1953

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Januar

0105D: Warten auf Godot (Beckett)

  • "Warten auf Godot" (En attendant Godot) ist ein Theaterstück von Samuel Beckett, das im Herbst 1948 begonnen, Anfang 1949 fertiggestellt und 1952 publiziert wurde. Nachdem Beckett lange vergeblich nach einer Aufführungsmöglichkeit gesucht hatte, wurde es schließlich am 5. Januar 1953 vom Théâtre de Babylone in Paris uraufgeführt. Regisseur der Premiere war Roger Blin, der selbst als Pozzo mitspielte. Die Aufführung war überraschend erfolgreich und verhalf Beckett zu seinem Durchbruch als Autor. Die erste Inszenierung im deutschsprachigen Raum fand am 8. September 1953 im Schlossparktheater Berlin statt. Becketts Weltruhm gründet sich nicht zuletzt auf dieses Stück, dessen Titel auch im Deutschen zur Redewendung geworden ist.
  • Wird wahrscheinlich wieder nichts! Samuel Beckett war alles andere als überzeugt von den Erfolgaussichten seines neu geschriebenen Theaterstücks "Warten auf Godot". Am 5. Januar 1953 hatte das Stück dann Premiere und die Welt eine neue Theatersensation. (BR2 Kalenderblatt)

0115D: "Vom Winde verweht" kommt in die deutschen Kinos

  • Der Film "Vom Winde verweht" war bereits 1939 in den USA uraufgeführt worden. Erst 14 Jahre später kam er in die deutschen Kinos. Das war zunächst der NS-Filmpolitik geschuldet. Aber auch der Verleiher MGM verzögerte die Premiere, weil er um bessere Konditionen pokerte. Am 15. Januar 1953 war dann Erstaufführung in München. (dradio.de 2018)

0120D: Strass wird salonfähig

  • großer Ball im Weißen Haus, die Amtseinführung von "Ike" Eisenhower, dem General, der für die Amerikaner den Krieg gewann. Doch aufsehenerregend war an diesem Abend vor allem der Schmuck, den Mamie Eisenhower, die neue First Lady, trug - Modeschmuck! Strass! (BR2 Kalenderblatt)

0120D: Präsident Eisenhowers Regierungserklärung

  • President Eisenhower delivered his first inaugural address on January 20, 1953 (youtube.com)

0123D: French Painting Today (Ausstellung)

  • French Painting Today – Peintres vivants de l’École de Paris, auch French Painting To-day, (deutsch Zeit­genössi­sche franzö­sische Malerei leben­der Künst­ler der Pariser Schule) war der Titel einer von den Regie­rungen Frank­reichs und Austra­liens arrangier­ten Wander­ausstel­lung mit zeit­genössi­scher Moder­ner Kunst der École de Paris, die 1953 in den Staats­galerien sechs australi­scher Bundes­staaten gezeigt wurde. Ausge­stellt wurden 123 Expo­nate über­wiegend aus Bestän­den des Pariser Musée National d’Art Moderne. Die Objekte tour­ten von Januar bis Oktober 1953 durch das Land und machten dabei Station in Hobart, Sydney, Brisbane, Melbourne, Adelaide und Perth. Die Veran­staltung sorgte als gesell­schaft­liches Ereig­nis landes­weit für Furore und brach aller­orts Besucher­rekorde. Trotz kontro­verser Rezep­tion mit oft­mals harscher Kritik erwies sie sich als die einfluss­reichste Ausstellung inter­nationa­ler Kunst, die in den 1950er Jahren in Austra­lien gezeigt wurde. Am 4. Okto­ber endete die Wander­ausstellung in Perth. (Artikel des Tages)

0131D: Flutkatastrophe von 1953

  • Die Flutkatastrophe von 1953 (in den Niederlanden und Flandern als Watersnood oder kurz de Ramp (die Katastrophe), in Großbritannien als (Great) North Sea flood oder East Coast floods und in Deutschland auch als Hollandsturmflut bezeichnet) gilt als die schwerste Nordsee-Sturmflut des 20. Jahrhunderts. Sie ereignete sich in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 1953 und betraf große Teile der niederländischen und englischen Küste sowie in geringerem Ausmaß Belgien. Durch das gleichzeitige Auftreten einer ausgeprägten Springflut und eines schweren Sturms aus Nordwest stieg die Nordsee in Southend/Essex auf 2,74 Meter und bei King’s Lynn in Norfolk auf 2,97 Meter. Bei Hoek van Holland wurde ein Stand von 3,85 Metern über NAP gemessen, wobei dort der normale Tidenhub bei 80 Zentimetern lag; bei Brouwershaven stieg das Wasser auf 4,25 Meter, in Vlissingen auf 4,55 Meter und in Kruiningen auf 5,25 Meter. Trotz groß angelegter Rettungsaktionen kostete die Flut viele Menschenleben. Nach offiziellen Angaben starben in den Niederlanden 1.835 Personen, der größte Teil davon in der Provinz Zeeland[4]; in Großbritannien fanden 307 Menschen den Tod, in Belgien 28 und auf See 224 aufgrund des Untergangs einer Fähre und mehrerer Fischerboote. Der Sturm wütete auch über der deutschen und dänischen Nordseeküste, wo er sich als mittlere Sturmflut ohne Verlust von Menschenleben äußerte. Der letzte beschädigte Deich konnte erst zehn Monate später, im November 1953 bei Ouwerkerk auf Schouwen-Duiveland geschlossen werden. Die Katastrophe wurde in den Niederlanden zum Auslöser eines bis heute beispiellosen Hochwasserschutzprogramms, des Delta-Plans. Die seeländische und südholländische Küste wurde durch die Anlage von hunderten Kilometern neuer Deiche befestigt und die breiten und tiefen Mündungen von Maas und Schelde mittels Schleusen und Wehren von der See abgeriegelt. Der Bau dieser gewaltigen Schutzbauten schuf eine komplett neue Infrastruktur und verband zugleich die bis dahin wirtschaftlich unterentwickelten südlichen Provinzen mit dem industriellen Norden des Landes. In Großbritannien führte die Katastrophe zu der Planung des Flutschutzwehrs Thames Barrier, das allerdings erst 20 Jahre später verwirklicht werden sollte. Auch in Belgien war die Katastrophe Anlass für umfassende Überlegungen; das Projekt Sigma-Plan wurde aber erst ins Leben gerufen, nachdem das Land 1976 eine weitere Flutkatastrophe überstehen

