1976: Unterschied zwischen den Versionen
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*Die Uraufführung war ein Überraschungserfolg: Nach Problemen bei der Finanzierung kam "Taxi Driver" vor 40 Jahren ins Kino. Der Film machte den jungen Robert de Niro zum Schauspielstar und Martin Scorsese zum Kultregisseur. [http://www.deutschlandradiokultur.de/taxi-driver-von-martin-scorsese-der-referenzfilm-fuer-den.932.de.html?dram:article_id=344881 (dradio.de 2016)] | |||
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Version vom 12. Februar 2016, 19:22 Uhr
Januar
0101D: Anschnallpflicht für Autofahrer
- In Deutschland heißt es "Erst gurten, dann starten", denn von nun an müssen Kraftfahrzeug-Insassen auf den Vordersitzen einen Sicherheitsgurt anlegen. (aref.de)
0116D: Hitparade
- Der mitreissende Disco-Kracher «I'm On Fire» von 5000 Volts war Mitte der 70er Jahre der perfekte Soundtrack für die Massen. Sängerin des Songs war Tina Charles. Wieso diese trotz grossem Erfolg nicht auf dem Cover der Single abgebildet war und warum sie auch sonst alles andere als glücklich wurde, hören Sie in der Sendung. (DRS2 Bestseller auf dem Plattenteller)
0121D: Concorde (Flugzeug)
- Mit einer Concorde dauerte der Flug von London nach New York nur noch gut drei Stunden - halb so viel wie mit einer normalen Maschine. Vor 40 Jahren nahm sie den kommerziellen Betrieb auf, die Zukunft der Luftfahrt schien angebrochen zu sein. Doch dann kam alles anders. (dradio.de 2016)
- Am 21. Januar 1976 nahm der Überschalljet Corcorde den planmäßigen Passagierverkehr auf. Er halbierte die Flugzeit Paris - New York auf drei Stunden. Ein Flugzeug der Superlative: die Concorde (aref.de)
Februar
0203D: Elvis Presley singt "Solitaire"
- Videoclip: (youtube.com)
0208D: Taxi Driver (Spielfilm)
- Eintrag in der Filmdatenbank (imdb.com)
- Die Uraufführung war ein Überraschungserfolg: Nach Problemen bei der Finanzierung kam "Taxi Driver" vor 40 Jahren ins Kino. Der Film machte den jungen Robert de Niro zum Schauspielstar und Martin Scorsese zum Kultregisseur. (dradio.de 2016)
März
0324D: Militärjunta stürzt die argentinische Präsidentin Isabel Perón
- Am 24. März 1976 putschte in Argentinien das Militär. Das Regime überzog das Land mit einer gewaltigen Terrorwelle. Die gesellschaftlichen und politischen Konflikte, die zu der siebenjährigen Gewaltherrschaft führten, reichten bis in die Zeit der Präsidentschaft Juan Domingo Peróns in den 1940er Jahren zurück. (dradio.de)
April
0402D: Hitparade
- Donna Summer begann bereits im zarten Alter von acht Jahren im Kinderchor zu singen. Zwei Jahrzehnte später war sie weltbekannt. Allerdings anders, als es sich die ehemaligen, frommen Chormitglieder ihrer Jugend vorgestellt hatten. Der internationale Durchbruch gelang Donna Summer nämlich ausgerechnet mit einem Stöhnsong. «Love to Love You Baby» hiess dieser und katapultierte sie 1975 an die Spitze der internationalen Charts. Musikexperte Ralph Wicki weiss, wie es zu diesem Song kam und wer für den Imagewandel der ehemaligen Kirchchorsängerin verantwortlich war. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)
0418D: Karlsson auf dem Dach
- Retro TV Folge 98
0423D: Ramones (Ramones)
- "Ramones" ist der Titel des Debütalbums der gleichnamigen US-Punk-Band Ramones. Es erschien erstmals am 23. April 1976 auf dem Label Sire Records. Mit seinen schnellen, minimalistischen Musikstücken gilt es als wegweisend für die Entwicklung der Musikrichtung Punkrock. Mit ihrem Debütalbum etablierten die Ramones ihren Ruf als eine prototypische „Drei-Akkorde-Garagenband“ mit in hohem Tempo gespielten, ironischen, einfach gebauten Songs. Als das Album veröffentlicht wurde, reagierte die Mehrheit der Kritiker mit Ablehnung oder Unverständnis. Erst seit den späten 1990er-Jahren wurde dessen musikalische Bedeutung anerkannt. 2001 wurde das Album von der Plattenfirma Rhino Records nachbearbeitet (re-mastered) sowie zusätzlich mit frühen Demo-Aufnahmen der Band versehen und auf CD wiederveröffentlicht. Seitdem wurde das Album Ramones mehrfach mit hohen Platzierungen in Bestenlisten der Musikpresse ausgezeichnet.
