1972: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Ergänzung)
(1126D: Theodor Mayer)
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*Die UNESCO verleiht den Titel Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und von den Staaten, in denen sie liegen, für den Titel vorgeschlagen werden. Der Titel beruht auf der von über 189 Staaten ratifizierten Welterbekonvention von 1972.
*Die UNESCO verleiht den Titel Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und von den Staaten, in denen sie liegen, für den Titel vorgeschlagen werden. Der Titel beruht auf der von über 189 Staaten ratifizierten Welterbekonvention von 1972.
*Ein Platz auf der Liste der UNESCO für Kultur- und Naturerbe kommt einer Adelung gleich. Er bringt internationale Aufmerksamkeit, Prestige und viele Gäste. Schnell kann er aber auch zur Belastung werden. So können Besuchermassen den Erhalt eines Gebäudes oder einer Landschaft mit ihrem Schweiß oder ihren Füssen gefährden. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/1921631/ (dradio.de)]
*Ein Platz auf der Liste der UNESCO für Kultur- und Naturerbe kommt einer Adelung gleich. Er bringt internationale Aufmerksamkeit, Prestige und viele Gäste. Schnell kann er aber auch zur Belastung werden. So können Besuchermassen den Erhalt eines Gebäudes oder einer Landschaft mit ihrem Schweiß oder ihren Füssen gefährden. [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/1921631/ (dradio.de)]
1126D: [http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Mayer_(Historiker) '''Theodor Mayer''']
*Theodor Mayer (* 24. August 1883 in Neukirchen an der Enknach, Öster­reich-Ungarn; † 26. November 1972 in Salz­burg) war ein öster­reichi­scher Histori­ker und Wissen­schafts­organi­sator. Mayers Denken und Handeln war groß­deutsch geprägt. Nach einer Tätig­keit als Archivar von 1906 bis 1923 lehrte er als ordent­licher Profes­sor für mittel­alter­liche Geschichte an den Uni­versi­täten Prag, Gießen, Frei­burg und Mar­burg. In seinen Anfangs­jahren trat er mit wirt­schafts- und sied­lungs­geschicht­lichen Arbei­ten hervor. Er wollte die ver­meint­liche kultu­relle Über­legen­heit der Deut­schen wissen­schaft­lich bele­gen. Mayer wandte sich ent­schlos­sen dem National­sozialis­mus zu. Als promi­nenter Vertre­ter der Mediä­vistik wollte er zur geisti­gen Mobil­machung beitra­gen und die Rele­vanz der histori­schen For­schung für das neu zu schaf­fende Europa bewei­sen. Als Leiter des soge­nannten „Kriegs­einsat­zes der Geistes­wissen­schaf­ten“ bei den Mittel­alter­histori­kern organi­sierte Mayer bis Kriegs­ende regel­mäßig Tagun­gen. Ab 1942 war er Präsi­dent des Reichs­insti­tuts für ältere deutsche Geschichts­kunde. Zugleich war er Leiter des Preußi­schen Histori­schen Insti­tuts in Rom. Der Zusammen­bruch des NS-Regimes bedeu­tete für Mayer 1945 das Ende seiner Hoch­schul­lauf­bahn. (Artikel des Tages)


==Dezember==
==Dezember==

Version vom 26. November 2020, 17:28 Uhr

1969 | 1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975

Januar

0128D: Radikalenerlass

  • Die Grundsätze zur Frage der verfassungsfeindlichen Kräfte im öffentlichen Dienst (auch Radikalenerlass oder Extremistenbeschluss genannt) waren in der Bundesrepublik Deutschland ein Beschluss der Regierungschefs der Bundesländer und Bundeskanzler Willy Brandts vom 28. Januar 1972 auf Vorschlag der Innenministerkonferenz. In ihm wurde auf das geltende Recht hingewiesen, dass die aktive Verfassungstreue Voraussetzung für die Einstellung in den öffentlichen Dienst sei, und erstmals ergänzt, dass die Mitgliedschaft in einer verfassungsfeindlichen Organisation in der Regel Zweifel an der Verfassungstreue begründe und mithin eine Ablehnung rechtfertige. Der Erlass zielte im Besonderen auf die Deutsche Kommunistische Partei. Er wurde 1976 von der Regierungskoalition aus SPD und FDP einseitig aufgekündigt, als politisch keine Einmütigkeit mehr darüber bestand und auch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes 1975 keine Klarheit gebracht hatte. Seitdem gehen die Landesregierungen eigene Wege. Die Kampagne gegen die Praxis der „Berufsverbote“ wurde auch im Ausland unterstützt, von François Mitterrand, dem Vorsitzenden der Sozialistischen Partei Frankreichs, von Jean-Paul Sartre, der Russell-Stiftung. Die Bezeichnung „Berufsverbot“ war zwar juristisch nicht begründet, hat aber als griffiges Schlagwort auch Einzug in andere Sprachen gefunden (so zum Beispiel in Frankreich). Der Hintergrund für die Bezeichnung liegt darin, dass manche Berufe wie Lehrer oder Lokomotivführer in der Realität fast immer zum öffentlichen Dienst gehören bzw. gehörten. Für einen Betroffenen war die entsprechende Berufsausübung daher kaum noch möglich. Bereits in den 1950er Jahren gab es einen ähnlichen Erlass, den Adenauer-Erlass.
  • Am 28. Januar 1972 wurde der umstrittene sogenannte „Radikalenerlass“ verkündet. Die Verfassungstreue aller Bewerber für den Öffentlichen Dienst wurde seitdem überprüft. Der Erlass richtete sich v.a. gegen Linke, deren Verfassungstreue pauschal angezweifelt wurde. (FAZ Jahrestage)

0130D: Blutsonntag (Nordirland)

  • Als Blutsonntag (auch Blutiger Sonntag, englisch Bloody Sunday) wird in Nordirland der 30. Januar 1972 bezeichnet. An diesem Tag wurden in der nordirischen Stadt Derry bei einer Demonstration für Bürgerrechte und gegen die Internment-Politik der britischen Regierung unter Edward Heath 13 Menschen von Soldaten des British Parachute Regiments erschossen und 13 weitere angeschossen. Da die Opfer offenbar unbewaffnet waren, führte das Ereignis zur Eskalation des Nordirlandkonflikts. Erst spät nahm die britische Regierung Stellung zu dem Ereignis: Am 15. Juni 2010 bat der britische Premierminister David Cameron im Namen der Regierung um Verzeihung für die Taten der britischen Soldaten.
  • Der "Bloody Sunday" war ein Wendepunkt in der Geschichte Nordirlands. Vor 40 Jahren schossen britische Fallschirmjäger auf Demonstranten in Londonderry, 13 Menschen starben. Jahrzehntelang lautete die offizielle Version, die Soldaten hätten erst das Feuer eröffnet, nachdem auf sie geschossen worden war. (dradio.de)
  • In der nordirischen Stadt Derry (britisch: Londonderry) demonstrieren überwiegend junge Leute für Bürgerrechte und insbesondere gegen die vorbeugende Inhaftierung von Verdächtigen ohne Anklage. Im katholischen Stadtviertel Bogside eskaliert die Lage zwischen den Demonstranten und den angerückten Sicherheitskräften. Es fliegen Steine, und es fallen Schüsse. 27 offenbar unbewaffnete Demonstranten werden niedergeschossen, 14 von ihnen sterben. (aref.de)