März

0301D: Stalins letztes Abendessen

  • Als der Diktator Josef Stalin in der Nacht des 1. März 1953 einen Schlaganfall erlitt, traute sich niemand, ihn zu behandeln - so sehr war seine Umgebung an Duckmäusertum gewöhnt. Nach vier Tagen starb Stalin den Erstickungstod. (BR2 Kalenderblatt)

0303D: Die Sowjetunion gibt Stalins Tod bekannt

  • Seit 1922 war Stalin (*21.12.1879, Geburtsname: Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili) Generalsekretär der KPdSU und seit Lenins Tod 1924 uneingeschränkter Herrscher der Sowjetunion. Von vielen wurde er als Vater verehrt, von den anderen war er gefürchtet als einer der grausamsten Diktatoren der Weltgeschichte. (aref.de)

0305D: Josef Stalin

  • Am 1. März 1953 erleidet Josef Stalin einen Hirnschlag. Als sich Stunden später endlich jemand traut, seine Gemächer zu betreten, ist es zu spät. Stalin stirbt einige Tage später. Fast 30 Jahre lang hat er, der Diktator und Massenmörder, die Sowjetunion beherrscht. Die «Zeitblende» beleuchtet die letzten Jahre und Monate von Stalin – und seinen seltsamen Tod. Es geht um die Folgen seines Todes und darum, wie Stalin innert weniger Jahre in der Sowjetunion von der Lichtgestalt zur persona non grata wurde. Und es geht darum, wie Stalin nun in Putins Russland wieder Zuspruch kriegt. In der «Zeitblende» spricht der Historiker Helmut Altrichter, der gerade eine neue Stalin-Biografie geschrieben hat. (SRF Zeitblende 2018)

0319D: Messerschmitt Kabinenroller

  • Der Messerschmitt Kabinenroller ist ein Rollermobil des deutschen Konstrukteurs Fritz M. Fend. Die ersten Mobile nannten sich Fend Flitzer und wurden in Rosenheim hergestellt, bevor im Januar 1953 die Serienproduktion des KR 175 im Messerschmitt-Werk Regensburg (Regensburger Stahl- und Metallbau) begann.
  • Es war ein kurioses Gefährt, das auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt vorgestellt wurde: Der Messerschmitt-Kabinenroller, eine Mischung aus PKW und Motorroller, in dem zwei Personen hintereinander sitzen konnten. (DW Kalenderblatt)

0325D: Bundesvertriebenengesetz

  • Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Bundesrepublik etwa 14 Millionen Flüchtlinge, Ausgebombte und Vertriebene aus den ehemaligen ostdeutschen Gebieten integrieren und versorgen, denn die meisten von ihnen hatten alles verloren. (WDR ZeitZeichen 2018)
  • Der Deutsche Bundestag verabschiedet das Vertriebenengesetz. Es erklärt alle Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten zu Staatsbürgern der jungen Bundesrepublik Deutschland und regelt Hilfen zu ihrer Eingliederung. Durch den 2.Weltkrieg verloren fast 10 Millionen Deutsche ihr Zuhause und standen im Westen vor dem nichts. Der Großteil wurde nicht in Lagern, sondern in Privatquartieren untergebracht. So mussten 56 Mio. Westdeutsche für 8 Millionen Flüchlinge Zimmer frei machen. (aref.de 2008)

0328D: Jim Thorpe

  • James Franciscus „Jim“ Thorpe (* 28. Mai 1888 in Prague (Oklahoma) als Wa-Tho-Huck; † 28. März 1953 in Lomita, Kalifornien) war ein erfolg­reicher US-amerika­nischer Athlet in verschie­denen Sport­arten. Er gewann bei den Olym­pischen Spielen 1912 die Gold­medaillen im Fünf­kampf und im Zehn­kampf, war sowohl im American Football als auch im Baseball Profi­spieler und spielte auch Basketball. Seine olympischen Medaillen wurden ihm 1913 wieder aberkannt, da er vor den Olym­pischen Spielen zwei Jahre lang in einer halb­profes­sionellen Baseball-Liga gespielt und somit gegen die Amateur-Bestim­mungen verstoßen hatte. 1983, dreißig Jahre nach seinem Tod, wurde er durch das IOC rehabilitiert. Der Halb­indianer Thorpe gilt aufgrund der zahl­reichen auf höchstem Niveau ausgeübten Sport­arten als einer der heraus­ragendsten Athleten des modernen Sports. (Artikel des Tages)

April

0423D: Johannes R. Becher wird Präsident der Akademie der Künste

  • Walter Ulbricht bezeichnete ihn einmal als den größten Dichter der neuesten Zeit. Als Johannes R. Becher am 23. April 1953 zum Präsidenten der Akademie der Künste Ostberlins gewählt wurde, vollzog auch diese eine Wendung hin zur Partei. (dradio.de)

0425D: James Watson und Francis Crick veröffentlichen das Doppelhelix-Modell der DNA

  • Seit die Struktur der DNA bekannt ist, können Wissenschaftler in den "Bauplan des Lebens" eingreifen. Die Entwicklung der modernen Genforschung ermöglichten James Watson und Francis Crick mit ihrer Veröffentlichung des Doppelhelix-Modells der DNA in der Zeitschrift "Nature" am 25. April 1953. (dradio.de)

Mai

0504D: Pulitzer-Preis für "Der alte Mann und das Meer"