Mai
0509D: Leiche Ulrike Meinhofs in ihrer Gefängniszelle gefunden
- Viele Mythen ranken sich um Ulrike Meinhof, vor allem um ihren Tod im Gefängnis Stuttgart-Stammheim. Vor 30 Jahren wurde die RAF-Terroristin erhängt in ihrer Zelle gefunden. Die genauen Todesumstände sind bis heute ungeklärt. (dradio.de)
0528D: Urteil im sogenannten KZ-Eier-Prozess
- Bernhard Grzimek, der beliebte TV-Tierpapa durfte es - laut Urteil eines Oberlandesgerichts vom 26. Mai 1976: nämlich Hühnerhaltung in Legebatterien mit KZ-Lagerbedingungen vergleichen. Seitdem ist der Vergleich von aktuellen Übeln mit Nazi-Verbrechen schwierig geblieben. (BR2 Kalenderblatt)
Juni
0610D: Monty Alexander Trio spielt "Satin Doll" in Montreux
- Videoclip: (Clavio Video der Woche)
0611D: Hitparade
- 1976 war bei ABBA vom Sieg am Grand Prix d'Eurovision von 1974 nur noch wenig zu spüren. Die vier Schweden waren Superstars und produzierten Hit auf Hit. Die Massen waren begeistert. ABBA auch, denn die Kasse klingelte. Tatsächlich wussten Abba, wie man kommerziell erfolgreiche Melodien komponiert. Bleibt die Frage: Was hatten Abba, was andere Bands nicht hatten? Die Antwort in der Sendung. (DRS1 Beststller auf dem Plattenteller)
0616D: Aufstand in Soweto
- Der Aufstand in Soweto, auch als Schüleraufstand bezeichnet, begann am 16. Juni 1976 in Soweto in Südafrika. Er forderte zahlreiche Todesopfer und führte zu lange andauernden, landesweiten Protestaktionen gegen die rassistische Bildungspolitik und das gesamte Apartheidsregime des Landes.
- Am 16. Juni 1976 boykottierten im südafrikanischen Soweto farbige Schüler den Unterricht und gingen auf die Straße. Die Demonstration wurde zu einem Massenprotest gegen die Apartheidspolitik. Die Polizei schlug die Unruhen blutig nieder und erschoss in den folgenden Tagen Hunderte Jugendliche. Der Aufstand wurde zu einem Symbol im Kampf gegen das Apartheidsregime. (dradio.de)
- Schüsse peitschen durch den Morgenhimmel von Soweto. Pulverdampf und Tränengas erstickt das Schwarzen-Ghetto an jenem 16. Juni 1976: Eine Kugel trifft den 13-jährigen Hector Pietersen mitten in den Kopf. Weiße Polizisten erschießen den Jungen. 25 Kinder sterben wie Hector - weil sie schwarz sind. Sie protestierten friedlich gegen die Einführung von "Afrikaans": die Sprache der Weißen an den Schulen. Eine Welle der Gegengewalt erfasst Südafrika. 100 Menschen werden getötet. Der Spracherlass wird zurückgenommen. Doch erst 20 Jahre später beendet ein Gesetz die Rassentrennung in den Schulen. Aber bis heute haben Schwarze noch immer nicht die gleichen Bildungschancen. (youtube.com: 100 Jahre)
Juli
0710D: Sevesounglück
- Das Sevesounglück war ein Chemieunfall, der sich am 10. Juli 1976 in der chemischen Fabrik Icmesa im italienischen Meda, 20 Kilometer nördlich von Mailand, ereignete. Icmesa war ein Tochterunternehmen von Givaudan, das wiederum eine Tochter von Roche war. Das Firmengelände berührte das Gebiet von vier Gemeinden, unter ihnen Seveso, das Namensgeber des Unglücks wurde. Dabei wurde eine unbekannte Menge des hochgiftigen Dioxins TCDD freigesetzt, das umgangssprachlich auch Dioxin oder Sevesogift genannt wird. Das Unglück führte zusammen mit ähnlich gelagerten Unfällen zur heutigen Richtlinie 96/82/EG (Seveso-II-Richtlinie).
