1972: Unterschied zwischen den Versionen

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0128D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Radikalenerlass '''Radikalenerlass''']
*Die Grundsätze zur Frage der verfassungsfeindlichen Kräfte im öffentlichen Dienst (auch Radikalenerlass oder Extremistenbeschluss genannt) waren in der Bundesrepublik Deutschland ein Beschluss der Regierungschefs der Bundesländer und Bundeskanzler Willy Brandts vom 28. Januar 1972 auf Vorschlag der Innenministerkonferenz. In ihm wurde auf das geltende Recht hingewiesen, dass die aktive Verfassungstreue Voraussetzung für die Einstellung in den öffentlichen Dienst sei, und erstmals ergänzt, dass die Mitgliedschaft in einer verfassungsfeindlichen Organisation in der Regel Zweifel an der Verfassungstreue begründe und mithin eine Ablehnung rechtfertige. Der Erlass zielte im Besonderen auf die Deutsche Kommunistische Partei. Er wurde 1976 von der Regierungskoalition aus SPD und FDP einseitig aufgekündigt, als politisch keine Einmütigkeit mehr darüber bestand und auch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes 1975 keine Klarheit gebracht hatte. Seitdem gehen die Landesregierungen eigene Wege. Die Kampagne gegen die Praxis der „Berufsverbote“ wurde auch im Ausland unterstützt, von François Mitterrand, dem Vorsitzenden der Sozialistischen Partei Frankreichs, von Jean-Paul Sartre, der Russell-Stiftung. Die Bezeichnung „Berufsverbot“ war zwar juristisch nicht begründet, hat aber als griffiges Schlagwort auch Einzug in andere Sprachen gefunden (so zum Beispiel in Frankreich). Der Hintergrund für die Bezeichnung liegt darin, dass manche Berufe wie Lehrer oder Lokomotivführer in der Realität fast immer zum öffentlichen Dienst gehören bzw. gehörten. Für einen Betroffenen war die entsprechende Berufsausübung daher kaum noch möglich. Bereits in den 1950er Jahren gab es einen ähnlichen Erlass, den Adenauer-Erlass.
*Am 28. Januar 1972 wurde der umstrittene sogenannte „Radikalenerlass“ verkündet. Die Verfassungstreue aller Bewerber für den Öffentlichen Dienst wurde seitdem überprüft. Der Erlass richtete sich v.a. gegen Linke, deren Verfassungstreue pauschal angezweifelt wurde. [http://www.faz.net/themenarchiv/multimedia/jahrestage/28-januar-1972-radikalenerlass-11078475.html (FAZ Jahrestage)]


0130D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Blutsonntag_%28Nordirland_1972%29 '''Blutsonntag (Nordirland)''']
0130D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Blutsonntag_%28Nordirland_1972%29 '''Blutsonntag (Nordirland)''']

Version vom 17. März 2013, 16:54 Uhr

1969 | 1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975

Januar

0128D: Radikalenerlass

  • Die Grundsätze zur Frage der verfassungsfeindlichen Kräfte im öffentlichen Dienst (auch Radikalenerlass oder Extremistenbeschluss genannt) waren in der Bundesrepublik Deutschland ein Beschluss der Regierungschefs der Bundesländer und Bundeskanzler Willy Brandts vom 28. Januar 1972 auf Vorschlag der Innenministerkonferenz. In ihm wurde auf das geltende Recht hingewiesen, dass die aktive Verfassungstreue Voraussetzung für die Einstellung in den öffentlichen Dienst sei, und erstmals ergänzt, dass die Mitgliedschaft in einer verfassungsfeindlichen Organisation in der Regel Zweifel an der Verfassungstreue begründe und mithin eine Ablehnung rechtfertige. Der Erlass zielte im Besonderen auf die Deutsche Kommunistische Partei. Er wurde 1976 von der Regierungskoalition aus SPD und FDP einseitig aufgekündigt, als politisch keine Einmütigkeit mehr darüber bestand und auch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes 1975 keine Klarheit gebracht hatte. Seitdem gehen die Landesregierungen eigene Wege. Die Kampagne gegen die Praxis der „Berufsverbote“ wurde auch im Ausland unterstützt, von François Mitterrand, dem Vorsitzenden der Sozialistischen Partei Frankreichs, von Jean-Paul Sartre, der Russell-Stiftung. Die Bezeichnung „Berufsverbot“ war zwar juristisch nicht begründet, hat aber als griffiges Schlagwort auch Einzug in andere Sprachen gefunden (so zum Beispiel in Frankreich). Der Hintergrund für die Bezeichnung liegt darin, dass manche Berufe wie Lehrer oder Lokomotivführer in der Realität fast immer zum öffentlichen Dienst gehören bzw. gehörten. Für einen Betroffenen war die entsprechende Berufsausübung daher kaum noch möglich. Bereits in den 1950er Jahren gab es einen ähnlichen Erlass, den Adenauer-Erlass.
  • Am 28. Januar 1972 wurde der umstrittene sogenannte „Radikalenerlass“ verkündet. Die Verfassungstreue aller Bewerber für den Öffentlichen Dienst wurde seitdem überprüft. Der Erlass richtete sich v.a. gegen Linke, deren Verfassungstreue pauschal angezweifelt wurde. (FAZ Jahrestage)

0130D: Blutsonntag (Nordirland)