  • Es waren nicht zuletzt die schlechten Kritiken, die er für das vorausgegangene Werk "Über den Fluss und in die Wälder" hinnehmen musste, die Hemingway veranlassten, einen neuen Roman zu schreiben. Er wollte beweisen, dass er noch Kraft hatte. (WDR ZeitZeichen 2018)
  • Ein Mann, ein Fisch, ein Kampf bis aufs Blut: Ernest Hemingways Novelle "Der alte Mann und das Meer" wurde ein Welterfolg. Die einfache, aber dramatische Geschichte handelt davon zu kämpfen, am Ende zu scheitern und doch ein Sieger zu sein. Vor 65 Jahren erhielt Hemingway dafür den Pulitzer-Preis. (dradio.de 2018)

0507D: Erste Reißbrettstadt der DDR erhält den Namen "Stalinstadt"

  • "Stalinstadt ist eine junge Stadt, und das Wichtigste in ihr ist die Jugend", titelte 1953 die Berliner Zeitung. Stalinstadt war die Wohnstadt des Eisenhüttenkombinats Ost, das 1950 in der dünn besiedelten Oderregion aus dem Boden gestampft wurde. (WDR ZeitZeichen 2018)

0528D: DDR erhöht die Arbeitsnormen

  • "Die zehn Prozent Normerhöhung lassen sich verkraften", sagt Dr. Rottluff. "Es gibt Leute bei uns, die schaffen hundertfünfzig, hundertsechzig Prozent ihrer Norm". "Und es gibt andere", sagte Witte. "Das Ganze ist eine Frage der politischen und ideologischen Erziehung. Wir die Partei, sind die Triebkraft, der Vortrupp der Massen." (WDR ZeitZeichen)

Juni

0602D: Krönung der Königin Elisabeth II.

  • Es war die erste länderübergreifende Liveübertragung der Fernsehgeschichte: Am 2. Juni 1953 verfolgten Millionen Menschen die Krönung von Elizabeth II. zur Königin Großbritanniens. Die beteiligten Rundfunkanstalten sendeten elf Stunden - eine technische und logistische Meisterleistung. (dradio.de)
  • London Westminster Abbey: Die 25-jährige Elisabeth besteigt den Thron von Großbritannien und Irland. Der Erzbischof von Canterbury überreicht der jungen Monarchin in einer pompösen Zeremonie Reichsapfel und Zepter, setzt ihr die kiloschwere Krone aufs Haupt. Die Tochter und Nachfolgerin von König Georg VI. wird Herrscherin des Vereinigten Königreichs. Mehr als 7.500 geladene Gäste aus 75 Staaten verfolgen die Inthronisation. Salutschüsse verkünden dem Volk die Krönung. Zwei Millionen Menschen jubeln ihrer Monarchin auf dem Zug zum Buckingham-Palast zu. Heute haben viele Briten ein gespaltenes Verhältnis zur Krone. Sie halten die konstitutionelle Monarchie für nicht mehr zeitgemäß. Skandale und Affären haben die "Royals" zudem in Verruf gebracht. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)
  • Verschollene Filmschätze

0610D: die IG Farben wird zu einer Entschädigungszahlung verurteilt

  • Das Chemieunternehmen IG Farben setzte im großen Stil Zwangsarbeiter ein, viele kamen dabei ums Leben. Der ehemalige KZ-Häftling Norbert Wollheim verklagte es auf Entschädigung. Am 10. Juni 1953 sprach das Frankfurter Landgericht sein Urteil. (dradio.de)

0616D: Arbeiteraufstand in der DDR

  • In der Ostberliner Stalinallee treten Bauarbeiter in den Ausstand und protestieren gegen die im Mai beschlossene 10-prozentige Erhöhung der Arbeitsnorm. Als der Protestzug im Regierungsviertel eintrifft, ist die Menge bereits auf 10.000 Menschen angewachsen. Die Volkspolizei greift nicht ein. Kurz nach Stalins Tod (05.03.1953) und dem Beginn der Ära Chruschtschow ist man im Ostblock um Entspannung bemüht. Doch der Arbeiterprotest steigert sich zum Aufstand gegen das ganze sozialistische System. Für den 17. Juni wird zum Generalstreik aufgerufen. Nachdem der US-Radiosender RIAS die Nachricht sendet, verbreitet sie sich wie ein Lauffeuer in der ganzen DDR. Am Morgen startet ein Sternmarsch nach Berlin-Mitte. Dort gerät der Protest außer Kontrolle: SED-Parteilokale und Zeitungskioske werden angezündet. Am Mittag verhängt die Regierung den Ausnahmezustand, und die Demonstrationen werden mit sowjetischen Panzern und DDR-Volkspolizisten gewaltsam zerschlagen. Mindestens 125 Menschen werden dabei getötet, über 5.000 Menschen werden verhaftet und 48 standrechtlich erschossen. (aref.de)
  • Kettenrasseln in den Straßen Ostberlins: Das Motorengedröhn der Sowjet-Panzer erschüttert zehntausende DDR-Bürger, die für freie Wahlen demonstrieren. Der russische Stadtkommandant ruft den Ausnahmezustand aus. Doch junge Arbeiter fassen sich ein Herz, marschieren den Angreifern entgegen, schleudern Steine auf die Panzer. Ein Reporter des Westsenders Rias berichtet: "Salven gehen los, Menschen stürzen zu Boden, alles ruft nach Sanitätern." Zwei Tage später ist der Aufstand niedergeschlagen: 21 Tote, 187 Verletzte, 1.200 zu Haftstrafen verurteilte Demonstranten. Im Herbst 1989 bleiben die Panzer in den Kasernen. Es wird Wirklichkeit, was am 17. Juni 1953 noch Utopie war: die Freiheit und Einheit Deutschlands. (Quelle: www.phoenix.de)(youtube.com: 100 Jahre)

