1951

Aus WikiReneKousz
Version vom 28. März 2017, 20:00 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (Hits Archive (Playlist))
1948 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954

Januar

0101D: das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen seine Arbeit auf

  • 1951 schuf die internationale Gemeinschaft ein Instrument, das einen Meilenstein für den Umgang mit Flüchtlingen darstellt: das UNHCR, das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge. Seine Aufgabe ist es, die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention zu überwachen und humanitäre Hilfe zu leisten. (dradio.de)

0109D: UN-Hauptquartier

  • Das UN-Hauptquartier in New York ist der wichtigste Standort und Hauptsitz der Vereinten Nationen, gelegen am United Nations Plaza in Manhattan. Die UN-Generalversammlung, der Sicherheitsrat und (im jährlichen Wechsel mit Genf) der UN-Wirtschafts- und Sozialrat treten hier zur Versammlung an. Außerdem ist es Sitz des UN-Sekretariats.
  • Nur wenige Gebäude haben die moderne Architektur so stark beeinflusst wie das Hauptquartier der Vereinten Nationen. 39 Stockwerke ragt es in den Himmel von New York. Ein schlichter, schlanker Betonbau mit einer Fassade aus türkisfarbigem Glas, direkt am East-River gelegen. Am 9. Januar 1951 wurde das Gebäude eingeweiht. (dradio.de)

0118D: Die Sünderin (Spielfilm)

  • "Die Sünderin" ist ein deutscher Film aus dem Jahr 1951. Er war auch wegen des nachfolgenden Skandals der Durchbruch der Schauspielerin Hildegard Knef. Der Film feierte seine Erstaufführung am 18. Januar 1951.
  • Im Jahr 1951 erschüttert ein erster Filmskandal erschüttert die Nation. Für Wochen und Monate gab es nur ein Gesprächsthema: "Die Sünderin". Mit dem moralisierend erhobenen Zeigefinger machten seine Kritiker unfreiwillig Werbung für das vermeintliche Schandwerk. Am 18. Januar 1951 wurde der Film uraufgeführt. (dradio.de)

0129D: Alle meine Söhne (Miller)

  • Vor 60 Jahren schaffte Arthur Miller mit "All my Sons", seinem zweiten Theaterstück, den Durchbruch am Broadway. Die Uraufführung des Dramas "Alle meine Söhne" im Coronet Theater wurde zu dem Erfolg, um den er hart gekämpft hatte. (dradio.de)

Februar

0210D: Schauspiel "Graf Öderland" (Frisch)

  • Graf Öderland, gemäß Untertitel Eine Moritat in zwölf Bildern, ist ein Drama des Schweizer Schriftstellers Max Frisch. Angeregt durch einen Zeitungs­bericht verfasste Frisch im Jahr 1946 eine erste Prosa­skizze, die im Folgejahr als Teil des Tagebuchs mit Marion veröffent­licht wurde. Für das Theater bearbeitete Frisch den Stoff mehrfach. Die Urauf­führung der ersten Dramen­fassung fand am 10. Februar 1951 im Schauspiel­haus Zürich unter der Regie von Leonard Steckel statt und war Frischs erster Misserfolg auf der Bühne. Einen stärkeren politi­schen Akzent setzte Frischs zweite Bearbeitung, die am 4. Februar 1956 von Fritz Kortner im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Frankfurt inszeniert wurde. Mit der dritten und letzten Version kehrte Frisch wieder weitgehend zur ursprüng­lichen Tagebuch­skizze zurück. Sie wurde am 25. September 1961 im Berliner Schiller­theater unter der Regie von Hans Lietzau urauf­geführt und in Frischs 1975 erschienene Werkausgabe aufgenommen. Obwohl alle drei Bühnen­bearbeitungen bei Kritik und Publikum gleicher­maßen ohne Erfolg blieben, blieb Graf Öderland das Drama, dem Frisch sich am meisten verbunden fühlte. Er bezeichnete es als sein liebstes und geheimnis­vollstes Stück. (Artikel des Tages)

