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(0617D: Reichstagsverhüllung)
(0712D: Massaker von Srebrenica)
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*Der Einsturz des „Sampoong“-Gebäudes am 29. Juni 1995 im Stadtbezirk Seocho-gu in Seoul war die bislang schwerste von Menschen zu verantwortende Katastrophe in Südkorea. Der Nordflügel des Bauwerks, in dem das „Sampoong“-Warenhaus die größte Fläche belegte, fiel binnen Sekunden zusammen. 501 Menschen starben bei der Katastrophe, 937 trugen – teils schwere – Verletzungen davon und sechs Personen wurden letztlich als vermisst registriert. Als Ursachen des Einsturzes wurden in späteren Untersuchungen das Verwenden ungeeigneter Baustoffe, vorsätzliches Missachten von Bauvorschriften und fehlerhafte Baukonstruktion herausgefunden. Begünstigt wurde der Einsturz mittelbar durch nachlässige Kontrollen der behördlichen Bauaufsicht und Bestechlichkeit von Beamten.
*Der Einsturz des „Sampoong“-Gebäudes am 29. Juni 1995 im Stadtbezirk Seocho-gu in Seoul war die bislang schwerste von Menschen zu verantwortende Katastrophe in Südkorea. Der Nordflügel des Bauwerks, in dem das „Sampoong“-Warenhaus die größte Fläche belegte, fiel binnen Sekunden zusammen. 501 Menschen starben bei der Katastrophe, 937 trugen – teils schwere – Verletzungen davon und sechs Personen wurden letztlich als vermisst registriert. Als Ursachen des Einsturzes wurden in späteren Untersuchungen das Verwenden ungeeigneter Baustoffe, vorsätzliches Missachten von Bauvorschriften und fehlerhafte Baukonstruktion herausgefunden. Begünstigt wurde der Einsturz mittelbar durch nachlässige Kontrollen der behördlichen Bauaufsicht und Bestechlichkeit von Beamten.
*Am 29. Juni 1995 geschah in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul das Unfassbare: Zur Hauptgeschäftszeit am Abend hielten sich 1.500 Kunden und Angestellte im exklusiven Sampoong-Einkaufszentrum auf, als plötzlich die Dachkonstruktion nachgab. Innerhalb von nur zwanzig Sekunden stürzte das fünfstöckige Gebäude in sich zusammen. Das Unglück forderte über 500 Todesopfer, zahllose weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Untersuchung des Vorfalls durch ein Expertenteam förderte Ungeheuerliches zutage. [http://www.youtube.com/watch?v=UOzDTZSUXtk (Sekunden vor dem Unglück)]
*Am 29. Juni 1995 geschah in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul das Unfassbare: Zur Hauptgeschäftszeit am Abend hielten sich 1.500 Kunden und Angestellte im exklusiven Sampoong-Einkaufszentrum auf, als plötzlich die Dachkonstruktion nachgab. Innerhalb von nur zwanzig Sekunden stürzte das fünfstöckige Gebäude in sich zusammen. Das Unglück forderte über 500 Todesopfer, zahllose weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Untersuchung des Vorfalls durch ein Expertenteam förderte Ungeheuerliches zutage. [http://www.youtube.com/watch?v=UOzDTZSUXtk (Sekunden vor dem Unglück)]
==Juli==
0712D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Srebrenica '''Massaker von Srebrenica''']
*Das Massaker von Srebrenica war ein Kriegsverbrechen während des Bosnienkriegs, das durch UN-Gerichte gemäß der 1951 in Kraft getretenen Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes als Völkermord klassifiziert worden ist. In der Gegend von Srebrenica wurden im Juli 1995 ungefähr 8.000 Bosniaken – fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 13 und 78 Jahren – getötet. Das Massaker wurde unter der Führung von Ratko Mladić von der Armee der Republika Srpska (Vojska Republike Srpske, VRS), der Polizei und serbischen Paramilitärs trotz Anwesenheit von Blauhelmsoldaten verübt. Es zog sich über mehrere Tage hin und verteilte sich auf eine Vielzahl von Tatorten in der Nähe von Srebrenica. Die Täter vergruben Tausende Leichen in Massengräbern. Mehrfache Umbettungen in den darauf folgenden Wochen sollten die Taten verschleiern. Das Massaker vom Juli 1995 gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Bereits abgeschlossene Prozesse vor internationalen Gerichten haben gezeigt, dass die Verbrechen nicht spontan erfolgten, sondern systematisch geplant und durchgeführt wurden. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (UN-Kriegsverbrechertribunal) in Den Haag bezeichnete das Massaker in den Urteilen gegen Radislav Krstić, Vidoje Blagojević, Dragan Jokić, Ljubiša Beara und Vujadin Popović als Völkermord. Ende Februar 2007 bewertete der Internationale Gerichtshof das Massaker ebenfalls als Genozid.
*Es ist das grösste Massaker in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg das Massaker von Srebrenica während des Bosnien-Kriegs. Vor 20 Jahren, im Juli 1995, brachten Einheiten der bosnischen Serben rund 8000 muslimische Jungen und Männer um systematisch, innerhalb weniger Tage. 20 Jahre sind vergangen seit dem Massaker von Srebrenica im Juli 1995. Doch die Aufarbeitung ist noch nicht abgeschlossen: Vor dem Gerichtshof in Den Haag dauern die Verfahren gegen den politischen und den militärischen Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic und Ratko Mladic an. Und auch politisch sorgt Srebrenica für Spannungen zwischen Bosnien und Serbien. Die Versöhnung ist schwierig. In der Zeitblende sprechen wir der damaligen Osteuropa-Korrespondentin Iren Meier. Sie berichtet vor 20 Jahren aus Bosnien über das Massaker. Und wir sprechen mit der Südosteuropa-Historikerin Armina Galijas von der Universität Graz über die Bedeutung Srebrenicas heute. [http://www.srf.ch/sendungen/zeitblende/20-jahre-nach-dem-massaker-von-srebrenica (SRF Zeitblende)]


