1787

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JANUAR

0119D: Sinfonie KV 504 "Prager Sinfonie" (Mozart)

  • Die Sinfonie in D-Dur KV 504 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1786. Das Werk trägt den Beinamen „Prager Sinfonie“ und führt nach der Alten Mozart-Ausgabe die Sinfonie-Nummer 38.
  • Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
  • Sie gilt als ein Meilenstein der Musikgeschichte: Wolfgang Amadeus Mozarts D-Dur-Sinfonie KV 504, auch bekannt unter ihrem Beinamen "Prager Sinfonie". Fünf Jahre vor seinem Tod komponiert, leitet sie Mozarts sinfonisches Spätwerk ein. (dradio.de)

MAI

0403D: William Watson

  • Sir William Watson (* 3. April 1715 in London; † 10. Mai 1787 ebenda) war ein englischer Apothe­ker, Arzt und Natur­forscher. Als Mitglied der Londoner Royal Society verfasste Watson eine Reihe von Arbeiten zu botani­schen Themen und propa­gierte die Einfüh­rung der Linnéschen Syste­matik. Bekannt wurde Watson jedoch vor allem durch seine Leistungen auf dem Gebiet der Experi­mental­physik, für die er 1745 mit der Copley Medal ausge­zeichnet wurde. Gemein­sam mit John Bevis gelang ihm 1746 eine entschei­dende Verbesserung der soge­nannten „Leidener Flasche“, der frühesten Bauform eines Konden­sators. Neben seinem in mehreren Auf­lagen erschie­nenen Haupt­werk mit dem Titel Experi­ments and Observa­tions tending to illustrate the Nature and Proper­ties of Electricity veröffent­lichte Watson auf der Grund­lage seiner Erfahrungen als Arzt am Londoner Waisen­haus 1768 eine zu ihrer Zeit viel­beachtete Schrift zur Impfung von Kindern gegen Pocken. Im Jahr 1772 wurde er zum Vize­präsiden­ten der Royal Society berufen. (Artikel des Tages)

0525D: Philadelphia Convention

  • Die Philadelphia Convention (auch: Constitutional Convention) (25. Mai bis 17. September 1787) war eine Delegiertenversammlung in den Vereinigten Staaten, die zusammengerufen wurde, um die Konföderationsartikel (Articles of Confederation von 1781) zu verbessern. Allerdings einigte man sich rasch darauf, eine komplett neue Verfassung zu schreiben.

SEPTEMBER

0917D: Verfassung der Vereinigten Staaten

  • Die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika vom 17. September 1787 legt deren politische und rechtliche Grundordnung fest. Sie sieht eine föderale Republik im Stil eines Präsidialsystems vor, in der der Präsident sowohl Staats- als auch Regierungschef ist. Das politische System zeichnet sich durch eine oft als „Checks and Balances“ bezeichnete Gewaltenteilung aus, in der Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung zwar getrennt voneinander agieren, sich aber durch weitreichende Verschränkungen auch gegenseitig kontrollieren. Die Verfassung der Vereinigten Staaten ist eine der ältesten republikanischen Verfassungen, die heute noch in Kraft sind. Der ursprüngliche Text besteht aus sieben Artikeln und wurde im Verlauf von zwei Jahrhunderten um 27 Artikel ergänzt. Kernkomponenten wie die Gewaltenteilung, die Bill of Rights als verbindlicher Grundrechtekatalog und das Bekenntnis zu Recht und Gesetz entsprangen neuen politischen Konzepten, die im Zeitalter der Aufklärung entwickelt und verbreitet wurden. Die Verfassung löste mit ihrer Ratifikation 1788 die vorher bestehenden Konföderationsartikel ab. Sie wurde von zwölf der dreizehn ehemaligen britischen Kolonien während des als Philadelphia Convention bekannten Verfassungskonvents entworfen. (Artikel des Tages)

OKTOBER

1029D: Don Giovanni (Mozart)