Februar

0229D: Hitparade

  • «Middle Of The Road» wurden bekannt mit grossen Hits wie «Chirpy Chirpy Cheep Cheep», «Soley Soley» oder «Sacramento». Sie gehörten zum guten Lebensgefühl anfangs der Siebziger. Verantwortlich dafür war das Quartett aus Schottland. Dessen Aushängeschild war Sängerin Sally Carr mit der blechigen Stimme. Und eine Augenweide dazu. «Middle Of The Road» hatten Europa lachend im Griff und gehörten zwischen 1970 und 1973 zu den erfolgreichsten Popgruppen. Darf man den Bandnamen wörtlich übersetzen? Ralph Wicki, Musikexperte, weiss es und kommt in der Sendung zu Wort. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

März

0301D: U-Bahn Nürnberg

  • Die U-Bahn Nürnberg wurde am 1. März 1972 eröffnet und ist seit 2008 der erste Betrieb mit einer automatisierten U-Bahn-Linie in Deutschland. Sie ist heute das Rückgrat des schienen­gebundenen öffentlichen Personen­nahverkehrs in Nürnberg und Fürth, das durch die S-Bahn und die Straßen­bahn ergänzt wird. Auf ihrem 36 Kilometer langen Strecken­netz sind drei Stamm­linien eingerichtet, die durch zwei Verstärker­linien ergänzt werden. Ältere Fahrzeuge waren baugleich mit denen der U-Bahn München, so konnten Fahrzeuge beider U-Bahnen bei Bedarf getauscht werden. Betrieben wird die U-Bahn im Nürnberger Strecken­netz von der Verkehrs-Aktien­gesellschaft Nürnberg (VAG) und im Fürther Strecken­netz von der infra fürth verkehr gmbh (infra), die ihren Anteil an den Betriebs­leistungen jedoch ebenfalls von der VAG durchführen lässt. Da beide Verkehrs­betriebe Mitglied im Verkehrs­verbund Großraum Nürnberg (VGN) sind, ist auch die U-Bahn Teil des gemein­samen Verkehrs- und Tarif­verbundes. (Artikel des Tages)

0302D: Pioneer 10

  • Pioneer 10 ist eine aufgegebene Raumsonde der NASA, die der Erforschung des Jupiters sowie des interplanetaren Mediums und des Asteroidengürtels diente. Sie wurde am 3. März 1972 vom Launch Complex 36 auf Cape Canaveral mit einer Atlas-Centaur-Rakete gestartet. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Jupiter, den Asteroidengürtel und den interplanetaren Weltraum war die Pioneer-10-Mission auch ein wichtiger Schritt im Bereich der Raumsondenkonstruktion und Missionsplanung. Die Sonde erwies sich als sehr robust und sendete das letzte Mal im Januar 2003 Daten zur Erde. Mit einer Missionsdauer von knapp 31 Jahren übertraf sie ihre geplante Lebensdauer von 21 Monaten um ein Vielfaches.
  • "Pioneer 10" ist noch immer unterwegs. Gestartet am 2. März 1972 war es Aufgabe der Sonde, den Jupiter zu erkunden. Sie übertrug erstmals Daten und Fotos des Planeten. Dann flog sie weiter. Ein letztes Signal erreichte die Erde vor neun Jahren. (dradio.de)

0308D: Väinö Leskinen

  • Väinö Olavi Leskinen (* 8. März 1917 in Helsinki; † 8. März 1972 ebendort) war ein finnischer Politiker. Während der Kriegsjahre der Sozial­demokratischen Partei Finnlands beigetreten, gehörte er in den unmittelbaren Nachkriegs­jahren zur Gruppe der so genannten Waffenbruder­sozialisten, welche die dezidiert anti­kommunistische Politik der Partei lenkte. Leskinen war zwischen 1952 und 1959 Minister in vier Regierungen und entwickelte sich in dieser Zeit zum politischen Gegenspieler von Präsident Urho Kekkonen. In den Fünfzigerjahren war er einer der Protagonisten in schweren innerparteilichen Machtkämpfen, die schließlich zur Parteispaltung führten. In deren Zuge brachte er die Sozial­demokratische Partei unter seine Kontrolle, geriet aber in der Folge mitsamt der Partei in die politische Isolation, die insbesondere durch außenpolitische Spannungen im Verhältnis zur Sowjetunion begründet war. 1963 musste Leskinen aus seinen Parteiämtern weichen. Dank einer spektakulären politischen Kehrtwende und der damit verbundenen Annäherung an seine bisherigen politischen Gegner schaffte Leskinen die Rückkehr in die Politik und war 1968 bis 1971 zunächst Wirtschafts-, später Außenminister.

0315D: Der Pate (Spielfilm)

  • Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
  • "Ich mache ihm ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann." Wenn Mafiaboss Don Vito Corleone diesen Satz äußerst gelassen sagt, steckt blutiger Ernst dahinter. Gespielt wurde diese Figur von Marlon Brando. Dadurch konnte er seine Karriere, die deutlich auf Talfahrt war, neu beleben. Verfilmt wurde Mario Puzos Bestseller von Francis Ford Coppola. (WDR ZeitZeichen 2017)

0324D: Nach 50-jähriger Autonomie wird das nordirische Parlament aufgelöst

  • Die Schlichtungsversuche der britischen Armee im Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland eskalierten endgültig im sogenannten "Bloody Sunday". Kurz danach übernahmen die Briten die Direktherrschaft über die tief gespaltene Provinz. (dradio.de)

0328D: Hans Simons

  • Johann Ludwig Hugo Simons, kurz Hans Simons (* 1. Juli 1893 in Velbert, Rheinprovinz; † 28. März 1972 in Yonkers, New York), war ein deutscher Jurist, Verwaltungs beamter und Politik wissen schaftler. Simons zählte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zu den Gründern der Deutschen Liga für Völkerbund. Er vertrat sie auf der Konferenz von Versailles, auf der der Friedens vertrag zwischen dem Deutschen Reich und den Entente-Mächten ausgehandelt wurde. Simons arbeitete ebenfalls als Geschäfts­führer der 1920 gegründeten Deutschen Hochschule für Politik. 1922 wechselte er ins Reichs ministerium des Innern. Er vertrat Deutschland sowie die Liga für den Völkerbund mehrfach in internationalen Gremien, die sich mit der Schaffung eines Systems kollektiver Sicherheit befassten. 1930 arbeitete er als kommissarischer Regierungs präsident von Stettin, ab 1931 als Regierungs präsident in Liegnitz. Mit Beginn der national sozialistischen Herrschaft emigrierte er aus politischen Gründen in die Vereinigten Staaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er amerikanischer Verbindungs offizier zum Parlamen tarischen Rat und wirkte in New York City als Hochschulpräsident. (Artikel des Tages)

0329D: Parlamentswahlen in Gambia

  • Die Parlamentswahlen in Gambia 1972 fanden im westafrikanischen Staat Gambia am 29. März 1972 statt. Diese Wahlen (auch: Allgemeine Wahlen) waren für 32 gewählte Sitze im Repräsentantenhaus (englisch House of Representatives). Die People’s Progressive Party (PPP) konnte erneut dreiviertel der Sitze erreichen. Zweitstärkste Kraft wurde die United Party (UP).

