1851
MÄRZ
0311D: Oper "Rigoletto" (Verdi)
- Rigoletto ist eine Oper von Giuseppe Verdi, die am 11. März 1851 am Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt wurde. Das Libretto stammt von Francesco Maria Piave und beruht auf dem Melodrama Le roi s’amuse von Victor Hugo (1832). Die Oper wurde zunächst von der Zensur beanstandet; Verdi und Piave mussten daher unter anderem den ursprünglich vorgesehenen Titel La maledizione (Der Fluch) ändern sowie den Schauplatz von Paris nach Mantua verlegen. Die für Verdi wesentlichen Elemente, wie die verkrüppelte Hauptfigur Rigoletto und der Sack, in den dessen sterbende Tochter gesteckt wird, blieben jedoch erhalten. Die Oper gilt als das erste Meisterwerk Verdis und begründete dessen Weltruhm. Verdi selbst hielt Rigoletto für eines seiner gelungensten Werke und im Unterschied zu anderen Verdi-Opern gibt es keine Überarbeitungen oder Neufassungen. (Artikel des Tages)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Fast alle kennen die Arie «La donna è mobile» aus Rigoletto. Sie ist ein grosser Klassikhit, geschrieben von einem, der die Menschen damals wie heute erreicht. Giuseppe Verdi ist ein populärer Komponist im guten Sinn, seine Melodien setzen sich im Gehörgang fest, seine Geschichten rühren das Herz und sein Name steht auch für den revolutionären Kampf um die Einigung Italiens. Rigoletto erzählt von einem Vater, der seiner Tochter fast alles verschweigt, und von einem Dienstherrn, der sich an keine moralischen Regeln hält. Die Sache geht übel aus. Verdi gelingt es hier, Gesellschaftskritik in eine durch und durch menschlichen Geschichte zu fassen, er setzt eingängige Melodien neben höchst komplexe Ensembles und montiert die Szenen geradezu filmschnittartig. Geschrieben hat er das Stück in der politisch brisanten Zeit um 1850 nach der Vorlage von Victor Hugos Schauspiel «Le Roi s'amuse». Die Dramaturgin Regine Palmai und der Musikkritiker Peter Hagmann diskutieren mit Gastgeberin Lislot Frei fünf Aufnahmen der beliebten Oper und merken, dass es gar nicht so einfach ist, drei gute Stimmen in einer einzigen Aufnahme zu finden. (DRS2 Diskothek im Zwei)
MAI
0501D: Great Exhibition
- Die Great Exhibition (auf Deutsch: Londoner Industrieausstellung 1851) war eine Industrieausstellung, die vom 1. Mai bis 11. Oktober 1851 im Hyde Park in London stattfand. Die offizielle Schlussfeier fand am 15. Oktober statt. Aufgrund der hohen Beteiligung unterschiedlicher Staaten wurde die Ausstellung auch bald als World's Fair bezeichnet. Auf dieser ersten Weltausstellung wurden industrielle Güter und handwerkliche Produkte aller Art, Maschinen und Produktionsmethoden aber auch Bodenschätze und bildende Kunst gezeigt.
- A short historical view of Crystal Palace and its part in the Great Exhibition of 1851 (youtube.com)
JUNI
0605D: Onkel Toms Hütte (Roman)
- Onkel Toms Hütte erscheint als Fortsetzungsroman (WDR Stichtag 2016)
- Die USA sind um 1850 ein gespaltenes Land. Ein tiefer Riss trennt die sklavenhaltenden Südstaaten von den Nordstaaten. Vor diesem Hintergrund erzählt Harriet Beecher Stowe in Onkel Toms Hütte die wechselhaften Schicksale von Sklaven, die den Launen und wirtschaftlichen Verhältnissen ihrer Herren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. Mit heiligem Zorn prangert die Autorin ein System an, in dem Menschen afroamerikanischer Abstammung wie Sachen behandelt werden konnten. Sie zeigt klar den inneren Widerspruch einer Nation auf, die aus dem Bestreben nach Freiheit und Gleichheit geboren wurde und einem Teil ihrer Bewohner eben diese Werte verweigerte. In ihrer Analyse der sozialen Verhältnisse ist die Autorin scharfsinnig und klar. Ihre Beschreibung ist jedoch sehr religiös-schwärmerisch geraten und ihre Forderung nach christlichem Erdulden des Leids ist doch sehr zweifelhaft. So stehen in diesem Buch modern anmutende Ansichten neben fast unerträglich rührseligen Passagen. Auch Beecher Stowes Charakterisierung des "Negers" hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Wegen der differenzierten Darstellung der nordamerikanischen Gesellschaft zur unrühmlichen Zeit der Sklaverei bleibt der Roman aber sicher lesenswert. (getAbstract)
0621D: Unsterbliche Partie
- Die sogenannte Unsterbliche Partie ist eine der berühmtesten der Schachgeschichte − und wahrscheinlich sogar die bekannteste Schachpartie überhaupt. Sie wurde am 21. Juni 1851 in London als freie Partie zwischen den Schachmeistern Adolf Anderssen und Lionel Kieseritzky ausgetragen. Im Verlauf der Partie opferte der Anziehende einen Läufer, beide Türme und die Dame. Schließlich setzte Anderssen mit den ihm verbliebenen drei Leichtfiguren seinen Gegner matt.
