1519
FEBRUAR
0210D: Hernán Cortés‘ Aufbruch zur Eroberung des Aztekenreiches
- Hernán Cortés war ehrgeizig, machthungrig und skrupellos. Ohne diese Charaktereigenschaften wäre es ihm wohl auch kaum gelungen, Mexiko zu erobern, das damalige Reich der Azteken. Am 10. Februar 1519 nahm der Spanier mit elf Schiffen und rund 550 Soldaten vom Cap St. Antonio auf Kuba aus Kurs auf das mexikanische Festland. (dradio.de 2019)
APRIL
0421D: Hernán Cortés erreicht Mexiko
- Der Spanier Hernán Cortés ist als Eroberer in die Geschichte eingegangen. Am 21. April erreichte er mit seinen rund 550 Begleitern die mexikanische Ostküste. Der mächtige Herrscher der Azteken, Moctezuma II., begegnete den Spaniern friedlich. Das entpuppte sich als fataler Fehler. (dradio.de 2019)
JUNI
0627D: Leipziger Disputation
- Die Leipziger Disputation war ein akademisches Streitgespräch zwischen dem Ingolstädter Theologieprofessor Johannes Eck als Herausforderer und den Wittenberger Theologieprofessoren Andreas Bodenstein (genannt Karlstadt) und Martin Luther als Verteidigern. Es fand vom 27. Juni bis zum 15. Juli 1519 in der Leipziger Pleißenburg statt. Als Opponent hatte Eck die Möglichkeit, den Gang der Diskussion vorzugeben. Er nutzte dies, um Luther damit zu konfrontieren, dass ähnliche Aussagen zum Papsttum wie die von Luther geäußerten vom Konstanzer Konzil im Fall des Jan Hus als ketzerisch verurteilt worden waren. Luther erklärte, das Konzil habe geirrt, einige Sätze von Hus seien christlich und evangelisch. Damit relativierte Luther nicht nur die Autorität des Papstes, sondern auch die Autorität von Konzilien. Mit diesen Aussagen löste er sich faktisch vom Kirchenverständnis seiner Zeit. Der Ingolstädter wurde nach dem Ende der Veranstaltung in Leipzig als Sieger der Disputation gefeiert. Auch Luther räumte ein, dass Eck gesiegt habe. Allerdings trat der von Eck erwartete Effekt nicht ein: Sympathien für einen Ketzer bekundet zu haben, schadete Luther nicht. Das akademische Urteil über die Disputation blieb aus, aber die öffentliche Meinungsbildung kam in Gang und fiel zugunsten Luthers aus. (Artikel des Tages)
0628D: Schlacht bei Soltau
- Die Schlacht bei Soltau am 28. Juni 1519 war der militärische Höhepunkt der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523) und gilt als die letzte bekannte Ritterschlacht. Die Stiftsfehde hatte alle Merkmale einer typischen Adelsauseinandersetzung jener Zeit. Es ging im Kern um die Verteilung von Einkünften und Gebietsansprüchen hauptsächlich auf dem Gebiet des Bistums Hildesheim. Zwei Aspekte machten sie allerdings zu etwas Besonderem. Zum einen waren die Hauptkontrahenten auf beiden Seiten Mitglieder der welfischen Fürstenfamilie, zum anderen unterstützten die feindlichen Parteien gleichzeitig verschiedene Prätendenten für die Kaiserwahl im Heiligen Römischen Reich. Die Braunschweig-Calenbergsche Partei mit den Herzögen Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel und Erich I. von Calenberg an der Spitze favorisierte den Habsburger Karl (den späteren Kaiser Karl V.), die Lüneburgisch-Hildesheimische Koalition unter Herzog Heinrich dem Mittleren und Bischof Johann IV. trat für die Wahl von Franz I. von Frankreich zum neuen Kaiser ein.
AUGUST
0810D: Die Flotte von Fernando Magellan bricht zur Weltumsegelung auf
- Nur zwölf Stunden benötigt ein moderner Satellit, um die Erde in 23.000 Kilometern Höhe zu umrunden. Die erste Weltumsegelung dauerte im Vergleich über drei Jahre. Wirtschaftlich war die Unternehmung, die vor 500 Jahren in Sevilla begann, eine Enttäuschung. (WDR ZeitZeichen 2019)
- Ferdinand Magellan ging als Initiator der ersten historisch verbürgten Weltumsegelung in die Geschichte ein. Er wollte zu den Gewürzinseln segeln, und zwar auf der Westroute – von der niemand wusste, ob sie überhaupt existierte. (dradio.de 2019)
LEXIKON
- Ulrich II. († 1524) war der älteste Sohn des Reichsgrafen Sebastian I. von Ortenburg und Gräfin Maria zu Neuburg. Ulrich stammt aus dem niederbayerischen Adelsgeschlecht der Ortenburger.
- Die Hildesheimer Stiftsfehde bezeichnet einen 1519 ausgebrochenen Konflikt zwischen dem Hochstift Hildesheim und den welfischen Fürstentümern Braunschweig-Wolfenbüttel und Calenberg. Ursprünglich ein rein lokaler Konflikt zwischen dem Hildesheimer Fürstbischof Johann IV. von Sachsen-Lauenburg und dem Hildesheimer Stiftsadel, entwickelte er sich zu einer Auseinandersetzung niedersächsischer Territorialfürsten. Anlass war die vom Hildesheimer Bischof angestrebte Einlösung verpfändeter Ländereien und seine Steuerforderungen an den Stiftsadel. Die Stiftsfehde endete mit dem Quedlinburger Rezess im Jahre 1523.
