2005

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Version vom 31. August 2013, 14:33 Uhr von Rk (Diskussion | Beiträge) (0918D: Der machttrunkenene Kanzler)
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Januar

0114D: Rudolph Moshammer - der einsame Tod des Modemachers

  • Die Dokumentation in der ARD-Reihe "Die großen Kriminalfälle" beleuchtet das Leben und den Mord an dem Modemacher. Moshammers Chauffeur, sein Bodyguard, sein Arzt und seine engsten Bekannten, Staatsanwälte, Mordermittler und Rechtsmediziner kommen zu Wort. Erstmals berichten die Staatsanwälte Peter Boie und Martin Kronester von rechtlichen Problemen, denen sie gegenüberstanden. SOKO-Leiter Harald Pickert und die Mordermittler Jens Lieghegener und Peter Klinger schildern den Verlauf der Ermittlungen und wie sie den Täter schließlich zu einem Geständnis bewegten. (Die grossen Kriminalfälle)

Februar

0206D: Super Bowl XXXIX

  • Super Bowl XXXIX war die 35. Ausgabe des Endspiels der Footballliga National Football League (NFL). Mit den Spielen zwischen den Vorgängerorganisationen American Football League und National Football League war es der 39. Super Bowl. Am 6. Februar 2005 standen sich die New England Patriots und die Philadelphia Eagles im ALLTEL Stadium, heute Jacksonville Municipal Stadium, in Jacksonville, Florida gegenüber. Sieger waren die New England Patriots bei einem Endstand von 24:21. Die Patriots konnten als zweite Mannschaft drei Super Bowls innerhalb von vier Jahren und als erste seit 1998 zwei Endspiele hintereinander gewinnen. New Englands Wide Receiver Deion Branch wurde zum wertvollsten Spieler (Super Bowl MVP) gewählt. Er fing elf Bälle und erzielte damit 133 Yards, konnte aber keine Punkte wie zum Beispiel einen Touchdown erzielen. Somit ist er erst der dritte angreifende Spieler, der Super Bowl MVP ohne Touchdown wurde.

0214D: Zedernrevolution

  • Zedernrevolution (frz. Révolution du Cèdre) ist der am meisten verwendete Name für die Kette von Demonstrationen der bürgerlichen Gruppen im Libanon (hauptsächlich in Beirut), der durch die Ermordung des ehemaligen libanesischen Premierministers Rafiq al-Hariri am 14. Februar 2005 ausgelöst wurde. Die Primärziele der ursprünglichen Aktivisten waren der Rückzug der syrischen Truppen aus dem Libanon, die Einrichtung einer internationalen Kommission zur Untersuchung der Ermordung des Premierministers Hariri, der Rücktritt von Sicherheitsbeamten und die Organisation der freien parlamentarischen Wahlen. Die Demonstranten verlangten das Ende der syrischen Einflussnahme auf die libanesische Politik. Während der Periode der ersten Welle von Demonstrationen hatte Syrien eine Streitkraft von ungefähr 14.000 Soldaten und Geheimagenten im Libanon unterhalten.[1] Nach den Demonstrationen zogen sich die syrischen Truppen vollständig am 27. April 2005 aus dem Libanon zurück. Die pro-syrische Regierung unter Omar Karami wurde aufgelöst, damit war das Hauptziel der Revolution erreicht. Die Opposition hatte als ihr Symbol einen weißen und roten Schal sowie das blaue Band der Pro-Hariri-Bewegung gewählt. Populäre Mottos der Bewegung waren Horriyeh, Siyadeh, Istiqlal („Freiheit, Hoheit, Unabhängigkeit“) und Haqiqa, Horriyeh, Wahdeh wataniyeh („Wahrheit, Freiheit, nationale Einheit“).

0216D: Marcello Viotti

  • Marcello Viotti (1954-2005) war ein Schweizer Dirigent. Er leitete von 1998 bis 2004 das Münchner Rundfunkorchester, das er zu internationalem Ansehen führte. Seit 2002 war er musikalischer Direktor des Teatro La Fenice in Venedig.
  • Der Dirigent Marcello Viotti stirbt in München. (BR4 Was heute geschah)

0228D: Oscar für Peter-Pan-Film

  • Mit „Peter Pan“ machte sich der schottische Autor James Mathew Barrie unsterblich. Die Geschichte vom Jungen, der nicht erwachsen werden will, wird immer wieder verfilmt. Am 28. Februar 2005 gab es einen Oskar. (BR2 Kalenderblatt)

