1961
Januar
0103D: USA brechen die diplomatischen Beziehungen zu Kuba ab
- Auf der Zuckerrohrinsel Kuba, keine 150 Kilometer vom Festland der USA entfernt, war 1959 nach dem Sturz des Diktators Batista eine revolutionäre Opposition unter Fidel Castro an die Macht gekommen. Obwohl von den USA als Hauptabnehmer wirtschaftlich abhängig, ließ Castro amerikanische Firmen enteignen und beschuldigte den mächtigen Nachbarn, das kleine Kuba durch Sabotageakte zu destabilisieren. Im Juli 1960 bot die Sowjetunion den Kubanern Hilfe gegen die, wie Staatspräsident Chruschtschow sagte, "aggressiven Kräfte im Pentagon" an. Zu einer weiteren Eskalation kam es heute vor 45 Jahren, als die USA am 3. Januar 1961 alle diplomatischen Beziehungen zu Kuba abbrachen. (dradio.de)
0104D: der 32. Band des "Deutschen Wörterbuchs" erscheint
- Es war eine übermenschliche Aufgabe, der sich die Brüder Grimm stellten: Ein vollständiges Wörterbuch der deutschen Sprache zu erarbeiten. Das Monument der deutschen Sprache konnte erst 1961 abgeschlossen werden. (dradio.de)
- Gut, dass es für das Projekt keinen realistischen Zeitplan gab. Im Jahr 1838 legten die Brüder Grimm los, um ein Deutsches Wörterbuch zu erstellen, das den gesamten Wortschatz des Neuhochdeutschen erfassen sollte, samt Etymologien und Belegen. Am 4. Januar 1961 erschien der letzte Band. (BR2 Kalenderblatt)
April
0406D: Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien
- Das Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien (BIOst) war ein Forschungsinstitut im Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums. Es wurde am 6. April als "Institut zur wissenschaftlichen Erforschung des Dialektischen Materialismus und der marxistisch-leninistischen Lehre" gegründet, später jedoch in "Bundesinstitut zur Erforschung des Marxismus- Leninismus (Institut für Sowjetologie)" umbenannt. Seit dem 3. Mai 1966 lautete die Benennung "Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien". Das Institut hatte seinen Sitz in Köln. Für Zwecke der Bundesregierung und zur Unterrichtung des Parlamentes erforschte es die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Sowjetunion bzw. deren Nachfolgestaaten, den Staaten Ostmittel- und Südosteuropas, der Volksrepublik China und den kommunistisch regierten Staaten der Dritten Welt, sowie die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die internationalen Beziehungen. Ende 2000 wurde das BIOst aufgelöst und die Mitarbeiter in das Forschungsinstitut der Stiftung Wissenschaft und Politik integriert. Geschäftsführenden Direktor des Bundesinstitutes war von 1976 bis zur dessen Auflösung Prof. Dr. Heinrich Vogel.
- Mit dem Kalten Krieg wuchs in der Bundesrepublik das Interesse an der ideologischen Auseinandersetzung mit dem Marxismus-Leninismus. Das Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien in Köln, das bei seiner Gründung 1961 noch Institut zur Erforschung des Marxismus-Leninismus hieß, genoss in den 40 Jahren seines Bestehens auch in Osteuropa den Ruf, kein reines Propagandainstrument zu sein, sondern durchaus seriöse Forschung zu betreiben. (dradio.de)
0424D: das 1628 gesunkene Flaggschiff "Vasa" wird geborgen
- Der Größenwahn von Schwedenkönig Gustav Adolf II. wurde der "Vasa" zum Verhängnis. Weil der Auftraggeber immer gewaltigere Kriegsschiffe forderte, gerieten die Proportionen aus dem Blick. Bei ihrer Jungfernfahrt sank die "Vasa" im Stockholmer Hafen. 333 Jahre später wurde sie geborgen. (dradio.de)
Mai
0504D: Bundessozialhilfegesetz
- Das Bundessozialhilfegesetz (BSHG) regelte von 1962 bis 2004 Art und Umfang der Sozialhilfe für bedürftige Einwohner der Bundesrepublik Deutschland und wurde am 4. Mai verabschiedet.
- Trotz Hilfe vom Staat ein Leben in Würde zu führen, ist Ziel der Sozialgesetzgebung in Deutschland. Vor 45 Jahren beschloss der Bundestag das Bundessozialhilfegesetz. Damit wurde das alte Fürsorgerecht von 1924 abgelöst. Doch Armut wird bis heute als Makel angesehen. (dradio.de)
0515D: Mater et Magistra
- Die Enzyklika "Mater et magistra" (Latein für "Mutter und Lehrmeisterin") von Papst Johannes XXIII. wurde aus Anlass des siebzigjährigen Jubiläums der Enzyklika Rerum novarum am 15. Mai 1961 veröffentlicht.