März

0315D: Wiedererrichtung des Auswärtigen Amtes

  • Mit der Zurückerlangung der außenpolitischen Souveränität wurde am 15. März 1951 in Bonn das Auswärtige Amt wieder eingerichtet - vorwiegend mit Personal, das zu NS-Zeiten bereits im Außenministerium beschäftigt war. (dradio.de)

April

0405D: Ethel und Julius Rosenberg werden wegen Spionage zum Tode verurteilt

  • Über das Todesurteil vom 5. April 1951 gegen Ethel und Julius Rosenberg wurde jahrzehntelang heftig diskutiert. Für Rechte und Linke waren die Rosenbergs ein Symbol für kommunistische Bedrohung einerseits und für kapitalistisches Unrecht andererseits - ein Beispiel dafür, wie die Politik des Kalten Krieges die Justiz instrumentalisierte. (dradio.de)

Mai

0515D: Alan Turing fragt: "Können Computer denken?"

  • Wer war der Mann, der seine Zuhörer mit dieser Frage provozierte? Nur ein kleiner Kreis von Geheimnisträgern wusste: Alan Turing war ein Kriegsheld. Technikinteressierte kannten ihn als "Vater des Computers". Und nur Mathematikspezialisten hatten seine überragenden Arbeiten über Logik gelesen. (WDR ZeitZeichen 2016)

0521D: Montan-Mitbestimmungsgesetz

  • Nach dem Zweiten Weltkrieg gestand die britische Militärregierung den Arbeitern und Gewerkschaften in Deutschland ein Mitbestimmungsrecht an der Kohle- und Stahl-Industrie zu. Man wollte eine Rückkehr zu der alten Machtstruktur in der Rüstungsindustrie verhindern. Gesetzlich verankert wurde die Mitbestimmung erst 1951. (dradio.de 2011)

0523D: China annektiert Tibet

  • 23.05.1951: In Peking unterzeichnen tibetische Repräsentanten ein Abkommen, das Tibet in die junge Volksrepublik China integriert. Im Gegenzug sichert China Tibet regionale Autonomie und die Ausübung der buddhistischen Traditionen zu. (aref.de 2011)

0527D: Deutscher Filmpreis

  • Filmbänder in Gold und Silber, Goldenen Schalen, Vasen, Pokale und Leuchter gab es in den ersten Jahren. Wenig Geld, viel Ehr' und die musste auch noch weitergegeben werden. Denn die ersten Auszeichnungen für den deutschen Film nach 1945 wurden als Wanderpokale vergeben. (WDR ZeitZeichen 2016)

Juli

0716D: Der Fänger im Roggen (Roman)

  • "Wenn ihr das wirklich hören wollt, dann wollt ihr wahrscheinlich als Erstes wissen, wo ich geboren bin und wie meine miese Kindheit war und was meine Eltern getrieben haben und so, bevor sie mich kriegten..." - nein, genau das wird er uns nicht erzählen, Holden Caulfield, der Ich-Erzähler aus "The Catcher in the Rye". (WDR ZeitZeichen 2016)

0725D: Gesetz über strafbare Handlungen gegen Atatürk

  • Das Gesetz Nr. 5816 über strafbare Handlungen gegen Atatürk (türk. Atatürk Aleyhine İşlenen Suçlar Hakkında Kanun) vom 25. Juli 1951 stellt in der Türkei das Andenken an den Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk unter strafrechtlichen Schutz.