März

0314D: Anti-Abspaltungsgesetz

  • Das Anti-Abspaltungsgesetz ist ein vom Parlament der Volksrepublik China (Nationaler Volkskongress) am 14. März beschlossenes Gesetz. Darin wird festgehalten, dass der Volkskongress auf „friedliche Weise die Wiedervereinigung des Vaterlandes“, also Festlandchinas mit der – aus der Sichtweise der Volksrepuplik China – abtrünnigen Provinz Taiwan (Republik China auf Taiwan) anstrebt. Den Bewohnern Taiwans wird für die Zeit nach der Vereinigung - aus Sicht der VRC eine Wiedervereinigung - zugesagt, ein politisches System ausüben zu dürfen, das sich von jenem des Festlandes unterscheidet und auch ein „hohes Ausmaß an Autonomie“ umfasst. Artikel 6 beschreibt mehrere geplante Maßnahmen wie die Förderung der gegenseitigen Reisefreiheit, der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, des Austauschs in Bereichen wie Bildung, Naturwissenschaft und Technik, Kultur, Gesundheitswesen sowie Kriminalitätsbekämpfung. Während in Artikel 7 noch einmal festgehalten wird, dass eine „friedlichen Wiedervereinigung durch Konsultationen und Verhandlungen auf gleichberechtigter Ebene“ angestrebt wird, hat Artikel 8 des Gesetzes die Drohung zum Inhalt, dass militärische Mittel zum Einsatz kommen können, sollte Taiwan weitere formelle Unabhängigkeitsbestrebungen unternehmen. Das Gesetz wurde fast einstimmig, von 2896 Delegierten enthielten sich lediglich zwei der Stimme, angenommen und ist ein Zeichen dafür, dass von Seiten der Volksrepublik China „separatistische“ Bewegungen, auch auf dem Festland, keinesfalls geduldet werden. Das Gesetz steht damit in der Tradition der Ein-China-Politik der Volksrepublik.

0323D: Feuerball über Texas

  • In Texas City befindet sich eine der größten Ölraffinerien der USA: Auf einer Fläche von über 500 Hektar werden täglich mehr als 41 Millionen Liter Benzin produziert. Am 23. März 2005 kam es in der riesigen Produktionsanlage zu einer fatalen Verkettung von Umständen: Bei Wartungsarbeiten gelangte eine hochentzündliche flüssige Kohlenwasserstoff-Verbindung in ein Rohrsystem der Raffinerie. Da das System nicht für eine so große Menge Flüssigkeit ausgelegt war, lief es schließlich über. Rund um einen Tank bildeten sich riesige Lachen - und schließlich genügte ein Funke aus einem LKW-Motor, um eine Explosion auszulösen. (Sekunden vor dem Unglück)

Juli

0711D: Massaker von Srebrenica

  • Das Massaker von Srebrenica war ein Kriegsverbrechen während des Bosnienkriegs, das durch UN-Gerichte als Völkermord klassifiziert worden ist. In der Gegend von Srebrenica wurden im Juli 1995 bis zu 8000 Bosniaken – vor allem Männer und Jungen zwischen 12 und 77 Jahren – getötet. Das Massaker wurde unter der Führung von Ratko Mladić von der Armee der Republika Srpska (Vojska Republike Srpske, VRS), der Polizei und serbischen Paramilitärs trotz Anwesenheit von Blauhelmsoldaten verübt. Es zog sich über mehrere Tage hin und verteilte sich auf eine Vielzahl von Tatorten in der Nähe von Srebrenica. Die Täter vergruben tausende Leichen in Massengräbern. Mehrfache Umbettungen in den darauf folgenden Wochen sollten die Taten verschleiern. Das Massaker vom Juli 1995 gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.[3] Bereits abgeschlossene Prozesse vor internationalen Gerichten haben gezeigt, dass die Verbrechen nicht spontan erfolgten, sondern systematisch geplant und durchgeführt wurden. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (UN-Kriegsverbrechertribunal) in Den Haag bezeichnete das Massaker in den Urteilen gegen Radislav Krstić, Vidoje Blagojević, Dragan Jokić, Ljubiša Beara und Vujadin Popović als Völkermord. Ende Februar 2007 bewertete der Internationale Gerichtshof das Massaker ebenfalls als Genozid
  • Heute vor zehn Jahren begann im bosnischen Srebrenica der größte Massenmord in Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Truppen des serbischen Generals Ratko Ladic ermordeten in den Wäldern rings um die muslimische Kleinstadt im Osten des Landes etwa 8000 Männer, die sie vorher gefangen genommen hatten. Die UNO, mit einem Blauhelm-Bataillon präsent, blieb untätig. (dradio.de)

