1868
JANUAR
0103D: in Japan endet die Militärherrschaft
- Durch einen Staatsstreich erlangte der japanische Kaiser Mutsuhito nach einer 700-jährigen Herrschaft des Militärs wieder die Macht über die Armee. Gleichzeitig vollzog das bis dahin isolierte Land eine Öffnung. (dradio.de 2008)
FEBRUAR
0222D: Emmanuele Antonio Cicogna
- Emmanuele Antonio Cicogna (* 17. Januar 1789 in Venedig; † 22. Februar 1868 ebenda) widmete sein Leben einer Sammlung, deren 40.000 Bücher er testamentarisch der Stadt Venedig vermachte, und umfangreichen Quelleneditionen, insbesondere der Inschriften von Venedig und seiner Lagune. Insgesamt veröffentlichte er, neben seinem Hauptberuf als Sekretär bei Gericht, weit über zweihundert historische, biographische und kunsthistorische Abhandlungen, Transkriptionen, Übersetzungen, Bibliographien und Novellen. Er selbst sah sich nie als Historiker, sondern wollte die für diese Arbeit notwendigen Sammlungen zusammenstellen. (Artikel des Tages)
MÄRZ
0308D: Sakai-Zwischenfall
- Der Sakai-Zwischenfall war ein gewalttätiges Ereignis im Jahr 1868, das sich im Hafen von Sakai nahe Ōsaka, Japan ereignete und bei dem 11 französische Matrosen und 11 Samurai ums Leben kamen. Der Zwischenfall gilt als erster offiziell von Europäern beobachteter Fall des japanischen Seppuku-Rituals und hatte keine negativen Auswirkungen für die Beziehung der Länder.
APRIL
0413D: Schlacht um Magdala
- Die Schlacht um Magdala fand am 13. April statt und war der Schlusspunkt der britischen Äthiopienexpedition von 1867/68. Nach einer mehrstündigen Beschießung stürmten britische Truppen die Bergfestung, in der sich der äthiopische Herrscher Tewodros II. verschanzt hatte. Bereits nach rund 15 Minuten waren die Kampfhandlungen beendet, Tewodros II. hatte Selbstmord begangen, um nicht in Gefangenschaft zu geraten.
AUGUST
0818D: Sonnenfinsternis
- Die totale Sonnenfinsternis vom 18. August 1868 spielte sich hauptsächlich im südlichen Teil Asiens ab. Ihre maximale Totalitätsdauer war mit 6 Minuten und 47 Sekunden ausgesprochen lang. Diese lange Totalität erklärt sich dadurch, dass der Neumond weniger als sieben Stunden nach dem Perigäum eintrat – der scheinbare Durchmesser des Mondes war dadurch größer. Während dieser Finsternis entdeckte der Astronom Jules Janssen im Sonnenspektrum eine Emissionslinie, die keinem bisher bekannten chemischem Element zuzuordnen war. Dieses zunächst nur im Sonnenspektrum nachgewiesene Element wurde später Helium (altgr. hélios „Sonne“) benannt. Zu den Beobachtern zählte auch König Mongkut von Siam, der Ort und Zeitpunkt dieser Sonnenfinsternis eigenhändig berechnet hatte. Diesen wissenschaftlichen Erfolg bezahlte er allerdings mit dem Leben, nachdem er sich während seiner Beobachtungen mit Malaria infiziert hatte. (Artikel des Tages)
SEPTEMBER
0923D: Grito de Lares
- Der Grito de Lares (Schrei von Lares) war eine Revolte gegen die spanische Herrschaft in Puerto Rico, die sich am 23. September in Lares ereignete.
OKTOBER
1017D: Mannheimer Akte
- Die Mannheimer Akte (offiziell: Revidierte Rheinschiffahrtsakte vom 17. Oktober 1868) ist ein internationales Abkommen, das den Schiffsverkehr auf dem Rhein regelt.
NOVEMBER
1127D: Angriff am Washita
- Die Angriff am Washita war ein Überfall des 7. US-Kavallerieregiments auf ein Dorf der Südlichen Cheyenne am 27. November. Amerikanische Historiker sind sich in der Beurteilung des Überfalls nicht einig, manche nennen es Angriff, andere Massaker.
DEZEMBER
1211D: Petersburger Erklärung
- Die Petersburger Erklärung vom 11. Dezember ist ein völkerrechtlicher Vertrag über ein Verbot von Sprenggranaten mit einem Gewicht von unter 400 Gramm. Die Initiative zum Abschluss der Konvention ging vom russischen Zaren Alexander II. aus. Mit der Petersburger Erklärung kam es erstmals in der Militär- und Rechtsgeschichte zu einer vertraglich festgelegten Beschränkung bei der Wahl der Mittel zur Kriegführung.
LEXIKON
- Die Britische Äthiopienexpedition von 1868 war eine Strafexpedition die sich gegen den Kaiser von Äthiopien Theodor II. richtete. Dieser hatte zuvor mehrere Missionare sowie zwei Vertreter der britischen Regierung gefangen genommen. Der Feldzug erforderte den Transport einer beträchtlichen Armee über hunderte Meilen auf bergigem Gelände ohne Straßen.