0728D: Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge

  • Die Genfer Flüchtlingskonvention (Abkürzung. GFK; eigentlich „Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“) wurde am 28. Juli 1951 auf einer UN-Sonderkonferenz in Genf verabschiedet und trat am 22. April 1954 in Kraft. Ergänzt wurde sie am 31. Januar 1967 durch das „Protokoll über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“, das am 4. Oktober 1967 in Kraft trat. Der Konvention sind 141 Staaten beigetreten, dem Protokoll 139 (Stand jeweils 24. Juni 2002). Die GFK ist die Rechtsgrundlage für das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR). Vor dem Inkrafttreten der GFK hatte es keine verbindliche Regelung zum Umgang mit Flüchtlingen gegeben. Lediglich in zwischenstaatlichen Verträgen oder in einseitigen Absichtserklärungen einzelner Staaten war festgelegt worden, wie viele Flüchtlinge ein Staat jeweils in einem Einzelfall aufnehmen wollte. Die damit verbundenen humanitären Notlagen waren seit dem Ersten Weltkrieg als Problem erkannt worden. Nachdem die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht gekommen waren, verschärfte sich die Lage. 1938 gab es auf Betreiben der USA eine Konferenz im französischen Evian, die Aufnahmekontingente für aus Deutschland flüchtende Juden festlegen sollte. Diese Konferenz blieb ohne Ergebnis und zeigte, dass Flüchtlingsfragen mit zwischenstaatlichen Abkommen nicht zu lösen waren. In den folgenden Jahrzehnten breitete sich die Idee einer internationalen Konvention aus, die Flüchtlingen persönliche Schutzrechte zubilligen sollte. Diese Überlegungen mündeten in die GFK.
  • Infolge des Zweiten Weltkriegs waren auf dem europäischen Kontinent Millionen Menschen auf der Flucht. Um sie im Ausland vor staatlicher Willkür zu schützen, wurde am 28. Juli 1951 in Genf ein "Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge" verabschiedet. Erstmals wurde darin beschrieben, wer als Flüchtling anzuerkennen ist und in einem fremden Staat Schutz beanspruchen kann. Die Genfer Flüchtlingskonvention trat knapp drei Jahre später im April 1954 in Kraft. (dradio.de)
  • Noch unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs verabschiedeten die Vereinten Nationen am 28. Juli 1951 auf einer Sonderkonferenz die 'Genfer Flüchtlingskonvention'. Sie ist bis heute die einzige weltweit gültige Vereinbarung, die den Umgang mit Flüchtlingen regelt. (dradio.de)

0729D: in Bayreuth beginnen die ersten Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg

  • Neben der Feier zu den 100. Bayreuther Festspielen wird auf dem Grünen Hügel auch an ein anderes Jubiläum erinnert. 1951 begannen die ersten Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg. Bundespräsident Heuss glänzte durch Abwesenheit. (dradio.de)

August

0802D: Greif (Schiff)

  • Die „Greif“ ist eine von der Stadt Greifswald in Fahrt gehaltene Schonerbrigg und dient heute der Jugendförderung durch maritime Ausbildung. Das aus Stahl gebaute Schiff war in der DDR von 1952 bis 1990 als Segelschulschiff „Wilhelm Pieck“ in Dienst.
  • Am 2. August 1951 wurde die Schonerbrigg "Wilhelm Pieck" in Dienst gestellt. Seitdem wurden auf dem Schiff mehr als 7000 Matrosen ausgebildet - bis zum Ende der DDR. Mehr als 120.000 Seemeilen legte die "Wilhelm Pieck" zurück, die meisten davon auf der Ostsee. (dradio.de)

0809D: Goethe-Institut (München)

  • Das Goethe-Institut ist ein gemeinnütziger Verein mit Hauptsitz in München und hat die Aufgabe, die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland zu fördern, die internationale kulturelle Zusammenarbeit zu pflegen und ein umfassendes, aktuelles Deutschlandbild zu vermitteln. Es ist nach dem deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe benannt.
  • Ob im indischen Kolkata, in der togolesischen Hauptstadt Lomé oder in La Paz in Bolivien - das Logo des Goethe-Instituts ist auf der ganzen Welt zu finden. 150 Standorte gibt es, gut 185.000 Menschen lernen dort jedes Jahr Deutsch. Neben der Sprache sollen die Institute die Vielfalt der deutschen Kultur vermitteln - und Anlaufstelle für demokratische Bewegungen vor Ort sein. Heute vor 60 Jahren wurde das Goethe-Institut gegründet. (dradio.de)

