1870: Unterschied zwischen den Versionen

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0310D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bank '''Deutsche Bank''']
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*Die Deutsche Bank AG ist das nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und unterhält bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur und Sydney. Es gilt mit einem Marktanteil von 21 Prozent als größter Devisenhändler der Welt. Besonderes Gewicht legt die Bank auf das Investmentbanking mit der Emission von Aktien, Anleihen und Zertifikaten. Im Bereich der Kapitalanlagegesellschaften hält sie mit ihrer Tochtergesellschaft DWS Investments einen Marktanteil von über 20 Prozent in Deutschland. Im deutschen Privatkundengeschäft liegt ihr Marktanteil bei rund 6 Prozent (2007). Die 1870 gegründete Bank entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter anderem durch Übernahmen und Fusionen zur Großbank. Höhepunkte waren die Fusion mit der Diskonto-Gesellschaft (1929) und die Übernahmen von Morgan Grenfell (1992) sowie von Bankers Trust (1999). In der Zeit des Nationalsozialismus war die Bank an Arisierungen beteiligt. Es gibt Nachweise, dass die Bank an der Finanzierung des KZ Auschwitz mitwirkte und an den Goldtransaktionen der Nationalsozialisten verdiente. Nach einer systematischen, durch unabhängige Wissenschaftler gestützten Aufarbeitung ihrer Geschichte war die Bank im Jahr 2000 eines der Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“. Während der Weltwirtschaftskrise und der Finanzkrise 2007 erlitt die Bank hohe Verluste, konnte ihr Fortbestehen aber weitgehend aus eigener Kraft sicherstellen. Die Deutsche Bank ist unter anderem an der Frankfurter Wertpapierbörse im DAX, Euro Stoxx sowie an der New Yorker Börse NYSE gelistet. Im Jahr 2008 erlitt die Deutsche Bank einen Einbruch der Gesamterträge auf 13,5 Mrd. Euro nach 30,7 Mrd. Euro im Jahr 2007. Der Rückgang betrifft insbesondere das Handelsergebnis im Bereich Investment-Banking. Das Ergebnis verschlechterte sich entsprechend von einem Gewinn nach Steuern in Höhe von 6,5 Mrd. Euro im Jahr 2007 auf einen Verlust von 3,9 Mrd. Euro im Jahr 2008. Die Marktkapitalisierung zum 31. Dezember 2008 betrug 15,0 Mrd. Euro nach 47,4 Mrd. Euro zum Jahresende 2007. Im Jahr 2009 konnte die Deutsche Bank ihren Gewinn nach Steuern wieder auf 5,0 Mrd. Euro steigern.
*Die Deutsche Bank AG ist das nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und unterhält bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur und Sydney. Es gilt mit einem Marktanteil von 21 Prozent als größter Devisenhändler der Welt. Besonderes Gewicht legt die Bank auf das Investmentbanking mit der Emission von Aktien, Anleihen und Zertifikaten. Im Bereich der Kapitalanlagegesellschaften hält sie mit ihrer Tochtergesellschaft DWS Investments einen Marktanteil von über 20 Prozent in Deutschland. Im deutschen Privatkundengeschäft liegt ihr Marktanteil bei rund 6 Prozent (2007). Die 1870 gegründete Bank entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter anderem durch Übernahmen und Fusionen zur Großbank. Höhepunkte waren die Fusion mit der Diskonto-Gesellschaft (1929) und die Übernahmen von Morgan Grenfell (1992) sowie von Bankers Trust (1999). In der Zeit des Nationalsozialismus war die Bank an Arisierungen beteiligt. Es gibt Nachweise, dass die Bank an der Finanzierung des KZ Auschwitz mitwirkte und an den Goldtransaktionen der Nationalsozialisten verdiente. Nach einer systematischen, durch unabhängige Wissenschaftler gestützten Aufarbeitung ihrer Geschichte war die Bank im Jahr 2000 eines der Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“. Während der Weltwirtschaftskrise und der Finanzkrise 2007 erlitt die Bank hohe Verluste, konnte ihr Fortbestehen aber weitgehend aus eigener Kraft sicherstellen. Die Deutsche Bank ist unter anderem an der Frankfurter Wertpapierbörse im DAX, Euro Stoxx sowie an der New Yorker Börse NYSE gelistet. Im Jahr 2008 erlitt die Deutsche Bank einen Einbruch der Gesamterträge auf 13,5 Mrd. Euro nach 30,7 Mrd. Euro im Jahr 2007. Der Rückgang betrifft insbesondere das Handelsergebnis im Bereich Investment-Banking. Das Ergebnis verschlechterte sich entsprechend von einem Gewinn nach Steuern in Höhe von 6,5 Mrd. Euro im Jahr 2007 auf einen Verlust von 3,9 Mrd. Euro im Jahr 2008. Die Marktkapitalisierung zum 31. Dezember 2008 betrug 15,0 Mrd. Euro nach 47,4 Mrd. Euro zum Jahresende 2007. Im Jahr 2009 konnte die Deutsche Bank ihren Gewinn nach Steuern wieder auf 5,0 Mrd. Euro steigern.
==APRIL==
0411D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben_von_Batang_in_Sichuan_1870 '''Erdbeben von Batang in Sichuan''']
*Das Erdbeben von Batang in Sichuan 1870 war ein Beben in der nach dem Jinsha Jiang benannten Jinshajiang-Verwerfung (金沙江断裂带) der Stärke 7.5, das sich am 11. April 1870 in Batang 巴塘 in Sichuan ereignete. Aufgrund der verursachten Schäden ließ sich abschätzen, dass das Beben im Epizentrum die Stärke von X auf der Mercalli-Skala erreichte und eine Magnitude von 7,3 hatte.