  • Als Blutsonntag (auch Blutiger Sonntag, englisch Bloody Sunday) wird in Nordirland der 30. Januar 1972 bezeichnet. An diesem Tag wurden in der nordirischen Stadt Derry bei einer Demonstration für Bürgerrechte und gegen die Internment-Politik der britischen Regierung unter Edward Heath 13 Menschen von Soldaten des British Parachute Regiments erschossen und 13 weitere angeschossen. Da die Opfer offenbar unbewaffnet waren, führte das Ereignis zur Eskalation des Nordirlandkonflikts. Erst spät nahm die britische Regierung Stellung zu dem Ereignis: Am 15. Juni 2010 bat der britische Premierminister David Cameron im Namen der Regierung um Verzeihung für die Taten der britischen Soldaten.
  • Der "Bloody Sunday" war ein Wendepunkt in der Geschichte Nordirlands. Vor 40 Jahren schossen britische Fallschirmjäger auf Demonstranten in Londonderry, 13 Menschen starben. Jahrzehntelang lautete die offizielle Version, die Soldaten hätten erst das Feuer eröffnet, nachdem auf sie geschossen worden war. (dradio.de)
  • In der nordirischen Stadt Derry (britisch: Londonderry) demonstrieren überwiegend junge Leute für Bürgerrechte und insbesondere gegen die vorbeugende Inhaftierung von Verdächtigen ohne Anklage. Im katholischen Stadtviertel Bogside eskaliert die Lage zwischen den Demonstranten und den angerückten Sicherheitskräften. Es fliegen Steine, und es fallen Schüsse. 27 offenbar unbewaffnete Demonstranten werden niedergeschossen, 14 von ihnen sterben. (aref.de)

Februar

0229D: Hitparade

  • «Middle Of The Road» wurden bekannt mit grossen Hits wie «Chirpy Chirpy Cheep Cheep», «Soley Soley» oder «Sacramento». Sie gehörten zum guten Lebensgefühl anfangs der Siebziger. Verantwortlich dafür war das Quartett aus Schottland. Dessen Aushängeschild war Sängerin Sally Carr mit der blechigen Stimme. Und eine Augenweide dazu. «Middle Of The Road» hatten Europa lachend im Griff und gehörten zwischen 1970 und 1973 zu den erfolgreichsten Popgruppen. Darf man den Bandnamen wörtlich übersetzen? Ralph Wicki, Musikexperte, weiss es und kommt in der Sendung zu Wort. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

März

0302D: Pioneer 10

  • Pioneer 10 ist eine aufgegebene Raumsonde der NASA, die der Erforschung des Jupiters sowie des interplanetaren Mediums und des Asteroidengürtels diente. Sie wurde am 3. März 1972 vom Launch Complex 36 auf Cape Canaveral mit einer Atlas-Centaur-Rakete gestartet. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Jupiter, den Asteroidengürtel und den interplanetaren Weltraum war die Pioneer-10-Mission auch ein wichtiger Schritt im Bereich der Raumsondenkonstruktion und Missionsplanung. Die Sonde erwies sich als sehr robust und sendete das letzte Mal im Januar 2003 Daten zur Erde. Mit einer Missionsdauer von knapp 31 Jahren übertraf sie ihre geplante Lebensdauer von 21 Monaten um ein Vielfaches.
  • "Pioneer 10" ist noch immer unterwegs. Gestartet am 2. März 1972 war es Aufgabe der Sonde, den Jupiter zu erkunden. Sie übertrug erstmals Daten und Fotos des Planeten. Dann flog sie weiter. Ein letztes Signal erreichte die Erde vor neun Jahren. (dradio.de)

0308D: Väinö Leskinen

  • Väinö Olavi Leskinen (* 8. März 1917 in Helsinki; † 8. März 1972 ebendort) war ein finnischer Politiker. Während der Kriegsjahre der Sozial­demokratischen Partei Finnlands beigetreten, gehörte er in den unmittelbaren Nachkriegs­jahren zur Gruppe der so genannten Waffenbruder­sozialisten, welche die dezidiert anti­kommunistische Politik der Partei lenkte. Leskinen war zwischen 1952 und 1959 Minister in vier Regierungen und entwickelte sich in dieser Zeit zum politischen Gegenspieler von Präsident Urho Kekkonen. In den Fünfzigerjahren war er einer der Protagonisten in schweren innerparteilichen Machtkämpfen, die schließlich zur Parteispaltung führten. In deren Zuge brachte er die Sozial­demokratische Partei unter seine Kontrolle, geriet aber in der Folge mitsamt der Partei in die politische Isolation, die insbesondere durch außenpolitische Spannungen im Verhältnis zur Sowjetunion begründet war. 1963 musste Leskinen aus seinen Parteiämtern weichen. Dank einer spektakulären politischen Kehrtwende und der damit verbundenen Annäherung an seine bisherigen politischen Gegner schaffte Leskinen die Rückkehr in die Politik und war 1968 bis 1971 zunächst Wirtschafts-, später Außenminister.

0324D: Nach 50-jähriger Autonomie wird das nordirische Parlament aufgelöst

  • Die Schlichtungsversuche der britischen Armee im Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland eskalierten endgültig im sogenannten "Bloody Sunday". Kurz danach übernahmen die Briten die Direktherrschaft über die tief gespaltene Provinz. (dradio.de)

0328D: Hans Simons

  • Johann Ludwig Hugo Simons, kurz Hans Simons (* 1. Juli 1893 in Velbert, Rheinprovinz; † 28. März 1972 in Yonkers, New York), war ein deutscher Jurist, Verwaltungs beamter und Politik wissen schaftler. Simons zählte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zu den Gründern der Deutschen Liga für Völkerbund. Er vertrat sie auf der Konferenz von Versailles, auf der der Friedens vertrag zwischen dem Deutschen Reich und den Entente-Mächten ausgehandelt wurde. Simons arbeitete ebenfalls als Geschäfts­führer der 1920 gegründeten Deutschen Hochschule für Politik. 1922 wechselte er ins Reichs ministerium des Innern. Er vertrat Deutschland sowie die Liga für den Völkerbund mehrfach in internationalen Gremien, die sich mit der Schaffung eines Systems kollektiver Sicherheit befassten. 1930 arbeitete er als kommissarischer Regierungs präsident von Stettin, ab 1931 als Regierungs präsident in Liegnitz. Mit Beginn der national sozialistischen Herrschaft emigrierte er aus politischen Gründen in die Vereinigten Staaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er amerikanischer Verbindungs offizier zum Parlamen tarischen Rat und wirkte in New York City als Hochschulpräsident.