- Vor 45 Jahren führte Papst Johannes XXIII. mit seiner Sozialenzyklika "Mater et magistra" die katholische Kirche auf Neuland. Erstmals bezog ein Papst die Völker außerhalb Europas in die soziale Frage ein und gab der Weltengemeinschaft Verantwortung für die notleidenden Menschen. (dradio.de)
0528D: Amnesty International
- Amnesty International (Von engl. amnesty = Begnadigung, Straferlass. In Deutschland, Österreich und der Schweiz bis Mitte 2008, inzwischen aber nicht mehr verwendete Schreibweise mit Kleinbuchstaben und Abkürzungen: amnesty international, ai oder amnesty.) ist eine nichtstaatliche (NGO) und Non-Profit-Organisation, die sich weltweit für Menschenrechte einsetzt. Grundlage ihrer Arbeit sind die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und andere Menschenrechtsdokumente, wie beispielsweise der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte oder der Internationale Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Die Organisation recherchiert Menschenrechtsverletzungen, betreibt Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit und organisiert u. a. Brief- und Unterschriftenaktionen in Fällen von Folter oder drohender Todesstrafe.
- Mit mehr als einer Million Mitglieder über 150 Staaten ist amnesty international die größte und einflussreichste unabhängige Menschenrechtsorganisation der Welt. Zahllose Gefangene verdanken ihr, dass sie nicht vergessen wurden. Vor 45 Jahren wurde amnesty international in London gegründet. (dradio.de)
Juni
0617D: erster "Atom-Strom" In Deutschland
- Das erste deutsche Kerrnkraftwerk speist Strom in das Netz der RWE - Strom ohne Rauch, ohne CO2 , ohne Ozonloch. Damit ist die Bundesrepublik nach den USA, der UdSSR, Großbritannien und Frankreich das 5. Land der Welt, das über ein ans Netz gegangenes Kernkraftwerk verfügt. (aref.de)
August
0813D: Berliner Mauer
- Die Berliner Mauer war während der Teilung Deutschlands mehr als 28 Jahre lang ein Grenzbefestigungssystem entlang der Grenze zwischen den Westsektoren Berlins einerseits und dem Ostteil der Stadt sowie der umgebenden Deutschen Demokratischen Republik (DDR) andererseits. Sie ergänzte ab 1961 die Funktion der 1378 Kilometer langen innerdeutschen Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland, die bereits mehr als neun Jahre vorher "befestigt" worden war, um den Flüchtlingsstrom zu stoppen. In der DDR wurde sie als „befestigte Staatsgrenze“ oder (propagandistisch) als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet (von Horst Sindermann geprägt). Hauptzweck war die Verhinderung der Flucht aus der DDR durch deren Einwohner, die dort als „ungesetzlicher Grenzübertritt“ (Republikflucht) unter Strafe stand. Die Berliner Mauer war Bestandteil und zugleich markantes Symbol des Konflikts im Kalten Krieg zwischen den Westmächten unter Führung der USA und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion. Vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 trennte sie innerhalb der durch die Nachkriegsordnung der Alliierten Siegermächte entstandenen Viersektorenstadt das Stadtgebiet von Groß-Berlin in zwei Teile: Berlin (West) und Ost-Berlin („Hauptstadt der DDR“). Da die Mauer auch in dem ganzen Berlin (West) umgebenden Gebiet der DDR errichtet wurde, war der Westteil der Stadt fortan eine von Mauern umgebene westliche Insel, auch „Schaufenster der freien Welt“ genannt. Für die DDR-Grenzsoldaten galt in Fällen des „ungesetzlichen Grenzübertritts“ der Schießbefehl. Bei den Versuchen, die 167,8 Kilometer langen und schwer bewachten Grenzanlagen in Richtung West-Berlin zu überwinden, wurden nach derzeitigem Forschungsstand (2009) zwischen 136 und 245 Menschen getötet. Die genaue Zahl der Todesopfer an der Berliner Mauer ist nicht bekannt.
