1530
MAI
0510D: Apologie der Confessio Augustana (Verteidigungsschrift
- Philipp Melanchthon beendet in Augsburg die Niederschrift der Apologie der Confessio Augustana, die beim anstehenden Reichstag vorgelegt werden soll.
JUNI
0620D: Reichstag zu Augsburg
- Der Augsburger Reichstag von 1530 war ein Reichstag des Heiligen Römischen Reiches während der Regierungszeit des Kaisers Karl V. aus dem Hause Habsburg. Er fand vom 20. Juni bis zum 19. November 1530 in Augsburg statt. Der Kaiser kehrte nach mehrjähriger Abwesenheit in die Reichspolitik zurück. Damit endete die Regierungsverantwortung des Reichsregiments, das in eine Beraterrolle zurücktrat. Karls jüngerer Bruder, Erzherzog Ferdinand, war im Krieg mit dem Osmanischen Reich auf die Unterstützung der Reichsstände mit Truppen und Geld angewiesen. Große Reformvorhaben standen seit Jahren an, die der Augsburger Reichstag voranbringen sollte, etwa im Bereich des Strafrechts. Karl V. erhielt am Rande des Reichstags die Stimmen der fünf altgläubigen Kurfürsten für die Wahl Ferdinands zum römischen König, die dann 1531 in Köln erfolgte. Der Bruder war damit als künftiger Kaiser vorgesehen. Das war ein Erfolg der kaiserlichen Familienpolitik. Die Kehrseite war ein Erstarken der fürstlichen Opposition gegen Habsburg, die besonders von Bayern und Hessen getragen wurde. Auf dem Reichstag von 1530 traten die Widerstandskräfte, an denen Karls Universalmonarchie scheiterte, erstmals deutlich hervor. (Artikel des Tages)
0625D: Confessio Augustana
- Die Confessio Augustana wird von Vertretern der protestantischen Stände dem Kaiser auf dem Reichstag zu Augsburg überreicht.
- Die Confessio Augustana ist eine knappe Darstellung evangelischer Lehre und Praxis des 16. Jahrhunderts, die in doppelter Ausführung (lateinisch und frühneuhochdeutsch) vorliegt. Beide Sprachversionen stimmen inhaltlich ungefähr überein, es handelt sich aber mit Ausnahme des Vorworts nicht um Übersetzungen. Anlass für die Abfassung war das Ausschreiben zum Augsburger Reichstag von 1530, in dem Kaiser Karl V. alt- und neugläubige Reichsstände aufforderte, ihre Positionen darzulegen. Der lateinische und der deutsche Text der Confessio Augustana wurden in der Anfangsphase des Reichstags von Philipp Melanchthon als Hauptautor und einigen Mitarbeitern verfasst. Die Confessio Augustana wirbt um die kaiserliche Akzeptanz für die Änderungen des kirchlichen Lebens, die in den Territorien der Unterzeichner vorgenommen worden waren. Am 25. Juni 1530 übergaben Kurfürst Johann von Sachsen und weitere Reichsstände die Confessio Augustana als ihr Bekenntnis an Kaiser Karl V. (Artikel des Tages)
- Kalenderblatt von Deutschlandradio 2005
AUGUST
0803D: Schlacht von Gavinana
- Der Sieg kaiserlicher Truppen in der Schlacht von Gavinana gegen florentinische Streitkräfte ebnet den vertriebenen Medici die Rückkehr an die Macht in Florenz.
NOVEMBER
1105D: Sankt-Felix-Flut
- Bei der Sankt-Felix-Flut an der Niederländischen Nordseeküste im Westerschelde-Stromgebiet kommen mehr als 100.000 Menschen ums Leben. Sie überspült die gesamte Insel Noord-Beveland. Das Gebiet östlich von Yerseke mit 18 Dörfern und der Stadt Reimerswaal wird ebenfalls vollständig überflutet.