0829D: Micky Maus (Zeitschrift)

  • PENG, PUFF, KNUFF. OH, AH, SCHEPPER, ZACK - RRRRRR! 1951 kommt die bekannteste Maus der Welt endlich auch nach Deutschland, mit einer völlig neuen Sprache. Am 29. August erscheint zum ersten Mal in Deutschland die Zeitschrift Micky Maus. Während rund um den Globus Donald Duck das Cover ziert, wird hier die Maus zum Titelhelden, obwohl sich nur wenige Geschichten um sie drehen. (WDR ZeitZeichen 2016)
  • "Hurra - ich bin da!" jubelte vor 60 Jahren die Micky Maus von Werbeplakaten. Als Zeitschrift im Vierfarbdruck brachte Micky Maus Farbe in das Nachkriegsgrau der Zeitungskioske. In der DDR war Micky verboten und im Westen hatten Pädagogen und Eltern Vorbehalte gegenüber der Maus. (dradio.de 2011)
  • Das erste "Micky-Maus"-Heft erscheint auf dem deutschen Markt. Es ist Deutschlands erste Zeitschrift, die komplett in Farbe gedruckt ist, und es sind die ersten Comics in Heftform. Monatlich gibt es für 75 Pfennig neue Abenteuer mit den Mäusen Micky und Minnie, den Enten Donald Duck und Daisy, dem treuen Hund Pluto und seinem tollpatschigen Freund Goofy. (aref.de 2011)

0831D: Der Untertan (Spielfilm)

  • Diederich Heßling ist ein verträumtes und ängstliches Kind. Das macht aber nichts. Erst Vater und Mutter, dann die Schule und schließlich Militär sowie Universität und Burschenschaft sorgen dafür, dass aus dem Weichling ein Mann wird - und ein treu ergebener Untertan seiner Majestät, des Kaisers. (WDR ZeitZeichen 2016)

0831D: Präsentation der ersten Langspielplatte

  • Auf der Deutschen Musikmesse in Düsseldorf präsentiert die Deutsche Grammophon Gesellschaft die erste Langspielplatte. Ihre Mikrorille ermöglicht trotz niedrigerer Umdrehungsgeschwindigkeit (33 statt 78 U/min) eine bessere Tonqualität und eine längere Spielzeit. Die Langspielplatte, "LP", löst die Schellackplatte ab und leitet eine neue Ära der Unterhaltungselektronik ein. Die LP erlaubt ein Hörvergnügen von einer Stunde, ohne vom Sessel aufstehen zu müssen. (aref.de)

September

0901D: Wols

  • Wols (* 27. Mai 1913 in Berlin; † 1. September 1951 in Paris), eigentlich Alfred Otto Wolfgang Schulze – den Künstlernamen bildete er aus den Initialen Wolfgang Schulze –, war ein deutsch-französischer Fotograf, Maler und Grafiker. Er gilt als wichtiger Wegbereiter des Tachismus und Ahnherr des Informel. Wols künstlerisches Werk entstand ausschließlich in Frankreich, wohin er 1932 ausgewandert war. Vom Surrealismus und den Bauhausmeistern inspiriert und ohne professionelle Ausbildung, schuf er, nach einer kurzen Phase als Fotograf, zunächst surrealistische und später informelle Zeichnungen und Gemälde. Insbesondere die in Öl gemalten Werke seiner späteren Phase beeinflussten französische und deutsche Maler des Informel. Jean-Paul Sartre und andere französische Schriftsteller schätzten ihn als Buchillustrator. (Artikel des Tages)