0329D: Parlamentswahlen in Gambia

  • Die Parlamentswahlen in Gambia 1972 fanden im westafrikanischen Staat Gambia am 29. März 1972 statt. Diese Wahlen (auch: Allgemeine Wahlen) waren für 32 gewählte Sitze im Repräsentantenhaus (englisch House of Representatives). Die People’s Progressive Party (PPP) konnte erneut dreiviertel der Sitze erreichen. Zweitstärkste Kraft wurde die United Party (UP).

Mai

0516D: Hitparade

  • In der Hitparade vom 16. Mai 1972 figurieren Deep Purple auf Platz 7. Nicht etwa mit «Highway Star», «Smoke on the water» oder «Lazy» ab dem Album «Machine Head». Es war das eher unbekannte Lied «Never Before», das es in die Top Ten schaffte. Vielleicht lässt sich der Erfolg der Single damit erklären, dass auf der B-Seite die wunderschöne Ballade «When A Blind Man Cries» vertreten war. Diese war lange Zeit auf keinem Deep Purple Album zu finden. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

0517D: der Bundestag ratifiziert die Ostverträge mit der Sowjetunion und Polen

  • Am 17. Mai 1972 stand im Bonner Bundestag die Ratifizierung der Abkommen mit Polen und der Sowjetunion auf der Tagesordnung. Vorangegangen war im Februar eine leidenschaftliche Debatte. 22 Stunden stritt seinerzeit die CDU/CSU-Opposition mit der Regierung über diese Gewaltverzichtsverträge. (dradio.de)

0518D: Die neuen Leiden des jungen W. (Plenzdorf)

  • "Die neuen Leiden des jungen W." ist ein Montageroman und Bühnenstück von Ulrich Plenzdorf und zieht Parallelen zwischen Goethes Werther (aus Die Leiden des jungen Werther), Salingers Holden (aus Der Fänger im Roggen) und Edgar Wibeau als 17-jährigen Ostdeutschen in der damaligen DDR. Plenzdorf schrieb 1968 eine Urfassung als Filmszenarium, die er bei der DEFA einreichte, welche aber abgelehnt wurde. Darauf schrieb Plenzdorf Die neuen Leiden des jungen W. als Prosa und bot es mehreren Verlagen an. 1972 wurde in der DDR-Literaturzeitschrift Sinn und Form der Prosatext veröffentlicht. 1973 bot der Hinstorff Verlag Plenzdorf eine Buchveröffentlichung mit einer größeren Seitenzahl als die Sinn und Form-Veröffentlichung an. So konnte Plenzdorf seinen Prosatext überarbeiten.
  • In "Die neuen Leiden des jungen W." erzählt Ulrich Plenzdorf erzählt eine Geschichte über den jugendendlichen Aussteiger, der in der ehemaligen DDR lebt. Dabei zieht er Parallelen zu Goethes Werther. Die DDR-Politik tat sich damit schwer. Vor 40 Jahren konnte das Stück erstmals in Halle aufgeführt werden. (dradio.de)

0527D: Raumschiff Enterprise

  • "Raumschiff Enterprise" (englisch: Star Trek, später auch Star Trek: The Original Series, Abkürzung: TOS) ist der deutsche Titel einer US-amerikanischen Science-Fiction-Fernsehserie aus den 1960er-Jahren, die von Gene Roddenberry konzipiert wurde. Unter dem Kommando von Captain Kirk erkundet das Raumschiff Enterprise unbekannte Bereiche des Universums. Dabei wird seine internationale Besatzung mit unbekannten Phänomenen, Lebensformen und Feinden konfrontiert. Wegen schwacher Zuschauerquoten wurde die Serie 1969 nach drei Staffeln und 79 Folgen eingestellt. Erst in den folgenden Jahren entwickelte sie sich zu einem popkulturellen Phänomen und einem der weltweit größten Serien-Franchises, nunmehr unter dem englischen Titel Star Trek bekannt.
  • Die chronischen Krankheiten der Erde wie Krieg und Rassismus sind überwunden, und der eigentliche Held auf dem Raumschiff von der Erde ist ein Außerirdischer: Mr. Spock. Am 27. Mai 1972 ging das Raumschiff Enterprise zum ersten Mal in Deutschland auf Sendung - faszinierend! (BR2 Kalenderblatt)

Juni

0603D: Wie die Ostverträge die Welt veränderten

  • Das Viermächteabkommen über Berlin erwies sich als entscheidender Hebel für die Entspannungspolitik Willy Brandts. Vor 35 Jahren trat es gleichzeitig mit den Verträgen mit Polen und der Sowjetunion in Kraft. (dradio.de)

0604D: die US-Bürgerrechtlerin Angela Davis wird von der Anklage wegen Mordes freigesprochen

  • Sie war die berühmteste Gefängnisinsassin der USA: Die Kommunistin und Black-Panther-Aktivistin Angela Davis wurde von FBI und Justiz des Mordes beschuldigt. Nach weltweiten Protesten kam sie frei und wurde zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Heute ist sie Mitglied von Occupy. (dradio.de)