April

0402D: Karl Megerle

  • Karl Megerle (* 18. Oktober 1894 in Neuenstein, Württemberg; † 2. April 1972 ebenda) war ein deutscher Journalist und NS-Propagandist (NSDAP). Ab 1934 arbeitete er für das Propagandaministerium von Joseph Goebbels, für den er propagandistische Sonderaufträge in Österreich durchführte. Goebbels setzte sich daher nach dem Anschluss Österreichs 1938 bei Adolf Hitler dafür ein, dass Megerle ein Reichstagsmandat erhielt, das er bis 1945 innehatte. Von 1941 bis Kriegsende war Megerle Beauftragter für Propaganda des Außenministers Joachim von Ribbentrop. Mitte der 1960er Jahre wurden staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen ihn durchgeführt, weil er an der propagandistischen Zurückweisung der Feldscher-Aktion 1943/44 mitgewirkt hatte, welche die Rettung jüdischer Kinder zum Ziel hatte. Diese Ermittlungen wurden 1971 eingestellt. Ihm wurde zugute gehalten, dass er keinen Einfluss auf Vernichtungsmaßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung genommen habe, so dass er sich nicht vor Gericht verantworten musste. (Artikel des Tages)

Mai

0516D: Hitparade

  • In der Hitparade vom 16. Mai 1972 figurieren Deep Purple auf Platz 7. Nicht etwa mit «Highway Star», «Smoke on the water» oder «Lazy» ab dem Album «Machine Head». Es war das eher unbekannte Lied «Never Before», das es in die Top Ten schaffte. Vielleicht lässt sich der Erfolg der Single damit erklären, dass auf der B-Seite die wunderschöne Ballade «When A Blind Man Cries» vertreten war. Diese war lange Zeit auf keinem Deep Purple Album zu finden. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

0517D: der Bundestag ratifiziert die Ostverträge mit der Sowjetunion und Polen

  • Am 17. Mai 1972 stand im Bonner Bundestag die Ratifizierung der Abkommen mit Polen und der Sowjetunion auf der Tagesordnung. Vorangegangen war im Februar eine leidenschaftliche Debatte. 22 Stunden stritt seinerzeit die CDU/CSU-Opposition mit der Regierung über diese Gewaltverzichtsverträge. (dradio.de)

0518D: Die neuen Leiden des jungen W. (Plenzdorf)

  • "Die neuen Leiden des jungen W." ist ein Montageroman und Bühnenstück von Ulrich Plenzdorf und zieht Parallelen zwischen Goethes Werther (aus Die Leiden des jungen Werther), Salingers Holden (aus Der Fänger im Roggen) und Edgar Wibeau als 17-jährigen Ostdeutschen in der damaligen DDR. Plenzdorf schrieb 1968 eine Urfassung als Filmszenarium, die er bei der DEFA einreichte, welche aber abgelehnt wurde. Darauf schrieb Plenzdorf Die neuen Leiden des jungen W. als Prosa und bot es mehreren Verlagen an. 1972 wurde in der DDR-Literaturzeitschrift Sinn und Form der Prosatext veröffentlicht. 1973 bot der Hinstorff Verlag Plenzdorf eine Buchveröffentlichung mit einer größeren Seitenzahl als die Sinn und Form-Veröffentlichung an. So konnte Plenzdorf seinen Prosatext überarbeiten.
  • In "Die neuen Leiden des jungen W." erzählt Ulrich Plenzdorf erzählt eine Geschichte über den jugendendlichen Aussteiger, der in der ehemaligen DDR lebt. Dabei zieht er Parallelen zu Goethes Werther. Die DDR-Politik tat sich damit schwer. Vor 40 Jahren konnte das Stück erstmals in Halle aufgeführt werden. (dradio.de)

0526D: Olympiastadion München

  • Das Olympiastadion München ist ein Multifunktionsstadion im Olympiapark in der bayerischen Landeshauptstadt. Es wurde für die Olympischen Sommerspiele 1972 durch das Architektenbüro Behnisch & Partner geplant und war Ort für sportliche Veranstaltungen und die Eröffnungs- und Schlusszeremonie. Nach den Olympischen Spielen wurde das Stadion von 1972 bis 2005 hauptsächlich als Heimstätte des FC Bayern München und mit Unterbrechungen vom TSV 1860 München genutzt. Neben Public-Viewing-Veranstaltungen finden seit dem Auszug der Fußballvereine hauptsächlich Konzert-Events im Stadion statt. Das Olympiastadion ist zu zwei Dritteln ein Erdstadion und verfügt neben einem Fußballfeld über eine Leichtathletik-Laufbahn. Die Zeltdachkonstruktion überspannt neben dem Stadion auch die Olympiahalle, die Olympia-Schwimmhalle sowie die dazwischenliegenden Wege. Dadurch soll das Stadion Leichtigkeit, Transparenz und Offenheit symbolisieren. Es zählt zu den wichtigsten Bauten der bundesdeutschen Nachkriegsarchitektur und gilt als ein Wahrzeichen Münchens. Wie die anderen Bauten unter dem Zeltdach steht das Olympiastadion seit 1997 unter Denkmalschutz. (Artikel des Tages)

0527D: Raumschiff Enterprise

  • "Raumschiff Enterprise" (englisch: Star Trek, später auch Star Trek: The Original Series, Abkürzung: TOS) ist der deutsche Titel einer US-amerikanischen Science-Fiction-Fernsehserie aus den 1960er-Jahren, die von Gene Roddenberry konzipiert wurde. Unter dem Kommando von Captain Kirk erkundet das Raumschiff Enterprise unbekannte Bereiche des Universums. Dabei wird seine internationale Besatzung mit unbekannten Phänomenen, Lebensformen und Feinden konfrontiert. Wegen schwacher Zuschauerquoten wurde die Serie 1969 nach drei Staffeln und 79 Folgen eingestellt. Erst in den folgenden Jahren entwickelte sie sich zu einem popkulturellen Phänomen und einem der weltweit größten Serien-Franchises, nunmehr unter dem englischen Titel Star Trek bekannt.
  • Retro-TV Folge 125

Juni

0603D: Wie die Ostverträge die Welt veränderten

  • Das Viermächteabkommen über Berlin erwies sich als entscheidender Hebel für die Entspannungspolitik Willy Brandts. Vor 35 Jahren trat es gleichzeitig mit den Verträgen mit Polen und der Sowjetunion in Kraft. (dradio.de)

0603D: Transitabkommen zwischen der DDR und der BRD tritt in Kraft

  • Familien riss sie auseinander, Freunde, Liebespaare. Sie durchschnitt Straßen, Flüsse, sogar die Ostsee: die Mauer - das wohl monströseste Bauwerk der deutschen Geschichte. Am 3. Juni 1972 aber öffneten sich erste Türen in ihr. (WDR ZeitZeichen 2017)

0604D: die US-Bürgerrechtlerin Angela Davis wird von der Anklage wegen Mordes freigesprochen

  • Sie war die berühmteste Gefängnisinsassin der USA: Die Kommunistin und Black-Panther-Aktivistin Angela Davis wurde von FBI und Justiz des Mordes beschuldigt. Nach weltweiten Protesten kam sie frei und wurde zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Heute ist sie Mitglied von Occupy. (dradio.de)