0906D: im wieder aufgebauten Schiller-Theater in Berlin wird die erste Spielzeit eröffnet

  • Das Schiller-Theater im Berliner Stadtteil Charlottenburg dient heute der Staatsoper als Ausweichquartier und wird ansonsten als Musicalbühne genutzt. Doch einst bot es dem klassischen und modernen Sprechtheater eine Bühne und war lange Zeit das Flagschiff des West-Berliner Theaterlebens. (dradio.de)

0913D: Schlacht von Heartbreak Ridge

  • Die Schlacht von Heartbreak Ridge war die letzte Großoffensive der Vereinten Nationen im Koreakrieg und sollte vor allem die Position der UN in den bereits begonnenen Waffenstillstandsverhandlungen stärken. Sie dauerte vom 13. September bis zum 15. Oktober 1951 und war die letzte von mehreren Hauptkampfhandlungen um ein als "The Punchbowl" bezeichnetes Terrain von mehreren durch Täler zerschnittenen Hügelketten in den Bergen Nordkoreas, einige Kilometer nördlich des 38. Breitengrades.

0913D: Düsseldorfer Schauspielhaus

  • Zur Zeit muss improvisiert und in einem Zelt gespielt werden. Denn rund um das Düsseldorfer Schauspielhaus wird kräftig gebaut. Genau 65 Jahre wird es heute. Damals am 13. September 1951 war niemand geringeres Intendant als der legendäre Gustaf Gründgens. (WDR Stichtag 2016)

0928D: Bundesverfassungsgericht (Deutschland BRD)

  • Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) ist in der Bundes­republik Deutschland das Verfassungs­gericht des Bundes. Als Hüter der deutschen Verfassung (des Grund­gesetzes) hat das Gericht eine Doppelrolle, einerseits als unabhängiges Verfassungsorgan und andererseits als Teil der judikativen Staatsgewalt auf dem speziellen Gebiet des Staats- und Völkerrechts. Durch seine maßgeblichen Entscheidungen liefert es eine verbindliche Auslegung des Verfassungs­textes. Obwohl es Entscheidungen anderer Gerichte kontrolliert, gehört es nicht zum Instanzenzug. Das Bundes­verfassungs­gericht überprüft nicht, ob die Fachgerichte das Fachrecht richtig angewendet haben; es überprüft nur, ob die getroffene Entscheidung mit dem Grund­gesetz in Einklang steht. Kommt es zu dem Ergebnis, dass die Entscheidung die Verfassung verletzt, so hebt es sie – und ggf. die Entscheidungen der Vorinstanzen – auf und verweist die Angelegenheit zur nochmaligen Überprüfung an die Fachgerichte zurück (§ 95 Abs. 2 BVerfGG). Das Bundes­verfassungs­gericht wurde am 28. September 1951 feierlich eröffnet. (Artikel des Tages)
  • In Karlsruhe nehmen die obersten Gesetzeshüter, das Bundesverfassungsgericht (BVG), ihre Arbeit auf. Sie wachen für die Bundesrepublik Deutschland über die Einhaltung des Grundgesetzes. Das Bundesverfassungsgericht ist das höchste deutsche Gericht. Zu den wichtigsten Aufgaben gehört die Prüfung, ob vom Bundestag beschlossene Gesetze dem Grundgesetz entsprechen. Seine Urteile sind unanfechtbar. Sie verpflichten alle, auch Bundesregierung und Bundespräsidenten, zu ihrer Einhaltung. Die Urteile müssen aufgrund des Grundgesetzes gefällt werden. Fragen der politischen "Zweckmäßigkeit" dürfen dabei keine Rolle spielen. (aref.de)

Oktober

1002D: die deutsche Regierung gibt eine Ehrenerklärung für die Männer und Frauen des 20. Juli ab