0617D: Aufstand des 17. Juni

  • In den Tagen um den 17. Juni 1953 kam es in der Deutschen Demokratischen Republik zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten, die verbunden mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen als Aufstand des 17. Juni (auch Volksaufstand oder Arbeiteraufstand) bezeichnet werden. Dieser erste antistalinistische Aufstand hatte zahlreiche Ursachen, zum Beispiel die Ignoranz der DDR-Führung gegenüber den Bedürfnissen der Arbeiterklasse einschließlich ihres Beschlusses, die Arbeitsnormen übermäßig zu erhöhen, sowie Fehler der SED. Die SED hatte in ihrem Programm die Wiedervereinigung Deutschlands abgelehnt und einen „beschleunigten Kurs“ beim Aufbau des Sozialismus beschlossen, der die Schwerindustrie einseitig förderte, dafür andere Bereiche vernachlässigte und deshalb Engpässe in der Versorgung verursachte. Der Aufstand des 17. Juni wirkte außerdem als politisches Signal auf die Völker in Osteuropa und in der Sowjetunion. Der 17. Juni war von 1954 bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 als „Tag der deutschen Einheit“ der Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland.
  • Am 17. Juni 1953 gingen in der DDR Millionen Menschen auf die Straße, um zunächst gegen mehr Arbeit für weniger Lohn zu demonstrieren. Doch dann ging es um mehr: den Sturz des SED-Regimes. Die Lehre aus den Aufständen: die Friedfertigkeit der Opposition, die 1989 eine bedeutende Rolle spielte. (dradio.de)

0618D: in Ägypten wird die Republik ausgerufen

  • Mit dem Putsch der "Freien Offiziere" begann für Ägypten eine ereignisreiche Zeit. Die Kolonialmacht Großbritannien wurde vertrieben, die Monarchie endgültig beseitigt. Höhepunkt dieser Umsturzphase war die Proklamation der ersten ägyptischen Republik im Jahr 1953. (dradio.de)

0625D: in der Bundesepublik wird die Fünf-Prozent-Hürde eingeführt

  • Die Fünf-Prozent-Hürde soll verhindern, dass sich die chaotischen Parteienverhältnisse der Weimarer Republik wiederholen. Profitiert haben von ihr lange Zeit die großen Volksparteien CDU und SPD, die mit stabilen Mehrheiten regieren konnten - doch kleine Parteien überspringen die Hürde immer öfter. (dradio.de)

Juli

0707D: Bundesanstalt für Flugsicherung

  • Es ist damals ein Schritt der Normalisierung. Oder besser vielleicht: Ein Luftsprung. Nach dem Zweiten Weltkrieg kontrollieren und organisieren zunächst die alliierten Siegermächte den Luftraum über Deutschland. Einen nach 1945 relativ leeren Luftraum. Aber: Er füllt sich bald. (WDR ZeitZeichen 2018)

0720D: Schweizer Fernsehen

  • Das Schweizer Fernsehen (SF) war das öffentlich-rechtliche Fernsehen der deutschen und der rätoromanischen Schweiz. Das Schweizer Fernsehen fusionierte am 1. Januar 2011 mit dem Schweizer Radio DRS zum neuen Unternehmen Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Am 16. Dezember 2012 wurde die Marke SF im Fernsehen durch SRF ersetzt.
  • ”Das Schweizer Fernsehen feiert dieses Jahr seinen 60. Geburtstag. Doch es wird keine Feier, keine Spezialsendung geben, die an diesen denkwürdigen 20. Juli 1953 erinnert. Den Tag also, an dem aus dem Studio Bellerive beim Zürcher Bellevueplatz die erste Versuchssendung ausgestrahlt wurde und auch die Schweiz in ein neues Zeitalter katapultierte. Ein Testbild, unterlegt mit «leichter Musik», kündigte um 20.15 Uhr an, dass es nun bald losgehen werde. Um 20.31 Uhr war es dann so weit: «Guten Abend, meine Damen und Herren», begrüsste die Ansagerin Rosmarie Burri die Zuschauer, «es ist heute Abend das erste Mal, dass wir über den Fernsehsender Üetliberg ein Programm ausstrahlen. Ein historischer Moment, sozusagen.»Die Sendung dauerte dann gerade mal 45 Minuten und beinhaltete vier Beiträge. Um 21.15 Uhr wünschte Fräulein Burri bereits wieder eine gute Nacht. Zwei Tage danach stand in der «Tat»: «Die erste Sendung hatte ein Niveau, das gute Prognosen rechtfertigt.» Die «Zürcher Woche» hingegen hämte: «Weshalb muss schweizerisch immer bieder sein?» Fazit: Seit 60 Jahren ist SRF auf Sendung, aber die Kritiken tönen irgend-wie immer gleich …” Gabrielle Jagel (TELE Mattschiibe)

0726D: Kubanische Revolution

  • Der Begriff Kubanische Revolution bezeichnet dreierlei: Erstens das historische Ereignis des Sturzes des kubanischen Diktators Fulgencio Batista durch die von Fidel Castros „Bewegung des 26. Juli“ angeführte Widerstandsbewegung mit dem erklärten Ziel der Wiederherstellung der von Batista seit 1952 teilweise außer Kraft gesetzten Verfassung von 1940, einschließlich aller demokratischen Grundrechte sowie der in ihr enthaltenen Landreform. Der zur Flucht Batistas am 1. Januar 1959 führende bewaffnete Kampf wurde seit 1956 sowohl von den städtischen Untergrundaktivisten als auch durch die vom Bergland aus operierende Guerillarmee geführt und weitete sich im Laufe des Jahres 1958 in Intensität und räumlicher Ausdehnung beständig aus. Zweitens wird darunter die Summe der von Castro zwischen 1959 und 1961 schrittweise ergriffenen radikalen Maßnahmen zum totalitären Umbau von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft des Landes nach marxistisch-leninistischer Ideologie und die Errichtung einer dauerhaften Alleinherrschaft unter seiner Führung verstanden. Drittens wird der Begriff insbesondere von der kubanischen Führung selbst bis heute als Synonym für die Herrschaft der Revolutionsführung unter späterer Festschreibung des Führungsanspruchs der Kommunistischen Partei Kubas verwendet.
  • Mit dem Sturm auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba wollten die Aufständischen um Fidel Castro Kubas Machthaber Fulgencio Batista stürzen - doch sie scheiterten. Erst 1959 konnten die Rebellen den Diktator vertreiben. Trotzdem gilt der Sturm auf die Kaserne als Startschuss für die kubanische Revolution. (dradio.de)