August

0809D: Russisches Dorf setzt dem "e" ein Denkmal

  • Der russische Buchstabe "jo", geschrieben als "e" mit zwei kleinen Pünktchen drauf, hat's in sich: Soll man ihn nun setzen oder nicht? Offiziell wurde er sogar verboten. - Nicht mit uns!, schimpfte man in einem russischen Dorf und setzte dem "e" ein Denkmal - gemeldet von ITAR-TASS am 9. August 2005. (BR2 Kalenderblatt)

September

0904D: Ueli Maurer tanzt Ringelreihen zur Teletubbies-Melodie

  • Eine neue Art versteckte Kamera kündigte der Sender, der damals noch SF DRS hiess, im März 2005 an. Und hielt Wort: Die monatliche Comedyreihe «Rätpäck» erfreute Presse und Publikum gleichermassen. Ob Chauffeur, Passant oder Promi, vor den hinterlistigen Gags war niemand sicher. Das erfuhr auch der damalige SVP-Nationalrat Ueli Maurer am eigenen Leib: Im September 2005 kroch er dem Rattenpack auf den Leim. Der Politiker wurde zu einer vermeintlichen Kindersendung eingeladen, wo er Fragen der Kids beantworten musste, die etwa wissen wollten: «Sagen Politiker immer die Wahrheit?» Maurer tanzte zur «Teletubbies»-Melodie gar Ringelreihen mit Moderator Chris Sulser, einer überlebensgrossen Maus und einem Hasen. Brav machte der sechsfache Vater alles mit, hüpfte auf und ab, obwohl er kurz vorher an der Hüfte operiert worden war. Diese Sequenz ist ein Youtube-Hit mit schon über 231 000 Views. Ueli Maurer fand es im Nachhinein nicht lustig: Damit zeige der Sender bloss, wie blöd er sei. Die Comedyreihe mit Chris Sulser, Dominik Gysin und Gabor Nemeth wurde am 4. September 2007 zum letzten Mal ausgestrahlt. (Carlotta Henggeler) (TELE Mattschiibe)

0918D: Der machttrunkenene Kanzler

  • ”Im Herbst wählt Deutschland, selten war die Ausgangslage so klar. Zu gross Angela Merkels Vorsprung auf SPD-Kandidat Peer Steinbrück. Anders sah das 2005 aus: Damals war sie Spitzenkandidatin der CDU im Kampf gegen SPD-Amtsinhaber Gerhard Schröder. Der zog die Wahl um ein Jahr vor – da die Union im Bundesrat eine Mehrheit hatte, wollte er vom Volk eine Entscheidung. Motto: Alles oder nichts. Fast wäre das aufgegangen, denn CDU/CSU lagen am 18. Sept. 2005 nur knapp vor der SPD. Für Schröder ein Grund zur überheblichen Machtdemonstration, die er in der TV-Talkrunde am Wahlabend unter Beweis stellte. Gnadenlos putzte er Merkel runter: «Niemand ausser mir ist in der Lage, eine stabile Regierung zu stellen.» Ihr Einwand, dass die CDU als stärkste Partei den Regierungsbildung-Auftrag erhalten werde, quittierte er herablassend-grinsend: «Ich werde Gespräche führen, und die werden erfolgreich sein.» Verdutzt verfolgten die Anwesenden die grosse Gerhard-Show. FDP-Chef Westerwelle sprach aus, was viele dachten: «Ich weiss ja nicht, was Schröder vor der Sendung gemacht hat.» Übersetzt: Womöglich sei er nicht nur von der Wahl berauscht. Der Kanzler, besoffen? Er bestritt das heftig. Ein Tag danach sagte er, zu krawallig aufgetreten zu sein. Am Ende war Merkel Kanzlerin und Schröder Privatmann.” (GIN) (TELE Mattschiibe)

0920D: Simon Wiesenthal

  • Simon Wiesenthal, KBE (* 31. Dezember 1908 in Butschatsch/Buczacz, Galizien; † 20. September 2005 in Wien), war ein österreichisch-jüdischer Überlebender des Holocaust sowie Architekt, Publizist und Schriftsteller. Nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen im Mai 1945 machte Simon Wiesenthal die „Suche nach Gerechtigkeit für Millionen unschuldig Ermordeter“ zu seiner Lebensaufgabe. Dadurch wurde er zu einem Zeitzeugen des Holocaust, der weltweit Tätern aus der Zeit des Nationalsozialismus nachforschte, um sie einem juristischen Verfahren zuzuführen. Wiesenthal verstand sich nicht als „Nazi-Jäger“, wie er im Laufe der Zeit sowohl anerkennend von Anhängern als auch ablehnend von Kritikern bezeichnet wurde. Er sah sich selbst eher als Rechercheur, der jene zur Verantwortung ziehen wollte, die an der geplanten „Endlösung der Judenfrage“ mitgewirkt hatten.

