1719

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JANUAR

0112D: Todesmarsch der Karoliner

  • Als Todesmarsch der Karoliner (schwedisch Karolinernas dödsmarsch) wird der verlustreiche Rückzug schwedischer Truppen nach der missglückten Invasion Norwegens durch Karl XII. bezeichnet.

0122D: William Paterson

  • William Paterson (* April 1658 in Tinwald, Dumfries and Galloway, Schott­land; † 22. Januar 1719 in London) war ein schot­tischer Kauf­mann, Autor und Politiker. Er wanderte im Alter von 17 Jahren nach Neu­eng­land aus, kehrte aber Ende der 1680er Jahre nach Eng­land zurück und wurde als Tuch­händ­ler wohl­habend. 1692 wurde er Mit­glied im Auf­sichts­rat der wesent­lich nach seinen Vor­schlägen neu gegrün­deten Bank von Eng­land. Er trat aber 1695 wieder zurück und ver­kaufte seine Anteile an der Bank. Im selben Jahr gewann er die Unter­stützung des Par­laments von Schott­land zur Grün­dung einer schot­tischen Kolonie in Mittel­amerika. Diese Kolonie Darién wurde 1698 im Gebiet des heutigen Panama offiziell gegründet, scheiterte aber nach kurzer Zeit auf­grund ver­schiedener Probleme, darunter auch Angriffen der Spanier. Die in die Kolonie­gründung inves­tierten erheb­lichen Geld­mittel waren ver­loren und Schott­land geriet in eine Schulden­krise, die ein wichtiges Argument bei der Diskussion um den Act of Union 1707 war, der die König­reiche Schott­land und Eng­land zum König­reich Groß­britannien ver­einigte. Die angehäuf­ten Kolonial­schulden wurden durch die neue gemeinsame Regierung beglichen, wobei Paterson eine wesentliche Rolle spielte. (Artikel des Tages)

APRIL

0425D: Robinson Crusoe (Roman)

  • Tatsächlich gab es diesen Robinson Crusoe nie - erdacht hat ihn sich der erfolglose Geschäftsmann Daniel Defoe. Als Kaufmann musste er Konkurs anmelden, sein Erstlingswerk als Schriftsteller aber machte ihn auf einen Schlag berühmt. Da war er knapp 60 Jahre alt. (WDR ZeitZeichen 2019)
  • Karl Marx liebte dieses Buch: „Robinson Crusoe“ – der Mensch, der durch Arbeit und Vernunft sein Leben baut. Er ist ein Held der Moderne und fasziniert bis heute. Die Geschichte vom Alleinsein auf einer Insel beflügelt die Fantasie – und enthält darüber hinaus sehr aktuelle Bezüge. (dradio.de 2019)
  • Wenn man den Namen "Robinson Crusoe" hört, haben die meisten Menschen wohl die gleiche Vorstellung: ein verschollener, bärtiger Mann, der mit einem Zottelfell über eine einsame Insel tapst und dessen einziger Vertrauter den kuriosen Namen "Freitag" trägt. Das allein zeigt schon, wie stark der Mythos Robinson auf uns gewirkt hat - sogar ein beliebter Ferienclub wurde nach ihm benannt. Doch die Geschichte Robinson Crusoes, die Daniel Defoe 1719 anonym veröffentlichte (weil er vorgab, Robinson hätte sie selbst geschrieben), handelt keinesfalls vom süßen Nichtstun, sondern im Gegenteil von harter Arbeit. Defoe zeigt in seinem quasi journalistisch verfassten Roman, wie ein Mann nach mehreren gewagten Expeditionen 27 Jahre allein auf einer Insel verbringt und trotzdem nicht den Lebensmut verliert. Auf seiner Insel macht er mitnichten einen Neuanfang, sondern simuliert das Leben im heimischen England - nur mit anderen Mitteln. Neben Cervantes’ Don Quijote gehört Robinson Crusoe zu den wichtigsten Meilensteinen auf dem Weg zum modernen Roman und zu den spannendsten Erzählungen der Weltliteratur. (getAbstract 2004)

JUNI

0626D: Großer Christenbrand

  • Der Große Christenbrand war die größte Brandkatastrophe, die Frankfurt am Main bis zu den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges jemals betroffen hatte. Er brach am 26. Juni 1719 aus und vernichtete innerhalb von drei Tagen die gesamte nordwestliche Altstadt mit über 400 Häusern. 14 Menschen verloren bei der Feuersbrunst das Leben. Der Name Großer Christenbrand wurde von Zeitgenossen geprägt, weil acht Jahre zuvor eine ähnliche Brandkatastrophe, der Große Judenbrand vom 14. Januar 1711, die fast 200 Häuser der Frankfurter Judengasse eingeäschert hatte.