0608D: Napalmbomben auf Vietnam

  • In dem kleinen asiatischen Land Vietnam tobt ein barbarischer Bruderkrieg. Und mittendrin die USA. Mit Napalmbomben wollen die US-Piloten den Vietkong und den Kommunismus in die Knie zwingen. 08.06.1972: US-amerikanische Jagdbomber vom Typ "Skyraider" kehren von einem Napalm-Angriff auf das vietnamessche Dorf Trang Bang zu ihrem Stützpunkt zurück und melden: "Alles verlief wie geplant." Nicht geplant war das Foto der vor Schmerzen schreiender Kinder aus diesem Dorf. "Sie versuchten, meinen Körper zu löschen, aber es gelang ihnen nicht. Und ich schrie, weil ich furchtbare Schmerzen hatte", erzählt Kim Phuc (9), das nackte Mädchen auf dem Foto. (aref.de)
  • Die neunjährige Kim Phuc ist fast ohnmächtig vor Schmerz. Das kleine Mädchen schreit um sein Leben: Es flieht mit seinen Eltern vor den US-Bombern. Seit Mai 1972 fliegen die Amerikaner Luftangriffe auf Nord-Vietnam. Häuser und Wälder verbrennen im Napalmregen. Der Phosphor bleibt an Kleidung und Haut haften, brennt sich in die Körper der Menschen. Die beiden Cousins von Kim Phuc verbrennen bei lebendigem Leibe. Amerika steht seit 1961 im Krieg mit dem kommunistischen Nord-Vietnam. Zwei Millionen Einheimischen und 58.000 Amerikanern kostet der Vietnamkrieg das Leben. Am 27. Januar 1973 endlich schließen die USA und Nord-Vietnam einen Waffenstillstand - die erste militärische Niederlage in der Geschichte Amerikas. Der Krieg ist zu Ende, doch die Narben bleiben. Erst 1997, mehr als 20 Jahre später, eröffnen Vietnam und die USA wieder Botschaften in Hanoi und Washington. (youtube.com: 100 Jahre)

0613D: 14 Schriftsteller solidarisieren sich in einem offenen Brief mit Heinrich Böll

  • Als Heinrich Böll 1972 für einen menschlichen Umgang mit den Terroristen der RAF plädierte, geißelten ihn einige Politiker als Sympathisanten. Daraufhin kritisierten 14 Schriftsteller am 13. Juni 1972 in einem offenen Brief an den Bundestag den Umgang mit unbequemen Staatsbürgern. (dradio.de)

0615D: RAF-Terroristin Ulrike Meinhof wird verhaftet

  • Die Terroristin Ulrike Meinhof und ihr Begleiter Gerhard Müller wurden am 15. Juni 1972 von der Polizei in Hannover verhaftet. Damit waren wenige Wochen nach der blutigen Mai-Offensive der RAF die bekanntesten Mitglieder der Roten Armee Fraktion eingesperrt. (dradio.de)

0617D: Watergate-Affäre

  • Als Watergate-Affäre (oder kurz Watergate) bezeichnet man, nach einer Definition des Kongresses der Vereinigten Staaten, zusammenfassend eine ganze Reihe von gravierenden „Missbräuchen von Regierungsvollmachten“ (abuses of governmental powers)[1], die es während der Amtszeit des republikanischen Präsidenten Richard Nixon zwischen 1969 und 1974 gegeben hat. Die Offenlegung dieser Missbräuche ab Juni 1972 verstärkte in den USA massiv eine durch den Vietnamkrieg ausgelöste, gesellschaftliche Vertrauenskrise gegenüber den Politikern in Washington und führte schließlich zu einem schweren Verfassungskonflikt. Höhepunkt der teils dramatischen Entwicklungen war am 9. August 1974 der Rücktritt Nixons von seinem Amt.
  • In der Nacht zum 17. Juni 1972 verhaftete die Washingtoner Polizei fünf Einbrecher, die in das Hauptquartier der Demokratischen Partei im Hotel- und Büro-Komplex Watergate eingestiegen waren. Schon bald entdeckten Reporter Spuren, die von den Einbrechern bis ins Weiße Haus führten. (dradio.de)
  • Der Nachtwächter des Watergate-Hotels ertappt fünf Männer beim Einbruch. Sie sind dabei, in der Wahlkampfzentrale der Demokratischen Partei Abhörgeräte zu installieren. (aref.de)

Juli

0718D: Stiftung für Hochschulzulassung (SfH)

  • Die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH), ehemals Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS), ist eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts in Deutschland mit der Aufgabe, „die Leistungen der Stiftung in Anspruch nehmenden Hochschulen bei der Durchführung der Zulassungsverfahren zu unterstützen“ sowie für Studiengänge, die in das zentrale Vergabeverfahren einbezogen sind, „Studienplätze für das erste Fachsemester an staatlichen Hochschulen in Auswahlverfahren zu vergeben“. Sie hat ihren Sitz in Dortmund.
  • 1972 wurde der generelle Numerus Clausus als verfassungswidrig eingestuft. Ein neues Verfahren musste her, die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) entstand. Zwar haben sich die Studienbedingungen bis heute geändert, doch die Aufnahmekriterien sind gleich geblieben. (dradio.de)

0718D: Hitparade

  • Sweet wollten keine Zuckermusikanten mehr sein. Ein Mittel, eine unartige Rockband zu werden, war die Provokation. Und genau davon handeln Wickis starke Worte in dieser Sendung. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