- Am 10. Juli 1976 ereignete sich der bis dahin spektakulärste Chemieunfall der Geschichte, bei der die ganze Region um das norditalienische Provinzstädtchen Seveso mit Dioxin verseucht wurde. Der Fall gilt als Zäsur für die Umweltpolitik: 1982 beschloss die EG eine Störfall-Verordnung - die so genannte Seveso-I-Richtlinie. (dradio.de)
- Meda bei Mailand: In der Fabrik Icmesa S.p.A des schweizerischen Pharma-Konzerns Hoffmann-LaRoche gelangen durch einen Bedienungsfehler über ein Sicherheitsventil eine halbe Stunde lang giftigste Gase ins Freie. Ein Giftwolke geht über die Orte Seveso, Meda, Desio und Cesano Maderno nieder. Es gibt weder Warnsysteme noch Alarmpläne. Spezialisten entnehmen Bodenproben, 1976; Quelle: dpaIn Seveso verenden zahllose Tiere jämmerlich, Kinder werden reihenweise mit Hautreizungen und Durchfall in die Kliniken eingeliefert. Erst neun Tage (!) später erfährt die Bevölkerung: Bei der Gaswolke handelte es sich um ein bis zwei Kilogramm von hochgiftigem Dioxin (TCDD). Große Wohngebiete werden unbewohnbar. Die Gesundheitsbehörden raten Schwangeren zu einer Abtreibung. (aref.de)
0717D: Olympischen Sommerspiele
- Die Olympischen Sommerspiele 1976 (offiziell Spiele der XXI. Olympiade genannt) fanden vom 17. Juli bis zum 1. August 1976 im kanadischen Montreal statt. 16 afrikanische Länder verzichteten auf die Teilnahme an den Spielen, weil Neuseeland zuvor den internationalen Sportbann gegen den Apartheid-Staat Südafrika gebrochen hatte, indem es gegen die dortige Rugby-Auswahlmannschaft gespielt hatte. Im Vorfeld der Spiele kam es zu großen Verzögerungen beim Bau der Sportstätten, da technische Probleme und Streiks der Bauarbeiter den Zeitplan erheblich durcheinanderbrachten; die Spiele mussten in einem unvollendeten Stadion eröffnet werden. Nach dem Terroranschlag bei den vorangegangenen Spielen in München stellten die Organisatoren in Montreal die Sicherheit der Athleten in den Mittelpunkt aller Bemühungen. Sicherheitskontrollen bestimmten das Bild an allen Wettkampfstätten. Herausragende Sportler der Spiele von Montreal waren der sowjetische Turner Nikolai Andrianow mit viermal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze, sowie der US-Schwimmer John Naber, der viermal Olympiasieger und einmal Silbermedaillengewinner wurde. Bei den Damen ragten die DDR-Schwimmerin Kornelia Ender mit viermal Gold und einmal Silber und die erst 14-jährige rumänische Turnerin Nadia Comăneci mit drei Goldmedaillen, einer Silber- und einer Bronzemedaille heraus. Als bisher einziger Gastgeber von Olympischen Sommerspielen blieb Kanada ohne Olympiasieg.
- Bei den Olympischen Spielen 1964, '68 und '72 setzten afrikanische Staaten noch erfolgreich die Boykottwaffe als Drohung ein, um die Apartheidstaaten Südafrika und Rhodesien zu isolieren. Dies misslang allerdings 1976: Ihr Boykott in Montreal wegen der Olympiateilnahme Neuseelands fand weltweit wenig Sympathien, zumal auch der Ostblock - anders als früher - jede Unterstützung verweigerte. (dradio Kalenderblatt)
0720D: "Viking-1" landet auf dem Mars
- Nach einer Flugzeit von fast einem Jahr landet die 570kg schwere US-Sonde "Viking-1" mit einem riesigen Fallschirm weich auf dem Mars. Sie fährt ihre Antenne aus und funkt 20 Minuten später als erste Sonde Fotos vom Mars zur Erde. Sie zeigen einen rötlichen Himmel und einen rostfarbenen Boden mit viel Geröll. Wenige Wochen später erreicht auch Viking-2 den roten Planeten. Beide unbemannten NASA-Sonden analysieren die Atmosphäre und den Boden. Die Hoffnung, Wasser oder Anhaltspunkte für früheres Leben auf dem Mars zu finden, erfüllen sich nicht. (aref.de)
August
0801D: Niki Lauda im Flammeninferno
- Niki Lauda (27) ist auf dem Weg zu seiner zweiten Formel-1-Weltmeisterschaft. In der zweiten Runde bricht sein 500-PS-Ferrari bei 240 km/h plötzlich aus, durchschlägt den Fangzaun, knallt frontal in die Böschung und wird wieder auf die Strecke geschleudert. Der Ferrari mit dem bewusstlosen Niki Lauda brennt lichterloh. Die Streckenposten sind hilflos. Fast eine Minute später stürzt sich der italienische Rennfahrer Arturo Merzario todesmutig in die Flammen und öffnet das Gurt-Schloss. Zusammen mit Guy Enwards zieht er Niki Lauda heraus. (aref.de)