JULI

0728D: Arp Schnitger

  • Arp Schnitger (* 1648, vermutlich in Schmalenfleth; getauft am 9. Juli 1648 in Golzwarden, heute Brake; begraben 28. Juli 1719 in Neuenfelde, heute Hamburg) war einer der berühmtesten Orgelbauer seiner Zeit und der Vollender der norddeutschen Barockorgel. Sein Wirkungskreis erstreckte sich über Nordeuropa, wo er über 100 Orgelneubauten schuf und stilbildend war. Neben der Hauptwerkstatt in Hamburg arbeiteten Gesellen und Mitarbeiter in Filialen zwischen Groningen und Berlin, um von dort aus neue Orgeln zu errichten oder ältere Werke zu unterhalten oder umzubauen. Schnitger konzipierte seine Werke mit rauschenden Mixturen und starken Bässen zum einen für die Begleitung des Gemeindegesangs. Zum anderen dienten sie der Darstellung der norddeutschen Orgelschule, die sich in den von der Kaufmannschaft organisierten Abendmusiken der Hansestädte entfalten konnte. Etwa 30 seiner Instrumente sind in ihrer Grundsubstanz noch erhalten. (Artikel des Tages)

LEXIKON

Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (Würzburg)

  • Johann Philipp Franz von Schönborn (1673-1724 bei) war Fürstbischof von Würzburg. Er war der älteste Sohn eines kurmainzischen Staatsministers Melchior Friedrich Graf von Schönborn-Buchheim (1644-1717) und seiner Ehefrau Freiherrin Maria Anna Sophia von Boineburg (1652-1726) und Neffe des Mainzer Kurfürst-Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn. Seine jüngeren Brüder waren die (Fürst-)Bischöfe Friedrich Carl von Schönborn, Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim und Franz Georg von Schönborn. Ab 1681 besuchte er ein Jesuiten-Gymnasium in Aschaffenburg und studierte anschließend bis 1693 in Würzburg, Mainz und Rom.

Gemäldegalerie

Zwinger (Dresden)

  • Der Dresdner Zwinger ist ein Gebäudekomplex mit Gartenanlagen, der neben der Frauenkirche das bekannteste Baudenkmal Dresdens ist. Das unter der Leitung des Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser errichtete Gesamt­kunstwerk aus Architektur, Plastik und Malerei gehört zu den be­deutenden Bauwerken des Barocks. Der Zwinger entstand ab 1709 als Orangerie und Garten sowie als repräsentatives Festareal. Seine Pavillons und Galerien zeugen von der Pracht­entfaltung während der Regent­schaft Augusts des Starken und seines dadurch ausgedrückten Macht­anspruchs. In der ursprünglichen Konzeption war der Zwinger als Vorhof eines neuen Schlosses vorgesehen; daher wurde er zur Elbseite hin zunächst mit einer Mauer abgeschlossen. Erst über ein Jahrhundert später schloss ihn der Architekt Gottfried Semper zur Elbe hin mit der Semper­galerie ab. Sie ermöglichte die Ausweitung der seit dem 18. Jahrhundert gewachsenen Nutzung des Zwingers als Museumskomplex. Die Luftangriffe am 13. und 14. Februar 1945 trafen den Zwinger schwer und führten zu umfang­reichen Zerstörungen. Seit dem Wieder­aufbau in den 1950er und 1960er Jahren beherbergt er die Gemäldegalerie Alte Meister, den Mathematisch-Physi­kalischen Salon und die Porzellan­sammlung. (Artikel des Tages)

QUELLEN

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14.05.2009 Artikel eröffnet

19.01.2011 Grundstock erstellt

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