0721D: Bloody Friday

  • Als Bloody Friday wird eine Serie von circa 20 Bombenanschlägen bezeichnet, die die Belfast Brigade der Provisional Irish Republican Army (IRA) am 21. Juli 1972 in der nordirischen Hauptstadt Belfast durchführte. Dabei wurden neun Menschen getötet und 130 verletzt. Zwei weitere Personen erlagen später ihren Verletzungen.
  • Am 21. Juli 1972 erschütterte eine Serie von Detonationen Belfast, innerhalb von weniger als eineinhalb Stunden explodieren 21 Bomben. Die Verwüstungen waren massiv, weil die katholische Untergrundirganisation IRA zu dieser Zeit eine besonders perfide Waffe für sich entdeckt hatte: Autobomben. (dradio.de)

August

0803D: Volvo gibt bekannt, seine Fahrzeuge künftig in Teamarbeit zu fertigen

  • Wegen hoher Krankenstände aufgrund der stumpfsinnigen Akkordarbeit verkündete der schwedische Autokonzern Volvo im Jahr 1972, seine Fahrzeuge künftig in Teamarbeit statt am Fließband fertigen zu lassen. Doch auch die schöne, neue Arbeitswelt zeigte schon bald Risse. (dradio.de)

0808D: Hitparade

  • Der New Yorker Neil Diamond war ein genialer Hitschmied. Er hat unzählige Hits komponiert, die er aber nicht alle selber gesungen hat. Songs aus seiner Feder landeten auch bei Deep Purple, den Monkees, Barbra Streisand und UB 40. Mit seinen eigenen, von ihm selber gesungenen Liedern, hat er aber Millionenhits gelandet. Einer davon war «Song Sung Blue». In der Sendung geht Musikexperte Ralph Wicki der Frage nach, ob Neil Diamond die Melodie zum Lied allenfalls von Mozart abgekupfert hat. (DRS 1 Bestseller auf dem Plattenteller)

0826D: Olympische Sommerspiele

  • Die Olympischen Sommerspiele 1972 (offiziell Spiele der XX. Olympiade genannt) wurden vom 26. August bis zum 11. September 1972 in München, Kiel, Nürnberg und Augsburg ausgetragen. Die meisten Wettkämpfe fanden auf dem Olympiagelände München statt, mit dem Olympiastadion als zentraler Arena. Mit 122 teilnehmenden Mannschaften und mehr als 7.000 Athleten stellten die Spiele von München einen neuen Teilnehmerrekord auf. Überschattet wurden die Spiele durch die Geiselnahme und Ermordung israelischer Athleten, die Spiele wurden nach einem Trauertag trotzdem fortgesetzt. Der herausragende Sportler der Spiele war der US-amerikanische Schwimmer Mark Spitz, der sieben Goldmedaillen gewann. Die Kunstturnerin Karin Janz aus der Deutschen Demokratischen Republik war mit zwei Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille die erfolgreichste deutsche Athletin.
  • Es sollten heitere und beschwingte Spiele werden. Deutschland wollte sich als weltoffen und tolerant präsentieren. Statt in Uniformen mischten sich modisch gekleidete und unbewaffnete Sicherheitskräfte unter Sportler und Publikum. Doch ein Terroranschlag zerstörte den Traum. (dradio.de)

September

0901D: Jahrhundert-Match zwischen Fischer und Spasski

  • Es wurde von der Politik hochstilisiert als "Match des Jahrhunderts", gleichzusetzen als Duell von Kapitalismus und Kommunismus. Der amerikanische Schachspieler Bobby Fischer trat an gegen den russischen Weltmeister Boris Spasski - und die Welt blickte gebannt auf ein Schachbrett. (dradio.de)

0905D: Geiselnahme von München

  • Die Geiselnahme von München wird oft auch als Olympia-Attentat oder im nicht deutschsprachigen Ausland sinngemäß als München-Massaker oder Massaker von München bezeichnet. Es handelt sich dabei um den Angriff palästinensischer Terroristen auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Sommerspiele von 1972 in München. Die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September nahm elf Athleten der israelischen Mannschaft als Geiseln. Zwei der Geiseln wurden bereits bei der Geiselnahme ermordet, bei einem gescheiterten und unzulänglichen Befreiungsversuch der deutschen Behörden wurden alle anderen Geiseln, ein deutscher Polizist und fünf Terroristen getötet. Insgesamt kamen somit in München und am Flugplatz Fürstenfeldbruck 17 Menschen ums Leben. Bei nachfolgenden israelischen Vergeltungsaktionen wurden wiederum einige weitere direkt und indirekt an dem Anschlag Beteiligte sowie mindestens zwei Unschuldige in den Jahren nach 1972 getötet.
  • 11. Tag der Olympischen Spiele in München: In den frühen Morgenstunden überfallen arabische Terroristen das Quartier der israelischen Mannschaft, erschießen zwei Sportler und nehmen neun weitere als Geiseln. Sie fordern die Freilassung von zweihundert "Palästinensern", die in israelischen Gefängnissen Haftstrafen verbüßen. Nachdem Israel dies ablehnt, beginnt ein Verhandlungsmarathon. Schließlich verlangen die Terroristen mit dem Namen "Schwarzer September", nach Kairo ausgeflogen zu werden. Mit zwei Hubschraubern werden sie am Abend mit den Geiseln zum Militärflugplatz Fürstenfeldbruck gebracht, wo eine Boeing 727 bereitsteht. Beim Zugriff durch die Polizei werden fünf Terroristen getötet und drei festgenommen. Alle Geiseln und ein Polizist kommen dabei ums Leben. Nach einem Ruhetag werden die Olympischen Spiele fortgesetzt, die israelischen Sportler fliegen mit ihren elf getöteten Kameraden nach Hause. (aref.de)
  • Zehn olympische Tage begeistern die Sportwelt. Doch dann der 5. September 1973: Sechs Männer steigen im Morgengrauen über den Zaun des olympischen Dorfes. Sie dringen weiter vor, Komplizen öffnen Türen. Plötzlich ziehen sie Maschinenpistolen und Handgranaten aus ihren Sporttaschen. Gegen halb fünf fallen die ersten Schüsse. Zwei israelische Sportler können fliehen, zwei aber müssen sterben. Kurz nach fünf stellen die Terroristen ihre Forderungen: Freilassung von 200 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen. Und: freier Abzug mit neun Geiseln. Daraufhin tritt ein Krisenstab zusammen. Die israelische Regierung macht Bonn allein für die Sicherheit der Geiseln verantwortlich. Zwei Ultimaten verstreichen. Um 22.22 Uhr fliegen die Terroristen mit den Geiseln per Hubschrauber zum Flughafen. Auf dem Rollfeld kommt der Einsatzbefehl: Die Polizei erschießt drei Terroristen. Gegen Mitternacht rücken Panzerfahrzeuge vor, beenden das Drama. Doch: Alle Geiseln müssen sterben. Die Olympischen Spiele gehen weiter, aber das Fest ist zu Ende. 1996 in Atlanta stirbt während der Spiele ein Mensch bei einem Bomben-Attentat. Bei Olympia 2000 in Sydney soll nun noch mehr auf die Sicherheit aller geachtet werden. (youtube.com: 100 Jahre)
  • Die erste Folge der vierten Staffel beleuchtet die Sendereihe unter anderem das Olympiaattentat von München 1972. Am 5. September, dem elften Olympia-Tag in München, überwinden acht palästinensische Terroristen den Zaun des Olympischen Dorfes. In Ihren Sporttaschen tragen sie Maschinenpistolen und Handgranaten. Ihr Ziel: das israelische Mannschaftsquartier. Sie erschießen den Ringer-Trainer Mosche Weinberg und den Gewichtheber Josef Romano. Neun weitere Athleten halten sie als Geiseln fest. Die Palästinenser gehören einer Terrorgruppe namens 'Schwarzer September' an. (Sekunden vor dem Unglück)