- Am 21. Juni 1851 wird im Rahmen der ersten Weltausstellung in London auch das erste internationale Schachturnier der Welt ausgetragen. Am Rande des offiziellen Wettkampfs gelingt Adolf Anderssen in einem Trainingsspiel gegen Lionel Kieseritzky ein spektakulärer Erfolg. Die Unsterbliche Partie ist immer noch weltberühmt. (dradio.de)
JULI
0710D: Louis Daguerre
- Angefangen hat er als Kulissenmaler und Verkäufer von Illusionen. Die feine Gesellschaft traf sich in seinem "Diorama", um sich plötzlich - mitten in Paris - am Golf von Neapel wiederzufinden. Donnergrollen, Lichterblitzen, Rauch steigt auf - und der Vesuv bricht aus. Applaus! (WDR ZeitZeichen 2016)
0714D: Sankt-Michael-Kirche (Berlin)
- Die 1851–1856 erbaute Sankt-Michael-Kirche ist die drittälteste katholische Kirche in Berlin. Theodor Fontane bezeichnete sie in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg als Berlins schönste Kirche. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs teilweise zerstört und anschließend wiederaufgebaut. Das Gotteshaus steht im Bezirk Mitte in der historischen Luisenstadt an der Grenze zwischen den Ortsteilen Berlin-Mitte und Kreuzberg. Es gilt als eine brillante Umsetzung des für Karl Friedrich Schinkel typischen Rundbogenstils durch seinen Schüler August Soller. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Am 14. Juli 1851 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung im Beisein von König Friedrich Wilhelm IV. und seiner Familie, von kirchlichen und weltlichen Würdenträgern, Militärs und Beamten. Insgesamt hatten sich entsprechend dem Bericht über die Feier mehrere Tausend Personen am Engelufer in der Luisenstadt eingefunden. (Artikel des Tages)
0715D: Gothaer Vertrag
- Der Gothaer Vertrag wurde am 15. Juli 1851 in Gotha zwischen 17 der deutschen Staaten geschlossen, um eingehende Bestimmungen darüber zu treffen, welche heimatlose Personen ein Staat auf Verlangen eines anderen zu übernehmen verpflichtet ist und unter welchen Voraussetzungen dies zu erfolgen hat.
SEPTEMBER
0918D: The New York Times
- "All the news that´s fit to print" - "Alle Nachrichten, die es wert sind, gedruckt zu werden." Das ist die Philosophie der New York Times (NYT). Glaubhaftigkeit und Unparteilichkeit waren von Anfang an die journalistischen Markenzeichen der vielleicht weltweit bedeutendsten Zeitung. (WDR ZeitZeichen 2016)
OKTOBER
1015D: Disconto-Gesellschaft
- Die Disconto-Gesellschaft – eigentlich Direction der Disconto-Gesellschaft – mit Sitz in Berlin wurde 1851 gegründet und war bis zur 1929 vollzogenen Fusion mit der Deutsche Bank AG eine der größten deutschen Bankgesellschaften.
- Das Bankengewerbe steckte in Deutschland noch in den Kinderschuhen, als 1851 in Berlin die von David Hansemann gegründete Disconto-Gesellschaft ihren Geschäftsbetrieb aufnahm. Mit der Umwandlung des genossenschaftlichen Modells in eine Kommanditgesellschaft begann der Aufstieg zu einer der führenden Banken Deutschlands, die 1929 mit der Deutschen Bank fusionierte. (dradio.de)
DEZEMBER
1231D: Silvesterpatent
- Mit dem Silvesterpatent hob Kaiser Franz Joseph am 31. Dezember 1851 die österreichische Verfassung auf.
LEXIKON
Etudes d'exécution transcendantes (Liszt)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Die dritte und letzte Fassung von Franz Liszts «Etüden in aufsteigender Schwierigkeit» von 1851 ist Zukunftsmusik. Der Komponist erkundet darin die Grenzen der Tonalität und nimmt mittels ökonomischen Gebrauchs des Tonmaterials serielles Komponieren vorweg. Corinne Holtz diskutiert mit dem Musikwissenschaftler Anselm Gerhard und dem Pianisten und Komponisten Stefan Wirth hörenswerte Aufnahmen. (DRS2 Diskothek im Zwei)
- Interpretation von Boris Berezovsky (Empfehlung von Clavio Video der Woche)
- Leopold III. (1821-1875) war Fürst zur Lippe.
Kaiser Napoleon III. (Frankreich)
- Napoleon III. (1808-1873) war unter seinem ursprünglichen Namen Charles-Louis-Napoléon Bonaparte während der Zweiten Republik von 1848 bis 1852 französischer Staatspräsident und von 1852 bis 1870 als Napoleon III. Kaiser der Franzosen. Mit dem Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 hatte der aus einer Volkswahl hervorgegangene Präsident eine Diktatur errichtet, die ein Jahr darauf in das Zweite Kaiserreich mündete. Die Herrschaft Napoleons III. trug nach einer autoritäreren Anfangszeit in den 1860er Jahren liberalere Züge. Seiner Absetzung ging die Gefangennahme während des Deutsch-Französischen Krieges voraus.
