1685

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APRIL

0418D: "Freiheits-Concession" für französische Glaubensflüchtlinge erlassen

  • Den Grundstein für Preußens religiöse Toleranz legte der Große Kurfürst mit seinem am 29. Oktober 1685 verkündeten Edikt von Potsdam, das den aus Frankreich vertriebenen Hugenotten eine neue Heimat bot. Bereits ein halbes Jahr früher hatte Landgraf Karl von Hessen-Kassel eine "Freyheits-Conceßion" erlassen, die seinen vorerst nur bedrängten französischen Glaubensbrüdern Exil anbot. (dradio.de)

MAI

0516D: Kurfürst Philipp Wilhelm (Pfalz)

  • Philipp Wilhelm von der Pfalz (1615-1690) war Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Neuburg (1653–1690), Herzog von Jülich und Berg (1653–1690) sowie Pfalzgraf-Kurfürst von der Pfalz (1685–1690).

JUNI

0629D: Börse Berlin

  • Die Börse Berlin AG (vormals Berliner Wertpapierbörse) ist eine Regionalbörse in Berlin, deren Eigentümer der Verein Berliner Wertpapierbörse e. V. ist.

OKTOBER

1018D: Edikt von Fontainebleau

  • Am 18. Oktober 1685 widerrief König Ludwig XIV. auf Schloss Fontainebleau das Edikt von Nantes, mit dem 1598 sein Großvater, König Heinrich IV., den französischen Protestanten Religionsfreiheit zugesichert und so die mehr als dreißigjährigen Religionskriege beendet hatte. Mit dem neuen Edikt erklärte Ludwig das katholische Bekenntnis zur Staatsreligion und erließ ein Verbot des Protestantismus, der in Frankreich vor allem an den Lehren Calvins ausgerichtet war. Das Verbot traf die Reformierte Kirche von Frankreich schwer, da es konsequent durchgesetzt wurde. Vor allem aus den südfranzösischen Provinzen Languedoc, Roussillon und Dauphiné, wo zahlreiche „Hugenotten“ lebten, wie die Protestanten auch genannt wurden, flohen viele von ihnen in andere protestantische Länder, insbes. in die Niederlande, die Schweiz und nach Preußen. Insgesamt verließen von 1685 bis 1730 etwa 150.000 bis 200.000 der ca. 730.000 bekennenden Hugenotten das Land, darunter überproportional viele Angehörige des Adels und des gewerblichen Bürgertums, was einen erheblichen Aderlass für die französische Wirtschaft bedeutete und einen Gewinn für Länder wie Preußen. Ausgenommen vom Edikt von Fontainebleau waren die französischen Besitzungen im Elsass (u. a. die Stadt Straßburg), da diese quasi als ausländische Besitzung des französischen Königs galten. Hier durfte die protestantische Konfession weiter praktiziert werden, wenn auch die französische Obrigkeit bemüht war den Katholizismus zu begünstigen.
  • Als Ludwig XIV. 1685 das Edikt von Fontainebleau erließ, war es als Schlusspunkt einer immer wieder verschärften Protestantenverfolgung gedacht. Die Einheit des Glaubens sollte wiederhergestellt werden. Viele, unter anderem die Hugenotten, wehrten sich jedoch gegen die Massenbekehrungen. (dradio.de)
  • Auf Druck der katholischen Kirche hebt König Ludwig XIV. (1638-1715), der Sonnenkönig, das 87 Jahre vorher von Heinrich IV. erlassene Edikt von Nantes wieder auf. Damit ist die Ausübung des reformierten Bekenntnisses wieder verboten. Etwa 500.000 Hugenotten sind davon betroffen. Sie müssen zum Katholizimus konvertieren oder das Land verlassen. Frankreich verliert damit viele intellektuelle und wirtschaftliche Kräfte. (aref.de)

NOVEMBER

1108D: Edikt von Potsdam

  • Das Edikt von Potsdam war ein Toleranzedikt, das am 29. Oktober (jul.)/ 8. November 1685 (greg.) vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg erlassen wurde. Der Kurfürst – im Gegensatz zur evangelisch-lutherischen Bevölkerungsmehrheit Brandenburgs selbst calvinistischen Glaubens – bot seinen in Frankreich wegen ihrer Religion verfolgten protestantischen Glaubensgenossen, den Hugenotten, freie und sichere Niederlassung in Brandenburg an. Den Flüchtlingen wurden großzügige Privilegien gewährt, unter anderen Befreiung von Steuern und Zöllen, Subventionen für Wirtschaftsunternehmen und Bezahlung der Pfarrer durch das Fürstentum.
  • Eine so großzügige Einladung an Emigranten hatte es wohl noch nicht gegeben. Als in Frankreich die Protestanten ihrer Rechte beraubt wurden, und damit eine der größten Fluchtwellen der Geschichte einsetzte, reagierte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg sofort. Er lud die Verfolgten in sein Land ein und garantierte ihnen Privilegien und Freiheiten, von denen die eigenen Landsleute nur träumen konnten. Dahinter stand auch Kalkül, die französischen Emigranten sollten das rückständige Preußen modernisieren helfen. (dradio.de)

LEXIKON

Gemäldegalerie

König Houessou Akaba (Dahomey)

  • Houessou Akaba († 1708) war der vierte König von Dahomey. Er folgte seinem Vater, Aho Houegbadja, und regierte von 1685 bis 1708.

König Jakob II. (England)

  • Jakob II. von England (englisch James II; 1633-1701), gleichzeitig Jakob VII. von Schottland, wurde am 23. April 1685 zum König von England, König von Schottland und König von Irland gekrönt. Ihm zu Ehren, der auch den Titel eines Duke of York (Herzogs von York) trug, wurde die Stadt New York benannt. Er war der letzte römisch-katholische Monarch, der über diese damals anglikanischen bzw. presbyterianischen Königreiche herrschte. Viele seiner Untertanen misstrauten seiner Religionspolitik und warfen ihm (wohl auch nicht zu Unrecht) vor, er wolle Britannien gewaltsam wieder zum Katholizisimus zurückführen und eine absolutistische Herrschaftsform wie in Frankreich errichten. Dies führte schließlich dazu, dass seine Gegner ihn in der Glorious Revolution 1688 absetzten. Ihm folgte nicht sein römisch-katholischer Sohn James Francis Edward auf den Thron nach, sondern seine protestantische Tochter Maria II. und sein Schwiegersohn Wilhelm von Oranien, die gemeinsam regierten. Jakob II. versuchte mehrfach mit der Hilfe Ludwig XIV. von Frankreich auf den Thron zurückzukehren. Auch sein Sohn James Francis Edward Stuart (the Old Pretender, der "alte Thronanwärter") und sein Enkel Charles Edward Stuart bemühten sich um die militärische Unterstützung verschiedener europäischer Staaten, hatten damit jedoch letztlich keinen Erfolg. Ihre Anhänger wurden schon ab 1690 Jakobiten genannt.

QUELLEN

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25.02.2009 Artikel eröffnet

04.03.2011 Grundstock erstellt

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