0608D: Napalmbomben auf Vietnam

  • In dem kleinen asiatischen Land Vietnam tobt ein barbarischer Bruderkrieg. Und mittendrin die USA. Mit Napalmbomben wollen die US-Piloten den Vietkong und den Kommunismus in die Knie zwingen. 08.06.1972: US-amerikanische Jagdbomber vom Typ "Skyraider" kehren von einem Napalm-Angriff auf das vietnamessche Dorf Trang Bang zu ihrem Stützpunkt zurück und melden: "Alles verlief wie geplant." Nicht geplant war das Foto der vor Schmerzen schreiender Kinder aus diesem Dorf. "Sie versuchten, meinen Körper zu löschen, aber es gelang ihnen nicht. Und ich schrie, weil ich furchtbare Schmerzen hatte", erzählt Kim Phuc (9), das nackte Mädchen auf dem Foto. (aref.de)
  • Die neunjährige Kim Phuc ist fast ohnmächtig vor Schmerz. Das kleine Mädchen schreit um sein Leben: Es flieht mit seinen Eltern vor den US-Bombern. Seit Mai 1972 fliegen die Amerikaner Luftangriffe auf Nord-Vietnam. Häuser und Wälder verbrennen im Napalmregen. Der Phosphor bleibt an Kleidung und Haut haften, brennt sich in die Körper der Menschen. Die beiden Cousins von Kim Phuc verbrennen bei lebendigem Leibe. Amerika steht seit 1961 im Krieg mit dem kommunistischen Nord-Vietnam. Zwei Millionen Einheimischen und 58.000 Amerikanern kostet der Vietnamkrieg das Leben. Am 27. Januar 1973 endlich schließen die USA und Nord-Vietnam einen Waffenstillstand - die erste militärische Niederlage in der Geschichte Amerikas. Der Krieg ist zu Ende, doch die Narben bleiben. Erst 1997, mehr als 20 Jahre später, eröffnen Vietnam und die USA wieder Botschaften in Hanoi und Washington. (youtube.com: 100 Jahre)

0613D: 14 Schriftsteller solidarisieren sich in einem offenen Brief mit Heinrich Böll

  • Als Heinrich Böll 1972 für einen menschlichen Umgang mit den Terroristen der RAF plädierte, geißelten ihn einige Politiker als Sympathisanten. Daraufhin kritisierten 14 Schriftsteller am 13. Juni 1972 in einem offenen Brief an den Bundestag den Umgang mit unbequemen Staatsbürgern. (dradio.de)

0615D: RAF-Terroristin Ulrike Meinhof wird verhaftet

  • Die Terroristin Ulrike Meinhof und ihr Begleiter Gerhard Müller wurden am 15. Juni 1972 von der Polizei in Hannover verhaftet. Damit waren wenige Wochen nach der blutigen Mai-Offensive der RAF die bekanntesten Mitglieder der Roten Armee Fraktion eingesperrt. (dradio.de)

0617D: Watergate-Affäre

  • Als Watergate-Affäre (oder kurz Watergate) bezeichnet man, nach einer Definition des Kongresses der Vereinigten Staaten, zusammenfassend eine ganze Reihe von gravierenden „Missbräuchen von Regierungsvollmachten“ (abuses of governmental powers)[1], die es während der Amtszeit des republikanischen Präsidenten Richard Nixon zwischen 1969 und 1974 gegeben hat. Die Offenlegung dieser Missbräuche ab Juni 1972 verstärkte in den USA massiv eine durch den Vietnamkrieg ausgelöste, gesellschaftliche Vertrauenskrise gegenüber den Politikern in Washington und führte schließlich zu einem schweren Verfassungskonflikt. Höhepunkt der teils dramatischen Entwicklungen war am 9. August 1974 der Rücktritt Nixons von seinem Amt.
  • In der Nacht zum 17. Juni 1972 verhaftete die Washingtoner Polizei fünf Einbrecher, die in das Hauptquartier der Demokratischen Partei im Hotel- und Büro-Komplex Watergate eingestiegen waren. Schon bald entdeckten Reporter Spuren, die von den Einbrechern bis ins Weiße Haus führten. (dradio.de)
  • Washington D.C., 17.06.1972, 1 Uhr: Der Nachtwächter des Watergate-Hotels ertappt fünf Männer beim Einbruch. Sie sind dabei, in der Wahlkampfzentrale der Demokratischen Partei Abhörgeräte zu installieren. Unter den von der Polizei fest genommenen sind Mitglieder des republikanischen Wahlkampfteams zur Wiederwahl des US-Präsidenten Richard Nixon. Zwei Reporter der Washington-Post veröffentlichen die Story. Nixon entlässt daraufhin die Beschuldigten. Er bestreitet jedoch jede persönliche Verstrickung und lässt sich erneut zum Präsidenten wählen. (aref.de 2017)

Juli

0701D: Ihlow (Ostfriesland)

  • Die Gemeinde Ihlow liegt im Land­kreis Aurich in Ostfries­land (Nieder­sachsen). Sie hat 12.315 Einwohner (Stand 2016), eine Größe von rund 123 Quadratkilometern und ist damit in der Fläche die acht­größte Gemeinde Ostfries­lands sowie die viert­größte im Land­kreis Aurich. Die heutige Gemeinde ent­stand im Rahmen der Gemeinde­gebiets­reform am 1. Juli 1972 aus zwölf zuvor selbst­ständigen Gemeinden. Der Name der Gemeinde wurde aus histori­schen Gründen gewählt. Er geht auf das Zister­zienser­kloster zurück, das 1228 „ter Yle“, zu Ihlow (im Yl-loh, dem Eiben-Wald) gegründet wurde. Die Gemeinde ist von Land­wirtschaft und Touris­mus mit Schwer­punkt am Ihler Meer geprägt. Zum kulturellen Erbe der Gemeinde gehören das Kloster Ihlow, das in einen archäolo­gischen Park umge­staltet wurde, sowie mehrere mittel­alter­liche Kirchen, von denen sich fünf romanische Backstein-Saalkirchen aus dem 13. Jahr­hundert und die spät­gotische Riepster Kirche von 1554 erhalten haben. Auch gibt es zwei Holländermühlen. (Artikel des Tages)

0718D: Stiftung für Hochschulzulassung (SfH)

  • Die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH), ehemals Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS), ist eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts in Deutschland mit der Aufgabe, „die Leistungen der Stiftung in Anspruch nehmenden Hochschulen bei der Durchführung der Zulassungsverfahren zu unterstützen“ sowie für Studiengänge, die in das zentrale Vergabeverfahren einbezogen sind, „Studienplätze für das erste Fachsemester an staatlichen Hochschulen in Auswahlverfahren zu vergeben“. Sie hat ihren Sitz in Dortmund.
  • 1972 wurde der generelle Numerus Clausus als verfassungswidrig eingestuft. Ein neues Verfahren musste her, die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) entstand. Zwar haben sich die Studienbedingungen bis heute geändert, doch die Aufnahmekriterien sind gleich geblieben. (dradio.de)

0718D: Hitparade

  • Sweet wollten keine Zuckermusikanten mehr sein. Ein Mittel, eine unartige Rockband zu werden, war die Provokation. Und genau davon handeln Wickis starke Worte in dieser Sendung. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

0721D: Bloody Friday

  • Als Bloody Friday wird eine Serie von circa 20 Bombenanschlägen bezeichnet, die die Belfast Brigade der Provisional Irish Republican Army (IRA) am 21. Juli 1972 in der nordirischen Hauptstadt Belfast durchführte. Dabei wurden neun Menschen getötet und 130 verletzt. Zwei weitere Personen erlagen später ihren Verletzungen.
  • Am 21. Juli 1972 erschütterte eine Serie von Detonationen Belfast, innerhalb von weniger als eineinhalb Stunden explodieren 21 Bomben. Die Verwüstungen waren massiv, weil die katholische Untergrundirganisation IRA zu dieser Zeit eine besonders perfide Waffe für sich entdeckt hatte: Autobomben. (dradio.de)