0920D: Bundeskanzler Willy Brandt stellt im Bundestag die Vertrauensfrage

  • Es war eine Premiere: Am 20. September 1972 machte erstmals ein Bundeskanzler von der in Artikel 68 des Grundgesetzes verankerten Vertrauensfrage Gebrauch. Dabei wollte Willy Brandt nicht die Gefolgschaft des eigenen Lagers erzwingen, sondern durch ein negatives Votum die Auflösung des Bundestages erreichen. (dradio.de)

0926D: GSG 9 der Bundespolizei (Deutschland BRD)

  • Die GSG 9 der Bundespolizei ist die Antiterroreinheit der deutschen Bundespolizei (früher Bundesgrenzschutz) mit Standort in Sankt Augustin-Hangelar. Nach der Umbenennung des Bundesgrenzschutzes trägt die GSG 9 ihren Namen weiter, nun jedoch mit dem Zusatz „der Bundespolizei“[1]. Sie wurde am 26. September 1972 aufgrund der Erfahrungen beim Überfall eines palästinensischen Terrorkommandos auf die israelische Olympiamannschaft während der Olympischen Spiele in München gegründet.
  • Wohl keine Polizeieinheit in Deutschland ist so bekannt wie die Anti-Terror-Einheit GSG 9 des Bundesgrenzschutzes. Seit der Geiselbefreiung von Mogadischu 1977 gilt sie international als anerkannte Elitetruppe. Doch auch Fehlschläge gab es bei ihren Einsätzen. (dradio.de)

Oktober

1003D: Hitparade

  • «Sylvia's Mother» von Dr. Hook & The Medicine Show ist ein wunderschöner, herzzerreissender Titel. Aber auch ein sehr trauriges Stück Musik. Es handelt von einem verliebten Mann. Dieser verzweifelte Mann will unbedingt mit Sylvia, seiner Angebetenen, telefonieren. Seine 40 Cents reichen aber nicht aus, denn er wird von ihrer Mutter abgewimmelt. Was er aber von Sylvias Mutter zu hören bekommt, treibt ihm die Tränen in die Augen. Und Ihnen vielleicht auch, wenn Ralph Wicki in der Sendung die ganze Geschichte zum Song erzählt. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

1019D: Männerwirtschaft

November

1116D: UNESCO-Welterbe

  • Die UNESCO verleiht den Titel Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und von den Staaten, in denen sie liegen, für den Titel vorgeschlagen werden. Der Titel beruht auf der von über 189 Staaten ratifizierten Welterbekonvention von 1972.
  • Ein Platz auf der Liste der UNESCO für Kultur- und Naturerbe kommt einer Adelung gleich. Er bringt internationale Aufmerksamkeit, Prestige und viele Gäste. Schnell kann er aber auch zur Belastung werden. So können Besuchermassen den Erhalt eines Gebäudes oder einer Landschaft mit ihrem Schweiß oder ihren Füssen gefährden. (dradio.de)

Dezember

1213D: Annemarie Renger wird Präsidentin des Deutschen Bundestages

  • Vor 35 Jahren war es alles andere als selbstverständlich, dass Frauen in der Politik hohe Ämter besetzen. Als am 13. Dezember 1972 Annemarie Renger die erste Präsidentin des Deutschen Bundestags wurde, war das für viele Kommentatoren ein kleiner Kulturschock. (dradio.de)