- Die Embryonenkontroverse war ein Streit um Fälschungsvorwürfe gegenüber dem Evolutionsbiologen Ernst Haeckel. In der 1868 publizierten Natürlichen Schöpfungsgeschichte versuchte Haeckel, die noch junge Evolutionsbiologie durch eine laienverständliche Darstellung zu popularisieren. Dabei wurde die Embryologie als zentrales Argument präsentiert: Die Entwicklung der einzelnen Lebewesen rekapituliere die Entwicklung der Arten und sei daher nur im Rahmen eines evolutionären Modells zu erklären. Dieses Argument wurde durch Abbildungen gestützt, die die Ähnlichkeiten zwischen Embryonen verschiedener Arten belegen sollten. Einige Zeichnungen unterschlugen jedoch bekannte Unterschiede. Andere Darstellungen waren identische Kopien eines Holzschnittes, wurden jedoch ohne entsprechende Angabe zur Illustration verschiedener Arten verwendet. Derartige Mängel trugen Haeckel Kritik und Fälschungsvorwürfe von wissenschaftlichen Kollegen und darwinkritischer Öffentlichkeit ein. Haeckels herausgehobene Stellung in den Debatten um die Evolutionstheorie führte zu einer breiten Rezeption der Kontroverse. (Artikel des Tages)
Fürst Milan Obrenović IV. (Serbien)
- Milan Obrenović (1854-1901) war 1868/1872 bis 1882 als Milan Obrenović IV. Fürst und 1882 bis 1889 als Milan I. König von Serbien.
- Die Glantalbahn ist eine überwiegend in Rheinland-Pfalz und zu einem kleinen Teil innerhalb des Saarlandes verlaufende, nicht elektrifizierte und inzwischen größtenteils stillgelegte Eisenbahnstrecke, die hauptsächlich entlang des Flusses Glan verläuft. Sie wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert überwiegend aus strategischen Gründen gebaut. Der Streckenabschnitt Glan-Münchweiler – Altenglan entstand bereits 1868 als Teil der Bahnstrecke Landstuhl – Kusel. In den Jahren 1896 und 1897 folgte der Abschnitt Lauterecken – Odernheim – Staudernheim, zunächst als Fortsetzung der 1883 eröffneten Lautertalbahn. Die übrigen Abschnitte Homburg – Glan-Münchweiler, Altenglan – Lauterecken und Odernheim – Bad Münster wurden 1904 eröffnet. In Odernheim teilte sich die Bahnstrecke in den seit 1897 bestehenden Ast nach Staudernheim und in den nach Bad Münster. Aufgrund der dünnen Besiedlung der Region war der Verkehr außer in den beiden Weltkriegen, in denen der Strecke eine strategische Bedeutung zukam, eher gering. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die schrittweise Demontage des zweiten Gleises. Von 1961 bis 1986 wurde der Personenverkehr auf weiten Teilen der Bahnstrecke eingestellt. Seit 1996 ist die Strecke mit Ausnahme des als Teil der Verbindung von Landstuhl nach Kusel befahrenen Abschnitts Glan-Münchweiler – Altenglan stillgelegt. Zwischen Waldmohr und Glan-Münchweiler sowie zwischen Odernheim und Bad Münster ist die Glantalbahn inzwischen abgebaut. Seit Anfang 2000 bietet auf dem Abschnitt Altenglan – Staudernheim ein Draisinenverleih Draisinen für Selbstfahrer an. (Artikel des Tages)
Kaiser Tekle Giyorgis II. (Äbessinien)
- Tekle Giyorgis II. († 1873) war von 1868 bis 1871 Kaiser (amhar.: Negus Negest, „König der Könige“) von Abessinien.