==August==
==August==
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Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
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Version vom 23. Juni 2015, 16:42 Uhr

1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998

Januar

0117D: Erdbeben von Kōbe

  • Das Erdbeben von Kōbe ereignete sich am 17. Januar 1995. Das Beben der Nojima-Verwerfung von Awaji zum Berg Rokkō begann um 05:46:52 Uhr Ortszeit, hielt etwa 20 Sekunden an und erreichte eine Stärke von 7,3 nach der japanischen (Lokalbeben-)Magnitudenskala Mj (nach der alten Definition bis 2003), oder Mw 6,9 auf der Momenten-Magnituden-Skala. Es war das erste Beben seit der Einführung 1949, das auf der JMA-Skala, einer Intensitätsskala, die Stärke 7 erreichte. Sein Epizentrum lag etwa 20 km südwestlich vom Stadtzentrum von Kōbe in der Straße von Akashi, das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 16 km.
  • Die japanischen Inseln liegen in einer der tektonisch aktivsten Regionen der Welt und werden immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Eine der verheerendsten Erderschütterungen ereignete sich am 16. Januar 1995 nahe der Stadt Kobe: Um 5:46 Uhr morgens überraschte das Beben die Einwohner im Schlaf und auf dem Weg zur Arbeit. Innerhalb von 20 Sekunden wurden 400.000 Gebäude völlig zerstört, 5.500 Menschen fanden in den Trümmern den Tod. Fast eine halbe Million Einwohner waren vorübergehend obdachlos. (Sekunden vor dem Unglück)

März

0302D: Nick Leeson wird verhaftet

  • Der Börsenhändler Nick Leeson setzte vor 20 Jahren die Differenzen zwischen den Kursen des Nikkei an den Börsen von Singapur und Osaka als Instrument der Spekulation ein. Am Ende standen eine ruinierte Traditionsbank - sowie sechseinhalb Jahre Haft. (dradio.de 2015)

0320D: Giftgasanschlag in Tokio

  • Am 20. März verübten Mitglieder der japanischen Sekte Aum Shinrikyo einen Giftgasanschlag auf die Tokioter U-Bahn, bei dem zwölf Menschen starben und Tausende verletzt wurden - ein Horrorszenario. Der spirituelle Führer der Sekte, Chizuo Matsumoto, der sich Shoko Asahara nennt, wurde Anfang 2004 für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. (dradio.de)
  • Am 20. März 1995, wurde in der Tokioter U-Bahn gefährliches Sarin Giftgas, von 5 Mitgliedern der Aum Shinrikyo Sekte verbreitet. 13 Leute starben... (Countdown des Schreckens)