  • Don Giovanni oder vollstän­dig Il dissoluto punito ossia Il Don Giovanni (Der bestrafte Wüst­ling oder Don Giovanni) KV 527 ist ein Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart nach einem Libretto von Lorenzo Da Ponte. Die Oper zählt zu den Meister­werken der Gattung. Das viel­fach darge­stellte Don-Juan-Thema wurde durch Mozarts und Da Pontes Inter­preta­tion zum Arche­typus, mit dem sich Persön­lich­keiten der europä­ischen Kultur­geschich­te von E. T. A. Hoffmann bis Søren Kierkegaard neu ausei­nander­setzten. Die Oper wurde am 29. Okto­ber 1787 im Gräf­lich Nostitz­schen National­theater in Prag urauf­geführt. Inwie­weit sie Anklang beim Publikum fand, ist wenig bekannt. Mozart selbst berich­tet in einem Brief nur, dass es lautes­ten beyfall gegeben habe. Die Oper wurde noch im 18. Jahr­hun­dert mehr­fach aufge­führt, die Musik durch­weg positiv aufge­nommen. Don Giovanni ist viel­fach auf Tonträger erschie­nen mit 194 Aufnah­men im Zeit­raum von 1934 bis 2009. (Artikel des Tages)
  • Bevor Ende des 19. Jahrhunderts "Aida" und "La Bohème" Massenerfolge feierten, war Wolfgang Amadeus Mozarts "Don Giovanni" der unangefochtene Favorit des bürgerlichen Opernpublikums in Europa. Und bis heute gehört das Werk auch an deutschen Opern quasi zum Pflichtprogramm. (dradio.de)
  • Wodurch wurden Mozarts Opernarien eigentlich so berühmt, damals, als man noch keine Tonaufnahmen kannte? Durch die sogenannten Harmoniemusiken. Ensembles aus Holz- und Blechbläsern, die Bearbeitungen der Opernouvertüren und Arien an Freiluftkonzerten oder bei Tafelmusiken spielten. Es gab berühmte Harmoniemusikkomponisten damals, z.B. den österreichischen Oboisten Josef Triebensee. Heute, im Zuge der historischen Aufführungspraxis, wird diese Musik wieder gespielt, mehr noch, es gibt neue Bearbeitungen von Opern für Bläserensembles. Welches ist die beste Besetzung, um die berühmten Arien aus dem Don Giovanni adäquat darzustellen – ohne Singstimme? Wer bearbeitet am geschicktesten? Und: welches heutige Ensemble spielt die Bearbeitungen am besten? Gäste von Annelis Berger sind die Klarinettistin Michal Lewkowicz und der Hornist Olivier Picon. (SRF Diskothek im Zwei)

DEZEMBER

1207D: Delaware

  • Delaware wird erster Bundesstaat der Vereinigten Staaten.

LEXIKON

Federalist Papers

  • Die Federalist Papers (dt.: „Föderalistenartikel“) waren eine Serie von 85 Artikeln, die 1787/88 in verschiedenen Zeitungen New Yorks erschienen, mit dem Zweck, die Bevölkerung des gleichnamigen Staats von der 1787 entworfenen, aber noch nicht von allen Mitgliedsstaaten der USA ratifizierten Verfassung zu überzeugen. Die Autoren der Artikel, die in Anspielung auf den römischen Konsul Publius Valerius Poplicola unter dem gemeinsamen Pseudonym „Publius“ auftraten, waren Alexander Hamilton, James Madison und John Jay, drei der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Ihre Texte erschienen noch 1788 gemeinsam in der Schrift „The Federalist“, von der sich ihr heutiger Name herleitet. Er bezieht sich auf die politische Gruppierung der Föderalisten, die in der Verfassungsdebatte dafür eintraten, die USA von einem lockeren Staatenbund in einen Bundesstaat mit einer starken, handlungsfähigen Exekutive auf Bundesebene umzuwandeln. Da dieser Standpunkt sich schließlich durchsetzte, gelten die Federalist Papers bis heute als authentischer Verfassungskommentar der Generation der Gründerväter und darüber hinaus als grundlegende theoretische Schrift der modernen, repräsentativen Demokratie.
  • Nach der gemeinsam erkämpften Unabhängigkeit vom Mutterland England standen die einstigen britischen Kolonien in Nordamerika 1787 vor der Frage, wie sie sich fortan organisieren sollten: als lockerer Bund souveräner Einzelstaaten oder als Union mit gemeinsamer Legislative und einer starken Exekutive. Während die Gegner einer Zentralregierung Machtmissbrauch fürchteten und bezweifelten, dass das republikanische Prinzip der Selbstregierung sich in einem Flächenstaat wie Amerika verwirklichen lässt, verteidigten die Verfassungsväter Alexander Hamilton, James Madison und John Jay ihren Entwurf in 85 Artikeln für New Yorker Zeitungen: Nur eine starke zentrale Regierung könne in den USA Schutz vor äußeren Feinden sowie Frieden und Freiheit im Innern gewährleisten. In Anlehnung an John Locke und Charles de Montesquieu entwarfen sie ein System von strukturellen Checks and Balances – nüchtern, pragmatisch, typisch amerikanisch, möchte man meinen. Mit ihren Essays gewannen sie den Kampf um die neue Verfassung und lieferten nebenbei die wichtigste theoretische Grundlage der modernen, repräsentativen Demokratie. (getAbstract)