August

0803D: Volvo gibt bekannt, seine Fahrzeuge künftig in Teamarbeit zu fertigen

  • Wegen hoher Krankenstände aufgrund der stumpfsinnigen Akkordarbeit verkündete der schwedische Autokonzern Volvo im Jahr 1972, seine Fahrzeuge künftig in Teamarbeit statt am Fließband fertigen zu lassen. Doch auch die schöne, neue Arbeitswelt zeigte schon bald Risse. (dradio.de)

0808D: Hitparade

  • Der New Yorker Neil Diamond war ein genialer Hitschmied. Er hat unzählige Hits komponiert, die er aber nicht alle selber gesungen hat. Songs aus seiner Feder landeten auch bei Deep Purple, den Monkees, Barbra Streisand und UB 40. Mit seinen eigenen, von ihm selber gesungenen Liedern, hat er aber Millionenhits gelandet. Einer davon war «Song Sung Blue». In der Sendung geht Musikexperte Ralph Wicki der Frage nach, ob Neil Diamond die Melodie zum Lied allenfalls von Mozart abgekupfert hat. (DRS 1 Bestseller auf dem Plattenteller)

0810D: Erste genetische Beratungsstelle eröffnet

  • "Tabu gebrochen", so titelte der Spiegel im August 1972. In Marburg war gerade die erste Beratungsstelle für Erbkrankheiten eröffnet worden. Finanziert vom Bundesgesundheitsministerium und der VW-Stiftung. (WDR ZeitZeichen 2017)

0826D: Olympische Sommerspiele

  • Die Olympischen Sommerspiele 1972 (offiziell Spiele der XX. Olympiade genannt) wurden vom 26. August bis zum 11. September 1972 in München, Kiel, Nürnberg und Augsburg ausgetragen. Die meisten Wettkämpfe fanden auf dem Olympiagelände München statt, mit dem Olympiastadion als zentraler Arena. Mit 122 teilnehmenden Mannschaften und mehr als 7.000 Athleten stellten die Spiele von München einen neuen Teilnehmerrekord auf. Überschattet wurden die Spiele durch die Geiselnahme und Ermordung israelischer Athleten, die Spiele wurden nach einem Trauertag trotzdem fortgesetzt. Der herausragende Sportler der Spiele war der US-amerikanische Schwimmer Mark Spitz, der sieben Goldmedaillen gewann. Die Kunstturnerin Karin Janz aus der Deutschen Demokratischen Republik war mit zwei Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille die erfolgreichste deutsche Athletin.
  • Es sollten heitere und beschwingte Spiele werden. Deutschland wollte sich als weltoffen und tolerant präsentieren. Statt in Uniformen mischten sich modisch gekleidete und unbewaffnete Sicherheitskräfte unter Sportler und Publikum. Doch ein Terroranschlag zerstörte den Traum. (dradio.de)

September

0901D: Jahrhundert-Match zwischen Fischer und Spasski

  • Es wurde von der Politik hochstilisiert als "Match des Jahrhunderts", gleichzusetzen als Duell von Kapitalismus und Kommunismus. Der amerikanische Schachspieler Bobby Fischer trat an gegen den russischen Weltmeister Boris Spasski - und die Welt blickte gebannt auf ein Schachbrett. (dradio.de)

0905D: Geiselnahme von München

  • Die Geiselnahme von München wird oft auch als Olympia-Attentat oder im nicht deutschsprachigen Ausland sinngemäß als München-Massaker oder Massaker von München bezeichnet. Es handelt sich dabei um den Angriff palästinensischer Terroristen auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Sommerspiele von 1972 in München. Die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September nahm elf Athleten der israelischen Mannschaft als Geiseln. Zwei der Geiseln wurden bereits bei der Geiselnahme ermordet, bei einem gescheiterten und unzulänglichen Befreiungsversuch der deutschen Behörden wurden alle anderen Geiseln, ein deutscher Polizist und fünf Terroristen getötet. Insgesamt kamen somit in München und am Flugplatz Fürstenfeldbruck 17 Menschen ums Leben. Bei nachfolgenden israelischen Vergeltungsaktionen wurden wiederum einige weitere direkt und indirekt an dem Anschlag Beteiligte sowie mindestens zwei Unschuldige in den Jahren nach 1972 getötet.
  • 11. Tag der Olympischen Spiele in München: In den frühen Morgenstunden überfallen arabische Terroristen das Quartier der israelischen Mannschaft, erschießen zwei Sportler und nehmen neun weitere als Geiseln. Sie fordern die Freilassung von zweihundert "Palästinensern", die in israelischen Gefängnissen Haftstrafen verbüßen. Nachdem Israel dies ablehnt, beginnt ein Verhandlungsmarathon. Schließlich verlangen die Terroristen mit dem Namen "Schwarzer September", nach Kairo ausgeflogen zu werden. Mit zwei Hubschraubern werden sie am Abend mit den Geiseln zum Militärflugplatz Fürstenfeldbruck gebracht, wo eine Boeing 727 bereitsteht. Beim Zugriff durch die Polizei werden fünf Terroristen getötet und drei festgenommen. Alle Geiseln und ein Polizist kommen dabei ums Leben. Nach einem Ruhetag werden die Olympischen Spiele fortgesetzt, die israelischen Sportler fliegen mit ihren elf getöteten Kameraden nach Hause. (aref.de)
  • Zehn olympische Tage begeistern die Sportwelt. Doch dann der 5. September 1973: Sechs Männer steigen im Morgengrauen über den Zaun des olympischen Dorfes. Sie dringen weiter vor, Komplizen öffnen Türen. Plötzlich ziehen sie Maschinenpistolen und Handgranaten aus ihren Sporttaschen. Gegen halb fünf fallen die ersten Schüsse. Zwei israelische Sportler können fliehen, zwei aber müssen sterben. Kurz nach fünf stellen die Terroristen ihre Forderungen: Freilassung von 200 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen. Und: freier Abzug mit neun Geiseln. Daraufhin tritt ein Krisenstab zusammen. Die israelische Regierung macht Bonn allein für die Sicherheit der Geiseln verantwortlich. Zwei Ultimaten verstreichen. Um 22.22 Uhr fliegen die Terroristen mit den Geiseln per Hubschrauber zum Flughafen. Auf dem Rollfeld kommt der Einsatzbefehl: Die Polizei erschießt drei Terroristen. Gegen Mitternacht rücken Panzerfahrzeuge vor, beenden das Drama. Doch: Alle Geiseln müssen sterben. Die Olympischen Spiele gehen weiter, aber das Fest ist zu Ende. 1996 in Atlanta stirbt während der Spiele ein Mensch bei einem Bomben-Attentat. Bei Olympia 2000 in Sydney soll nun noch mehr auf die Sicherheit aller geachtet werden. (youtube.com: 100 Jahre)
  • Die erste Folge der vierten Staffel beleuchtet die Sendereihe unter anderem das Olympiaattentat von München 1972. Am 5. September, dem elften Olympia-Tag in München, überwinden acht palästinensische Terroristen den Zaun des Olympischen Dorfes. In Ihren Sporttaschen tragen sie Maschinenpistolen und Handgranaten. Ihr Ziel: das israelische Mannschaftsquartier. Sie erschießen den Ringer-Trainer Mosche Weinberg und den Gewichtheber Josef Romano. Neun weitere Athleten halten sie als Geiseln fest. Die Palästinenser gehören einer Terrorgruppe namens 'Schwarzer September' an. (Sekunden vor dem Unglück)