==JUNI==
==JUNI==
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==JULI==
==JULI==
0713D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Emser_Depesche '''Emser Depesche''']
*Die Emser Depesche im eigentlichen Sinn ist das regierungsinterne Telegramm vom 13. Juli 1870, mit dem Bismarck in Berlin über die Vorgänge im Kurort Bad Ems unterrichtet wurde. Dort stellte der französische Botschafter Vincent Benedetti weitergehende Forderungen an den König Wilhelm I. von Preußen, die den Verzicht der Hohenzollern auf die spanische Thronfolge betrafen. Der Inhalt der Depesche diente Bismarck als Grundlage für eine Pressemitteilung, die noch am selben Tag veröffentlicht wurde. Die französischen Übersetzungen erschienen tags darauf, am französischen Nationalfeiertag. Die französische Öffentlichkeit reagierte, wie von Bismarck vorhergesehen, mit nationaler Empörung. In der Folge erklärte das Kaiserreich Frankreich am 19. Juli 1870 dem Königreich Preußen den Krieg, der zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wurde.


0718D: '''Unfehlbarkeit des Papstes'''
0718D: '''Unfehlbarkeit des Papstes'''
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0920D: '''die Truppen des Königreichs Italien erobern Rom'''
0920D: '''die Truppen des Königreichs Italien erobern Rom'''
*In der italienischen Hauptstadt Rom beginnt die Via Venti Settembre, die Straße des 20. September, am Stadttor der Porta Pia und läuft von hier bis ins Zentrum. Denn heute vor 135 Jahren schlugen piemontesische Truppen bei dieser Porta Pia eine Bresche in die Mauer der bis dahin noch vom Papst regierten Stadt und besetzten sie. Mit der Eroberung Roms wurde der Einigungsprozess des zehn Jahre zuvor entstandenen italienischen Nationalstaates vorerst abgeschlossen. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/418569/ (dradio.de)]
*In der italienischen Hauptstadt Rom beginnt die Via Venti Settembre, die Straße des 20. September, am Stadttor der Porta Pia und läuft von hier bis ins Zentrum. Denn heute vor 135 Jahren schlugen piemontesische Truppen bei dieser Porta Pia eine Bresche in die Mauer der bis dahin noch vom Papst regierten Stadt und besetzten sie. Mit der Eroberung Roms wurde der Einigungsprozess des zehn Jahre zuvor entstandenen italienischen Nationalstaates vorerst abgeschlossen. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/418569/ (dradio.de)]
==OKTOBER==
1010D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Gefecht_bei_Artenay '''Gefecht bei Artenay''']
*Das Gefecht bei Artenay am 10. Oktober 1870 zwischen dem I. Bayerischen Korps und dem französischen XV. Korps der Loirearmee war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges.


==NOVEMBER==
==NOVEMBER==

Version vom 22. Februar 2011, 18:56 Uhr

1867 | 1868 | 1869 | 1870 | 1871 | 1872 | 1873

JANUAR

0106D: Haus des Wiener Musikvereins eröffnet

  • Zu hören war Beethovens 5. Sinfonie, als am 6. Januar 1870 am Karlsplatz in Wien das neue Haus des Wiener Musikvereins eröffnet wurde. Von außen ein Prachtbau, überzeugen vor allem seine inneren Werte: Die Akustik des Konzertsaals gilt noch heute als herausragend. (dradio.de)

FEBRUAR

0203D: 15. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten

  • Der 15. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten war einer jener Zusätze, die nach dem Bürgerkrieg angefügt wurden. Er wurde am 3. Februar 1870 zur Ratifizierung vorgelegt, und verbot, einer männlichen Person aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Hautfarbe oder ehemaligen Sklaven das Wahlrecht zu verweigern.