  • Alljährlich am 20. Juli gedenkt die Bundesrepublik Deutschland der Verschwörer, die 1944 das Attentat auf Adolf Hitler wagten. Doch in den Anfangsjahren der Republik war die Position der Deutschen und des Staates zu dem gescheiterten Anschlag keinesfalls so klar. Vor 55 Jahren legte die Regierung von Konrad Adenauer schließlich ein eindeutiges Bekenntnis ab. (dradio.de)

1021D: Georg-Büchner-Preis

  • Der Georg-Büchner-Preis, auch Büchnerpreis genannt, ist der bedeutendste Literaturpreis in der Bundesrepublik Deutschland und im deutschen Sprachraum. Er wurde bereits 1923, zu Zeiten der Weimarer Republik, vom Landtag des Volksstaates Hessen in Erinnerung an den Schriftsteller Georg Büchner gestiftet und nur an Künstler vergeben, die aus Georg Büchners Heimat Hessen stammten oder mit Hessen geistig verbunden waren. Er war auf Initiative von Julius Reiber (DDP) vom damaligen Volksstaat Hessen ausgelobt worden für bildende Künstler und Dichter, hervorragende ausübende Künstler, Schauspieler und Sänger. Zwischen 1933 und 1944 wurde der Georg-Büchner-Preis durch einen Kulturpreis der Stadt Darmstadt ersetzt. 1951 erfolgte die Umwandlung des Preises in einen allgemeinen Literaturpreis, der jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen wird. Die Auszeichnung geht an Autoren, die sich durch ihre Arbeit um die deutsche Literatur verdient gemacht haben. Die Ehrung und die anschließende Rede des Preisträgers finden in Darmstadt statt. Die Dotierung, die 1951 noch 3.000 DM betrug, wurde im Laufe der Jahre regelmäßig erhöht und betrug vom 2003 bis 2010 40.000, ab 2011 50.000 Euro. Die Preissumme teilen sich die Stadt Darmstadt, das Land Hessen und der Bund, sowie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Der Büchnerpreis ist der renommierteste und seit 2011 neben dem Joseph-Breitbach-Preis der höchstdotierte jährlich vergebene Literaturpreis für deutschsprachige Autoren.
  • An dem Namenspatron nimmt heute niemand mehr Anstoß. Doch das war einmal anders. Denn Georg Büchner wurde wegen seiner Schriften zum Vormärz steckbrieflich gesucht. Als überregionaler Literaturpreis wird der Georg-Büchner-Preis seit 1951 vergeben, erster Preisträger war Gottfried Benn. (dradio.de)

1025D: Churchills zweite Amtszeit

  • Winston Churchill strahlt Zuversicht aus, als er den 16. Wahlkampf seines Lebens eröffnet. Mit der Geste, die ihn weltberühmt gemacht hat: dem gespreizten Mittel- und Zeigefinger - "V" für Victory. Die Wahlen vom 25. Oktober 1951 führen zur Rückkehr einer Legende: Der Kriegspremier wird nach sechs Jahren Politik-Pause erneut Regierungschef, mit 76 Jahren. Und ohne Selbstzweifel: "Wir alle sind Würmer. Aber ich glaube, ein Glühwurm zu sein." Für die Welt bleibt er der Mann, der im Zweiten Weltkrieg die Freiheit seines Landes und Europas rettete. Auch wenn er selbst am Ende seines Lebens klagte: "Ich habe viel erreicht. Doch zuletzt stehe ich nun mit leeren Händen da: Das Britische Weltreich konnte ich nicht retten." (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)

November

1108D: Quo vadis?