0813D: Hitparade
- John Miles als «one hit wonder» zu bezeichnen, ist nicht all zu weit hergeholt, denn «music» blieb sein einziger grosser Hit. Aber die Zeile «music was my first love - and it will be my last» ist wie der ganze Song für die Ewigkeit. DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)
0818D: DDR-Pfarrer - von Staat und Kirche verfolgt - übergießt sich mit Benzin
- Aus Protest gegen die Kirchenfeindlichkeit der DDR opferte am 18. August 1976 der Pfarrer Oskar Brüsewitz sein Leben. Auf dem Marktplatz der Stadt Zeitz setzte er sich in Brand und wurde tödlich verletzt. Sein Selbstmord löste heftige Diskussionen über das Verhältnis von Kirche und Staat in der DDR aus. (dradio Kalenderblatt)
- Oskar Brüsewitz (*1929), ein von Staat und Kirche verfolgter Pfarrer in der DDR, übergießt sich aus Protest gegen das DDR-Regime auf dem Marktplatz von Zeitz (Sachsen-Anhalt) mit Benzin. (aref.de)
September
0903D: Hitparade
- Am 3. September 1976 säuselte Ricky King mit «Verde» vom obersten Podestplatz der Schweizer Hitparade. Schöne heile Welt war das Gefühl, das Ricky King mit seinem Instrumentalsong verbreitete. Insgesamt grüsste er sechs Wochen lang von Platz 1 und verweilte 22 Wochen lang in der Hitparade. Wer war dieser Mann? Und was macht er heute? Musikexperte Ralph Wicki weiss Bescheid. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)
0909D: Die Biene Maja
- Retro TV Folge 102
Oktober
1029D: Elvis Presley singt "Pledging My Love"
- Videoclip: (youtube.com)
1031D: israelisches Militär befreit Geiseln auf dem Flughafen Entebbe
- Am Morgen des 4. Juli 1976 gelang israelischen Elitesoldaten die Befreiung von 100 Geiseln, die zuvor als Passagiere eines Air-France-Flugzeuges von palästinensischen Terroristen entführt worden waren. Angesichts der Landung einer Militäreinheit in einem souveränen Staat erntete Israel international Kritik. (dradio.de)
November
1103D: Ich heirate eine Familie
- Themen der Sendung: Ich heirate eine Familie, Werbeklassiker: Bounty(Retro TV Folge 76)
1105D: Hitparade
- «Dancing Queen» des schwedischen Jahrhundert Quartetts ABBA war einer ihrer grössten, wenn nicht sogar ihr grösster Hit. Im gleichen Jahr (1976) heiratete der schwedischen Kronprinz Carl Gustaf seine Silvia, fortan Königin von Schweden. Komponierten ABBA den Song «Dancing Queen» also zu Ehren von Königin (Queen) Silvia? Die Auflösung und viel Musik gibt es in der Sendung zu hören. (DRS1 Bestseller auf dem Plattenteller)
1113D: Wolf Biermann in Köln
- Videoclip (youtube.com)
1116D: Wolf Biermann wird ausgebürgert
- Kaum ein anderer Künstler der DDR wurde von der Staatssicherheit so überwacht und bedroht wie Wolf Biermann. 194 hauptamtliche und 210 inoffizielle Stasi-Mitarbeiter beschäftigten sich bis zum Ende der DDR mit dem Liedermacher, sie überwachten ihn auch im Westen. Vor 30 Jahren wurde Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert. (dradio.de)
1123D: Jacques Mayol taucht 100 Meter tief
- Das Wasser wird kälter, der Druck steigt, das Gehirn wird langsamer - mit jedem neuen Meter hinab in die Tiefe wird das Frei- oder Apnoetauchen riskanter. Am 23. November 1976 schafft Jacques Mayol eine Tauchtiefe von 100 Metern. (BR2 Kalenderblatt)
1126D: Anarchy in the UK (Sex Pistols)
- Vor 30 Jahren erschien in England die Single "Anarchy in the UK" der Londoner Band The Sex Pistols. Sie legte damit nicht nur den Grundstein für eine noch nie da gewesene Musikrichtung, sondern löste gleichzeitig eine neue Kultbewegung aus: den Punk. (dradio.de)
Dezember
1231D: Retro TV
- Themen der Sendung: Die Abenteuer der Maus auf dem Mars, Werbeklassiker: Volksfürsorge (Retro TV Folge 84)
Lexikon
60 X Deutschland
- DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker befindet sich auf dem Höhepunkt seiner innenpolitischen Anerkennung. Im April eröffnet er mit dem Palast der Republik ein persönliches Prestigeprojekt. Neben der Volkskammer beherbergt der Berliner Prachtbau unter anderem einen Kultursaal und einen Jugendklub. Auch der IX. Parteitag der SED findet in dem neuen Gebäude statt. Im August wird Honeckers Erfolg von der öffentlichen Selbstverbrennung des Pfarrers Brüsewitz aus Protest gegen die Unterdrückung der Kirche überschattet. Die SED versucht das Ereignis zu vertuschen, über das Westfernsehen erfährt aber auch die DDR-Bevölkerung davon. Noch größere Wirkung hat die Ausbürgerung von Wolf Biermann im Anschluss an ein Konzert in Köln. Zahlreiche Künstler und Intellektuelle solidarisieren sich mit dem Liedermacher, und Honecker verspielt seinen Ruf als vorsichtiger Reformer. In der Bundesrepublik erregt der Tod der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof die Gemüter. Viele glauben nicht an einen Suizid und protestieren gegen den vermeintlichen Mord durch Staatsorgane. Bei der Bundestagswahl im Herbst erreicht die CDU/CSU mit dem Slogan „Freiheit statt Sozialismus“ die meisten Stimmen, doch kann die sozialliberale Koalition weiterregieren. (bpb.de/mediathek)
- Die Boeing YC-14 war ein vom US-amerikanischen Flugzeughersteller Boeing gebautes experimentelles Transportflugzeug der United States Air Force. Die zwei gebauten Prototypen sowie die beiden konkurrierenden McDonnell Douglas YC-15 wurden von 1976 bis 1977 als möglicher Ersatz für die C-130 Hercules im Rahmen des Advanced-Medium-STOL-Transport (AMST)-Programms erprobt. Das Testprogramm des Schulterdeckers, das nach dem Erstflug am 9. August 1976 begann, wurde im Sommer 1977 beendet, zu einer Serienfertigung kam es nach Einstellung des gesamten Programms nicht mehr.
- Das egoistische Gen ist ein 1976 erschienenes Buch über Evolutionsbiologie von Richard Dawkins, einem britischen Biologen, das sich an eine breite Leserschaft richtet. Für seine in diesem Werk dargestellte neuartige Theorie über die Gene als Objekte der Selektion wird die gleiche Bezeichnung verwendet.
- Gene kennen nur ein Ziel: das Überleben. Um ihre Chancen dafür zu erhöhen, tun sie sich mit anderen Genen zusammen und bauen sich „Überlebensmaschinen“, die gegeneinander antreten oder auch miteinander kooperieren, um ihren Genen auf dem Umweg über die biologische Fortpflanzung bestmögliche Überlebenschancen zu sichern. Das ist im Kern die These von Richard Dawkins. In leicht verständlicher Sprache stellt er die Grundlagen der Evolutionstheorie vor, erklärt, wie die ersten Gene in die Welt gekommen sein könnten, und nimmt den Leser mit auf einen Streifzug durch die moderne Biologie – mit so wenig Fachchinesisch wie nötig, mit eindrucksvollen Beispielen und anschaulichen Metaphern. Dawkins wurde vorgeworfen, er definiere seine Begriffe nicht sauber, seine Sprache sei zu bildhaft und er vereinfache zu sehr, wenn er behauptet, dass es ein Gen für ein bestimmtes Verhalten gebe. Berechtigt oder nicht, das wahre Verdienst des Werkes ist, eine auch für Laien gut nachvollziehbare Darstellung einer radikalen Theorie zu liefern, die auch 40 Jahre nach der Veröffentlichung noch fasziniert. (getAbstract)
- Die Enterprise (engl. für ‚Unternehmen‘, ‚Unternehmung‘) ist ein Prototyp für die Raumfähren aus dem Space-Shuttle-Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA. Die interne Bezeichnung lautet OV-101. Der Name „Enterprise“ geht auf das fiktive Raumschiff Enterprise aus der Science-Fiction-Serie Star Trek zurück. Die Raumfähre wurde am 17. September 1976 der Öffentlichkeit vorgestellt und diente ab 1977 zur Erprobung der Flugfähigkeiten der Space Shuttles in der Atmosphäre. Dazu wurde sie ohne einige wichtige Komponenten wie Triebwerk und Hitzeschild gebaut und war deshalb nicht zu Flügen in den Weltraum fähig. Pläne, sie hierfür nachzurüsten, sind aus Kostengründen nicht realisiert worden. Obwohl die Enterprise damit ein Prototyp blieb, wird sie von der NASA als „erstes Space Shuttle“ bezeichnet. In den Jahren 1983 und 1984 wurde sie in verschiedenen europäischen Ländern, Kanada und den USA vorgeführt und 1985 schließlich der Smithsonian Institution übergeben.