0727D: ein Abkommen beendet den Koreakrieg

  • Am 27. Juli unterzeichneten Vertreter der Vereinten Nationen, der USA und Nordkoreas nach drei Jahren Krieg das Waffenstillstandsabkommen von Panmunjom. Es blieben eine zerstörte Infrastruktur, zerbombte Städte, fast vier Millionen Tote - und bis heute kein richtiger Frieden. (dradio.de)

August

0801D: Bundesversicherungsanstalt für Angestellte

  • Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) mit Hauptsitz in Berlin war eine deutsche Körperschaft des öffentlichen Rechts.
  • Eine Rentenversicherung in Selbstverwaltung hat es in Deutschland schon ab 1911 gegeben. Während des Nationalsozialismus wurde sie jedoch aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte dann die BfA für finanzielle Sicherheit im Rentenalter, auch für Nichtberufstätige. (dradio.de)

0804D: Unfallflucht (Deutschland BRD)

  • Die Unfall­flucht (auch als Fahrer­flucht bezeich­net) ist im deut­schen Straf­recht ein Verkehrs­delikt, das in § 142 des Straf­gesetz­buchs (StGB) unter der Be­zeich­nung Uner­laub­tes Ent­fernen vom Unfall­ort gere­gelt ist. Die Straf­norm be­zweckt – trotz ihrer Platzie­rung inmit­ten von Delik­ten gegen die öffent­liche Ord­nung – vor­rangig den Schutz priva­ter Ver­mögens­interes­sen. Hier­zu legt sie Perso­nen, die an einem Ver­kehrs­unfall betei­ligt sind, ver­schie­dene Warte- und Aus­kunfts­pflich­ten auf. Dies soll sicher­stel­len, dass der durch den Unfall Geschä­digte die not­wendi­gen Infor­matio­nen erhält, um Schadens­ersatz­ansprü­che gegen den Schädi­ger gel­tend zu machen. Unter Strafe stellt die Norm daher be­stimm­te Verhal­tens­weisen, die die Ermitt­lung rele­vanter Infor­matio­nen über den Her­gang eines Ver­kehrs­unfalls verhin­dern, etwa das früh­zeitige Ent­fernen vom Unfallort. (Artikel des Tages)

0804D: der deutsche Bundestag hebt den "Kanzelparagraphen" auf

  • Es ist der Startschuss für den Streit zwischen Otto von Bismarck und der katholischen Kirche: 1871 erlässt der Reichskanzler den "Kanzelparagraphen". Ab da gilt für Geistliche: Politische Äußerungen im Amt sind verboten. Und das ist erst der Anfang einer ganzen Reihe von antiklerikalen Maßnahmen. (dradio.de)

September

0911D: Start der DDR-Hörfunk-Hitparade

  • Der DDR-Rundfunk wollte seine Hörer bei Laune und natürlich beim eigenen Programm halten, um westlichen Angeboten keine Chance zu lassen. Ein gelernter Bäcker und Schauspieler hatte eine Idee, die gut war für die Schlagerbranche der DDR und für ihn selbst. (WDR ZeitZeichen 2018)

0916D: CinemaScope

  • Das anamorphotische Verfahren ist eine Art der Aufzeichnung von (Kino-)Filmen mit speziell konstruierten Kamera-Linsensystemen, sogenannten Anamorphoten. Am bekanntesten ist das Verfahren in der Version CinemaScope (im Fachjargon kurz „CS“ oder „Scope“) geworden; es gibt jedoch auch weitere Verfahren, die anamorphotische Linsen verwenden.
  • Durch den Siegeszug des Fernsehens geriet das Kino in den 50er-Jahren in eine Krise. Die Studios suchten nach einer Lösung, mit der sie dem kleinen, begrenzten Bildschirm den Kampf ansagen konnten. Letztlich setzte sich ein neues Format durch: CinemaScope. (Deutschlandradio Kalenderblatt 2013)

0929D: Ernst Reuter

  • Ernst Rudolf Johannes Reuter (* 29. Juli 1889 in Apenrade, Provinz Schleswig-Holstein (Nordschleswig), heute Dänemark; † 29. September 1953 in Berlin) war ein deutscher Politiker und Kommunal­wissenschaftler. Von 1912 an betätigte er sich für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD). Nachdem er im Ersten Weltkrieg in russische Kriegs­gefangenschaft geraten war, stellte er sich nach der Oktober­revolution in den Dienst der Bolschewiki und wirkte als Volkskommissar im Siedlungsgebiet der Wolgadeutschen. Von 1919 bis 1922 gehörte er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an, unter anderem als Generalsekretär. Über die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) kam Reuter 1922 wieder zur SPD, für die er 1926 Berliner Stadtrat für Verkehr wurde. 1931 wechselte er in das Amt des Ober­bürgermeisters von Magdeburg. Nach seiner Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten und zweimaliger Haft in Konzentrationslagern ging Reuter 1935 ins türkische Exil. Ende 1946 kehrte er nach Berlin zurück und amtierte als Stadtrat für Verkehr und Versorgungsbetriebe. Während der Berliner Blockade wurde Reuter zum Ober­bürgermeister der Westsektoren gewählt und stieg zum international bekannten Repräsentanten Berlins auf. (Artikel des Tages)

0930D: Weltrekord im Tiefseetauchen

  • Zwei Männer in einer Stahlkugel. Ganz langsam sinken sie zum Meeresboden. Nach 3.150 Metern erreichen Auguste Piccard und sein Sohn weichen Schlamm. Der Aufstieg gelingt ähnlich wie bei einem Heißluftballon. Doch das Abenteuer wird nicht die größte Herausforderung der beiden bleiben. (dradio.de 2018)

Oktober

1019D: Wiener Konzerthaus

  • Das Wiener Konzerthaus wurde 1913 eröffnet. Es liegt im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße am Rand der Inneren Stadt zwischen Schwarzenbergplatz und Stadtpark.