- Georg V. (1819-1878) war der letzte König von Hannover.
- Mongkut (1804-1868) gab sich selbst den Namen Phra Chomklao Chaoyuhua, der auch in Thailand verwendet wird. Er war König von Siam von 1851 bis 1868 und ist der Urgroßvater des amtierenden Königs.
Märchenbilder op. 113 (Schumann)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Robert Schumann machte erst die Hornisten, dann die Cellisten, später die Oboen und Klarinetten glücklich. Für alle stiefmütterlich behandelten Instrumente schrieb er Stücke. Und fast am Ende seines Lebens gedachte er den Bratschen. Für sie schrieb er in nur vier Tagen etwas vom Schönsten: «Die vier Märchenbilder» - dichte, atmosphärisch reiche Musik. Gabriela Kaegi bespricht mit ihren beiden Gästen, dem Bratschisten Claudio Veress und dem Pianisten James Alexander, fünf Aufnahmen dieser Märchenbilder. (DRS2 Diskothek im Zwei 2011)
- Mariano Arista (1802-1855) war ein bekannter Veteran von vielen mexikanischen Kriegen im neunzehnten Jahrhundert, sowie zwischen 1851 und 1853 Präsident von Mexiko.
- Manuel Francisco Antonio Julián Montt Torres (1809-1880) war von 1851 bis 1861 Präsident von Chile.
- Science-Fiction (englisch science ‚Wissenschaft‘, fiction ‚Fiktion‘) ist ein narratives Genre in Literatur (Prosa, Comic), Film, Hörspiel, Videospiel und Kunst. Charakteristisch sind wissenschaftlich-technische Spekulationen, Raumfahrtthemen, ferne Zukunft, fremde Zivilisationen und meist zukünftige Entwicklungen. Der Begriff wurde erstmals 1851 von dem britischen Dichter und Essayisten William Wilson in seinem Buch A little earnest book upon a great old subject als „Science-Fiction“ eingeführt. Science-Fiction grenzt sich meist von Fantasy ab. Um Fantasy handelt es sich immer dann, wenn die erzählten Phänomene keinen Bezug zu einer (natur-)wissenschaftlichen Überlegung haben und stattdessen Elemente der phantastischen Literatur verwenden. In vielen Science Fictions werden bestimmte Zukunftsvisionen thematisiert, von denen einige heute schon Realität sind. In den meisten Fällen geht es dabei auch um moderne Technologien. (Artikel des Tages)
Violinsonate op. 105 (Schumann)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Kurz nachdem Robert Schumann mit seiner Familie von Dresden nach Düsseldorf gezogen war, komponierte er 1851 gleich zwei Violinsonaten. Angeregt dazu wurde er wahrscheinlich von seinem Freund, dem Geiger Ferdinand David. Die Uraufführung gespielt haben dann Schumanns Frau Clara und der Düsseldorfer Konzertmeister Wilhelm Joseph Wasiliewski. Wasiliewski, der später eine Schumannbiografie schreibt, berichtet, Schumann habe ihm kurze Zeit nach der ersten lächelnd in seiner gutherzigen Weise die zweite Violinsonate gezeigt und gemeint: «Die erste Violinsonate hat mir nicht gefallen; da habe ich dann noch eine zweite gemacht, die hoffentlich besser geraten ist.» Unter Schumanns Freunden fand die erste Violinsonate aber viel Anerkennung. Das Werk ist von intimem Charakter, Geige und Klavier stehen in einem gleichwertigen Dialog. In der Diskothek werden sechs unterschiedliche Aufnahmen dieser Sonate für Pianoforte und Violine op.105 in a-Moll verglichen. Gäste von Eva Oertle sind der Geiger Etienne Abelin und der Pianist Manuel Bärtsch. (SRF Diskothek im Zwei)
Violinsonate op. 121 (Schumann)
- Eintrag im Klassikarchiv (classicalarchives.com)
- Kaum der Rede wert fanden frühere Schumann-Kommentatoren die drei Violinsonaten, die Schumann 1851 in seiner Düsseldorfer Zeit schrieb: schwache Werke, war die Meinung. Heute werden sie als hervorragende Zeugnisse seines späten Stils anerkannt. Die Sonaten werden vor allem auch von den Interpretinnen und Interpreten geschätzt. Zahlreich sind denn auch die - meist neueren - Aufnahmen. Gäste im Studio: Monika Baer und Stefan Wirth (DRS2 Diskothek im Zwei 2010)
QUELLEN
Blaue Stichwörter verweisen stets direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel, daraus wird dann der Einleitungstext im ersten Abschnitt zitiert. Alle anderen Quellen sind am blauen Link am Schluss des jeweiligen Abschnitts erkennbar, daraus stammt dann auch der Text des Abschnitts.
Grundstock am 09.09.2010 erstellt