0326D: Schengener Abkommen

  • Die Europäische Einigung ist vor allem eine Geschichte der wirtschaftlichen Integration. Die ursprüngliche Idee, die Menschen Europas einander näher zu bringen, wurde dagegen erst spät verwirklicht. Vor zehn Jahre besiegelte das Schengener Abkommen die Öffnung der EU-Grenzen. (dradio.de)

0326D: Viktor-Frankl-Institut eingeweiht

  • Kein Tier kümmert sich um den Sinn des Lebens - nur den Menschen quält diese Frage. Das Warum des Lebens hat den Wiener Psychologen Viktor Frankl umgetrieben. Am 26. März 1995 wurde das das Viktor-Frankl-Institut eingeweiht. (BR2 Kalenderblatt)

April

0419D: Bombenanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City

  • Der Bombenanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City, der Hauptstadt des US-amerikanischen Bundesstaates Oklahoma, am 19. April 1995 (englisch Oklahoma City Bombing) war einer der schwersten Terroranschläge in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Bei der Detonation eines mit Sprengstoff beladenen Lastwagens kamen 168 Menschen ums Leben, das achtstöckige Alfred P. Murrah Federal Building, der Sitz mehrerer Regierungsbehörden, wurde nahezu vollständig zerstört. Im ersten Stock befand sich ein Kindergarten. Von 22 Kindern überlebten sieben.
  • 19. April, 1995, Oklahoma City: Timothy McVeigh, Anhänger einer christlich-fundamentalistischen Sekte, zündet eine Bombe in einem Regierungsgebäude. 168 Menschen sterben. Den Anschlag verübte McVeigh auf den Tag genau zwei Jahre, nachdem die amerikanische Polizei das Anwesen einer christlichen Sekte in Waco, Texas, gestürmt hatte. Mit wissenschaftlicher Präzision analysiert die heutige Folge von Sekunden vor dem Unglück, was genau in jenen wenigen Sekunden geschah, bevor 168 Menschen den Tod fanden. (Sekunden vor dem Unglück)
  • Countdown des Schreckens

Mai

0507D: das Centrum Judaicum in Berlin wird eingeweiht

  • Der größte und prächtigste jüdische Tempel stand einst in Berlin - die "Neue Synagoge", deren goldene Kuppel in der Oranienburger Straße erstrahlte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Synagoge zerstört und 1956 von DDR-Behörden endgültig abgerissen. Erst 1988 begann der Wiederaufbau der Kuppel und die Rekonstruktion einiger Gebäudeteile. Heute vor zehn Jahren, am 7. Mai 1995 wurde die "Neue Synagoge" zusammen mit dem Centrum Judaicum eingeweiht. (dradio.de)

0512D: Erster Tag der chronisch Erschöpften

  • Wirklich zum Gähnen? Seit 1995 gilt jeder 12. Mai als Tag der chronisch Erschöpften. Die Dauermüden berufen sich dabei auf Florence Nightingale, die Pionierin der Krankenpflege. Sie wurde mit 35 Jahren vom chronischen Erschöpfungssyndrom befallen. (BR2 Kalenderblatt)

Juni

0617D: Reichstagsverhüllung

  • Am 17. Juni 1995 begann das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude mit der Verhüllung des Reichstages in Berlin. Bis Anfang Juli glänzte der spätere Sitz des Deutschen Bundestages wie ein riesiges Juwel. Zuvor gab es aber schwere Auseinandersetzungen über das Projekt. (dradio.de 2015)

0620D: Greenpeace verhindert die Versenkung der Brent Spar

  • Vier Schlepper ziehen eine gigantische Ölbohrinsel hinaus aufs offene Meer, verfolgt von einem dagegen winzig klein wirkenden Greenpeace-Schiff. Die Bilder dieser symbolträchtigen Konfrontation gingen vor zehn Jahren um die Welt. Und sorgten, insbesondere in Deutschland für einen Aufschrei der Entrüstung und eine Welle der Solidarität mit den Umweltschützern. (dradio.de)

0624D: Mahnmal für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus in Köln