- Das Klavierkonzert a-Moll op. 16 ist das einzige Konzert des norwegischen Komponisten Edvard Grieg. Es entstand in Søllerød, wo Grieg mit seiner Kusine Nina Hagerup in Urlaub war, mit der er frisch verheiratet war. Als Grieg in Rom Franz Liszt traf, machte dieser Grieg noch einige kompositorische Vorschläge für das Konzert. Es wurde im Jahre 1868 komponiert und am 3. April 1869 in Kopenhagen uraufgeführt. Solist war Edmund Neupert.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- In einem kleinen Gartenhaus auf der dänischen Insel Sjaelland komponierte der damals 25-jährige Eduard Grieg sein Klavierkonzert a-moll, op.16. Als Vorbild diente ihm dabei das a-moll Konzert von Robert Schumann. Doch mit seinen Anklängen an nordische Volkslieder findet Grieg seinen ganz eigenen unverkennbaren Ton. Bei der Uraufführung in Kopenhagen 1869 bricht das Publikum bereits nach dem ersten Satz in lebhaften Beifallssturm aus. Bis heute zählt Griegs Klavierkonzert zu den bedeutendsten romantischen Klavierkonzerten. In «Diskothek im Zwei» stehen unterschiedliche Interpretationen dieses Werks zur Diskussion. Gäste sind die Musikjournalistin Franziska Weber und der Pianist Werner Krapf. (DRS2 Diskothek im Zwei 2009)
König Chulalongkorn (Thailand)
- Chulalongkorn (1853-1910) war von 1868 bis zu seinem Tod König von Siam (Thailand). Während seiner 42-jährigen Regierungszeit öffnete sich Siam weiter dem Westen, modernisierte sein Militär, Verwaltungssystem, Bildungs- und Rechtswesen, baute die Infrastruktur aus und schaffte die Leibeigenschaft ab.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Sie war sein Schmerzenskind: die dritte, die grosse Messe in f-Moll. Denn Anton Bruckner beginnt mit dem Komponieren, als er schwer erkrankt und sein Arzt ihm wegen eines Burn-out das Komponieren absolut verbietet. Bruckner gehorcht nicht und arbeitet sich gesund. Doch dann macht das Orchester Probleme, kann und will diese Musik nicht spielen, worauf erstmal gar nichts mehr passiert. Vier Jahre später und nach gründlicher Ueberarbeitung geht es Bruckner erneut an: Diesmal wählt er das Orchester selber aus und bezahlt es auch aus der eigenen Tasche. Doch mitten in der Generalprobe schmeisst der Dirigent total überfordert hin, Bruckner bleibt nichts anderes übrig, als selber einzuspringen und die Uraufführung zu dirigieren. «Beachtlich» sei der Erfolg gewesen. Und heute ist die f-Moll-Messe eine seiner meistgespielten. Gäste von Gabriela Kaegi sind die Dirigentin Olga Machonova Pavlu und der Tonmeister Andreas Werner. (SRF Diskothek im Zwei 2016)
Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" (Wagner)
- Die "Meistersinger von Nürnberg" ist eine Oper des Komponisten Richard Wagner in drei Akten. Die Uraufführung fand am 21. Juni 1868 in München statt. Die Spieldauer beträgt ca. 4 1/2 Stunden.
- Das Hauptthema in den Meistersingern von Nürnberg ist die Kunst: Was ist Kunst, was darf Kunst genannt werden und was unterscheidet sie von Handwerk oder Unterhaltung? Wagner hatte in dieser Hinsicht klar umrissene Vorstellungen und Kriterien, die viele heutige Autoren, bildende Künstler oder Filmregisseure wohl mit ihm teilen würden. Darin liegt Wagners Modernität. Leider wird sie wegen der bisweilen altertümelnd wirkenden Bühne und Handlung gerade von seinen glühendsten Verehrern oft übersehen. Um sein Thema des Gegensatzes von Kunstanmaßung und echter Kunst bühnenwirksam spielbar machen zu können, ist die Geschichte in eine klassische Komödiensituation eingebettet: Eine Frau steht zwischen zwei Männern. Nur scheinbar beiläufig zeigt Wagner anhand dieser übersichtlichen Personenkonstellation, wie das junge und vitale Neue ein altes und erstarrtes System ablöst. Im Leben wie in der Kunst. (getAbstract)
- Der Orden von Santa Rosa, auch Ritterorden der heiligen Rose oder Zivilisation von Honduras wurde am 21. Februar 1868 durch die gesetzgebende Versammlung der Republik Honduras unter dem Präsidenten José Maria Medina beschlossen und gestiftet. Am 18. September 1868 folgten die Statuten und machten ihn zum Zivilverdienstorden. Geehrt sollten Leistungen in Wissenschaft, in der Kunst und in der Barmherzigkeit werden. Ein gesonderter Senat befand über die Ordensvergabe. Der Orden wurde 1876 aufgehoben
- Die Republik Ezo war eine kurzlebige Abspaltung von Japan auf der nördlichen Insel Ezo (auch Jesso, später Hokkaidō). Sie bestand von Dezember 1868 bis Juni 1869.
- Das Violinkonzert in g-Moll, op. 26, auch 1. Violinkonzert genannt, ist das populärste Werk des Komponisten und Dirigenten Max Bruch. Es ist eines der wenigen seiner Werke, die noch heute regelmäßig aufgeführt werden. Dem Komponisten aus Köln, der zwar zu Lebzeiten ähnlich angesehen wie Johannes Brahms war, jedoch nach dem Tod schnell an Ansehen und Präsenz verlor, gelang hier ein Violinkonzert von Weltrang. Das Werk entstand in den Jahren 1866 bis 1868. Eine erste Fassung wurde auf dem Niederrheinischen Musikfest uraufgeführt; die heute bekannte, noch einmal deutlich verbesserte Fassung wurde erstmals am 7. Januar 1868 in Bremen gespielt. Gewidmet war das Werk dem bedeutenden Geiger Joseph Joachim, der auch Solist der Uraufführung war. Er hatte Bruch vorher bei der Ausgestaltung des Soloparts beraten. Das Konzert bietet dem Solisten an einigen Stellen die Möglichkeit, Virtuosität zu demonstrieren. Die Aufführungsdauer des Konzertes beträgt je nach Ausführung etwa 25 Minuten.
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
QUELLEN
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06.03.2009 Artikel eröffnet
16.02.2011 Grundstock erstellt