0930D: Das Gesicht Mohammeds

  • Das Gesicht Mohammeds (dän.: „Muhammeds ansigt“) ist eine Serie von zwölf Karikaturen, die den islamischen Propheten und Religionsstifter Mohammed zum Thema haben. Sie wurden am 30. September 2005 in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten und am 17. Oktober in der ägyptischen Zeitung Al Fager veröffentlicht. Die Existenz eines Verbots bildlicher Darstellung des Gesichts Mohammeds ist im Islam umstritten und wird unterschiedlich streng ausgelegt. Dennoch stellt die Abbildung Mohammeds in den Augen vieler Muslime eine Herabwürdigung ihres Propheten dar. Anfang 2006 erstellten die dänischen Imame Ahmad Abu Laban und Ahmed Akkari ein Dossier, in dem neben den originalen zwölf Karikaturen auch solche abgebildet waren, die nicht aus der Jyllands-Posten stammten und beleidigend-obszönen Inhalts waren und die angeblich Abu Laban zugeschickt worden waren. Unter anderem wurde ein betender Muslim dargestellt, der während des Gebetes von einem Hund bestiegen wurde. Daraufhin kam es zu weltweiten Protesten muslimischer Organisationen, vom Boykott dänischer Produkte bis hin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die mehr als 100 Menschenleben kosteten. Die Demonstranten auf den Straßen wurden teilweise gezielt desinformiert. Es wurden sowohl dänische als auch norwegische Botschaften angegriffen und teilweise zerstört. Die Karikaturen führten weltweit zu einer Diskussion über die Religions-, Presse-, Kunst- und Meinungsfreiheit. Der Begriff „Karikaturenstreit“ erreichte bei der Wahl zum Wort des Jahres 2006 den dritten Rang. In Dänemark ist hingegen der Begriff Muhammedkrisen („die Mohammedkrise“) geläufig. Dem international renommierten Friedensforscher Johan Galtung zufolge waren das eigentliche Problem jedoch „nicht die Karikaturen, sondern das Nein der Dänen, einen Dialog zu beginnen“. Galtung hatte im Februar 2006 versucht, zwischen islamischen Geistlichen und der dänischen Regierung zu vermitteln. „Nachdem die Regierung zum Gespräch eingeladen hatte, hörten die Brandstiftungen gegen dänische Einrichtungen auf. Nur hatten die Medien kein Interesse, darüber zu berichten.“
  • In der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten erscheinen zwölf Karikaturen über den islamischen Propheten Mohammed. Sie finden keine besondere Beachtung. Monate später verfassen dänische Imame eine Sammlung von islamkritischen Karikaturen, die neben den 12 dänischen Karikaturen bisher unbekannte Zeichnungen mit zum Teil obszönen Zeichnungen enthalten. Sie wird islamischen Geistlichen und der arabischen Liga übergeben. In zahlreichen islamischen Ländern kommt es daraufhin zu heftigen Protesten und gewalttätigen Auseinandersetzungen. (bei den auch skandinavische Botschaften gestürmt und in Brand gesetzt werden. In westlichen Ländern warnen Journalistenverbände vor einer Einschränkung der Medienfreiheit.) (aref.de)

Dezember

1203D: Robbie Williams bei Benissimo

  • Schon am frühen Nachmittag standen die – vor allem weiblichen – Fans zu Hunderten vor den Abschrankungen der Studios des Schweizer Fernsehens. Mehr oder weniger geduldig harrten sie in der Kälte aus und warteten auf ihr Idol: Robbie Williams. Seit über fünf Jahren hatte sich SRF bemüht, den britischen Star für die Sendung «Benissimo»zu verpflichten. An diesem Samstag nun sollte er wirklich kommen. Um 19 Uhr wurden 40 Glückliche aus der Menge ausgelost: Sie durften den Auftritt des Weltstars mit den anderen Gästen im Studio live miterleben. Alle anderen mussten sich mit der Übertragung auf Grossleinwand begnügen. Robbie Williams fühlte sich denn auch sichtlich wohl, ging auf Tuchfühlung mit seinen Fans, knipste sich mit deren Kameras und kniff einen Security-Mann neckisch in den Hintern. Kurz: Gegen diese Charmeoffensive war niemand gewappnet. Ein kurzer Smalltalk mit Beni Thurnheer und ein Kompliment für dessen Schuhe – schon war Robbie wieder weg. Zurück blieben ein verzückter Moderator und ein Tontechniker, der ob dem Fan-Gekreische sicher ein paar graue Haare bekommen hatte. (Gabrielle Jagel) (TELE Mattschiibe)