1026D: Kommentator der Nürnberger Rassengesetze wird Staatssekretär im Bundeskanzleramt

  • Die "New York Times" nannte ihn den zweitstärksten Mann in Westdeutschland zur Konrad Adenauers Kanzlerzeit. Der Jurist Hans Globke sorgte aber immer wieder wegen seiner Nazi-Vergangenheit für Schlagzeilen. Auch, weil Adenauers "Mann für alle Fälle" zum einflussreichsten Strippenzieher der jungen Republik avancierte. (Deutschlandradio Kalenderblatt 2013)

1027D: Hans Globke wird Staatssekretär im Bundeskanzleramt

  • "Man schüttet kein dreckiges Wasser aus, wenn man kein reines hat!" Mit diesem Satz rechtfertigte Konrad Adenauer die Übernahme von Beamten aus der Nazi-Zeit. Einer von ihnen, Hans Globke, dirigierte das Bundeskanzleramt. Wie tief war er verstrickt? (WDR ZeitZeichen)

November

1116D: Deutscher Kinderschutzbund

  • Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) ist ein bundesweit vertretener, gemeinnütziger Verein und Lobby für Kinder. Er setzt sich laut Satzung für den Kinderschutz, die Kinderrechte und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder und ihren Familien ein. Der Deutsche Kinderschutzbund ist parteipolitisch und konfessionell ungebunden und will auftretende Missstände aufspüren, Politiker und Verwaltung zum Handeln drängen und durch eigene Initiativen eine kindgerechtere Gesellschaft herbeiführen. Seit 1993 ist Heinz Hilgers Präsident des Kinderschutzbundes.

1121D: Piltdown-Mensch als Fälschung entlarvt

  • Die Briten waren begeistert, als die spärlichen Überreste eines Urmenschen beim Dorf Piltdown in Sussex auftauchten. Älter als der Neandertaler sollten die Funde sein. Am 21. November 1953 kam heraus: alles Schwindel! (BR2 Kalenderblatt)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Der Tod Josef Stalins am 5. März erschüttert die kommunistische Staatenwelt. Während im gesamten Ostblock Staatstrauer verordnet wird, hoffen viele Bürger der DDR auf eine Liberalisierung. Stattdessen führt die SED den Aufbau des Sozialismus unbeirrt fort, und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst. In Scharen flüchten die Menschen in den Westen. Im Juni eskalieren die Spannungen zu einem Volksaufstand, der jedoch binnen Kurzem von der Sowjetarmee niedergeschlagen wird. Über 50 Menschen kommen ums Leben. In Westdeutschland wächst die Anerkennung für die Politik Konrad Adenauers. Im Frühjahr empfängt der US-amerikanische Präsident Eisenhower den Bundeskanzler erstmalig in Washington. Im Herbst verfehlt die von ihm geführte CDU/CSU bei den Bundestagswahlen nur knapp die absolute Mehrheit. Adenauer wird im Amt bestätigt. Auch wirtschaftlich geht es in der Bundesrepublik aufwärts. Die Kaffeepreise sinken, und in Wolfsburg läuft der 500.000ste VW-Käfer vom Band. Derweil verschlechtert sich in der DDR die Versorgungslage. Der Westen reagiert mit einer Hilfsaktion: Zu Weihnachten werden tausende von Päckchen in den anderen Teil Deutschlands geschickt. (bpb.de/mediathek)

Bundestagswahlrecht (Deutschland BRD)

  • Das Bundestagswahlrecht regelt die Wahl der Mitglieder des Deutschen Bundestages. Nach den in Artikel 38 Absatz 1 Satz 1 des Grundgesetzes festgelegten Wahlrechts­grundsätzen ist die Wahl „allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim“. Diese fünf Grundsätze sind grundrechtsgleiche Rechte: Ihre Verletzung kann durch eine Verfassungs­beschwerde vor dem Bundes­verfassungs­gericht gerügt werden. Weiterhin ist im Grundgesetz vorgeschrieben, dass die Wahlen zum Bundestag normalerweise alle vier Jahre stattfinden und dass man das passive Wahlrecht als Volljähriger, das aktive Wahlrecht ab der Vollendung des 18. Lebensjahres hat. Das konkrete Wahlsystem wird hingegen durch ein einfaches Gesetz, das Bundeswahl­gesetz, bestimmt. Viele Bestimmungen des Bundeswahl­gesetzes werden ihrerseits in der Bundeswahl­ordnung konkretisiert. (Artikel des Tages)

Erzählung "Seelandschaft mit Pocahontas" (Schmidt)

  • Für dieses Buch muss man Arno Schmidt dankbar sein: Wohl keinem Autor vor oder nach ihm ist es so überzeugend gelungen, die kollektive Selbstverleugnung, seelische Verwahrlosung und die unausgesprochenen Sehnsüchte in der jungen Bundesrepublik derart sinnlich erlebbar zu machen. Eine Zeit, in der sich die ersten Wohlstandsdeutschen zu Tode fressen und saufen („Weeßte, wenn man als Kind so hat hungern müssen, und jetz später wieder : da wird ma zum Tier im Fressen!“); in der ein Mann seine knochige Verlobte (Spitzname „UKW-Antenne“) nur „wegen m Hof“ flachlegt; und in der eine Urlaubsaffäre für Sekt und eine Armbanduhr zu haben ist. Dem Autor brachte der Text eine Strafanzeige wegen Pornografie und Gotteslästerung ein – was mehr über den damaligen Zeitgeist als über das Werk selbst aussagt. Tatsächlich besticht diese Liebesgeschichte durch ein ungewohnt hohes Maß an Zärtlichkeit. Und so darf der Leser die übliche Schmidtʼsche Bildungshuberei ignorieren und inmitten berückend schöner Natur in menschliche Abgründe blicken. (getAbstract 2018)