DEZEMBER
1222D: Konvent in Schmalkalden
- In Schmalkalden beginnt der von Kurfürst Johann von Sachsen einberufene Konvent in Schmalkalden, auf dem die protestantischen Reichsfürsten über die weitere Vorgehensweise nach der Ablehnung der Confessio Augustana auf dem Reichstag zu Augsburg beraten. Der Konvent mündet schließlich in der Gründung des Schmalkaldischen Bundes am 27. Februar des Folgejahres.
LEXIKON
- Die Confessio Tetrapolitana (Vierstädte-Bekenntnis) ist eines der ersten reformierten Bekenntnisse und hatte eine große Bedeutung bei der Spaltung der christlichen Kirchen.
Gemälde "Das Porträt eines afrikanischen Mannes" (Mostaert)
- Das Porträt eines afrikanischen Mannes ist ein Gemälde des niederländischen Renaissance-Malers Jan Mostaert. Mostaert schuf das Gemälde wahrscheinlich zwischen 1525 und 1530. Es ist nicht bekannt, wen das Porträt darstellt. Aufgrund der Kleidung, Haltung und Attribute wird angenommen, dass der Afrikaner ein Soldat an einem europäischen Hof war. Es könnte sich um Christophle le More, Mitglied der Leibwache Karls V., handeln. Seit 2005 ist das Gemälde im Besitz des Rijksmuseum Amsterdam. Jan Piet Filedt Kok und Mareike de Winkel vom Rijksmuseum schrieben über das Bild: „Es ist das früheste und einzige unabhängig gemalte Porträt eines Schwarzafrikaners aus dem späten Mittelalter und der Renaissance, das erhalten geblieben ist.“ Frühere Bildnisse und Skulpturen der Heiligen Mauritius und Balthasar, die üblicherweise als Schwarze gezeigt wurden, waren stereotyp dargestellt. (Artikel des Tages)
- Die jüdische Gemeinde in Emden bestand über einen Zeitraum von rund 400 Jahren von ihren Anfängen im 16. Jahrhundert bis zu ihrem Ende am 23. Oktober 1941. Sie war die älteste, größte und bedeutendste Gemeinde Ostfrieslands und als Sitz des Landesrabbinats geistiges Zentrum der Juden Ostfrieslands und der Landdrostei Osnabrück. Eine aschkenasische jüdische Gemeinde entwickelte sich ab etwa 1530. Erstmals erwähnt werden sie in den Jahren 1558 und 1571. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 begann auch für die Juden in Emden das Zeitalter der Verfolgung. Dies veranlasste viele der ansässigen Juden zur Flucht. 13 Juden kehrten bis 1947 nach Emden zurück. Sie gründeten 1949 eine neue Synagogengemeinde als Verein. Dieser löste sich im Jahre 1984 auf, da er nur noch aus einem Mitglied bestand. Die Emder Juden sind Teil der jüdischen Gemeinde in Oldenburg. (Artikel des Tages)
- Humayun (1508-1556) war der zweite Herrscher des Großmogulreiches von Indien und regierte von 1530 bis 1540 sowie von 1555 bis 1556. Humayun gelang es nicht, das von seinem Vater Babur eroberte Reich zu konsolidieren. Er besaß als Herrscher und Feldherr nicht die Fähigkeiten, um sich in einem nicht fest gefügten Reich gegen seine inneren und äußeren Widersacher durchzusetzen. Eine schwerwiegende Niederlage gegen Sher Shah zwang ihn zur Flucht aus Indien und führte zur Unterbrechung der Mogulherrschaft durch die kurzlebige Sur-Dynastie. Zuflucht und Hilfe fand er am persischen Hof, und erst die unter Sher Shahs Nachfolgern ausbrechenden Machtkämpfe ermöglichten ihm schließlich die Rückkehr nach Indien.
QUELLEN
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24.04.2009 Artikel eröffnet
14.07.2012 Grundstock erstellt (zusammen mit Debussy)