1219D: Hitparade

  • Mit ihren Hits «Mexico», «Kansas City» und «Mama Loo» waren die Les Humphries Singers anfangs bis Mitte der 70er Jahre der erfolgreichste Chor der Welt. In nur sieben Jahren verkauften sie gegen 45 Millionen Tonträger, haben unzählige Konzertsäle zum Kochen gebracht und ihre grossen Hits sind auch heute noch am Radio zu hören. Bleibt die Frage nach dem Erfolgsrezept der Les Humphries Singers. Die Antwort dazu gibt es in der Sendung. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Der Kampf gegen den Linksterrorismus bestimmt zunehmend die bundesdeutsche Innenpolitik. Anfang des Jahres findet die erste bundesweite Fahndung gegen Mitglieder der Roten Armee Fraktion statt. Kurz darauf starten die Terroristen die sogenannte Frühjahrsoffensive: Bei mehreren Bombenanschlägen, unter anderem auf US-Militäreinrichtungen, kommen vier Menschen ums Leben, über 50 werden verletzt. Im Juni gelingt es der Polizei, die führenden Köpfe der Terrorgruppe zu verhaften. Auch die Olympischen Spiele in München werden vom Terror überschattet: Palästinensische Terroristen überfallen die israelische Mannschaft, töten zwei Sportler und nehmen neun weitere als Geiseln. Die Befreiungsaktion in Fürstenfeldbruck gerät zum Fiasko: Sämtliche Geiseln, fünf Terroristen und ein Polizist kommen ums Leben. Die Spiele werden trotzdem fortgesetzt. Für seine Entspannungspolitik erhält Kanzler Willy Brandt nun auch im Innern Unterstützung. Ein Misstrauensantrag der CDU scheitert im April, und bei den vorgezogenen Neuwahlen im November wird die SPD erstmals stärkste Partei. Mit diesem Vertrauensbonus im Rücken können Ende des Jahres auch die Verhandlungen mit der DDR über den Grundlagenvertrag erfolgreich abgeschlossen werden. (bpb.de/mediathek)

Eishockeyclub Kölner Haie

  • Die Kölner Haie sind ein Kölner Eishockeyclub, der im Sommer 1972 durch die Abspaltung der damaligen Eishockey­abteilung vom Kölner EK gegründet wurde. Zur besseren Unterscheidung vom KEK nahmen die Gründer den Zusatz „die Haie“ in den Vereins­namen und das Logo auf. Das erste Liga­spiel der Haie fand am 14. Oktober 1972 statt. 1994 gehörte der Club zu den Gründungs­vereinen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und ist bis heute DEL-Mitglied. Bereits seit 1973 spielen die Haie ununterbrochen in der obersten deutschen Eishockey­spielklasse und wurden in dieser Zeit insgesamt acht Mal Deutscher Meister, zuletzt 2002. Seit 1998 trägt der KEC, dessen Vereins­farben Rot, Weiß und Schwarz sind, seine Heim­spiele in der Lanxess Arena aus und erreichte seitdem einen Zuschauer­schnitt von rund 11.000 Besuchern pro Spiel. Im Laufe ihrer 40-jährigen Geschichte spielten unter anderem Erich Kühnhackl, Udo Kießling und Uwe Krupp für die Haie. (Artikel des Tages)]

Gemeinde Südbrookmerland

  • Die Gemeinde Südbrookmerland liegt in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens zwischen den Städten Aurich und Emden. Sie entstand am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gemeindegebietsreform durch den Zusammenschluss von zehn früher selbstständigen Gemeinden, die heute die Ortsteile bilden. Mit gut 19.000 Einwohnern ist Südbrookmerland die drittgrößte ländliche Gemeinde Ostfrieslands. Sie ist geprägt von Landwirtschaft und Tourismus mit dem Schwerpunkt am Großen Meer, dem viertgrößten Binnensee Niedersachsens. Südbrookmerland ist insgesamt jedoch eine Auspendler-Gemeinde, vor allem nach Aurich und Emden. Das Gebiet der Gemeinde liegt auf einem Teil der historischen Region Brokmerland, das im Zuge der mittelalterlichen Binnenkolonisation besiedelt wurde. Nach der Urbarmachung von Teilen der Hochmoorgebiete folgte eine wirtschaftliche Blüte, die den Bau einiger außergewöhnlich großer Kirchen erlaubte. Als wirtschaftlicher Misserfolg wird hingegen die Anlegung einiger Moorkolonien nach dem Urbarmachungsedikt durch Friedrich den Großen angesehen. Im Ortsteil Engerhafe bestand vom 21. Oktober 1944 bis zum 22. Dezember 1944 ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme, in dem 188 Menschen ums Leben kamen. (Artikel des Tages)

Spielfilm Der letzte Tango in Paris

  • Der letzte Tango in Paris (Originaltitel: Ultimo tango a Parigi) ist der sechste Spielfilm des italienischen Filmautors Bernardo Bertolucci aus dem Jahr 1972. Er erzählt von einem älteren Amerikaner und einer jungen Französin, die sich in einer Pariser Wohnung zu Gesprächen und Sex treffen. Ihre komplexe Beziehung unterliegt einem Wandel und endet damit, dass die junge Frau den Amerikaner, der sie letztlich heiraten will und bedrängt, erschießt. Das Werk polarisierte die Kritik zwischen Anerkennung als Meisterwerk und entsetzter Ablehnung. Ein Teil der Kritik und des Publikums empfand einige Sexszenen als inakzeptabel und griff die Vermittlung eines minderwertigen Frauenbildes an. Vorübergehend von Zensurmaßnahmen betroffen, geriet der Film zu einem kassenträchtigen Skandalerfolg. Dieser trug dazu bei, den verblassten Starruhm des Hauptdarstellers Marlon Brando wieder aufzupolieren. Bertolucci ermöglichte es Brando, in einigen Szenen zu improvisieren und Erlebnisse aus seinem Leben einzubringen. Thematisch kreist der Film um den menschlichen Daseinsschmerz und die Unterdrückung des Individuums durch gesellschaftliche Institutionen und Erwartungen. Manche Rezensionen erkennen die Aussage des Films darin, dass Sex keine Zuflucht vor und keine Alternative zu vertieften Beziehungen und Verantwortung füreinander sein könne. (Artikel des Tages)