Lexikon

60 X Deutschland

  • Die Proteste gegen die „Agenda 2010“ halten an. Als Reaktion auf die Anfang des Jahres in Kraft getretene „Hartz IV“-Reform gründen enttäuschte Sozialdemokraten und Gewerkschafter die „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“. Währenddessen verliert die SPD in der Wählergunst: Im März scheitert SPD-Spitzenkandidatin Heide Simonis bei der Wahl zur Ministerpräsidentin im Landtag von Schleswig-Holstein. Als im Mai auch die Wahl in Nordrhein-Westfalen verloren geht, kündigt Gerhard Schröder die Auflösung des Bundestages und Neuwahlen an. Bei den Wahlen am 18. September liegen CDU und CSU nur knapp vor den Sozialdemokraten. Nach langen Verhandlungen einigen sich beide Parteien auf eine Große Koalition und wählen Angela Merkel zur ersten weiblichen Regierungschefin Deutschlands. Für die Schlagzeile des Jahres sorgt ein 78-jähriger Kardinal: „Wir sind Papst!“ titelt die Bild-Zeitung nach der Wahl Joseph Ratzingers zum Nachfolger von Johannes Paul II. Erstmals seit 500 Jahren sitzt damit wieder ein Deutscher auf dem Heiligen Stuhl. Während die ausländische Presse zum Teil kritisch auf die Wahl des konservativen Klerikers reagiert, wird Benedikt XVI. beim Weltjugendtag in Köln von hunderttausenden jungen Menschen bejubelt. (bpb.de/mediathek)

Eine wie Alaska (Green)

  • "Eine wie Alaska"(englischer Originaltitel "Looking for Alaska") ist der Debüt-Roman des US-amerikanischen Schriftstellers John Green. Das Jugendbuch erschien 2005 bei Duttonund wurde 2007 in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Sowohl die jugendlichen Leser als auch die Kritik nahmen den Roman positiv auf. Insbesondere hervorgehoben wurden die Nähe John Greens zu seinen Figuren und die Realitätstreue – Handlung und Charaktere basieren zu großen Teilen auf Greens eigenen Erfahrungen an der High School. Eine wie Alaska erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so wurde John Green 2006 der Michael L. Printz Award für besondere Verdienste um die US-amerikanische Jugendliteratur verliehen. 2008 war der Roman für den Deutschen Jugendliteraturpreis sowohl in der Sparte Jugendbuch als auch für den Preis derJugendjury nominiert.

Papst Benedikt XVI.

  • Benedikt XVI. (* 16. April 1927 in Marktl, Oberbayern; lateinisch Benedictus PP. XVI; bürgerlich Joseph Aloisius Ratzinger) war von 2005 bis 2013 Papst und damit Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und des Staates Vatikan­stadt. Vor seinem Pontifikat war Benedikt XVI. zuletzt Dekan des Kardinals­kollegiums und Präfekt der Kongregation für die Glaubens­lehre. Er galt in seiner Amtszeit als einer der einfluss­reichsten Kardinäle und in theologischen und kirchen­poli­tischen Fragen als rechte Hand seines Vorgängers Papst Johannes Paul II. Im relativ kurzen Konklave am 18. und 19. April 2005, an dem 115 Kardinäle teil­nahmen, wurde er nach nur 26 Stunden im vierten Wahlgang zum 265. Papst gewählt. Am 11. Februar 2013 gab Benedikt XVI. während eines Konsis­toriums bekannt, zum 28. Februar des­selben Jahres um 20 Uhr auf das Amt zu verzichten. Als Grund nannte er, dass seine Kräfte infolge des vorge­rückten Alters nicht mehr geeignet seien, um in ange­messener Weise den Petrus­dienst auszu­üben. Benedikt XVI. ist der erste Papst seit 1294, der freiwillig auf sein Amt verzichtet, und der erste seit 1415, der zu seinen Lebzeiten aus dem Amt scheidet. (Artikel des Tages)

Quellen

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