  • Das Mahnmal für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus in Köln erinnert seit 1995 an prominenter Stelle im Stadtbild von Köln, am Rheinufer an der Hohenzollernbrücke, hauptsächlich an die damalige Homosexuellenverfolgung. Damit wurde am 24. Juni 1995 in Köln das zweite nicht als Gedenktafel gestaltete Mahnmal in Deutschland zum Gedenken an die Verfolgung von Homosexuellen aufgestellt. Bereits seit dem 11. Dezember 1994 gibt es in Frankfurt am Main den Frankfurter Engel als diesem Thema gewidmetes Mahnmal. Am 27. Mai 2008 folgte die Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin. Bis dahin gab es im deutschsprachigen Raum ausschließlich Gedenktafeln in den ehemaligen Konzentrationslagern Mauthausen, Neuengamme, Dachau und Sachsenhausen und in Berlin eine Tafel am Nollendorfplatz. Das Kölner Mahnmal wurde der Stadt Köln von der Initiatorin, der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr Köln (ÖTV, jetzt Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di) als Schenkung übergeben. Damit wurde erstmals in der Geschichte ein spezielles Mahnmal für die lesbischen und schwulen NS-Opfer durch eine Gewerkschaft errichtet.
  • Am 24. Juni 1995 wurde in Köln der Öffentlichkeit ein Mahnmal für schwule und lesbische Opfer nationalsozialistischer Verfolgung übergeben. Spät - aber der berüchtigte Paragraph 175, auf den sich die Verfolgung stützte, wurde auch erst 1994 ganz abgeschafft. (BR2 Kalenderblatt)

0624D: Verhüllter Reichstag

  • Der Verhüllte Reichstag (engl. Originaltitel Wrapped Reichstag) war ein Kunstprojekt des Künstlerehepaars Christo und Jeanne-Claude. Im Rahmen des Projektes, dessen Realisierung von 1971 bis 1995 dauerte, wurde das Reichstagsgebäude in Berlin vom 24. Juni bis zum 7. Juli 1995 vollständig mit aluminiumbedampftem Polypropylengewebe verhüllt. Die Reichstagsverhüllung stellt eines der bekanntesten Werke für Kunst im öffentlichen Raum dar.
  • Der Reichstag in Berlin ist eines der bekanntesten Symbole, nicht nur für Berlin, sondern für ganz Deutschland. Und deshalb wollten das Künstlerduo Christo und Jeanne-Claude genau dieses und kein anderes Gebäude verhüllen. Vor 10 Jahre, am 24. Juni 1995, war das Werk vollendet und konnte zwei Wochen lang bewundert werden. (dradio.de 2005)

0629D: Einsturz des Sampoong-Gebäudes

  • Der Einsturz des „Sampoong“-Gebäudes am 29. Juni 1995 im Stadtbezirk Seocho-gu in Seoul war die bislang schwerste von Menschen zu verantwortende Katastrophe in Südkorea. Der Nordflügel des Bauwerks, in dem das „Sampoong“-Warenhaus die größte Fläche belegte, fiel binnen Sekunden zusammen. 501 Menschen starben bei der Katastrophe, 937 trugen – teils schwere – Verletzungen davon und sechs Personen wurden letztlich als vermisst registriert. Als Ursachen des Einsturzes wurden in späteren Untersuchungen das Verwenden ungeeigneter Baustoffe, vorsätzliches Missachten von Bauvorschriften und fehlerhafte Baukonstruktion herausgefunden. Begünstigt wurde der Einsturz mittelbar durch nachlässige Kontrollen der behördlichen Bauaufsicht und Bestechlichkeit von Beamten.
  • Am 29. Juni 1995 geschah in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul das Unfassbare: Zur Hauptgeschäftszeit am Abend hielten sich 1.500 Kunden und Angestellte im exklusiven Sampoong-Einkaufszentrum auf, als plötzlich die Dachkonstruktion nachgab. Innerhalb von nur zwanzig Sekunden stürzte das fünfstöckige Gebäude in sich zusammen. Das Unglück forderte über 500 Todesopfer, zahllose weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Untersuchung des Vorfalls durch ein Expertenteam förderte Ungeheuerliches zutage. (Sekunden vor dem Unglück)