Gemäldegalerie

Hornkonzert KV 447 (Mozart)

  • Mozart war mit hervorragenden Instrumentalisten befreundet, so auch mit dem höchst virtuosen Hornisten Joseph Leutgeb. Mozart und Leutgeb kannten sich seit ihrer Kindheit, und als Mozart 1781 nach Wien zog, traf er seinen alten Freund wieder, für den er gleich mehrere Hornkonzerte komponierte. «Wolfgang Amadé Mozart hat sich über Leitgeb, Esel, Ochs und Narr erbarmt zu Wien 27. Mai 1783.» Die Widmung in der Handschrift des ersten Hornkonzerts verrät einiges über den Umgangston zwischen den Freunden. 1787 entstand dann vermutlich das Hornkonzert Nr.3 Es-Dur. Alle insgesamt vier Konzerte von W.A. Mozart machen bis heute einen wichtigen Teil im Repertoire der Hornisten aus. In der Diskothek stehen verschiedene Aufnahmen von Mozarts Hornkonzert Nr.3 Es-Dur zur Diskussion. Gäste von Eva Oertle sind der Hornist Ivo Gass und Musikredaktor Roland Fleig. (SRF Diskothek im Zwei 2015)

Roman Der Geisterseher (Schiller)

  • Der Geisterseher ist ein Romanfragment Friedrich von Schillers, das in mehreren Fortsetzungen zwischen 1787 und 1789 in der Zeitschrift Thalia erschien und später in drei Buchausgaben veröffentlicht wurde. Obwohl unvollendet, brachte der Text Schiller zu Lebzeiten den größten Publikumserfolg ein. Die wirkungsvolle Verknüpfung zeittypischer Elemente wie Geisterbeschwörung, Spiritismus und Verschwörungen kam der Lesererwartung entgegen. In der stilistisch und strukturell nicht einheitlichen Erzählung wird die Intrige einer jesuitischen Geheimgesellschaft beschrieben, die einen protestantischen Prinzen zum Katholizismus bekehren und ihm die Krone in seinem Stammland sichern will, um dort die eigene Machtbasis auszubauen. Am Schicksal des Prinzen verdeutlicht Schiller den für ihn zentralen Konflikt zwischen Leidenschaft und Sittlichkeit, Neigung und Pflicht. In den religions- und geschichtsphilosophischen Passagen des Werkes kommen seine Ideale der Aufklärung, seine Religions- und Gesellschaftskritik zum Vorschein, wenn auch eine intensivere Beschäftigung mit Immanuel Kant erst später folgen sollte. Wegen der schleppenden Entstehung und der Abneigung Schillers gegenüber dem Projekt sind Stil und Struktur des Werkes nicht einheitlich und reichen von rhetorisch durchkomponierter Prosa, über dramatische, an Don Karlos erinnernde Dialoge bis zu Kolportageelementen der Schauerliteratur.
  • Verworrene Intrigen, korrupte Kardinäle, eine düstere Geheimgesellschaft im dekadenten Venedig und eine Zaubershow, wie sie David Copperfield nicht besser hätte inszenieren können: Wer Friedrich Schillers Geisterseher gelesen hat, dem werden die Donna Leons und Dan Browns unserer Zeit wie ein billiger Abklatsch des Meisters erscheinen. Der große Volksdichter der Deutschen zeigte sich mit diesem brillanten Thriller von seiner modernsten Seite: als Berufsschriftsteller, der sein zahlendes Publikum nicht nur erbauen, sondern vor allem gut unterhalten musste. Von wegen moralisierend, humorlos und pathetisch: Der Roman ist ein virtuoses Spiel um Schein und Sein und so fesselnd geschrieben, dass man rückblickend fast Mitleid mit Schillers Zeitgenossen hat – die spannte er nämlich immer am Ende der dramatischsten Szenen mit der süffisanten Ankündigung auf die Folter: „Fortsetzung folgt im nächsten Heft.“ Zwei Jahre ging das so, bis der Autor entnervt das Handtuch warf. Er wollte und konnte nicht mehr weitererzählen. Für ihn war das Projekt zur „Farce“ geworden. Selten hat Schiller mit einer Einschätzung so danebengelegen. (getAbstract)

Russisch-Österreichischer Türkenkrieg (1787–1792)

  • Der Russisch-österreichische Türkenkrieg von 1787 bis 1792 wurde indirekt durch die russische Besetzung der Krim ausgelöst. Nachdem das osmanische Reich einen Präventivkrieg begonnen hatte, waren die beiden europäischen Mächte militärisch durchaus erfolgreich. Allerdings verhinderte die internationale Lage – zunächst die Kriegserklärung Schwedens und schließlich das Bündnis Preußens mit dem osmanischen Reich – die Verwirklichung des hochgesteckten Kriegsziels, das osmanische Reich zu zerschlagen.