MÄRZ

0310D: Deutsche Bank

  • Die Deutsche Bank AG ist das nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und unterhält bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur und Sydney. Es gilt mit einem Marktanteil von 21 Prozent als größter Devisenhändler der Welt. Besonderes Gewicht legt die Bank auf das Investmentbanking mit der Emission von Aktien, Anleihen und Zertifikaten. Im Bereich der Kapitalanlagegesellschaften hält sie mit ihrer Tochtergesellschaft DWS Investments einen Marktanteil von über 20 Prozent in Deutschland. Im deutschen Privatkundengeschäft liegt ihr Marktanteil bei rund 6 Prozent (2007). Die 1870 gegründete Bank entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter anderem durch Übernahmen und Fusionen zur Großbank. Höhepunkte waren die Fusion mit der Diskonto-Gesellschaft (1929) und die Übernahmen von Morgan Grenfell (1992) sowie von Bankers Trust (1999). In der Zeit des Nationalsozialismus war die Bank an Arisierungen beteiligt. Es gibt Nachweise, dass die Bank an der Finanzierung des KZ Auschwitz mitwirkte und an den Goldtransaktionen der Nationalsozialisten verdiente. Nach einer systematischen, durch unabhängige Wissenschaftler gestützten Aufarbeitung ihrer Geschichte war die Bank im Jahr 2000 eines der Gründungsmitglieder der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“. Während der Weltwirtschaftskrise und der Finanzkrise 2007 erlitt die Bank hohe Verluste, konnte ihr Fortbestehen aber weitgehend aus eigener Kraft sicherstellen. Die Deutsche Bank ist unter anderem an der Frankfurter Wertpapierbörse im DAX, Euro Stoxx sowie an der New Yorker Börse NYSE gelistet. Im Jahr 2008 erlitt die Deutsche Bank einen Einbruch der Gesamterträge auf 13,5 Mrd. Euro nach 30,7 Mrd. Euro im Jahr 2007. Der Rückgang betrifft insbesondere das Handelsergebnis im Bereich Investment-Banking. Das Ergebnis verschlechterte sich entsprechend von einem Gewinn nach Steuern in Höhe von 6,5 Mrd. Euro im Jahr 2007 auf einen Verlust von 3,9 Mrd. Euro im Jahr 2008. Die Marktkapitalisierung zum 31. Dezember 2008 betrug 15,0 Mrd. Euro nach 47,4 Mrd. Euro zum Jahresende 2007. Im Jahr 2009 konnte die Deutsche Bank ihren Gewinn nach Steuern wieder auf 5,0 Mrd. Euro steigern.

APRIL

0411D: Erdbeben von Batang in Sichuan

  • Das Erdbeben von Batang in Sichuan 1870 war ein Beben in der nach dem Jinsha Jiang benannten Jinshajiang-Verwerfung (金沙江断裂带) der Stärke 7.5, das sich am 11. April 1870 in Batang 巴塘 in Sichuan ereignete. Aufgrund der verursachten Schäden ließ sich abschätzen, dass das Beben im Epizentrum die Stärke von X auf der Mercalli-Skala erreichte und eine Magnitude von 7,3 hatte.

JUNI

0618D: Cosima und Hans von Bülow geschieden

  • Cosimas erstes Kind, das sie von Richard Wagner bekam, wurde Isolde getauft - ganz Wagnergemäß. Dumm nur, dass Cosima nicht mit Wagner verheiratet war, sondern mit Hans Guido von Bülow, dem Dirigenten. Es dauerte, bis der das begriff. Am 18. Juni 1870 wurde die Scheidung rechtskräftig. (BR2 Kalenderblatt)

JULI

0713D: Emser Depesche

  • Die Emser Depesche im eigentlichen Sinn ist das regierungsinterne Telegramm vom 13. Juli 1870, mit dem Bismarck in Berlin über die Vorgänge im Kurort Bad Ems unterrichtet wurde. Dort stellte der französische Botschafter Vincent Benedetti weitergehende Forderungen an den König Wilhelm I. von Preußen, die den Verzicht der Hohenzollern auf die spanische Thronfolge betrafen. Der Inhalt der Depesche diente Bismarck als Grundlage für eine Pressemitteilung, die noch am selben Tag veröffentlicht wurde. Die französischen Übersetzungen erschienen tags darauf, am französischen Nationalfeiertag. Die französische Öffentlichkeit reagierte, wie von Bismarck vorhergesehen, mit nationaler Empörung. In der Folge erklärte das Kaiserreich Frankreich am 19. Juli 1870 dem Königreich Preußen den Krieg, der zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wurde.