Juli

0712D: Massaker von Srebrenica

  • Das Massaker von Srebrenica war ein Kriegsverbrechen während des Bosnienkriegs, das durch UN-Gerichte gemäß der 1951 in Kraft getretenen Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes als Völkermord klassifiziert worden ist. In der Gegend von Srebrenica wurden im Juli 1995 ungefähr 8.000 Bosniaken – fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 13 und 78 Jahren – getötet. Das Massaker wurde unter der Führung von Ratko Mladić von der Armee der Republika Srpska (Vojska Republike Srpske, VRS), der Polizei und serbischen Paramilitärs trotz Anwesenheit von Blauhelmsoldaten verübt. Es zog sich über mehrere Tage hin und verteilte sich auf eine Vielzahl von Tatorten in der Nähe von Srebrenica. Die Täter vergruben Tausende Leichen in Massengräbern. Mehrfache Umbettungen in den darauf folgenden Wochen sollten die Taten verschleiern. Das Massaker vom Juli 1995 gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Bereits abgeschlossene Prozesse vor internationalen Gerichten haben gezeigt, dass die Verbrechen nicht spontan erfolgten, sondern systematisch geplant und durchgeführt wurden. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (UN-Kriegsverbrechertribunal) in Den Haag bezeichnete das Massaker in den Urteilen gegen Radislav Krstić, Vidoje Blagojević, Dragan Jokić, Ljubiša Beara und Vujadin Popović als Völkermord. Ende Februar 2007 bewertete der Internationale Gerichtshof das Massaker ebenfalls als Genozid.
  • Es ist das grösste Massaker in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg das Massaker von Srebrenica während des Bosnien-Kriegs. Vor 20 Jahren, im Juli 1995, brachten Einheiten der bosnischen Serben rund 8000 muslimische Jungen und Männer um systematisch, innerhalb weniger Tage. 20 Jahre sind vergangen seit dem Massaker von Srebrenica im Juli 1995. Doch die Aufarbeitung ist noch nicht abgeschlossen: Vor dem Gerichtshof in Den Haag dauern die Verfahren gegen den politischen und den militärischen Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic und Ratko Mladic an. Und auch politisch sorgt Srebrenica für Spannungen zwischen Bosnien und Serbien. Die Versöhnung ist schwierig. In der Zeitblende sprechen wir der damaligen Osteuropa-Korrespondentin Iren Meier. Sie berichtet vor 20 Jahren aus Bosnien über das Massaker. Und wir sprechen mit der Südosteuropa-Historikerin Armina Galijas von der Universität Graz über die Bedeutung Srebrenicas heute. (SRF Zeitblende)

August

0810D: Kruzifix-Urteil vor dem Bundesverfassungsgericht

  • Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verkündet, das Anbringen von Kreuzen in den Unterrichtsräumen einer staatlichen Schule verletze die in Artikel 4 des Grundgesetzes gewährte Religions- und Glaubensfreiheit. (Die Richter erklärten insbesondere, dass die staatliche Anordnung von Kreuzen in der Bayerischen Volksschulordnung (von 1983) verfassungswidrig sei.) Die Beschwerdeführer hatten geltend gemacht, dass mit dem Kreuz gegen ihre Weltanschauung und ihre Erziehungsvorstellungen auf ihre Kinder eingewirkt werde. Das mit knapper Mehrheit (5:3) zustande gekommene sogenannte "Kruzifix-Urteil" löst Großdemonstrationen und sehr emotional geführte Debatten aus. Bis heute ist es jedoch weitgehend ohne praktische Folgen geblieben. (Das geänderte bayerische Schulgesetz schreibt weiterhin Kreuze vor und enthält jetzt lediglich bei Einspruch von Eltern eine Konfliktregelung.) (aref.de)

September

0928D: "Das Netz" kommt in die deutschen Kinos

  • Der Psychotriller "Das Netz" kommt in die deutschen Kinos. Darin kommt die Software-Analytikerin Angela Bennett (Sandra Bullock) durch einen Software-Viruseiner einer kriminellen Firewall-Firma auf die Spur. Als die US-Behörden sie als "Ruth Marx", eine von der Polizei gesuchte Verbrecherin identifizieren, wird ihr klar: Das von der Regierung neu eingeführte Sicherheitsprogramm "Torwächter" hat ein eingebautes Schlupfloch. Aber niemand glaubt ihr. Von nun an wird sie nicht nur von einem Killer gejagt, sondern auch von der Polizei. Die Chancen, ihre richtige Identität zurück zu bekommen, sind minimal. Selbst ihre Fingerabdrücke sind in der EDV ausgewechselt. Es gibt niemanden, der sie identifizieren könnte - "Freunde" hat sie nur im Internet. (aref.de)

0929D: Die Playstation kommt in Europa auf den Markt

  • Am 29. September 1995 hat die "Playstation" Verkaufsstart in Europa und entführt die staunenden Kunden in dreidimensionale Cyberspacewelten. Auf die Spieler warten harmlose Abenteuer oder Blutbäder, waghalsige Autorennen oder ein virtuelles Geschöpf wie Action Lady Lara Croft. (BR2 Kalenderblatt)

