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RÖMISCHE REPUBLIK

(ab urbe condita DXVI = 516)

  • Konsul Tiberius Sempronius Gracchus
    Zu Beginn des Jahres tritt Tiberius Sempronius Gracchus gemeinsam mit seinem Amtskollegen das Konsulat an. Gracchus führt seinen Konsularheerzug gegen die ligurischen Stämme, sichert römische Verbündete und Straßen und zwingt feindliche Gruppen durch Gefechte, Plünderungszüge und die Androhung weiterer Gewalt zur Unterwerfung. Mit diesen Operationen stabilisiert er die römische Position in der Region so weit, dass er anschließend für einen neuen Auftrag verfügbar ist.
    Nachdem die Lage bei den Ligurern hinreichend beruhigt ist, weist der Senat Gracchus die weitere Kriegsführung auf Sardinien und Korsika zu, wo sich karthagische Söldner und lokale Gruppen gegen die römische Herrschaft und Ordnung erheben. Er setzt mit seinem Heer nach Westen über und landet auf Sardinien, das Rom nach dem Ersten Punischen Krieg beansprucht, politisch und militärisch aber noch nicht vollständig kontrolliert. Dort richtet er sein Hauptaugenmerk auf die Niederschlagung des Widerstands, die Sicherung wichtiger Stützpunkte und die Durchsetzung römischer Ansprüche gegen Karthago und gegen aufständische Gruppen.​ Durch systematische militärische Aktionen, Belagerungen und Abschreckung bringt er große Teile der Insel unter römische Kontrolle und bildet damit die Grundlage für ihre dauerhafte Eingliederung in den römischen Herrschaftsbereich.​ Anschließend dehnt Gracchus das römische Vorgehen auf Korsika aus, das in enger Verbindung mit Sardinien steht und strategisch wichtige Häfen und Küstenstrecken kontrolliert. In diesem Zusammenhang erobert er unter anderem Aléria an der ostkorsischen Küste, nimmt den Ort militärisch ein und sichert ihn als römischen Stützpunkt, wodurch Rom seine Präsenz auf der Insel formell auf die gesamte Insel ausweiten kann.​ Rom besitzt nun nicht nur den Anspruch, sondern auch die faktische militärische Kontrolle über beide Inseln, die fortan als wichtige Provinz- und Versorgungsräume des römischen Machtbereichs dienen; beide Inseln werden als Provinz Sardinia et Corsica verwaltet. Das Tyrrhenische Meer wird zum Mare Nostrum.
  • In Rom wird der Göttin Flora ein Tempel gewidmet.
  • Fortsetzung 237

ILLYRER

GRIECHEN

(2./3. Jahr der 135. Olympiade)

Syrakus

Epirus

Makedonien

  • König Demetrios II. (239–229)
    Demetrios II. heiratet Pythia, die Tochter des Königs Alexander von Epiros.
    Geburt Philipps V. aus dem Haus der Antigoniden, Sohn von Demetrios II. und Chryseis
    Aratos von Sikyon arrangiert eine Allianz zwischen dem Achaiischen und dem Aitolischen Bund gegen Makedonien.
  • Fortsetzung 235

Sparta

Bosporanisches Reich

Pergamon

  • Dynast Attalos I. (241–197)
    um 238–228: Kämpfe gegen die Galater und den Seleukiden Antiochos Hierax, der sich mit den Galatern verbündet hatte. Attalos siegt in mehreren Schlachten, zuletzt 228 v. Chr. in Karien, und gewinnt große Teile Kleinasiens nördlich des Taurusgebirges
  • Fortsetzung 237