Erkenntnis für freie Menschen (Feyerabend)
- Erkenntnis für freie Menschen (englisch: Science in a Free Society) ist ein 1978 veröffentlichtes Buch des österreichischen Wissenschaftsphilosophen Paul Feyerabend. In dem Buch verteidigt Feyerabend das Projekt einer relativistischen und anarchistischen Wissenschaftstheorie. Feyerabend hatte diese Position bereits 1975 in Wider den Methodenzwang dargelegt und drei zentrale Thesen formuliert: Zunächst zeige die Wissenschaftsgeschichte, dass es keine allgemeine Methode gibt, an die sich die Wissenschaften halten. Zudem könne es auch prinzipiell keine allgemeingültige Methode geben, Wissenschaft sei nur unter den Bedingungen des Methodenpluralismus produktiv. Schließlich folge aus dem Fehlen einer allgemein ausgezeichneten Methode die relativistische These, dass die wissenschaftliche Beschreibung der Welt anderen Traditionen nicht überlegen sei. Feyerabends Eintreten für eine relativistische Interpretation der Traditionenvielfalt hat in der Wissenschaftstheorie nie viele Befürworter gefunden, seine Thesen haben aber ohne Zweifel einen merklichen Einfluss auf die Gegenwartsphilosophie. Paul Feyerabend starb heute vor 20 Jahren. (Artikel des Tages)
- Haben oder Sein (Untertitel: die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft) ist ein populäres gesellschaftskritisches Werk des Sozialpsychologen Erich Fromm von 1976. Es zählt mit Die Kunst des Liebens von 1956 zu seinen bekanntesten Werken. Es erschien wie dieses zuerst in der US-amerikanischen Buchserie World Perspectives, wurde jedoch in zahlreiche Sprachen übersetzt. Es ist daher zugunsten der Massentauglichkeit entsprechend spärlich mit Fußnoten versehen. Es handelt von einer philosophischen Anthropologie der Gesellschaft und beschreibt die zwei Charakterstrukturen Haben und Sein (Sozialordnung) und setzt sich kritisch mit den Thematiken auseinander. Die Arbeit ist eine empirische psychologische und soziologische Analyse der Existenzweisen (sowohl individuell als auch gesellschaftlich, siehe Gesellschaftscharakter) des Habens und des Seins und führt Ansätze seiner früheren Arbeiten fort. Es ist im humanistischen Geist Fromms geschrieben und stellenweise – verfasst ein Jahrzehnt vor Glasnost und Perestroika – vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und insbesondere der Gefahr eines Atomkrieges (Kubakrise etc.) zu verstehen. Ersetzt man die von Fromm verwendeten und für die damalige Zeit aktuellen maschinenfixierten Beispiele durch computerfixierte, so ist das Werk zum größten Teil noch immer hochaktuell.