0718D: Unfehlbarkeit des Papstes

  • Ende 1869 eröffnete Papst Pius IX. das erste vatikanische Konzil. Er ordnete an, dass der Vorlage über die Kirche, über die das Konzil zu beraten hatte, ein Abschnitt über die Unfehlbarkeit des Papstes eingefügt werde. Nachdem das Konzil im April 1870 zunächst die so genannte dogmatische Konstitution über den Glauben verkündet hatte, beschloss es, dass alle vorgesehenen weiteren vorgesehenen Debatten gestrichen und nur noch über die Unfehlbarkeit beraten werden solle. Eine Opposition, zu der etwa 20 Prozent der anwesenden Konzilsväter gehörten, war damit nicht einverstanden. Sie wurde geschickt von den beratenden Kommissionen ferngehalten. Auch die Debatte über die Unfehlbarkeit wurde vorzeitig abgebrochen. Das Konzil endete am 18.Juli 1870 mit dem Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit, das für viele auch heute noch der spektakulärste Beschluss ist, den die katholische Kirche je gefasst hat. (dradio.de)
  • Auf dem 1.Vatikanischen Konzil der katholischen Kirche wird die Unfehlbarkeitslehre verkündet. Damit erhält der Papst nach heftiger Debatte bezüglich Glaubens- und Sittenlehre die absolute Entscheidungsgewalt über alle Kirchen. (aref.de)

0719D: Der Dosenöffner wird patentiert

  • Generationen von Tüftlern quälten sich mit der Frage herum, wie Speisen haltbar gemacht werden könnten. Wenn man sie luftdicht in ein Stück Weißblech einschloss, wie kam man dann an den Inhalt? Das gelang erst dem Amerikaner William Lymann, der seine Erfindung am 19. Juli 1870 patentieren ließ. (BR2 Kalenderblatt)

AUGUST

0815D: Belagerung von Straßburg

  • Die Belagerung von Straßburg war eine Episode des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Sie resultierte in der Kapitulation der französischen Festung am 28. September 1870.

0816D: Belagerung von Toul

  • Die Belagerung von Toul, die vom 16. August 1870 bis zum 23. September 1870 dauerte, war eine Episode im Deutsch-Französischen Krieg.

0820D: Belagerung von Metz

  • Die Belagerung von Metz während des Deutsch-Französischen Krieges dauerte vom 20. August bis zum 27. Oktober 1870 und endete mit einer vernichtenden Niederlage für die Franzosen.

SEPTEMBER

0901D: Schlacht von Sedan

  • Die Schlacht von Sedan fand am 1. September 1870 im Deutsch-Französischen Krieg statt. Mit der Kapitulation der französischen Truppen und der Gefangennahme des französischen Kaisers Napoléon III. am 2. September war sie vorentscheidend für den Ausgang des Krieges.
  • 1. September 1870. Vier Uhr früh. Im Schutze der Dunkelheit überqueren deutsche Truppen die Maas. Die ganze Nacht haben Pioniere heimlich eine Pontonbrücke gebaut. Es gilt, die französische Zweite Armee, die sich auf einen Ruhetag freut, zu überrumpeln. Ziel des Angriffs: der kleine Ort Bazeilles in den Ardennen. Bazeilles scheint zu schlafen, doch der Schein trügt, die Franzosen sind gewarnt. Überall in den Häusern liegen Scharfschützen, Elitesoldaten der französischen Kolonialtruppen. Bis zur letzten Patrone sollen sie die Stadt verteidigen, denn wenn Bazeilles fällt, sitzt die französische Hauptstreitmacht, die sich wenige Kilometer nordwestlich in Sedan verschanzt hat, in der Falle - von Süden, Westen und Osten eingekesselt von deutschen Armeen, im Norden nur die belgische Grenze. Um fünf Uhr früh beginnt der Kampf um die kleine Stadt. Bazeilles erlebt ein Massaker. Stunden später ist der Ort nur noch ein rauchendes Trümmerfeld. Derweil beginnt auch die Schlacht in Sedan: Mit starkem Artilleriefeuer von allen Seiten wird die Stadt unter Beschuss genommen. Die deutsche Armee, technisch weitaus besser ausgerüstet, spielt hier ihre ganze Überlegenheit aus. Kaiser Napoleon III. entschließt sich schließlich zu kapitulieren. Die Schlacht ist vorbei. Napoleon III. wird gefangen genommen. Über 100.000 französische Soldaten treten den Weg in die Kriegsgefangenschaft an.Sedan 1870 ist als Entscheidungsschlacht in die Geschichtsbücher eingegangen. In ihrer Folge brach das Zweite Kaiserreich in Frankreich zusammen. Ein halbes Jahr später wurde mit der Krönung Wilhelms von Preußen in Versailles das deutsche Kaiserreich begründet. (youtube.com: Die grossen Schlachten)

