Indischen Ozean.
APRIL
0401D: Nostradamus prophezeit das Internet
0410D: Francesco Cattani da Diacceto
- Francesco Cattani da Diacceto (genannt il Pagonazzo oder il Vecchio, latinisiert Franciscus Cataneus Diacetius, auch Diacetus; * 16. November 1466 in Florenz; † 10. April 1522 ebenda) war ein italienischer Humanist und Philosoph. Als Schüler Marsilio Ficinos war er Platoniker und vertrat eine stark vom Neuplatonismus geprägte Lehre, die er gegen Einwände von Aristotelikern verteidigte. Sein Hauptinteresse galt der Metaphysik, der Ästhetik und der Theorie der Liebe. Er unterrichtete an der Universität seiner Heimatstadt Florenz und galt bei den Zeitgenossen als Ficinos geistiger Erbe. In der Moderne hat Cattani früher bei den Philosophiehistorikern relativ wenig Beachtung gefunden, denn man hielt ihn für einen unoriginellen Vermittler von Ficinos Lehre. Die neuere Forschung hat demgegenüber sein System als Ganzes und die eigenständigen Aspekte seines Denkens in den Blick genommen. (Artikel des Tages)
0427D: Schlacht bei Bicocca
- In der Schlacht bei Bicocca setzen sich in Norditalien die Truppen Kaiser Karls V. gegenüber dem vom französischen König Franz entsandten Heer durch. Arkebusen und Artillerie der kleineren spanisch-habsburgischen Streitmacht sind entscheidend im Waffengang. Das Herzogtum Mailand gerät nach der Schlacht in den kaiserlichen Machtbereich.
JUNI
0619D: Vertrag von Windsor
- Im Vertrag von Windsor vereinbaren der englische König Heinrich VIII. und Kaiser Karl V. einen gemeinsamen Angriffsplan gegen das von Franz I. regierte Frankreich.
0626D: Belagerung von Rhodos
- Die Osmanen unter Süleyman erscheinen mit einer riesigen Flotte vor Rhodos und beginnen mit der Belagerung der Insel, die sich im Besitz des Johanniterordens befindet.
SEPTEMBER
0921D: Septembertestament (Luther)
- Das Septembertestament war der Urdruck von Martin Luthers Übersetzung des griechischen Neuen Testaments in die frühneuhochdeutsche Sprache, die er während seines Aufenthalts auf der Wartburg anfertigte. Die Offizin von Melchior Lotter dem Jüngeren in Wittenberg druckte den mit Holzschnitten versehenen Folioband in einer Auflage von etwa 3000 Exemplaren. Er kam am 21. September 1522 ohne Verfassernamen in den Handel; der Titel lautete: Das Newe Testament Deůtzsch. Sechs Wochen nachdem das Septembertestament in den Handel gekommen war, erließ Herzog Georg der Bärtige ein Edikt, das den Besitz dieses Buchs im albertinischen Sachsen verbot. Wer schon ein Exemplar besaß und es den Behörden ablieferte, sollte den Kaufpreis erstattet bekommen. Ähnliche Verbote in Brandenburg, Bayern und Österreich folgten. Herzog Georg beauftragte Hieronymus Emser damit, eine rechtgläubige Übersetzung des Neuen Testaments zu erstellen, um damit Luthers Version vom Buchmarkt zu verdrängen. Emsers Neues Testament wurde 1527 unter dem Titel Das naw testament nach lawt der Christlichē kirchen in Dresden gedruckt und verkaufte sich sehr gut. Es handelte sich dabei aber, wie Luther mit Genugtuung feststellte, weitgehend um ein Textplagiat. (Artikel des Tages)
LEXIKON
- Das Jahrhundert der Reformation in Biel war eine Blütezeit der heute zehntgrößten Schweizer Stadt Biel. Als Reformator von Biel gilt der 1526 verstorbene Thomas Wyttenbach, der als Lehrer Huldrych Zwinglis bekannt ist. Allerdings wurde das kirchliche Leben in Biel erst infolge der Berner Disputation 1528 nach reformatorischen Kriterien umgestaltet. Biel hatte in der Eidgenossenschaft den Status eines Zugewandten Orts und strebte den Beitritt an; dieser scheiterte allerdings daran, dass Biel durch ungeschicktes politisches Agieren seine Rechte in der Herrschaft Erguel weitgehend einbüßte und somit kein eigenes Herrschaftsgebiet besaß. Einen Endpunkt der lokalen Reformationsgeschichte bildet der Badener Vertrag von 1610, in dem die Bieler ihrem Stadtherrn, dem Baseler Fürstbischof, wesentliche Zugeständnisse machen mussten. (Artikel des Tages)
- Als Ritterkrieg, mitunter auch als (Pfälzischer) Ritteraufstand, wird der Aufstand eines Teils des deutschen Ritteradels in den Jahren 1522/23 bezeichnet.
QUELLEN
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05.08.2012 Artikel eröffnet und Grundstock erstellt