Film "Heißes Eisen"

  • Heißes Eisen (Originaltitel: The Big Heat) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Fritz Lang aus dem Jahr 1953. In diesem Kriminalfilm, der auf einer Fortsetzungsgeschichte in der Saturday Evening Post von William P. McGivern basiert, geht der Polizist Dave Bannion gegen den Kriminellen Mike Lagana vor, der die Stadt mit einem Netz der Korruption überzogen hat. Als die Gangster Bannions Frau ermorden, wird aus der polizeilichen Ermittlungsarbeit ein Rachefeldzug. The Big Heat ist im Film noir beheimatet und nimmt viele genretypische Themen und Motive wie urbane Kriminalität, Gewalt, Rache und Fatalismus auf, weist aber in seiner linearen, actionbetonten Erzählweise und seiner schnörkellosen Bildgestaltung auf das kommende Genre des Polizeifilms hin. (Artikel des Tages)

Gedicht Nur zwei Dinge (Benn)

  • "Nur zwei Dinge" ist ein Gedicht des deutschen Lyrikers Gottfried Benn (* 2. Mai 1886; † 7. Juli 1956) aus dem Jahr 1953. Das Gedicht blickt in einer Du-Ansprache auf ein Leben zurück, stellt die Sinnfrage und findet die Antwort im Ertragen des Vorbestimmten. Nach der Einsicht in die allgemeine Vergänglichkeit schließt Nur zwei Dinge mit einer Gegenüberstellung von Leere und gezeichnetem Ich. Im Gegensatz zu den abstrakten, nihilistischen Aussagen steht die geschlossene und eingängige Form des Gedichts, die durch traditionelle Stilmittel geprägt ist. Dabei lassen chiffrenhafte Formeln vieldeutige Interpretationen zu. Nur zwei Dinge gehört zu den populärsten Gedichten Gottfried Benns und wurde auch als seine persönliche Lebensbilanz verstanden.

Hits Archive

Liste der Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland

  • Die Liste der Gedenk­münzen der Bundes­repu­blik Deutsch­land (DM) enthält alle 87 der von 1953 bis 2001 von der Bundes­republik Deutsch­land ausge­gebe­nen Gedenk­münzen mit der Währungs­bezeich­nung Deutsche Mark. Das ur­sprüng­liche Münz­material der 5-DM-Gedenk­münzen war eine Silber­legie­rung. Als der Mate­rial­preis durch die Silber­spekula­tion den Münz­wert über­stieg, wurde ab 1980 Magni­mat ver­wen­det. Einige schon geprägte Münzen gelang­ten dennoch in den Um­lauf, der Rest wurde einge­schmol­zen. Gedenk­münzen zum Nenn­wert von 10 DM bestan­den immer aus Silber­legie­rungen. Die einzige Gold­münze mit der Bezeich­nung Deutsche Mark bedurfte einer Gesetzes­ände­rung, da sie von der Deut­schen Bundes­bank ausge­geben wurde. Sie ent­sprach in den Abmes­sun­gen einer norma­len 1-DM-Kurs­münze; hatte aber auf der Motiv­seite die Um­schrift Deut­sche Bundes­bank. Diese Gold­münze hatte einen Nenn­wert von einer Deut­schen Mark; der Aus­gabe­preis betrug durch den Mate­rial­wert 250 DM. Es exis­tieren ver­schie­dene vergol­dete Exem­plare der origi­nalen 1-DM-Münze, die aber durch die Prä­gung Bundes­repu­blik Deutsch­land ein­deutig von der Gold­münze zu unter­schei­den sind und für Münz­samm­ler bedeu­tungs­los sind. (Artikel des Tages)

Piaggio P.149 (Flugzeug)

  • Die Piaggio P.149 ist ein viersitziges, einmotoriges Leicht­flugzeug des italienischen Herstellers Piaggio Aero Industries. Das Flug­zeug ist in Ganz­metall­bauweise gefertigt und unter bestimmten Voraussetzungen kunstflug­tauglich. Der Jung­fernflug fand am 19. Juni 1953 statt, woraufhin die P.149 vornehmlich als ziviles und militärisches Schul-, Verbindungs- und Reise­flugzeug in verschiedenen Staaten eingesetzt wurde. Größter Nutzer des Flugzeugs war die deutsche Luftwaffe, die über 260 Exemplare beschaffte und diese von 1957 bis 1990 einsetzte. Auch die Luft­streit­kräfte Österreichs, die israelischen Luft­streit­kräfte sowie drei afrikanische Staaten setzten das Muster in ihren Luft­waffen ein. Die Schweizerische Luft­verkehrs­schule nutzte das Muster als Standard­schul­flugzeug für die Piloten der Swissair. Während des Einsatzes in der Bundes­wehr zeigten sich teilweise erhebliche Mängel am Luft­fahrzeug, die jedoch alle behoben wurden. Das Flugzeug gilt heute als gutmütig im Flug­verhalten und technisch als zuverlässig. Flug­zeuge dieses Typs sind nach ihrer kommerziellen oder militärischen Nutzung oft in private Hand gegangen. Die Piaggio P.149 hat in Flieger­kreisen den Spitznamen „Pitschi“. (Artikel des Tages)

Roman "Fahrenheit 451" (Ray Bradbury)

  • Der dystopische Roman Fahrenheit 451 von Ray Bradbury erschien erstmals 1953 im Verlag Ballantine Books (heute Random House) und wurde seitdem in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er basiert auf der Kurzgeschichte The Fire Man von Bradbury, die in Galaxy Science Fiction (Vol. 1, No. 5, Feb. 1951) erschien. Der Titel des Romans bezieht sich auf die hier angenommene Selbstentzündungstemperatur von Papier, 451 °F (entspricht 233 °C). Die erste deutschsprachige Übertragung stammt von Fritz Güttinger und erschien erstmals 1955 unter dem Titel Fahrenheit 451. Roman im Arche Verlag in Zürich. Inzwischen gibt es mehrere Fassungen von verschiedenen Übersetzern.