0908D: Außensteuergesetz (Deutschland)

  • "Deutsche Arbeiter! Die SPD will Euch Eure Villen im Tessin wegnehmen!" Das berühmte Plakat des Polit-Grafikers Klaus Staeck aus dem Bundestagswahlkampf 1972 bezieht sich vor allem auf den Fall Helmut Horten: Der deutsche Kaufhausketten-Milliardär flüchtete 1968 vor der deutschen Steuer in den Schweizer Kanton Tessin. [WDR ZeitZeichen 2017)]

0920D: Bundeskanzler Willy Brandt stellt im Bundestag die Vertrauensfrage

  • Es war eine Premiere: Am 20. September 1972 machte erstmals ein Bundeskanzler von der in Artikel 68 des Grundgesetzes verankerten Vertrauensfrage Gebrauch. Dabei wollte Willy Brandt nicht die Gefolgschaft des eigenen Lagers erzwingen, sondern durch ein negatives Votum die Auflösung des Bundestages erreichen. (dradio.de)

0926D: GSG 9 der Bundespolizei (Deutschland BRD)

  • Die GSG 9 der Bundespolizei ist die Antiterroreinheit der deutschen Bundespolizei (früher Bundesgrenzschutz) mit Standort in Sankt Augustin-Hangelar. Nach der Umbenennung des Bundesgrenzschutzes trägt die GSG 9 ihren Namen weiter, nun jedoch mit dem Zusatz „der Bundespolizei“[1]. Sie wurde am 26. September 1972 aufgrund der Erfahrungen beim Überfall eines palästinensischen Terrorkommandos auf die israelische Olympiamannschaft während der Olympischen Spiele in München gegründet.
  • Wohl keine Polizeieinheit in Deutschland ist so bekannt wie die Anti-Terror-Einheit GSG 9 des Bundesgrenzschutzes. Seit der Geiselbefreiung von Mogadischu 1977 gilt sie international als anerkannte Elitetruppe. Doch auch Fehlschläge gab es bei ihren Einsätzen. (dradio.de)

Oktober

1003D: Hitparade

  • «Sylvia's Mother» von Dr. Hook & The Medicine Show ist ein wunderschöner, herzzerreissender Titel. Aber auch ein sehr trauriges Stück Musik. Es handelt von einem verliebten Mann. Dieser verzweifelte Mann will unbedingt mit Sylvia, seiner Angebetenen, telefonieren. Seine 40 Cents reichen aber nicht aus, denn er wird von ihrer Mutter abgewimmelt. Was er aber von Sylvias Mutter zu hören bekommt, treibt ihm die Tränen in die Augen. Und Ihnen vielleicht auch, wenn Ralph Wicki in der Sendung die ganze Geschichte zum Song erzählt. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

1019D: Männerwirtschaft

1028D: Airbus A300 (Flugzeug)

  • Der Airbus A300 ist das erste zwei­strahlige Groß­raum­flugzeug der Welt, produ­ziert vom europäischen Flugzeug­hersteller Airbus. Es war das erste gemeinsame Projekt der heute zur Airbus Group fusionierten Flugzeugwerke und belegte die damalige Markt­nische eines Groß­raum-Verkehrs­flug­zeuges für Kurz- und Mittel­strecken mit etwa 250 bis 300 Sitz­plätzen. Die End­montage erfolgte in Toulouse (Frankreich). Der Erst­flug des Proto­typs fand am 28. Oktober 1972 statt, die Indienst­stellung gut andert­halb Jahre später am 30. Mai 1974 durch Air France. Bis zum Pro­duktions­ende am 18. April 2007 wurden ins­gesamt 561 Exem­plare gebaut. Grund­lage bildete der Ent­schluss der Regie­rungen Frank­reichs, Deutsch­lands und des Ver­einigten König­reichs vom September 1967, gemein­sam ein Gegen­gewicht zur US-Domi­nanz in der Luft­fahrt zu schaffen. Neben dem schon laufen­den Concorde-Projekt wurde unter der Bezeichnung Airbus A300 ein konven­tionelles, zwei­strahliges Passagier­flug­zeug mit 300 Sitz­plätzen entwickelt und zur Bedienung von aufkommens­starken Kurz- und Mittel­strecken aus­gelegt. (Artikel des Tages)

November

1108D: Deutscher Werberat

  • Ein einsamer alter Mann fälscht seine eigene Todesanzeige und schafft es damit, seine Familie zum Weihnachtsessen an den Tisch zu bringen: Ein Werbespot einer Lebensmittelkette, der schockierte, heftig diskutiert und dann für gut befunden wurde. Denn er provozierte, weckte Gefühle und blieb positiv im Gedächtnis. (WDR ZeitZeichen 2017)

1116D: UNESCO-Welterbe

  • Die UNESCO verleiht den Titel Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und von den Staaten, in denen sie liegen, für den Titel vorgeschlagen werden. Der Titel beruht auf der von über 189 Staaten ratifizierten Welterbekonvention von 1972.
  • Ein Platz auf der Liste der UNESCO für Kultur- und Naturerbe kommt einer Adelung gleich. Er bringt internationale Aufmerksamkeit, Prestige und viele Gäste. Schnell kann er aber auch zur Belastung werden. So können Besuchermassen den Erhalt eines Gebäudes oder einer Landschaft mit ihrem Schweiß oder ihren Füssen gefährden. (dradio.de)

1126D: Theodor Mayer

  • Theodor Mayer (* 24. August 1883 in Neukirchen an der Enknach, Öster­reich-Ungarn; † 26. November 1972 in Salz­burg) war ein öster­reichi­scher Histori­ker und Wissen­schafts­organi­sator. Mayers Denken und Handeln war groß­deutsch geprägt. Nach einer Tätig­keit als Archivar von 1906 bis 1923 lehrte er als ordent­licher Profes­sor für mittel­alter­liche Geschichte an den Uni­versi­täten Prag, Gießen, Frei­burg und Mar­burg. In seinen Anfangs­jahren trat er mit wirt­schafts- und sied­lungs­geschicht­lichen Arbei­ten hervor. Er wollte die ver­meint­liche kultu­relle Über­legen­heit der Deut­schen wissen­schaft­lich bele­gen. Mayer wandte sich ent­schlos­sen dem National­sozialis­mus zu. Als promi­nenter Vertre­ter der Mediä­vistik wollte er zur geisti­gen Mobil­machung beitra­gen und die Rele­vanz der histori­schen For­schung für das neu zu schaf­fende Europa bewei­sen. Als Leiter des soge­nannten „Kriegs­einsat­zes der Geistes­wissen­schaf­ten“ bei den Mittel­alter­histori­kern organi­sierte Mayer bis Kriegs­ende regel­mäßig Tagun­gen. Ab 1942 war er Präsi­dent des Reichs­insti­tuts für ältere deutsche Geschichts­kunde. Zugleich war er Leiter des Preußi­schen Histori­schen Insti­tuts in Rom. Der Zusammen­bruch des NS-Regimes bedeu­tete für Mayer 1945 das Ende seiner Hoch­schul­lauf­bahn. (Artikel des Tages)