November

1104D: Jitzchak Rabin bei Friedenskundgebung erschossen

  • Vor 200.000 Menschen hält der israelische Ministerpräsident Itzak Rabin auf einer Friedenskundgebung in Tel Aviv eine flammende Rede gegen Gewalt. Als er danach in sein Fahrzeug steigen will, schießt ihn der Israeli Jigal Amir mit drei Schüssen nieder. Rabin (*01.03.1922 in Jerusalem) stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus. Islamisten und radikale Zionisten begrüßen den Mord an Rabin. Doch wohl der größere Teil der Welt trauert um den Mann, der mit dem Gaza-Jericho-Abkommen mit PLO-Chef Jasir Arafat 1993 eine neue Ära in den arabisch-israelischen Beziehungen beginnen wollte. Das Abkommen war ein Schritt zu einem Palästinenserstaat. Exstremisten auf beiden Seiten wollen den anderen nicht anerkennen und bekämpfen diese Lösung bis heute. (aref.de)
  • Trauer um den Mann, den die Kugeln eines Fanatikers töteten. Am 4. November wird Yitzhak Rabin von einem 27-jährigen Rechtsradikalen erschossen. Bei einer Friedenskundgebung löste sich der junge Mann aus der Menge, zog seine Neun-Millimeter-Beretta, feuerte dreimal. Der Mörder wollte den Friedensprozess stoppen. Als Ministerpräsident hatte Rabin eine neue Ära arabisch-israelischer Beziehungen eingeleitet. Am Sarg ihres Großvaters ruft Noa Ben-Artzi weinend: "Opa, du warst mein Feuer. Jetzt bin ich ohne Fackel in der Finsternis." "Die Jugend wird weitermachen", verspricht die Witwe Lea Rabin. "Der Terror kann jeden treffen, aber den Weg zum Frieden wird er nicht versperren." (youtube.com)

1110D: der nigerianische Schriftsteller Ken Saro-Wiwa wird hingerichtet

  • Nelson Mandela schickte einen Sonderbotschafter nach Nigeria, Vertreter des Commonwealth drohten mit dem Ausschluss Nigerias, die USA und die Europäische Union forderten einen Boykott der nigerianischen Ölimporte. Aber der Diktator Sani Abacha ließ sich nicht umstimmen, Ken Saro-Wiwa hatte am Lebensnerv seines Regimes gerührt: die reibungslose Ausbeutung der gewaltigen Ölreserven im Niger-Delta um buchstäblich jeden Preis. (dradio.de)

1121D: Abkommen von Dayton

  • Das Abkommen von Dayton (auch Dayton-Vertrag genannt) beendete 1995 nach dreieinhalb Jahren den Krieg in Bosnien und Herzegowina. Der Vertrag wurde unter Vermittlung der USA mit Beteiligung der Europäischen Union und unter der Leitung des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton am 21. November 1995 in Dayton (Ohio) paraphiert und am 14. Dezember 1995 in Paris unterzeichnet. Die Unterzeichner waren der serbische Präsident Slobodan Milošević, der kroatische Präsident Franjo Tuđman und der bosnisch-herzegowinische Präsident Alija Izetbegović.
  • Nach dreieinhalb Jahren Krieg schlossen die Präsidenten Bosniens, Serbiens und Kroatiens auf amerikanischen Druck hin. Die Vertreter der so genannnten Balkan-Kontaktgruppe legten durch das Dayton-Abkommen den Grundstein für das friedliche Zusammenleben in der Krisenregion. Unter Federführung der USA waren die Konfliktpartner quasi an den Verhandlungstisch gezerrt worden. (dradio.de)