  • "Quo vadis?" (Originaltitel: Quo Vadis, dt.: „Wohin gehst du?“) ist ein Monumentalfilm von Mervyn LeRoy aus dem Jahre 1951. Er basiert auf dem Roman Quo Vadis von Henryk Sienkiewicz, dessen Titelgebung wiederum die christliche Überlieferung von der Begegnung Christi und seinem Jünger Simon Petrus vor den Toren Roms (Quo vadis?) aufgreift. Die Uraufführung des Films fand am 23. Februar 1951 in den USA statt; die deutsche Erstaufführung erfolgte am 13. August 1954. Der Film erzählt die Geschichte des römischen Generals Marcus Vinicius, der aus dem Krieg nach Rom zurückkehrt und sich dort in die christliche Staatsgeisel Lygia verliebt. Dramatische Höhepunkte sind der Brand Roms und die Christenverfolgung durch Kaiser Nero.
  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • Als Monument des Monumentalfilms wird "Quo Vadis?" in die Filmgeschichte eingehen. Die Großproduktion mit Peter Ustinov als wahnsinnigem römischen Kaiser Nero ist außerdem einer der ersten Hollywood-Filme mit eigenem Merchandising. (dradio.de)
  • Der Monumentalfilm "Quo Vadis", ein Meilenstein der Filmgeschichte, ein Mix aus Lovestory à la Hollywood und Machtmissbrauch im alten Rom, kommt in die US-Kinos. Der Film, bei dem Mervyn Le Roy Regie führte, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Henryk Sienkiewicz: Der römische Feldherr Marcus Vinicius kehrt siegreich von einem Feldzug nach Rom zurück. Als er sich in die Christin Lydia verliebt, gerät er mehr und mehr in Konflikt mit dem Staat. Dramatischer Höhepunkt ist der Brand Roms und die Christenverfolgung des Kaisers Nero. Für Peter Ustinov als verweichlichter und vertrottelter Kaiser Nero ist "Quo Vadis" der Durchbruch zu einer internationalen Karriere.(aref.de)

1123D: Papst Pius XII.: Urknall ist Schöpfung

  • Eine kuriose Situation: Da beschreibt der Heilige Vater in einer Rede vor der Päpstlichen Akademie begeistert die Fortschritte der Wissenschaft, vor allem die Kosmologie des Urknalls, für ihn sozusagen ein Beweis der Schöpfung. Mehr noch: wäre die Geburt der Welt aus einem Uranfang nicht ein Gottesbeweis? (WDR ZeitZeichen 2016)

Dezember

1224D: Amahl und die nächtlichen Besucher (Menotti)

  • "Amahl und die nächtlichen Besucher" (engl. Amahl and the Night Visitors) ist eine Oper in einem Akt von Gian-Carlo Menotti. Das Libretto in englischer Sprache stammt vom Komponisten selbst (deutsche Übersetzung: Kurt Honolka). Die Uraufführung erfolgte am 24. Dezember 1951 in New York in den NBC Studios und wurde live im Fernsehen ausgestrahlt. Menotti hatte die Oper speziell fürs amerikanische Fernsehen geschrieben. Die Oper gilt v.a. in Amerika als Klassiker, nicht zuletzt durch ihren einzigartigen Charakter einer Weihnachts- und Märchenoper. Dadurch ist sie bei Kindern sehr beliebt und wurde zur meistaufgeführten U.S. amerikanischen Oper des zwanzigsten Jahrhunderts.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Konzert und Oper als Live-Übertragung erfreuen sich großer Beliebtheit. In den Anfangstagen des Fernsehens gab es sogar noch viel weiter reichende Versuche, Musiktheater und Flimmerkiste zusammen zu bringen. Am 24. Dezember 1951 wurde mit "Amahl and the night visitors" die erste Fernsehoper der Geschichte ausgestrahlt. (dradio.de)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Die beiden deutschen Teilstaaten befinden sich im Wettlauf um den wirtschaftlichen Aufschwung. In der brandenburgischen Provinz wird innerhalb eines Jahres das größte Stahlwerk der DDR aus dem Boden gestampft. Im Westen einigen sich Deutschland und Frankreich auf die gemeinsame Kontrolle der Kohle- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet. Der Schumanplan legt damit den Grundstein für die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Wirtschaftsgebietes. Weite Teile der Bevölkerung profitieren jedoch noch nicht vom Wachstum. In der Bundesrepublik herrscht nach wie vor hohe Arbeitslosigkeit, die Wohnungsnot ist groß, und die Preise steigen schneller als die Löhne. Angesichts hoher Steuern auf Genussmittel blüht der Kaffee- und Zigarettenschmuggel an der deutschbelgischen Grenze. Für größeres Aufsehen sorgt ein Film: Hildegard Knef ist in „Die Sünderin“ für wenige Sekunden nackt zu sehen und löst damit in der Bundesrepublik einen Skandal aus. Protestdemonstrationen und Straßentumulte sind die Folge. In Ost-Berlin inszeniert die FDJ die Weltfestspiele der Jugend als großes Propagandaspektakel. Zahlreiche Jugendliche nutzen die Gelegenheit für einen verbotenen Abstecher nach West-Berlin. (bpb.de/mediathek)

Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft (Arendt)

  • Wie konnten die Juden ins „Sturmzentrum“ des 20. Jahrhunderts geraten? Zur Beantwortung dieser Frage seziert Hannah Arendt nicht nur Dynamik und Funktionsweise der Regime von Hitler und Stalin, sondern rekonstruiert auch die Entstehung von Antisemitismus, Imperialismus und Rassismus, indem sie deren Vertreter buchstäblich beim Wort nimmt. Sie muss feststellen, dass totalitäre Führer in der Lage sind, sich jederzeit jeder Ideologie zu bemächtigen und totale Herrschaft durch entfesselten Terror und Mobilisierung tumber, entfremdeter Massen zu etablieren. Staunend konstatiert sie, dass eine Zivilisation sich innerlich zersetzen und Barbaren gebären kann. Von großer Aktualität ist der recht kurze Teil über das Schicksal von Flüchtlingen und die Widersprüchlichkeiten der Menschenrechte, die allgemeingültig sein wollen, aber ohne staatliche Protektion völlig wirkungslos bleiben. Auf einer anderen Ebene ist Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft eine Geschichte der Juden in der Moderne. Arendt endet auf einer verhalten hoffnungsvollen Note: Ein Neuanfang sei mit jedem neu geborenen Menschen möglich. Trotzdem mahnt sie, sich nicht in Sicherheit zu wiegen: Totalitäre Bewegungen könnten immer wieder ein Einfallstor in die Zivilisation finden. (getAbstract)

Hits Archive (Playlist)

Roman "Nachts unter der steinernen Brücke" (Perutz)

  • Was verbindet einen notorisch klammen Kaiser und einen sagenhaft reichen Juden? Mehr als ihnen lieb und mehr als ihnen bewusst ist, mehr jedenfalls als nur Geldangelegenheiten. Leo Perutzʼ Roman Nachts unter der steinernen Brücke ist ein mystisch-magisches Meisterwerk voll ironischer Volten und mit einer tragischen Liebe im Zentrum. Er ist überaus raffiniert aufgebaut: Der Leser muss regelrecht mithelfen, das Puzzle der Geld- und Liebesverstrickungen zusammenzusetzen. Alles wird von einer Grundmelancholie durchzogen, denn die Hauptfiguren haben ihre glücklichen Zeiten schon lange hinter sich. Auch die Zeit, in der die Handlung spielt – um 1600 –, ist lange vorbei, und doch wird die Zeit, wird der Ort Prag, werden die Figuren so plastisch, als wäre man mitten unter ihnen. Es geht um Menschliches, Allzumenschliches, um Glück und Pech, oft auch um eine warme Mahlzeit. Perutz hielt mit diesem Roman, den er 1924 begann und 1951 beendete, eine untergegangene Epoche fest: die reiche Kultur des jüdischen Lebens im alten Prag. (getAbstract 2017)

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.