Bithynien

Kappadokien

Pontos

Seleukidenreich

Griechisch-Baktrisches Königreich

Ägypten

  • König Ptolemaios III. (246-222)
    Kanopus-Dekret
    Im 8. Regierungsjahr, 239/238, kommt in Kanopus im westlichen Nildelta eine Priestersynode zusammen, um über die besonderen Wohltaten des Königs und seiner Gemahlin Berenike zu beraten. Die Priester würdigen unter anderem die Rückführung geraubter Götterbilder, den Verzicht auf Steuern in Notzeiten sowie Getreideimporte bei Dürre und fassen im Kanopus-Dekret mehrere Beschlüsse zu Ehren des Königspaares. Am 17. Tybi des 9. Regierungsjahres, dem 3. März 238, beschließen sie im Rahmen dieses Dekrets die Einführung eines Schalttages, der als sechster Epagomenentag eingefügt werden soll, um die Verschiebung des heliakischen Aufgangs des Sirius zu korrigieren.​ Nach der Einführung dieses neuen Schalttagskalenders bleiben Aufzeichnungen parallel weiterhin im alten ägyptischen Kalendersystem bestehen, was zu zwei verschiedenen Neujahrstagen führt. Nach dem Tod von Ptolemaios III. und den inzwischen vier eingefügten Schalttagen liegt im ptolemäischen Kalender Neujahr am 25. August, während im traditionellen altägyptischen Kalender weiterhin der 29. August als Neujahrstag gilt. Nach einiger Zeit wird diese Regelung jedoch von der politisch erstarkten Priesterschaft wieder abgeschafft. Erst von Sosigenes aus Alexandria wurde diese (vernünftige) Regelung wieder aufgegriffen und für die ("Julianische") Kalenderreform Gaius Iulius Caesars im Jahre 46 v. Chr. nutzbar gemacht. Das Kanopus-Dekret stellt außerdem den ältesten erhaltenen zweisprachig griechisch-ägyptischen Text (Bilingue) dar.
    Im Februar stirbt eine Tochter von Berenike II. mit Namen Berenike.
  • Fortsetzung 237

IBERIA

PARNI

  • König Arsakes (247–238)
    Um 238 dringen Arsakes und seine Parni in die Satrapie Parthien ein, nehmen zunächst den nördlichen Distrikt Astabene mit der Hauptstadt Kūčan und besiegen Andragoras. Kurz darauf erobern sie den Rest Parthiens, töten Andragoras und machen das Gebiet zur Machtbasis der Arsakiden, die in griechischen und römischen Quellen nun als „Parther“ erscheinen.​
  • Fortsetzung unter PARTHERREICH

PARTHERREICH

  • Herrscher Andragoras (245–238)
  • Großkönig Arsakes I. (238–217)
    Im Anschluss dehnen die Parni ihre Herrschaft auf die Nachbarprovinz Hyrkanien aus und schaffen damit einen zusammenhängenden Herrschaftsraum südöstlich des Kaspischen Meeres. Parallel dazu etabliert Arsakes seine Dynastie politisch, organisiert Verwaltung und Heer und beginnt, Städte und Festungen zu befestigen oder neu zu gründen.
  • Fortsetzung 230

MASSYLIER

INDIEN

Maurya-Reich

Anuradhapura

CHINA

Zeit der Streitenden Reiche
(40./41. Zyklus - Jahr des Wasser-Schweins; am Beginn des Jahres Wasser-Hund)

Qin

  • Regent Lü Buwei (247-238)
  • König Ying Zheng (247-221)
    Der etwa 21jährige Ying Zheng übernimmt erstmals selbst offiziell die Staatsgeschäfte und beendet damit die bisherige Regentschaft seines Kanzlers Lü Buwei, der aber im Amt bleibt und weiterhin großen Einfluss am Hof in Xianyang ausübt. In diesem Jahr spitzt sich eine Verschwörung des Adligen Lao Ai zu, der als heimlicher Lebenspartner der Königinmutter zwei Söhne mit ihr hat und anstrebt, den älteren Sohn an Stelle Ying Zhengs auf den Thron zu bringen. Lao Ai verschafft sich heimlich königliche Siegel, mit denen er Truppen aus verschiedenen Bezirken mobilisiert, und führt mit dieser Privatarmee einen überraschenden Angriff auf den Palast in Xianyang. Der Putschversuch scheitert jedoch, da loyale Soldaten des Königs den Überfall abwehren und Lao Ais Truppen schlagen.​ Nach der Niederschlagung der Verschwörung geht Ying Zheng mit äußerster Härte gegen die Verschwörer und ihr Umfeld vor. Lao Ai wird gefasst, zu Tode gefoltert und öffentlich viergeteilt, während etwa zwanzig weitere Personen, darunter Angehörige seiner Familie und Mitwisser, hingerichtet werden. Die beiden illegitimen Söhne der Königinmutter, die aus der Beziehung mit Lao Ai stammen, werden getötet, und die Königinmutter selbst wird unter Hausarrest gestellt und politisch kaltgestellt.​
  • Fortsetzung 234

Zhao

Han

  • König An (238–230)
    König An regiert das verbliebene Gebiet des Staates Han. Han ist zu dieser Zeit von mächtigen Nachbarn eingeschlossen und politisch sowie militärisch geschwächt.
    238-231: In dieser Zeit sucht König An mehrmals um Unterstützung und Schutz gegen Qin bei anderen Reichen, doch vergeblich. Han kann sich militärisch kaum halten.
  • Fortsetzung 230

Wei

Qi

Yan

Chu

JAPAN

QUELLEN

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11.11.2023 Artikel eröffnet und Grundstock erstellt

01.09.2025 Grundstock ergänzt

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