- In der Nacht zum 13. August 1961 riegelt die DDR den Ostsektor Berlins mit Stacheldraht ab. Noch vor Tagesanbruch sind sämtliche Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Teilen der Stadt unterbrochen. Arbeiter rücken an und beginnen mit dem Bau des "antifaschistischen Schutzwalls". (aref.de)
- Berlin, 15. August 1961: Conrad Schumanns Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Die Maschinenpistole des 19-jährigen NVA-Unteroffiziers wird schwer. Schweiß rinnt unterm Stahlhelm hervor. Die Zeit drängt: Seit zwei Tagen werden Protestierende mit Gewehren in Schach gehalten. Der Stacheldraht ist nur ein Provisorium, Betonplatten werden herangekarrt. Der Bau der Mauer - der heißeste Tag des kalten Krieges. Conrad Schumann fasst sich ein Herz, setzt über die Stacheldrahtrolle. Sein Sprung macht Geschichte: Als Fanal gegen die Teilung Berlins und Symbol für die Freiheit geht das Bild um die Welt. Aber Deutschland wird erst drei Jahrzehnte später wiedervereint. Bis zu Willy Brandts "Es wächst zusammen, was zusammengehört", ist noch ein weiter Weg. (Quelle: www.phoenix.de) (youtube.com: 100 Jahre)
Oktober
1017D: Massaker von Paris
- Als Massaker von Paris ging die Erschießung von etwa 200 friedlichen algerischen Demonstranten durch die französische Polizei in die Geschichte ein. Die blutig verlaufene Massendemonstration wurde in den französischen Medien seinerzeit nahezu flächendeckend totgeschwiegen und erst mit großem zeitlichen Abstand zum Gegenstand einer öffentlichen Diskussion in Frankreich. (Wikipedia)
November
1115D: Der Herr Karl
- "Der Herr Karl" ist ein knapp einstündiger Monolog, zwischen Theaterstück und Kabarett angesiedelt, der 1961 von Helmut Qualtinger und Carl Merz geschrieben wurde. Das Ein-Personen-Stück, das zunächst mit Qualtinger als Darsteller für das österreichische Fernsehen verfilmt (Regie: Erich Neuberg, Erstausstrahlung am 15. November 1961) und anschließend auf zahlreichen Bühnen aufgeführt wurde, sorgte in Österreich für heftige Kontroversen.
- Ja, ein Charmeur ist er schon, der "Herr Karl", der Wiener mit seinem typischen Schmäh. Helmut Qualtinger und Carl Merz haben den prahlenden Opportunisten der Wirklichkeit abgeschaut. Am 15. November 1961 war Premiere im österreichischen Fernsehen, am Tag danach ging ein Aufschrei durchs Land. (BR2 Kalenderblatt)
1127D: Contergan-Skandal
- Der Contergan-Skandal war einer der aufsehenerregendsten Arzneimittelskandale in der Bundesrepublik Deutschland und wurde in den Jahren 1961 und 1962 aufgedeckt. Durch die schädlichen Nebenwirkungen des Beruhigungsmedikaments Contergan, das den Wirkstoff Thalidomid enthält, war es zu Schädigungen bei einer großen Zahl von Ungeborenen gekommen.
- Vier Jahre nach seiner Einführung nimmt die "Chemie Grünenthal" ein Schlafmittel vom Markt. Sein Wirkstoff Thalidomid hatte sich vorher als gutes Schlafmittel ohne Nebenwirkungen erwiesen. Vor allem war keine tödliche Überdosierung möglich. Selbst schwangere Frauen nahmen das als "völlig ungiftig" angepriesene Präparat "Contergan" bedenkenlos ein. Sollte es doch gerade sie in den ersten Schwangerschaftsmonaten vor morgendlicher Übelkeit schützen. Ein durch das Medikament Contergan geschädigter JungeJetzt wird der Verdacht geäußert, dass es für das sprunghafte Ansteigen von Missbildungen Neugeborener verantwortlich sein könnte. Manchen Kindern waren Hände und Füße direkt am Rumpf angewachsen. Der Fall entwickelt sich zum größten Arzneimittel-Skandal der Bundesrepublik. Insgesamt zählt man 2.625 Kinder mit schweren Missbildungen. (aref.de)
Lexikon
60 X Deutschland
- Am 3. März 2009 startet im Ersten die neue Reihe "60 x Deutschland - Die Jahresschau". Sie dokumentiert 60 Jahre deutsche Geschichte von der Gründung von Bundesrepublik und DDR 1949 bis heute. 60 filmische, 15-minütige Kalenderblätter erzählen, was die Deutschen in West und Ost bewegte. "60 x Deutschland" ist eine deutsch-deutsche Chronik im Nachrichtenformat - kompakt, informativ und unterhaltsam. Moderatorin Sandra Maischberger führt durch die Jahresschau. (youtube.com)
Moon River, gesungen von Andy Williams
- Videoclip: (youtube.com)
- Deutschland: Hessentag
- Deutschland: Tausendfüßler
- Schweiz 0913D: Zeitreise (drs.ch)
- Sowjetunion 0412D: Der erste Mensch im All (aref.de)