Dezember

1208D Grube Messel wird Weltnaturerbe

  • Was wäre sie für eine schöne Müllkippe geworden! Doch weil die Grube Messel bei Darmstadt randvoll mit urzeitlichen Fossilien war, wurde sie am 8. Dezember 2011 UNESCO-Weltnaturerbe. Immerhin. (BR2 Kalenderblatt)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Auch fünf Jahre nach der Wiedervereinigung fremdeln Ost- und Westdeutsche miteinander. Um gegen die Klischees von „Jammer-Ossi“ und „Besser-Wessi“ anzugehen, gibt die Regierung eine Imagekampagne in Auftrag. Mit dem Schengener Abkommen werden die Grenzen innerhalb Westeuropas durchlässiger. Verbunden ist diese Liberalisierung allerdings mit einer verstärkten Abschottung von den osteuropäischen Staaten. Die Umweltbewegung baut zunehmend Druck auf: Im niedersächsischen Gorleben protestieren Tausende gegen den ersten Castor-Transport in das dortige Atommüll-Zwischenlager. Greenpeace organisiert einen erfolgreichen Boykott gegen den Ölkonzern Shell. Nach Umsatzeinbrüchen lenkt das Unternehmen ein und verzichtet auf die Versenkung einer Bohrinsel in der Nordsee. Für Diskussionen sorgt ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Kruzifixe in Klassenzimmern können auf Wunsch der Eltern abgehängt werden. Insbesondere in Bayern regt sich dagegen Protest. Auf dem SPD-Parteitag stürzt im November der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine den Vorsitzenden Rudolf Scharping. Der „Putsch“ von Jena gibt der angeschlagenen Sozialdemokratie wieder Auftrieb. (bpb.de/mediathek)

Anatolia Story (Manga)

  • Red River (天は赤い河のほとり, Sora wa Akai Kawa no Hotori?, lit. Heaven Is on the Banks of the Red River), also known as Anatolia Story, is a historical fantasy shōjo manga series by Chie Shinohara. It is published in Japan by Shogakukan in Sho-Comi and collected in 28 volumes. It is published in English in North America by VIZ Media, with 25 volumes released as of April 2009 and the remaining 3 published thereafter. In 2001, the series won the Shogakukan Manga Award for shōjo. Red River is about a fifteen-year old Japanese girl named Yuri Suzuki, who is magically transported to Hattusa, the capital of the Hittite Empire in Anatolia. She was summoned by Queen Nakia who means to use Yuri as a human sacrifice. Yuri's blood is the key element needed in placing a curse upon the princes of the land so that they will perish, leaving Nakia's son as the sole heir to the throne. As the story progress, however, Yuri not only repeatedly manages to escape Nakia's scheming, she also becomes revered as an incarnation of the goddess Ishtar and falls in love with prince Kail. The story takes place during the reign of King Suppiluliuma I, at a time when the Hittite Empire was near its peak of power, rivaled only by Egypt, which was then ruled by the young Pharaoh Tutankhamen. Many of the people and events in the story are drawn from actual history, from Princes Kail Mursili, Sari Arnuwanda, and Zannanza, to battles with the neighboring Mitanni kingdom around the town of Kizzuwatna.
  • Band 26: Anatolia Story besticht durch seine spannende Handlung, die irgendwo zwischen historischer Wahrheit und Fiktion pendelt. Fans abenteuerlicher Fantasy dürften von Anatolia Story begeistert sein, da es nicht nur um Liebe oder Action geht, sondern auch um eine spannende Geschichte vor ungewöhnlichem Hintergrund. (splashcomics.de)

Pflegeversicherung (Deutschland)

  • Mit der steigenden Lebenserwartung vor allem seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat auch die Zahl Pflegebedürftiger zugenommen. Um die Kosten zu tragen, mussten Betroffene in aller Regel Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Als erstes Versicherungs­unternehmen bot die Bayerische Beamten­kranken­kasse daraufhin 1978 eine Pflege­kosten­tage­geld-Versicherung an. 1981 beriet die 48. Konferenz der für das Gesundheitswesen zuständigen Minister und Senatoren der Länder über den „Aufbau und die Finanzierung ambulanter und stationärer Pflegedienste“. 1984 genehmigte das Bundes­aufsichtsamt für das Versicherungs­wesen (Vorläufer der heutigen BaFin) die von der Privaten Kranken­versicherung erarbeiteten Muster­bedingungen für die Pflegeversicherung, 1986 boten bereits 16 Unternehmen private Pflege­versicherungen an. Zu diesem Zeitpunkt sprach sich die Bundesregierung noch explizit gegen eine gesetzliche Pflegeversicherung aus. Auf Initiative des Landes Baden-Württemberg wurde schließlich 1990 ein Gesetzentwurf zur Vorsorge gegen das finanzielle Pflegerisiko in den Bundesrat eingebracht. Am 22. April 1994 beschloss schließlich der Bundestag und am 27. April 1994 der Bundesrat mit Wirkung zum 1. Januar 1995 durch Verabschiedung des Elften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XI) als Pflicht­versicherung die Einführung der „Sozialen Pflege­versicherung“ (SPV). (Artikel des Tages)

Quellen

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