Weltraumhaftung

  • Der Begriff Weltraumhaftung bezeichnet die völkerrechtliche Verantwortlichkeit und Haftung von Völkerrechtssubjekten, in erster Linie von Staaten, im Verhältnis zueinander nach Völkerrecht, soweit diese im Weltraum tätig werden. Schon kurz nachdem 1957 mit Sputnik 1 das erste Objekt von der Erde in den Orbit geschickt wurde, statuierte ein 1958 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen gebildeter Ad-hoc-Weltraumausschuss die regelungsbedürftigen Kernprobleme der völkerrechtlichen Haftung für Weltraumschäden. Die darauf aufbauenden Bemühungen erwiesen sich jedoch als schwierig, weil bis November 1961 die Weigerung einiger Ausschussmitglieder des damaligen Ostblocks die Aufnahme von Beratungen verhinderte. Trotzdem kam man, nachdem im Weltraumvertrag vom 27. Januar 1967 unter anderem die Grundsätze der Verantwortlichkeit und Haftung von Staaten in allgemeiner Weise festgelegt wurden, mit dem Weltraumhaftungsübereinkommen vom 29. März 1972 zu einer konkreten Regelung.

Zeitreise

  • 1. Teil: Der US Präsident Richard Nixon machte sich im Februar auf zu einem gross angekündigten und inszenierten Staatsbesuch nach China. Bei seiner Rückkehr wurde er als moderner Marco Polo gefeiert und selbstbewusst verkündete er: «Das war eine Woche, die die Welt verändert hat.» Hans Jakob Roth war Generalkonsul der Schweiz in Shanghai und Hongkong und ist seit 2010 diplomatischer Berater des Staatssekretär im EDA in Bern. Mike La Marr spricht mit ihm über die Bedeutung von Nixons Staatsbesuch in China. Im Oktober 1972 erhielt Heinrich Böll den Nobelpreis für Literatur. Böll fehlte damals in keinem Büchergestell. Doch welche Stellung nimmt er heute in der deutschen Literatur ein? Einschätzungen von Peter von Matt, emeritierter Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich. Mani Matter, der Berner Liedermacher und Troubadour, starb nach der Kollision mit einem Lastwagen am 24. November 1972. Max Rüeger würdigte ihn am nächsten Morgen auf unserem Sender. (DRS1 Zeitreise)
  • 2. Teil: Die USA führten 1972 bereits seit sieben Jahren Krieg in Vietnam. Im Herbst verkündete Aussenminister Henry Kissinger: «Der Frieden steht vor der Tür.» Dennoch bombardierten die USA ab Mitte Dezember während elf Tagen Vietnam. «Christmas Bombing» wurde diese Operation genannt. Die Weltöffentlichkeit reagierte mit Entsetzen und Protest. Olof Palme, der schwedische Ministerpräsident, verglich diesen Bombenterror u.a. mit den grössten Kriegsverbrechen des zweiten Weltkriegs. Nach einem Schusswechsel in Frankfurt am Main wurde einer der meistgesuchten Terroristen Deutschlands verhaftet: Andreas Baader. Er und die anderen Gründer der RAF wurden nicht zuletzt auch durch den Vietnamkrieg politisiert. Gast in dieser Sendung ist Jakob Tanner, Professor für Allgemeine Geschichte der neueren und der neusten Zeit an der Universität Zürich. (DRS1 Zeitreise)
  • 3. Teil: Über 400'000 Schweizerinnen und Schweizer setzten sich 1972 in einer Petition für die Schweizer Kavallerie ein. Abgeschafft wurde sie trotzdem. Aber erst nach emotionalen, langen Diskussion in den beiden Räten. Das war am 5. Dezember 1972. Ernst Vögeli, der Commandant der «Berner Dragoner 1779», war damals ein junger Kavallerie-Offizier. Er war dabei, als die Unterschriftenbögen auf einem Wagen, gezogen von vier «Eidgenossen», im Bundeshaus deponiert wurden. Die Schweiz war das letzte Land in Europa, das die berittenen Verbände abschaffte. Die USA schickten 1972 gleich zwei bemannte Raketen auf den Mond: Apollo 16 und Apollo 17. Und ebenfalls 1972 erregte die Uraufführung des «Sennetuntschi» von Hansjörg Schneider die Gemüter in der Schweiz. (DRS1 Zeitreise)
  • 4. Teil: Am 26. August 1972 wurden die 20. Olympischen Spiele in München eröffnet. Unbeschwerte und friedliche Spiele sollten das neue, das andere Deutschland zeigen, das sich von der Diktatur zur Demokratie gewandelt hatte. Doch nach 10 Tagen wurde der olympische Frieden gestört. Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation «Schwarzer September» nahmen 11 israelische Sportler als Geiseln. Die Befreiung endete im Fiasko. Am 17. Juni 1972 wurden zwei Einbrecher in Washington DC in flagranti ertappt. Das war der Anfang vom Ende der Präsidentschaft von Richard Nixon, der als erster amerikanischer Präsident während der laufenden Amtszeit zurücktreten musste. Im Januar 1972 starb König Frederick IX. von Dänemark. Der König war mindestens so beliebt und unkonventionell wie seine Tochter Margarete II., seine Nachfolgerin auf dem Thron. Ein Porträt. (DRS1 Zeitreise)

Quellen

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