0919D: Belagerung von Paris

  • Die Belagerung von Paris, die vom 19. September 1870 bis zum 28. Januar 1871 dauerte, führte zur Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg und zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs.

0920D: die Truppen des Königreichs Italien erobern Rom

  • In der italienischen Hauptstadt Rom beginnt die Via Venti Settembre, die Straße des 20. September, am Stadttor der Porta Pia und läuft von hier bis ins Zentrum. Denn heute vor 135 Jahren schlugen piemontesische Truppen bei dieser Porta Pia eine Bresche in die Mauer der bis dahin noch vom Papst regierten Stadt und besetzten sie. Mit der Eroberung Roms wurde der Einigungsprozess des zehn Jahre zuvor entstandenen italienischen Nationalstaates vorerst abgeschlossen. (dradio.de)

OKTOBER

1010D: Gefecht bei Artenay

  • Das Gefecht bei Artenay am 10. Oktober 1870 zwischen dem I. Bayerischen Korps und dem französischen XV. Korps der Loirearmee war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges.

NOVEMBER

1103D: Belagerung von Belfort

  • Die Belagerung von Belfort, die vom 3. November 1870 bis zum 16. Februar 1871 dauerte, war eine Belagerung im Deutsch-Französischen Krieg. Die Stadt Belfort war nach dem Fall von Paris der letzte noch kämpfende Ort in Frankreich. Hier kam es zu den letzten größeren Gefechten des Krieges.

DEZEMBER

1127D: Kaiserbrief

  • Als Kaiserbrief wird das vom norddeutschen Bundeskanzler Otto von Bismarck am 27. November 1870 aufgesetzte und durch den bayerischen König Ludwig II. (geb. 1845, reg. 1864–1886) am 30. November 1870 unterzeichnete Schreiben an die deutschen Bundesfürsten bezeichnet. Den Kaiserbrief übergab Ludwigs Onkel Prinz Luitpold von Bayern, der spätere Prinzregent (1886-1912), dem preußischen König am 3. Dezember 1870 persönlich. Ludwig II. gab mit diesem Schreiben, das dem preußischen König Wilhelm I. die Kaiserwürde des neu gegründeten Deutschen Reichs antrug, den Anstoß zur Kaiserproklamation Wilhelms I. im Spiegelsaal von Versailles, wo sich noch während der Belagerung von Paris im Deutsch-Französischen Krieg die deutschen Fürsten und Vertreter der freien Städte am 18.Januar 1871 zusammengefunden hatten. Der Text des Kaiserbriefes (Auszug): "Nach dem Beitritte Süddeutschlands zu dem deutschen Verfassungsbündnis werden die Euer Majestät übertragenen Präsidialrechte über alle deutschen Staaten sich erstrecken. Ich habe mich zu deren Vereinigung in einer Hand in der Überzeugung bereit erklärt, daß dadurch den Gesamtinteressen des deutschen Vaterlandes und seiner verbündeten Fürsten entsprochen werde, zugleich aber in dem Vertrauen, daß die dem Bundespräsidium nach der Verfassung zustehenden Rechte durch Wiederherstellung eines Deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwürde als Rechte bezeichnet werden, welche Euer Majestät im Namen des gesamten deutschen Vaterlandes auf Grund der Einigung der Fürsten ausüben. Ich habe mich daher an die deutschen Fürsten mit dem Vorschlage gewendet, gemeinschaftlich mit Mir bei Euer Majestät in Anregung zu bringen, daß die Ausübung der Präsidialrechte des Bundes mit der Führung des Titels eines Deutschen Kaisers verbunden werde."
  • Er konnte die Preußen nicht leiden, aber es half nichts. Der bayerische König Ludwig II. schlug den Preußenkönig Wilhelm I. zum ersten deutschen Kaiser vor. Damit da auch nichts schief ging, diktierte Bismarck die entsprechenden Sätze den sogenannten Kaiserbrief am 27. November 1870. (BR2 Kalenderblatt)

QUELLEN

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