Roman "Von dieser Welt" (Baldwin)

  • James Baldwin hatte Zeit seines Lebens ein gespaltenes Verhältnis zur Religion. Als Jugendlicher war er Prediger in der Baptistengemeinde seines Viertels. Später fragte er sich, warum die Menschen in seinem Umfeld so tief religiös waren. In dem fanatischen Glauben meinte er eine Maske für den Selbsthass und die Verzweiflung der unterdrückten Schwarzen zu finden, eine eingebildete Rache, die doch nichts ändern kann. Die Weißen würden, wenn nicht in dieser Welt, so doch in der nächsten die Konsequenzen ihres Tuns zu spüren bekommen – davon ist im Roman auch die Großmutter der Hauptfigur John überzeugt, die noch als Sklavin lebte. Diese hilflose Wut ist im Roman überall zu spüren, in den Spirituals, im Blues und in Johns Verhältnis zu seinem Stiefvater. Baldwin wollte keine Protestliteratur schreiben, sondern eine Geschichte erzählen, die auf seinen eigenen Erfahrungen beruht, um „aus der Unordnung, die das Leben ist, jene Ordnung zu schaffen, die Kunst heißt“. Am Ende steht ein Stück Literatur, das, vielleicht gerade weil es nicht für die Sache, sondern über die Menschen spricht, zeitlos in seiner Wirkung bleibt. Black Lives Matter, das heißt eben auch: Die Geschichten von Schwarzen zählen – umso mehr, wenn sie von Menschen berichten, denen ihre Geschichte geraubt wurde. (getAbstract 2018)

Satin Doll (Ellington)

Sechs Bagatellen für Bläserquintett (Ligeti)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Sie sind längst zu Klassikern des modernen Bläserquintett-Repertoires avanciert: die sechs spritzigen kurzen Stücke, die auf Anhieb harmlos anmuten. Dass sie sowohl im damals noch kommunistischen Ungarn wie im Westen Anstoss erregten, ist heute auch kaum mehr nachvollziehbar: Dort waren sie zu dissonant, hier zu bürgerlich. Hört man diese Ambivalenz in den fünf ausgewählten Aufnahmen? Gäste von Annelis Berger sind der Dirigent David Philip Hefti und die Klarinettistin Michal Lewkowicz. (SRF Diskothek im Zwei 2017)

Sinfonie op. 93 (Schostakowitsch)

  • Die 10. Sinfonie in e-Moll op. 93 von Dmitri Schostakowitsch wurde vom Leningrader Philharmonischen Orchester unter der Leitung von Jewgeni Mrawinski am 17. Dezember 1953 uraufgeführt. Es kann nicht genau nachvollzogen werden, wann diese Sinfonie geschrieben wurde. Nach brieflichen Angaben des Komponisten entstand das Werk zwischen Juli und Oktober 1953.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Düster hebt sie an, diese Zehnte von Schostakowitsch. Keine einfache Kost: allein der erste Satz dauert fast eine halbe Stunde und kostet schon ziemlich viele Nerven, weil er eine Art musikalisches Psychogramm eines Getriebenen darstellt. Als «Bild des Wahnsinns» wurde dieser erste Satz auch schon bezeichnet. Wer spielt das komplexe Werk am überzeugendsten? Die Gäste Michael Struck-Schloen und Graziella Contratto diskutieren. (SRF Diskothek im Zwei)

Winter Words (Britten)

  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • «Lyrics and Ballads of Thomas Hardy» nannte Benjamin Britten den Liederzyklus, den er 1953 schrieb; und er gab ihm auch gleich einen Titel, den er beim englischen Schriftsteller fand: «Winter Words» eine Anspielung an Schuberts «Winterreise». Beide Titel umreissen sehr genau das Spezielle dieses Werks. Denn in den acht Liedern findet sich eine eher pessimistische, «winterliche» Sicht auf das Leben, allerdings gewürzt mit einer Portion satirischen Humors. Gestaltet sind diese Lieder einerseits als lyrisch-philosophische Betrachtungen, andererseits als stimmungsvolle, erzählerische Balladen. Und wie Schubert gestaltet auch Britten mit seiner Vertonung präzis den Kern der Gedichte, die so zu quasi perfekten literarisch-musikalischen Miniaturen werden. Gäste von Roland Wächter sind der Pianist Hans Adolfsen und der Sänger René Perler. (SRF Diskothek im Zwei)

Wirmer-Flagge

  • Die Wirmer-Flagge ist ein Entwurf von Josef Wirmer, einem der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. Sie sollte nach seiner Idee nach einem erfolgreichen Attentat gegen Hitler und der Machtergreifung durch die Verschwörer die neue Nationalflagge Deutschlands werden. Vom Parlamentarischen Rat 1948/49 als Bundesflagge verworfen, diente der Entwurf in modifizierter Form der CDU von 1953 bis etwa 1970 als Parteifahne, und auch der FDP als Vorbild für ihre Parteisymbole. Dann verschwand die Wirmer-Flagge aus der öffentlichen Wahrnehmung. Seit etwa 2010 verwenden rechtsextreme und -populistische Gruppierungen die Flagge, was auf Kritik von verschiedenen Seiten stößt. (Artikel des Tages)

Quellen

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