- Karl V. (1500-1558) aus dem Hause Habsburg, war von 1516 an König Karl I. von Spanien (spanisch Carlos I). Mit seiner Wahl im Jahre 1519 wurde er zunächst römisch-deutscher König, er nannte sich aber nach seiner Krönung im Jahre 1520 „erwählter“ Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (HRR). Im Jahre 1530 wurde er offiziell, als letzter römisch-deutscher Kaiser, durch den Papst zum Kaiser gekrönt. Am 23. August 1556 verzichtete er zugunsten seines Sohnes Philipp II. auf den spanischen Thron und zugunsten seines Bruders Ferdinand I. auf die Kaiserwürde. Karl V. verfolgte das Konzept der Universalmonarchie. Dem Kaiser kam danach Vorrang vor allen übrigen Königen zu. Er verstand sich als Friedenswahrer in Europa, Schützer des Abendlandes vor den Osmanen und sah sich zuständig für den Schutz und die Reform der Kirche. Um dieses Konzept durchsetzen zu können, kämpfte Karl mit Franz I. von Frankreich, der ähnlich dachte, um die Vorherrschaft in Europa. Er konnte sich dabei finanziell auch auf die neuen Kolonien in Übersee stützen. Er war zwar der mächtigste Herrscher in Europa, aber sein Ziel einer dauerhaften Schwächung des zeitweise mit den Osmanen verbündeten Frankreichs konnte er nicht erreichen. Im Heiligen Römischen Reich ging es ihm darum, das monarchische gegenüber dem ständischen Prinzip zur Vorherrschaft zu bringen. Zu seiner Zeit wurden für die kommenden Jahrhunderte wichtige Reichsgesetze erlassen. Darunter war etwa die nach ihm benannte Constitutio Criminalis Carolina. Er scheiterte aber mit dem Versuch, die kaiserliche Macht gegenüber den Reichsständen nachhaltig zu stärken. Dies hing auch damit zusammen, dass in seiner Zeit mit der Reformation ein neuer Großkonflikt im Reich entstand, der sich teilweise mit den ständischen Kräften verband. Karl V., oft durch Kriege abwesend, konnte die Ausbreitung der Reformation nicht verhindern. Zeitweise zielte er auf eine Überwindung der Spaltung ab. Er hat gegenüber dem Papst die Einberufung des Konzils von Trient durchgesetzt, das aber nicht zur Versöhnung der Religionsparteien, sondern nach Karls Tod mit der Reform des Katholizismus zum Ausgangspunkt der Gegenreformation wurde. Nachdem seine Ausgleichsbemühungen mit den Protestanten gescheitert waren, versuchte er nach dem Sieg im Schmalkaldischen Krieg, mit dem Augsburger Interim den Reichsständen eine Lösung des Religionskonflikts aufzuzwingen. In dem daraufhin ausbrechenden Fürstenaufstand wurde er gezwungen mit dem Augsburger Religionsfrieden ein Nebeneinander der Konfessionen zu akzeptieren. Karl trat resigniert von seinen Herrscherämtern zurück und zog sich völlig zurück. Zuvor hatte er noch die Nachfolge dergestalt geregelt, dass es zur Aufteilung seines Reiches zwischen der spanischen und der österreichischen Linie der Habsburger kam.
- Die spanische Eroberung Mexikos von 1519 bis 1521 unter Hernán Cortés führte zum Untergang des Reiches der Azteken und begründete die Herrschaft der Spanier über Mesoamerika. Entscheidend für den Erfolg der Spanier waren dabei ihre überlegene Waffentechnik, die Anfälligkeit der indigenen Bevölkerung für die von den Eroberern eingeschleppten Krankheiten und die Ausnutzung innen- und außenpolitischer Schwachpunkte des aztekischen Reiches. Nach der Eroberung des Aztekenreiches gründeten die Spanier das Vizekönigreich Neuspanien. In der Folge kamen viele Siedler aus Spanien nach Zentralmexiko, während die einheimische Religion vom Christentum verdrängt und die örtliche Kultur zu einem großen Teil von den Spaniern ausgelöscht wurde; jedoch lebt ein Teil davon bis heute fort. Eine vollkommen objektive Betrachtung der Eroberung ist heute jedoch nicht mehr möglich. Es existieren lediglich zwei Berichte von Augenzeugen aus spanischer Sicht sowie die unter der Anleitung des spanischen Franziskanermönchs Bernardino de Sahagún von aztekischen Schreibern in Nahuatl verfasste Historia general de las cosas de Nueva España, die unter anderem die aztekische Sicht der Eroberung schildert. Die moderne Forschung kann diesen Mangel an authentischen Augenzeugenberichten nur teilweise ausgleichen, auch deshalb, weil das alte präkolumbische Tenochtitlán nach der Niederlage der Azteken fast vollkommen zerstört wurde. (Artikel des Tages)
QUELLEN
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05.01.2009 Artikel eröffnet
20.08.2012 Grundstock erstellt