- Haben oder Sein ist neben Die Kunst des Liebens Erich Fromms bekanntestes Werk. Es zeigt, wie sehr unsere Gesellschaft vom Haben und Habenwollen bestimmt ist – der Mensch ist der Diener des Wirtschaftssystems, und er will immer mehr haben, weil das System es so vorsieht. Der Einzelne, entfremdet von sich selbst, wird dabei krank und unglücklich, und zwischen Gesellschaftsklassen und Völkern entstehen Neid und Krieg. Dem stellt Fromm die Existenzweise des Seins gegenüber: Hier definiert der Mensch sich nicht über seinen Besitz, sondern darüber, was er ist. Hier erlebt er, statt zu horten, ist ganz bei sich und anderen und bringt seinen Wesenskern zum Gedeihen. Wäre diese Existenzweise in der Gesellschaft vorherrschend, würde sie für Frieden sorgen und womöglich verhindern, dass die Menschheit sich mit Atomwaffen oder durch eine ökologische Katastrophe selbst auslöscht. Fromm schreibt pointiert und anschaulich, seine Hellsichtigkeit und die Aktualität des Textes sind verblüffend: Burn-out und Finanzkrise sind Symptome der von ihm diagnostizierten Krankheit, und seine Vorschläge, etwa das bedingungslose Grundeinkommen, tauchen in heutigen Diskussionen wieder auf. Eine inspirierende Lektüre für alle, die die Gesellschaft umkrempeln wollen – oder auch einfach erst mal ihr eigenes Leben. (getAbstract)
- Die High-Deck-Siedlung ist eine Großsiedlung mit rund 6000 Bewohnern im Berliner Ortsteil Neukölln. Die Siedlung entstand in den 1970er/1980er Jahren im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus. Das städtebauliche Konzept wandte sich gegen die bauliche Dichte der übrigen Berliner Großsiedlungen mit aneinandergereihten Hochhäusern wie im Märkischen Viertel oder der Gropiusstadt und setzte auf eine baulich-funktionale Trennung von Fußgängern und Autoverkehr. Hochgelagerte, begrünte Wege (die namensgebenden „High-Decks“) verbinden die überwiegend fünf- bis sechsgeschossigen Gebäude, die über rund 2400 Wohnungen verfügen. Die Straßen mit mehr als 1000 Stellplätzen und Garagen liegen unter den High-Decks. Spätestens 25 Jahre nach dem Bau galt das als innovativ gepriesene Konzept der Siedlung bereits als gescheitert. In den 1970er Jahren waren die Wohnungen wegen ihres Zuschnitts begehrt und Inbegriff für zeitgemäßes Wohnen am grünen Rand West-Berlins. Die Wohnungen lagen unweit der Berliner Mauer an der Grenze zum Ost-Berliner Bezirk Treptow. Nach der Wende und der Maueröffnung verlor das Quartier seine ruhige Grenzlage, büßte an Attraktivität ein und entwickelte sich in den 1990er Jahren durch Segregation zum sozialen Brennpunkt. (Artikel des Tages)
- Der Porsche 934, auch Porsche Turbo RSR genannt, ist ein GT-Rennwagen, der von 1976 bis 1977 auf Basis des Porsche 930 produziert wurde. Private Rennteams setzten das nach dem FIA-Reglement der Gruppe 4 aufgebaute Fahrzeug bis 1986 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, der 1. Division der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) und der von der nordamerikanischen IMSA veranstalteten GT-Serie ein. Von 1976 bis 1982 fuhr der Porsche 934 im 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Anfänglich war der 934 in der DRM und der IMSA-GT-Serie sehr erfolgreich und erzielte regelmäßig Platzierungen unter den ersten drei. Mit Aufkommen des leistungsstärkeren Porsche 935, eines Gruppe-5-Fahrzeuges, war der 934 kein Aspirant auf Gesamtsiege mehr. Er wurde fortan nur noch von kleineren Teams und Amateur-Rennsportlern eingesetzt. (Artikel des Tages)
- U2 ist eine irische Rockband. Sie entstand 1976 in Dublin, fand 1978 zu ihrem heutigen Namen und besteht seitdem aus dem Leadsänger Bono (Paul David Hewson), dem Gitarristen The Edge (David Howell Evans), dem Bassisten Adam Clayton und dem Schlagzeuger Larry Mullen junior. Die Band wurde 1976 unter dem Namen Feedback gegründet. Im Jahr 1978 gewann die in U2 umbenannte Band eine Talentshow und erhielt mit dem Sieg ihren ersten Plattenvertrag. In den 1980er-Jahren wurde die Band kontinuierlich populärer und veröffentlichte seither zahlreiche Nummer-eins-Hits in verschiedenen Ländern. Darüber hinaus setzt sich die Band für zahlreiche soziale und politische Projekte ein und thematisiert diese teilweise in ihren Songs. (Artikel des Tages)
Zeitreise