Dezember

1211D: Letzte Mondlandung der Amerikaner

  • Der erste Mann auf dem Mond? Neil Armstrong. Klar, ein kleiner Schritt und so... Wer aber war der letzte Mann auf dem Mond? Am 11. Dezember 1972 senkten noch einmal zwei Astronauten ihre Stiefel in den Mondstaub und traten damit dem erlesenen Club der Moonwalker bei. (WDR ZeitZeichen 2017)

1213D: Annemarie Renger wird Präsidentin des Deutschen Bundestages

  • Vor 35 Jahren war es alles andere als selbstverständlich, dass Frauen in der Politik hohe Ämter besetzen. Als am 13. Dezember 1972 Annemarie Renger die erste Präsidentin des Deutschen Bundestags wurde, war das für viele Kommentatoren ein kleiner Kulturschock. (dradio.de)

1219D: Hitparade

  • Mit ihren Hits «Mexico», «Kansas City» und «Mama Loo» waren die Les Humphries Singers anfangs bis Mitte der 70er Jahre der erfolgreichste Chor der Welt. In nur sieben Jahren verkauften sie gegen 45 Millionen Tonträger, haben unzählige Konzertsäle zum Kochen gebracht und ihre grossen Hits sind auch heute noch am Radio zu hören. Bleibt die Frage nach dem Erfolgsrezept der Les Humphries Singers. Die Antwort dazu gibt es in der Sendung. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)

Lexikon

Die Grenzen des Wachstums (Club of Rome)

  • Weniger Kinder, Konsum und Kommerz für mehr Lebensqualität und Gerechtigkeit – das forderten 1972 der MIT-Ökonom Dennis Meadows und sein Forscherteam, nachdem sie im Auftrag des Club of Rome die „Grenzen des Wachstums“ ausgelotet hatten. Doch der Urknall der Umweltbewegung sollte sich als ihr größter Rohrkrepierer herausstellen: Knapp 50 Jahre später hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt und der globale Konsum verzehnfacht. Selbst umweltbewegte Ökonomen halten Nullwachstum und freiwillige Selbstbeschränkung inzwischen nicht mehr für sinnvoll und plädieren stattdessen für grünes, nachhaltiges Wachstum. Bleibt die Frage: Wie lange noch? (getAbstract 2019)

Eishockeyclub Kölner Haie

  • Die Kölner Haie sind ein Kölner Eishockeyclub, der im Sommer 1972 durch die Abspaltung der damaligen Eishockey­abteilung vom Kölner EK gegründet wurde. Zur besseren Unterscheidung vom KEK nahmen die Gründer den Zusatz „die Haie“ in den Vereins­namen und das Logo auf. Das erste Liga­spiel der Haie fand am 14. Oktober 1972 statt. 1994 gehörte der Club zu den Gründungs­vereinen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und ist bis heute DEL-Mitglied. Bereits seit 1973 spielen die Haie ununterbrochen in der obersten deutschen Eishockey­spielklasse und wurden in dieser Zeit insgesamt acht Mal Deutscher Meister, zuletzt 2002. Seit 1998 trägt der KEC, dessen Vereins­farben Rot, Weiß und Schwarz sind, seine Heim­spiele in der Lanxess Arena aus und erreichte seitdem einen Zuschauer­schnitt von rund 11.000 Besuchern pro Spiel. Im Laufe ihrer 40-jährigen Geschichte spielten unter anderem Erich Kühnhackl, Udo Kießling und Uwe Krupp für die Haie. (Artikel des Tages)]

Gemeinde Großefehn

  • Die Gemeinde Großefehn (plattdeutsch Grootfehn) liegt im Landkreis Aurich in Ostfriesland. Den Kern bilden die drei Dörfer Ost-, Mitte- und Westgroßefehn. Verwaltungssitz der Gemeinde ist Ostgroßefehn. Das Adjektiv lautet großefehntjer mit dem für das Ostfriesische Plattdeutsch üblichen Diminutiv -(t)je. Großefehn liegt am Südrand des Landkreises Aurich. Mit 13.716 Einwohnern, die sich auf etwas mehr als 127 Quadratkilometer verteilen, ist die Gemeinde dünn besiedelt. Einer Einwohnerdichte von 108 pro Quadratkilometer stehen Vergleichswerte von 148 (Ostfriesland) und 230 (Deutschland) gegenüber. In der Raumordnung des Landes Niedersachsen wird Großefehn als Grundzentrum geführt. (Artikel des Tages)

Gemeinde Südbrookmerland

  • Die Gemeinde Südbrookmerland liegt in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens zwischen den Städten Aurich und Emden. Sie entstand am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gemeindegebietsreform durch den Zusammenschluss von zehn früher selbstständigen Gemeinden, die heute die Ortsteile bilden. Mit gut 19.000 Einwohnern ist Südbrookmerland die drittgrößte ländliche Gemeinde Ostfrieslands. Sie ist geprägt von Landwirtschaft und Tourismus mit dem Schwerpunkt am Großen Meer, dem viertgrößten Binnensee Niedersachsens. Südbrookmerland ist insgesamt jedoch eine Auspendler-Gemeinde, vor allem nach Aurich und Emden. Das Gebiet der Gemeinde liegt auf einem Teil der historischen Region Brokmerland, das im Zuge der mittelalterlichen Binnenkolonisation besiedelt wurde. Nach der Urbarmachung von Teilen der Hochmoorgebiete folgte eine wirtschaftliche Blüte, die den Bau einiger außergewöhnlich großer Kirchen erlaubte. Als wirtschaftlicher Misserfolg wird hingegen die Anlegung einiger Moorkolonien nach dem Urbarmachungsedikt durch Friedrich den Großen angesehen. Im Ortsteil Engerhafe bestand vom 21. Oktober 1944 bis zum 22. Dezember 1944 ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme, in dem 188 Menschen ums Leben kamen. (Artikel des Tages)

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

  • Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist der südlichste Landkreis des bayerischen Regierungs­bezirks Mittelfranken. Er entstand 1972 durch die Zusammenlegung der Landkreise Gunzen­hausen und Weißenburg sowie der vorher kreis­freien Stadt Weißenburg in Bayern. Nachbar­kreise sind im Nord­westen der Landkreis Ansbach, im Norden der Landkreis Roth, im Osten der ober­bayrische Landkreis Eichstätt und im Süden der schwäbische Landkreis Donau-Ries. Der Landkreis hat 92.187 Einwohner in 27 Gemeinden auf einer Gesamtfläche von 970,83 km². Er gehört zur Planungs­region West­mittelfranken und ist Mitglied der Metropol­region Nürnberg. Mit 17.689 Einwohnern ist die Große Kreisstadt Weißenburg in Bayern die größte Stadt des Landkreises und Sitz des Landrats­amtes Weißenburg-Gunzenhausen. Die Städte Weißenburg und Gunzenhausen sind zwei von insgesamt sechs Mittel­zentren in der Planungs­region West­mittelfranken, während die Stadt Treuchtlingen ein mögliches Mittelzentrum ist. Seit 2010 verwendet der Landkreis das Motto „Altmühlfranken – der starke Süden“, um für die Region zu werben. Dank des Naturparks Altmühltal und des Fränkischen Seenlandes kann ein touristischer Aufschwung im Landkreis beobachtet werden. (Artikel des Tages)