Schauspiel Don Karlos (Schiller)

  • Don Karlos, Infant von Spanien ist ein Drama von Friedrich Schiller. Das im Paratext als „dramatisches Gedicht“ gekennzeichnete Stück besteht aus fünf Akten. Schiller verfasste das Drama in den Jahren von 1783 bis 1787; es wurde am 29. August 1787 in Hamburg uraufgeführt. Es behandelt vordergründig politisch-gesellschaftliche Konflikte – so die Anfänge des Achtzigjährigen Krieges, in dem die niederländischen Provinzen ihre Unabhängigkeit von Spanien erkämpften – und familiär-soziale Intrigen am Hofe von König Philipp II. (1556–1598).
  • Kein anderes Werk Schillers hat unter Kritikern solche Kontroversen ausgelöst wie Dom Karlos. Ist es nun eine Familientragödie oder ein revolutionäres Ideendrama? Ein spätes Jugendwerk oder ein früher Klassiker? Die Antwort muss wohl lauten: all das und noch viel mehr. Das Stück spielt im absolutistischen Spanien des 16. Jahrhunderts. Es dreht sich um das gestörte Verhältnis zwischen König Philipp II. und seinem Sohn Karlos, um dessen verzweifelte Liebe zur Stiefmutter, um Eifersucht und höfische Intrigen und um den Freiheitsdrang der Unterdrückten. In der Geschichte der zerrütteten Königsfamilie spiegelt sich zugleich der Zustand eines von innen verfaulenden politischen Systems wider. Denn obwohl der Marquis von Posa mit seinen idealistischen Träumen vom Sieg der Freiheit und der Vernunft am Ende scheitert – bald schon sind diese Ideen nicht mehr aufzuhalten: Zwei Jahre nach Schillers dramatischer Hymne an die Freiheit ereignete sich die Französische Revolution. Heute kann das Stück als Mahnung dienen, die erkämpften Freiheiten nicht als selbstverständlich hinzunehmen. (getAbstract)

Schauspiel Iphigenie auf Tauris (Goethe)

  • Iphigenie auf Tauris ist ein Bühnenstück von Johann Wolfgang von Goethe nach der Vorlage von Euripides’ Iphigenie bei den Taurern. 1779 schrieb der Dichter eine Prosafassung, die er während seiner Italienreise ab 1786 in ein Versdrama umformte.
  • Goethes Drama Iphigenie auf Tauris gilt als ein Meilenstein der Weimarer Klassik. Ebenso kunstvoll wie eindrücklich wird darin vorgeführt, wie ein friedliches Miteinander der Menschen verwirklicht werden kann. Goethe greift dabei auf einen antiken Mythos zurück. Iphigenies Vater will seine Tochter der Diana opfern, doch die Göttin entführt sie vom Altar weg ins ferne Tauris. Dort bringt Iphigenie es zur allseits geschätzten Priesterin, König Thoas begehrt sie sogar zur Frau, aber Iphigenie will selbstbestimmt leben, was ihr als Ehefrau unmöglich scheint. Als ihr Bruder Orest auf Tauris strandet, schöpft sie Hoffnung, doch der König nötigt sie, einen alten Rachekult wieder aufzunehmen und den Bruder zu opfern. Das Drama findet jedoch vor allem dank Iphigenies edler Gesinnung ein Happy End und verhilft Wahrheit und Freundschaft zum Sieg. Iphigenie auf Tauris erfüllt einen Herzenswunsch der Aufklärer: Goethe lässt in diesem Drama den Menschen aus eigener Kraft frei und mündig werden. Selten wurde für diesen Prozess eine derart wohlklingende und innovative Sprache gefunden, selten wurde der Kunst so unbefangen zugetraut, vom guten Leben nicht nur zu träumen, sondern es auch zu realisieren. (getAbstract)

QUELLEN

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05.02.2009 Artikel eröffnet

04.11.2010 Grundstock erstellt

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