- 1. Teil: Zu den Klängen von «The good Life» von Sascha Distel, gespielt vom Orchester Bert Kaempfert, begrüsste Charles Clerc am 4. April 1976 erstmals drei Gäste zum sonntäglichen Talk: Die Schauspielerin Liselotte Pulver, den Eisschnell-Läufer Franz Krienbühl und den damaligen Vizepräsidenten der Schweizerischen Nationalbank Dr. Leo Schürmann. Neben Charles Clerc und Peter Bühler moderierte in den ersten Jahren auch Walter Kälin «Persönlich». Er erinnert sich im Gespräch mit Yvonne Dünser, wie man an der FERA 1975, der Radio- und Fernsehausstellung in Zürich, «Persönlich» geübt hat, an seine Kollegin Heidi Abel und verschiedene «Persönlich»-Highlights. «Fit mit Jack», die legendäre und umstrittene Fitness-Sendung im Morgenprogramm von DRS 1, wurde anfangs 1976 zum letzten Mal ausgestrahlt. Ein Wiederhören mit Jack Güntharts Morgendrill. Die sprechende Uhr bekam am 31. Mai 1976 um 0.00 Uhr eine neue Stimme. Die Chefsprecherin des Radiostudios Bern erzählt Roland Jeanneret, wie sie die Zeitangaben für die 24 Stunden des Tages gesprochen hat. Und zum Schluss hören Sie den unerschrockensten Nachrichtensprecher aller Zeiten: Rico Herold. (DRS1 Zeitreise)
- 2. Teil: Die Bilder der Kinder mit den Symptomen der Chlor-Akne auf der Haut, des abgesperrten Dorfes, der Männer in Schutzanzüge und Masken sind heute noch in Erinnerung. Die ICMESA gehörte zur Givaudan SA in Genf, einer Tochter-Gesellschaft der Roche in Basel. Technischer Direktor der Givaudan SA war Jörg Sambeth. In den achtziger Jahren wurden er und der Fabrikleiter als Hauptschuldige vor einem Gericht in Monza verurteilt. Die Konzernspitze kam ungeschoren davon. Jörg Sambeth erzählt von Seveso und wie dieser Unfall sein Leben verändert hat. Im November 1976 verschafften sich drei Mitglieder des Demokratischen Manifests Zugang zum Archiv des «Subversivenjägers» Ernst Cincera. Die Schweizer Innenpolitik stand Kopf: Cincera hatte im grossen Stil mit Hilfe von Spitzeln Akten über politisch oder vermeintlich politisch links stehende Personen angelegt. Seine Informationen stellte er Interessenten aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik zur Verfügung. Jürg Frischknecht erinnert sich an jene innenpolitisch bewegte Zeit. (DRS1 Zeitreise)
- «Nouvelle cuisine» heisst: wenig Fett, auserwählte Kräuter, frischeste Zutaten im Dampf «à la vapeur» gegart und unmittelbar vor dem Essen «à la minute» zubereitet. Die charismatische Köchin Agnes Amberg (1936-1991), war in der Schweiz die unbestrittene Spitzenköchin der «nouvelle cuisine». René Simmen, Kochbuchautor und Journalist, kannte Agnes Amberg und erinnert sich im Gespräch mit Mike La Marr an sie. Am 26. Januar 1976 starb der Schweizer Friedensapostel Max Daetwyler. Beim Ausbruch des 1. Weltkriegs verweigerte er den Soldateneid und wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Doch dies verunsicherte ihn nicht. Ueber 60 Jahre lang kämpfte Daetwyler für den Weltfrieden und die Abrüstung und reiste zu den Mächtigen in London, Paris, Moskau, Washington und Havanna. (DRS1 Zeitreise)
- Die Zersetzung war eine vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR eingesetzte geheimpolizeiliche Arbeitstechnik. Sie diente zur Bekämpfung vermeintlicher und tatsächlicher politischer Gegner. Die im Rahmen einer 1976 erlassenen Richtlinie definierten Zersetzungsmaßnahmen wurden vom MfS vornehmlich in den 1970er und 1980er Jahren in operativen Vorgängen gegen oppositionelle Gruppen und Einzelpersonen eingesetzt. Fast durchgehend konspirativ angewandt, ersetzten sie den offenen Terror der Ära Ulbricht. Durch die Offenlegung zahlreicher Stasi-Unterlagen in Folge der politischen Wende in der DDR ist der Einsatz von Zersetzungsmaßnahmen durch das MfS gut dokumentiert. Schätzungen gehen von einer insgesamt vier- bis fünfstelligen Anzahl von Personen aus, die mit Zersetzungsmaßnahmen belegt wurden. Schätzungen zufolge wurden unter 5000 von ihnen hierdurch „nachhaltig geschädigt“. Opfer von Zersetzungsmaßnahmen haben bei nachweislicher systematischer, beruflicher und/oder gesundheitlicher Schädigung durch das MfS einen Anspruch auf Rehabilitation gemäß 2. SED-Unrechtsbereinigungsgesetz. (Artikel des Tages)
Quellen
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.