S-Bahn München

  • Die S-Bahn München ist neben der U-Bahn das wichtigste schienen­gebundene Massen­verkehrs­mittel im Groß­raum München. Sie wird von der DB Regio Bayern betrieben und ist in den Münchner Verkehrs- und Tarif­verbund integriert. Zuständiger Aufgaben­träger ist die Bayerische Eisenbahn­gesell­schaft. Das S-Bahn-Netz entstand zu den Olympischen Sommer­spielen 1972 aus mehreren bereits existierenden Vorort­strecken. Sie wurden elektri­fiziert und mittels eines Tunnels verbunden. Diese so genannte Stamm­strecke – anfangs auch V-Bahn für Verbindungs­bahn genannt – führt vom Haupt­bahnhof durch die Münchner Innenstadt zum Ostbahnhof. Täglich wird die S-Bahn München von durch­schnitt­lich 780.000 Fahrgästen genutzt. An Werktagen befördert sie über 800.000 Fahrgäste, das Haupt­verkehrs­aufkommen liegt dabei bei den Pendler­strömen aus dem Münchner Umland in die Stadt München im morgend­lichen Berufs­verkehr und in der nachmittäg­lichen Haupt­verkehrs­zeit wieder zurück. Die S-Bahn München beschäftigt über 1000 Mitarbeiter, davon sind 538 als Lokführer und weitere 120 als Service­mitarbeiter angestellt. (Artikel des Tages)

Spielfilm "Der letzte Tango in Paris"

  • Der letzte Tango in Paris (Originaltitel: Ultimo tango a Parigi) ist der sechste Spielfilm des italienischen Filmautors Bernardo Bertolucci aus dem Jahr 1972. Er erzählt von einem älteren Amerikaner und einer jungen Französin, die sich in einer Pariser Wohnung zu Gesprächen und Sex treffen. Ihre komplexe Beziehung unterliegt einem Wandel und endet damit, dass die junge Frau den Amerikaner, der sie letztlich heiraten will und bedrängt, erschießt. Das Werk polarisierte die Kritik zwischen Anerkennung als Meisterwerk und entsetzter Ablehnung. Ein Teil der Kritik und des Publikums empfand einige Sexszenen als inakzeptabel und griff die Vermittlung eines minderwertigen Frauenbildes an. Vorübergehend von Zensurmaßnahmen betroffen, geriet der Film zu einem kassenträchtigen Skandalerfolg. Dieser trug dazu bei, den verblassten Starruhm des Hauptdarstellers Marlon Brando wieder aufzupolieren. Bertolucci ermöglichte es Brando, in einigen Szenen zu improvisieren und Erlebnisse aus seinem Leben einzubringen. Thematisch kreist der Film um den menschlichen Daseinsschmerz und die Unterdrückung des Individuums durch gesellschaftliche Institutionen und Erwartungen. Manche Rezensionen erkennen die Aussage des Films darin, dass Sex keine Zuflucht vor und keine Alternative zu vertieften Beziehungen und Verantwortung füreinander sein könne. (Artikel des Tages)

Spielfilm "Schreie und Flüstern"

  • Schreie und Flüstern ist ein schwe­discher Spiel­film von Ingmar Bergman aus dem Jahr 1972. Dieses kammer­spiel­artig insze­nierte Psycho­drama spielt in einem Guts­haus zum Ende des 19. Jahr­hun­derts und erzählt die Ge­schich­te dreier Schwes­tern, von denen eine im Ster­ben liegt. Schreie und Flüstern war nach einigen weniger beach­teten Filmen ein inter­natio­naler Erfolg für Berg­man und be­han­delt typisch berg­mansche Themen wie die Unter­su­chung der weib­lichen Psyche oder die Suche nach Glaube und Erlö­sung. Auf­grund der außer­gewöhn­lichen Farb- und Licht­gestal­tung erhielt der Film neben anderen Aus­zeich­nun­gen bei der Oscar­verlei­hung 1974 den Preis für die Beste Kamera. Da es Berg­man aufgrund seiner inter­natio­nal nur schwer ver­markt­baren letzten Filme nicht mög­lich war, aus­ländi­sches Kapital für die Finan­zie­rung zu ge­winnen, ent­schloss er sich, den Film in schwe­discher Sprache zu drehen und mit seiner Pro­duk­tions­firma Cine­ma­to­graph selbst zu fi­nan­zieren. (Artikel des Tages)

Tobin-Steuer

  • Als Tobin-Steuer wird eine 1972 von dem US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler James Tobin (1918–2002) vorgeschlagene, aber bisher nicht eingeführte Finanztransaktionssteuer auf internationale Devisengeschäfte bezeichnet. Tobin wollte durch eine sehr niedrige Steuer auf sämtliche internationale Devisentransaktionen die kurzfristige Spekulation auf Währungsschwankungen eindämmen. Er hoffte dadurch zu erreichen, dass die Wechselkurse von Währungen stärker die langfristigen realwirtschaftlichen Phänomene als die kurzfristigen spekulativen Erwartungen widerspiegeln. Eine solche Steuer senkt die Liquidität der Märkte. Werde die Liquidität zu niedrig, könne die Volatilität der Finanzmärkte jedoch sogar steigen, wie bestimmte theoretische Annahmen und empirische Studien nahelegen. Die frühere Forderung Tobins nach der Besteuerung des Devisenhandels wurde 1997 von Ignacio Ramonet in einem Artikel in der Zeitung Le Monde diplomatique aufgegriffen, der zur Gründung der globalisierungskritischen Organisation attac führte. Bis heute wird die Tobin-Steuer von Globalisierungskritikern als eine zentrale Forderung angesehen. Die Idee wurde Anfang 2012 von Frankreich und Deutschland im Hinblick auf die Länder der Eurozone erneut aufgegriffen. Eine Alternative zur Besteuerung von Devisengeschäften ist die Bankenabgabe. Diese wurde in Deutschland aufgrund der Finanzkrise 2007 eingeführt und wird seit 2010 von Finanzdienstleistern und Kreditinstituten erbracht. Durch die Abgabe sollen die Kosten des systemischen Risikos des Kredit- und Handelsgeschäftes dem Finanzsektor auferlegt werden. (Artikel des Tages)

Weltraumhaftung

  • Der Begriff Weltraumhaftung bezeichnet die völkerrechtliche Verantwortlichkeit und Haftung von Völkerrechtssubjekten, in erster Linie von Staaten, im Verhältnis zueinander nach Völkerrecht, soweit diese im Weltraum tätig werden. Schon kurz nachdem 1957 mit Sputnik 1 das erste Objekt von der Erde in den Orbit geschickt wurde, statuierte ein 1958 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen gebildeter Ad-hoc-Weltraumausschuss die regelungsbedürftigen Kernprobleme der völkerrechtlichen Haftung für Weltraumschäden. Die darauf aufbauenden Bemühungen erwiesen sich jedoch als schwierig, weil bis November 1961 die Weigerung einiger Ausschussmitglieder des damaligen Ostblocks die Aufnahme von Beratungen verhinderte. Trotzdem kam man, nachdem im Weltraumvertrag vom 27. Januar 1967 unter anderem die Grundsätze der Verantwortlichkeit und Haftung von Staaten in allgemeiner Weise festgelegt wurden, mit dem Weltraumhaftungsübereinkommen vom 29. März 1972 zu einer konkreten Regelung.

Quellen

Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.